Sinterschicht auf Innenputz; Erfahrungen?

Hallo zusammen,

kurz zur Ausgangslage:
- Wir bauen mit Architektin (LP 1-4) und freiem Bauleiter/Bausachverständigen (LP 5-8), welcher die Baustelle/Handwerker koordiniert, die Ausschreibungen macht (freie Einzelvergabe) und die Gewerke prüft.
- EFH, 200m2 Grundfläche auf 2 Vollgeschossen, kein Keller, kaltes Satteldach
- Dachstuhl aus Holz, Dämmung soll später in die OG-Decke (220mm Mineralwolle)
- Der "Rand" des Dachstuhls, sowie die Luke für die spätere Treppe in den Dachstuhl, sind aktuell offen. (Weiß nicht, ob das eventuell wichtig ist.) Der Bauleiter spricht immer von einer natürlichen Zwangsbelüftung für die Trocknungsphase, so lange das Dach noch "offen" ist.
- Der Innenputz (Kalk-Zement im Nassbereich, Gips in allen anderen Räumen) ist seit 6 Wochen fertig. Optisch sehr gut geworden.
- Der Estrich (schwimmend auf FBH) ist seit 3,5 Wochen drin. Ebenfalls optisch einwandfrei ausgeführt.

Lüften:
- Wir wohnen leider zu weit weg von der Baustelle, um selbst regelmäßig zu lüften.
- In der Zeit zwischen Putz und Estrich wurde daher sporadisch (mal durch anwesende Handwerker, mal durch uns) gelüftet.
- Seit 2,5 Wochen wird 2mal täglich gelüftet durch eine lokal ansässige Schülerin, die sich so ihr Taschengeld aufbessert. (Von uns engagiert.)
- Die Heizung wird voraussichtlich in 2 Wochen installiert sein, so dass ab dann das Estrichprogramm gefahren wird.
- Das Wetter in RLP war in den letzten Wochen leider überwiegend ungünstig, d. h. anfangs noch recht kalt um die Null Grad, und insgesamt sehr regnerisch. Für die kommenden Tage ist Besserung angekündigt.

Nun bekam ich heute einen Anruf von unserem Bauleiter, das sich bedingt durch die langsame Trocknung beginnt eine Sinterschicht auf dem Putz zu bilden.

Ich wurde darum gebeten, bei jedem Vor Ort Besuch (ich bin 2-3mal die Woche da) eine der Wände mit dem Handschleifer anzuschleifen, um die Sinterschicht zu brechen.

Ich bin etwas stutzig, ob hier meine Arbeitsleistung, die so nie geplant war, ausgenutzt wird, oder ob das lediglich ein pragmatischer Vorschlag ist, um die Trocknung gezielt zu unterstützen, was ja auch in meinem eigenem Interesse ist.

Fragen, die ich mir stelle [Antworten vom Bauleiter in rot]:
- Ist das ein Folgeschaden, für den der Putzer aufkommen muss? (Ich glaube nicht, er kann ja schlecht wochenlang für das Lüften jeder seiner Baustellen verantwortlich sein, oder?) [Nein. Hätte man dieses Risiko nicht eingehen wollen, hätten wir nicht im Februar verputzen dürfen. Ergo - längere Zeit bis zur Fertigstellung des Hauses.]
- Ist das Abschleifen eine Leistung für den Maler? (Wenn ja, hilft uns das dann aber trotzdem nicht dabei, dass der Putz abtrocknet. Vor dem Maler kommt auch noch der Trockenbauer.) [Ja. der Maler bereitet die Wände sowieso vor. Aber das ist im zeitlichen Ablauf zu spät.]
- Ist das 2malige Lüften durch die "Aushilfe" deutlich zu wenig? [Nein. Das ist aktuell ausreichend. Der Putz soll wiederum auch nicht zu schnell trocknen, da dies Mängel bzw. Folgeschäden fördert. Deshalb wäre aktuell auch kein Heizlüfter anzuraten.]
- Rein theoretisch - hätte jemand die Haftung für diesen Mehraufwand? (Keine Sorge, ich will niemandem ans Bein pinkeln. Ich will nur wissen, was Sache ist.)

Ich hätte aber gerne mal Eure Meinungen dazu. Danke.

 

Guter Punkt. Es geht darum, dass an einzelnen Stellen eine Sinterschicht anfängt, sich zu bilden. Ergo werde ich nicht an alle Wände vollflächig ranmüssen.

 

Die Unterspannbahnen und die beiden Dachausstiegsfenster sind durchgängig, zumindest bei jeder meiner Stichproben, komplett trocken.
Auf dem Boden liegt aktuell Rauhspund, sonst nichts.
Von unten erkennt man an einigen wenigen Rauhspund-Brettern Stockflecken. Der Bauleiter meint dazu, dass hier - nachdem später keine Feuchtigkeit mehr dort anliegt - keine Folgen zu erwarten sind. Es sei lediglich ein optischer Mangel, welcher später hinter der Dämmung und der abgehängten Decke verschwindet.

Bislang hat mich der Bauleiter stets sehr gut beraten.
Liegt er hier komplett daneben?