Sohlplattenüberstand

Diskutiere Sohlplattenüberstand im Beton- und Stahlbetonarbeiten Forum im Bereich Neubau; Mein geplanter Beton-Keller (weiße Wanne) soll unter der Bodenplatte und an den Kellerwänden mit Perimeterdämmung versehen werden. Dabei ist IMHO...

  1. #1 Hr. Baumann, 01.05.2002
    Hr. Baumann

    Hr. Baumann Gast

    Mein geplanter Beton-Keller (weiße Wanne) soll unter der Bodenplatte und an den Kellerwänden mit Perimeterdämmung versehen werden. Dabei ist IMHO der von den meisten Bauunternehmen ausgeführte Sohlplattenüberstand ziemlich lästig, weil die Perimeterdämmung an dieser Stelle nur relativ umständlich anzubringen ist. Eine Bodenplatte welche mit der Kellerwand bündig ist wäre IMHO dafür ideal.

    Ich frage mich jetzt aber, wie dabei die Außenwände eingeschalt werden, denn die außenliegende Schalung steht ja sonst auf der überstehenden Bodenplatte auf und verhindert zudem, daß Beton durch einen zu grossen Spalt herauslaufen kann. Außerdem denke ich, daß man dabei relativ genau arbeiten muß.

    Wie wird eine solche Schalung in der Praxis ausgeführt? Ist hier spezielles Schalungsmaterial notwendig? Ich würde eventuell gerne meinen Rohbauer von dieser für Ihn wohl ungewohnten Ausführung überzeugen.
     
  2. MB

    MB Gast

    Gute Frage

    Ich hab's in der Praxis noch nie gesehen, daß man das wirklich zu bezahlbaren preisen hinbekommt. Das wäre ja Millimeterarbeit.
    Der Schreiner arbeitet auf den Millimeter, der Zimmermann auf den Zentimeter und der Maurer muß aufpassen, daß er auf dem Grundstück bleibt 8-)
    Dann ist ja noch der Druck auf die Schalung zu berücksichtigen, die sich ja keinen Millimeter bewegen darf. Ob sich da der Aufwand lohnt ???
     
  3. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    Hallo Hr. Baumann,

    Bevor wir gleich über den Sohlplattenüberstand reden lesen SIE bitte meinen Bericht über Perimeterdämmung in der Schalung.


    [URPerimetergedämmte Keller
    -
    Zur Praxis der Sohlplattenüberstand als Pro und Kontra:
    a.) Wenn ich keinen Sohlplattenüberstand hab brauche ich einen stärkeren Bewehrungssaum bzw. stärkere Boden/Wandanschkusseisen ... WEIL ich die gewohnte 60Grad Lastabtragung der aufgehenden Wände (samt Auflasten) nun etwas in die Bodenplatte umleiten muss !
    -
    b.) Ohne Bodenplattenüberstand hab ich natürlich etwas mehr Schalungsaufwand sprich Mehrkosten ... i.d.R. schal ich dann diese Bodenplatte mittels Kellerschalung (stabiler als die üblichen Gerüstbohlen/Gerüstladen) ab spreiz sie sorgfältig aus und richte die sperat nach dem Betonieren mittels Schnur nochmals aus ... und damit ich später problemlos meine Schalung aufstellen verwende ich die sogenannten Spannstangenhülsen die ich vor dem betonieren an die Bodenplatteabschalung nagele ... so nun gehn ich her und leg nach dem Betonieren bzw. ausschalen ein Brett an die Sohle der Bodenplatte schneid ein paar Riegel 6/12er auf 6cm unter OK Bodenplatte auf die ich waagrecht auch ein 6/12 Kantholz lege dieses Kantholz fixiere ich mittels Spannstange in der Hülse und wieder einen gebohrten 6/12 Kantholz ... jetzt hab ich sowohl die Auflagefläche wie auch die äußere begrenzung für die Kellerschalung ... klingt etwas viel ist aber very simple !
    -
    Es gibt ABER noch die Alternative Sohlplattenüberstand und diesen mitzudämmen ... ABER bei NICHT WU-Konstruktionen würd ich echt davon abraten ... weil dieser Sohlplattenüberstand DANN wegen undichtigkeiten zum Problem werden kann !

    MFG
     
  4. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    WENN man das Verhältnis Grundstück zu Gebäude mal betrachtet arbeitet der Maurer doch sorgfältiger als ein Urmachen ? }>
    -
    Stimmt schon ist schon etwas Mehraufwand das OHNE Bodenplattenüberstand erforderlich ist ... ABER das geht schon und wenns ein WU-Konstruktion ist kann/muss ich eh die Dämmung mittels Dickbeschichtung punktweise anbringen sprich unebenheiten von 1cm kann man bei verlegen der Dämmung schon überbrücken

    MFG
     
  5. MB

    MB Gast

    Hastes ja wieder schöner erklärt als ich :)
    Mir ging es aber weniger darum, ob es geht, sondern eben darum, daß auf jeden Fall Mehrkosten gegenüber der "Brett-in-Erde-Steck-Dachlatten-in-Boden-Ramm-Beton-reinplemper-Methode" anfallen.
    Manche Bauherren zucken ja schon bei 30 DM Mehrkosten zusammen. Damit meine ich NICHT den Fragesteller, sondern denke dran, daß ja auch andere Bauherren mitlesen.
    Qualität muß eben bezahlt werden, da beißt die Maus keinen Faden ab! Die meisten Bauherren sin bei entsprechender Aufklärung auch bereit dazu.
    Z.B. zu Gunsten der Qualität mal zunächst (!) auf den Carport zu verzichten oder auf die sprichwörtlichen Goldenen Wasserhähne.
    Aber Aufklärung !!!!!!!!!!! des Bauherrn ist katastrophal in Deutschland
     
  6. #6 Hr. Baumann, 01.05.2002
    Hr. Baumann

    Hr. Baumann Gast

    Hallo Herr Beisse, schön Sie mal wieder irgendwo anzutreffen :-)

    Herr Thalhammer vielen Dank für Ihre super praxisorientierte Erklärung.

    Die Sache mit der in die Schalung eingelegten Perimeterdämmung habe ich vor einiger Zeit auf einer Baustellenbesichtigungen bei einem potentiellen Rohbauer für mein Haus gesehen. Viele der Stoßstellen waren mit Beton vollgelaufen. Der Hammer waren dann noch Beton-Fertigteilfenster, welche ohne davorliegende Perimeterdämmung eingeschalt wurden.

    Ist eine mit den Kellerwänden bündige Sohlplatte wirklich teurer zu erstellen? Z.B. bei meinem Keller mit 46m Kellerwänden und einem mal von mir angenommenen Sohlplattenüberstand von 15cm würde man 20 m2 Perimeterdämmung, 1.7 m3 Beton und 46m Hohlkehle sparen. Natürlich müsste man den vermutlich erhöhten Arbeitsaufwand und vorallem den Betonstahlmehrauwand gegenrechen.
     
  7. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    Das muss ich echt passen sowas hab ich noch nie gegeneinander aufkalkuliert ... ABER mal vorrausgesetzt ich würd das machen und mich nicht allzublöd beim verschalen anstellen würde ich wohl so ca. 400.-€ Mehrkosten für die Ausführung haben wollen ... dazu käme noch der Stahl mit pi mal Daumen und voll überzogen 500kg a. 0.90€ macht ALLES zusammen ca.850€
    *mmmh* mal eine Gegenrechnung aufstell:
    1,7*120€+46*5€(wenns ne richtige Hohlkehle werden soll)+20*19€ macht summa summaro ca. 800€ damit wage ich mal pauschal die Antwort ... das läuft auf´s gleiche hinaus !
    -
    Es bleibt nur noch die Frage was brauch ich ... bei einer WU-Konstruktion sagte ich ja schon das es egal ist ... und bevor der Unternehmer da das murksen anfängt soll er lieber den Plattenüberstand ausführen ... andererseits muss dieser Plattenrand OHNE Sohlplattenüberstand natürlich gerechnet werden damit dieser auch richtig bewehrt werden kann ... gibts nen Statiker für dieses Gebäude ?

    MFG
     
  8. #8 Hr. Baumann, 01.05.2002
    Hr. Baumann

    Hr. Baumann Gast

    Ich habe nur den üblichen "Deckenstatiker" für die Filigrandecken. Als Ausgleich dafür werde ich mich aber voraussichtlich für einen wirklich sehr guten und für seine Qualität bekannen Rohbauer entscheiden, wo der Chef (Maurermeister) zusammen mit seinem Gesellen selbst den Bau ausführt.

    Ich denke es ist dann vielleicht doch besser, wenn mein Rohbauer bei seinem Sohlplattenüberstand bleibt. Nochmals vielen Dank an Sie!
     
  9. MB

    MB Gast

    Einen hab ich noch

    Was soll den Auftragnehmer hindern, hier Rückfragen zu stellen? ich ärgere mich schon die ganze Zeit darüber, daß keine ausführenden Firmen offiziell an diesen Foren teilnehmen. Da bricht sich doch keiner einen Zacken aus der Krone, wenn er mal was nachfragt. Wir zerreißen doch keinen...........
     
  10. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    Da bin ich mir nicht so sicher ob ich den nicht zerreiss ... es könnte ja einer der Mitkonkurenten sein der mir gestern einen Bau mit der Aussage "Leichtmauerwerk 0.12 und Leichtmörtel LM21" ist Rissesicherer als Planziegel im V-Plussystem ... ein Pro- und Kontra wirds bald im Baumurks.de zu lesen geben ... DEN sowas lass ich nicht gelten !

    }>
     
  11. MB

    MB Gast

    Aha!

    Deshalb trauen die sich also nicht und lesen heimlich mit ;D
     
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