SOS - instabile KS-Wände - SOS

Diskutiere SOS - instabile KS-Wände - SOS im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Hallo, Forum, gerade habe ich mich noch zufrieden über den Bauträger geäußert, da entdecken wir eine Katastrophe(?): der Sturm vom Wochenende...

  1. #1 Wolfgang C., 17.06.2003
    Wolfgang C.

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    Hallo, Forum,

    gerade habe ich mich noch zufrieden über den Bauträger geäußert, da entdecken wir eine Katastrophe(?): der Sturm vom Wochenende hat bei einem meiner zukünftigen Reihenhausnachbarn im DG eine gerade errichtete Innenwand aus 11,5cm KS-Großplatten umgerissen!

    Wir haben dann an einigen Steinen anderer Wände gerüttelt und die plötzlich in der Hand gehalten - sowohl von tragenden wie auch nichttragenden Innenwänden!

    Daraufhin haben wir gemeinsam die Wände aller Häuser genauer unter die Lupe genommen: bis auf unsere Kellerwand, bei der der austretende Klebemörtel sauber verstrichen worden ist, ist bei keiner anderen Wand nennenswert Mörtel ausgetreten, den man hätte verstreichen können (unser Betreuer war bei Fertigstellung unseres KG's zuletzt auf der Baustelle, konnte die Veränderung der Bauart also nicht feststellen).
    Einige nichttragende Innenwände lassen sich bewegen, aus anderen lassen sich Steine herauswackeln. Das kann doch wohl nicht akzeptabel sein, oder?

    Die Außenwände sind durch die Decken verspannt und stabil, vielleicht kann man das noch hinnehmen. Aber was ist mit den wackelnden Innenwänden? Kann man Innen- wie auch Aussenwände stabilisieren?

    Was bin ich froh, daß wir Trockenbauinnenwände haben, aber unsere Aussenwände kranken auch an zu wenig Klebemörtel...

    Wir werden morgen früh als erstes mit dem Bauträger und dem Bauüberwacher auf die Baustelle gehen und am abend wohl auch mit meinem beratenden Architekten, aber ein paar Tips vorab wären schon hilfreich!

    Viele Grüße aus Rheinhessen
    Wolfgang C.
     
  2. #2 bauhexe, 17.06.2003
    bauhexe

    bauhexe

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    Abtragen, neu kleben lassen!!!
    Noch fragen??? :think
    Vielleicht gibt's auch ein Gewitter, den Sturm würde ich nutzen.
    :smoke
    Hoffentlich sieht's keiner. :konfusius
     
  3. Gast

    Gast Gast

    Hallo,

    Du meinst, wenn jetzt in diesem Augeblick wieder ein Sturm kommt, dann würde die Wand umfallen?
    Dann müssten die armen Maurer ja wieder alles neu machen!
     
  4. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    11.5 Wand

    alleinstehend ... die zerlegts natürlich beim kleinsten Sturm ... "ABER" Kleber sollte schon dran sein ... ein Blick auf das WETTER "ja" es ist derzeit heiss sprich ohne vornässen der KS wird momentanes Mauerwerk ned viel taugen.

    MfG
     
  5. MB

    MB Gast

    Keine Panik

    Mauerwerk nimmt nun mal keine Zugkräfte auf (oder darf es jedenfalls nicht). Bei Biegung (rütteln) taucht aber Zug auf.

    Also alles nicht so tragisch. Seit wann werden Innenwände auf Winddruck bemessen?
     
  6. #6 Wolfgang C., 18.06.2003
    Wolfgang C.

    Wolfgang C.

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    Bei den Wänden des Dachgeschosses wird es wohl darauf hinauslaufen, aber die EG- und OG-Wände, die ja jeweils schon eine Decke daraufliegen haben, dürfte das wohl nicht mehr machbar sein...


    Ich glaube, das dürfte die Ursache der Probleme sein, denn ich habe nicht gesehen, daß jemals eine Wand vorgenäßt worden wäre. Übrigens: unten einmal ein Bild, aufdem die Verklebung zweier Steine erkennbar ist, von denen wir den einen einfach weggekippt haben ...


    Diese Aussage beruhigt zwar ein wenig, aber wenn ich die Ausführung bei unserem Haus mit der in einem parallelen Bau des Bauträgers vergleiche, zweifle ich etwas daran: dort lassen sich keine Steine so einfach aus der Wand herausnehmen...


    Ich bin auf die Stellungnahme des Bauträgers in ein paar Stunden gespannt!

    Viele Grüße aus Rheinhessen und vielen Dank schon einmal
    Wolfgang C.
     
  7. #7 Wolfgang C., 18.06.2003
    Wolfgang C.

    Wolfgang C.

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    schlechte Verklebung - Ergänzung

    Noch ein ergänzendes Bild: selbst die erste Lage der 'Nivellierungssteine' hält nicht ordentlich:
     
  8. #8 bauhexe, 18.06.2003
    bauhexe

    bauhexe

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    Bei 32°C im Schatten ( so war es hier in den letzten Tagen), braucht nicht nur der Maurer Wasser (anstatt Bier), auch die Steine sollten vorgenäßt werden.
    Also abrtragen, neu machen! Übriges 11,5-er Wände bekommen im Putz prächtige Risse, wenn der Verbund nicht klappt.
    Hexe

    wollte noch fragen : Hattest Du 'ne schlaflose Nacht, oder stimmt die Systemzeit nicht?
     
  9. #9 Wolfgang C., 18.06.2003
    Wolfgang C.

    Wolfgang C.

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    Ersteres - und das war beileibe nicht die erste!

    Gruß aus Rheinhessen
    Wolfgang C.
     
  10. JDB

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    Bauherren, die an der ersten Steinschicht rumrütteln, gehören erschlagen !
     
  11. #11 Wolfgang C., 18.06.2003
    Wolfgang C.

    Wolfgang C.

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    Ok - aber bei uns war gar kein rumrütteln nötig: man konnte die Steine teilweise wie frisch von der Palette wieder abnehmen...

    Grüße aus Rheinhessen
    Wolfgang C.
     
  12. MB

    MB Gast

    Zement mal

    Hab ich da was falsch verstanden? Man kann auch Steine aus der Mauer nehmen, wo schon Auflast drauf ist?
     
  13. berndk

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    Dumme Frage:

    ich war, obwohl kein Maurer :Roll , bisher immer der Ansicht, dass SÄMTLICHE Wände untereinander kraftschlüssigen Anschluß haben müssen, sei es durch Verzahnung, durch Wandanker oder anderes.

    Dann kann nämlich auch eine 11er Innenwand nicht so einfach umfallen.

    Hier kommen wohl mehrere wesentliche Mängel zusammen, daher würde auch ich dieses Haus nicht abnehmen. :motz
     
  14. Ebel

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    Warum? Der Mörtel geht mit der Sperrfolie eine wenig kraftschlüssige Verbindung ein. Formschlüssig ist das z.T. durch kleinste Unebenheiten, die vom Mörtel ausgefüllt sind. Richtig bemerkbar ist diese formschlüssige Verbindung aber erst, wenn genügend Auflast darauf ist.

    D.h. solange nur die erste (die ersten) Steinschicht vorhanden ist, ist ein Rütteln immer möglich - und der spätere Formschluß ist nicht mehr so gut gegeben.
     
  15. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    da hat er schon awengerl Recht der JDB

    um die erste Schicht von Planmauerwerken setzen und fluchten zu können brauch ich steifen etwas erhärteten Mörtel ... wir streun dabei sogar immer stets etwas Zement über den Mörtel damit die Steine beim setzen plan bleiben sprich nicht absaufen.
    "KLAR" wennste nun an dieser ersten Schicht rüttelst das die Steine locker werden ... "ALSO" lasst mir die erste Schicht in RUHE (!)

    MfG
     
  16. #16 Wolfgang C., 19.06.2003
    Wolfgang C.

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    Ihr habt ja recht ...

    ... was die unterste Steinreihe angeht - ich/wir haben auch schon die Ohren langgezogen bekommen. Angeblich bindet der Mörtel (klimm/kimm o.ä.) erst nach 28 Tagen richtig ab, da kann es schon sein, daß sich ein Stein nach drei oder vier Tagen einfach abheben läßt - so behauptet der Bauunternhemer jedenfalls.

    Mich wundert nur etwas, daß die Steine vier Stunden, nachdem wir den Bauträger und vor allem den Bauunternehmer über die Probleme informiert hatten, so gut verklebt waren, daß sie sich auch mit Krafteinsatz nicht mehr lösen ließen...

    Aber zurück zu unseren Problemen: Aussage des Bauunternehmers zu den instabilen Wänden (@MB: man konnte die Wände von oben nach unten wieder abbauen): "bei 35°C kann der Kleber ausbrennen, bevor er eine richtige Verbindung eingehen kann, aber der Kleber dient ja nur der Fixierung der KS-Großplatten während der Bauphase, ist aber sonst gar nicht nötig". Allerdings ist nicht versucht worden, die Steine einzunässen, um das Ausbrennen zu verringern.

    Bezüglich der Stabilität von nicht ordentlich verklebten Wänden wird meine beratender Architekt Kontakt mit KS auf; ansonsten sieht er bei den tragenden Wänden wenig Probleme, da diese sowieso durch das auflastende Gewicht und den Ringanker stabilisiert würden, anders sieht es aber mit den nichttragenden Innenwänden aus...

    Auf jeden Fall bin ich ganz froh, daß ich nur die Außenwände und einige wenige tragende Innenwände aus den KS-Großplatten habe und der Rest im Trockenbau errichtet wird!

    Viele Grüße aus Rheinhessen
    Wolfgang C.


    Eins habe ich aber gelernt: man darf nicht immer nach dem Augenschein gehen - z.B. in Bezug auf die Festigkeit der untersten Steinreihe...
     
  17. MB

    MB Gast

    Verständnisproblem

    (@MB: man konnte die Wände von oben nach unten wieder abbauen)

    Die tragenden? Oder eben die, die noch keine Auflast hatten?

    Wenn es um letztere geht, hatte ich sogar mal eine Klage am Hals, weil ich das als Bauleiter nicht als Mangel erkannt habe.

    Lange Geschichte, kurzer Sinn: es ist kein Mangel.
     
  18. #18 Wolfgang C., 20.06.2003
    Wolfgang C.

    Wolfgang C.

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    Hallo, MB,

    nee, eine Auflast war noch nicht auf den Wänden - dann hätten wir garantiert nicht den Mut aufgebracht, einfach ein paar Steine wegzunehmen...

    Aber Dein Beitrag bestätigt die Meinung meines Beraters, daß eine Bauweise, bei der die Steine wie Bauklötzchen aufeinander gestapelt werden (der Kleber hält ja nicht) zulässig und nach Aufbringung des Ringankers auch stabil ist.
    Entspricht zwar nicht meinem Gefühl für ein stabiles Haus, aber vielleicht haben die Fachleute ja doch hin und wieder einmal recht ;).

    Gruß aus Rheinhessen
    Wolfgang C.
     
  19. MB

    MB Gast

    Gutes altes Lego

    Mal aus den alten Legosteine (nicht die heutigen vorkonfektionierten) ein Haus bauen. Solange keine Decke und kein Dach drauf ist, kann man an den freistehenden Mauern auch wackeln.

    Dann fertig bauen, und nochmal versuchen. Das macht es klarer.

    Mauerwerk ist nun mal nicht für Zug geeignet. Warum auch? Beton übrigens auch nicht, den Zug übernimmt der Stahl.

    Stabilität wird nur im Zusammenhang erreicht, nicht bei Einzelbauteilen.
     
  20. #20 Wolfgang C., 20.06.2003
    Wolfgang C.

    Wolfgang C.

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    Da haben Sie zwar recht, MB, aber wenn ich die Legosteine mit Pattex o.ä. verklebe, bekomme ich die Steine nicht mehr auseinander - und wenn ich dann eine Verbindung zu einer querstehenden Wand schaffe (in Realität z.B. durch diese metallenen Mauerverbindungselemente), dann bekomme ich die Wand auch kaum noch umgeworfen.

    Bei den nichttragenden Wänden kommt ja noch hinzu, daß diese keine große Auflast haben, die stabilisierende Wirkung also nicht eintritt. Hier erhält die Wand wohl nur Stabilität durch den Verbund und dadurch, daß sie mit anderen im Winkel steht. Wenn dann aber keine vernünftige Verbindung zwischen den Steinen besteht, wie sollen die Wände dann Stabilität erhalten? Ich hänge einen Küchenschrank oder sonst etwas Schweres mit einem gewissen Hebelarm an die Wand, erwische dabei vielleicht nur einen Stein und diesen auch noch ungünstig - am Ende kippe ich den dann aus der Mauer??? Immerhin hat er ja außer über das bißchen Nut und Feder keine Verbindung zu den Nachbarsteinen; und wenn die Steine einer Reihe nicht fest zusammengeschoben sind, fehlt auch noch die Verbindung durch die Verzahnung. Ich kann mir ohne weiteres reale Situationen vorstellen, wo ich eine 200kg KS-Großplatte, die so wenig mit anderen Steinen verbunden ist, aus der fertigen Wand zum Absturz bringe...

    Sehr suspekt, die Geschichte!

    Viele Grüße aus Rheinhessen
    Wolfgang Clemens
     
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