Stundenlohn und Anfahrtpauschale

ich rede nicht davon, dass der "kollege" durch die finger schauen muß,
weil er im stau steht.

 

wie schon geschrieben: klar kann man es in seine Stundenkalkulation einbeziehen, die dann natürlich für alle Stunden anfällt. Wenn ich dann für eine Stunde zu einem Kunden fahre, zu dem ich hin und zurück 2Std. Fahrzeit habe, dann kostet halt die Arbeitsstunde 150€, ob das im Sinn der Kunden ist? Kunden die 5min weg wohnen sollen dann auch den Stundensatz zahlen? Das ist Unfug. Einfach lokale Handwerker beauftragen, da fällt die Anfahrt nicht ins Gewicht (für beide Seiten). Will man ein Unternehmen haben, das 100km weg ist, dann muss die Fahrerei bezahlt werden, alles andere ist Augenwischerei.

 

manchmal.......................


wenn ich dann zb (wie es bei uns öfter anfällt ) von teich zu teich ( frühjahrsinbetriebnahme-einwintern ) fahre , dann je nach anlage eine halbe bis eine stunde vor ort bin und wegen der entfernungen gerade 3 anlagen schaffe , gibts dann zweieinviertel stunden bezahlt . und mit etwas glück 20 € sprittgeld .

oder wie ?

 

So ist es auch. Der AN (Arbeitnehmer) hat zwei Möglichkeiten: Entweder er bekommt vom Chef ein Firmenwagen/ Sammelstelle (das kann das Werksgelände sein) oder aber der Arbeitsbeginn ist auf der Baustelle. Wenn hier jetzt sagen wir mal 7 Uhr ausgerufen wird, hat der AN um 7 Uhr auf der Baustelle zu sein. Wie er das anstellt ist sein Problem. Andere Möglichkeit ist das gemeinsame Treffen auf dem "Platz" hier beginnt die Arbeit mit Beladung/Verladung.

Ob nun 1 oder 2, wenn der HW richtig kalkuliert, zahlst du eh IMMER ab 7 Uhr. Anderes ergäbe ja ein Minusgeschäft. Die Rückfahrt hingegen ist KEINE Arbeitszeit mehr. Macht man jetzt Tagesraportarbeiten - also man hat mehrere kleine Aufträge, dann bezahlst du ebenfalls nicht die Rückfahrt. Diese ist schon als Anreiseweg für den nächsten Kunden zu sehen.

Ein guter HW klärt dich auf dem Bau auch auf wie sich der Tagesraport zusammen setzt. Richtig gut ist es, wenn die Zeiten einzeln aufgeführt sind, die Tätigkeiten ausführlich beschrieben sind und du gleich eine Kopie/ Durchschrift bekommst. Tagesraport sollte man nur für unvorhergesehenes oder aber Kleinstaufträge nutzen. Alles andere sollte in der Regel mit einem Nachtragsangebot abgedeckt werden - thats it.

 

Wobei man ganz klar sagen kann, dass die unbezahlte Rückfahrt nicht sonderlich Arbeitnehmer freundlich ist. Ich würde Angestellte mal sehen wollen, die nach ihrem Feierabend noch 1 Std oder länger im Auto sitzen, bis man an der Sammelstelle angekommen ist und von da an dann erst den "richtigen" Heimweg antritt. Würde der HW das jetzt einkalkulieren, wäre die HW Stunde noch teurer. Würde ich jetzt eine Prognose aufstellen wollen, würde ich sagen das dies wohl auch bald der Weg sein wird.

Wir "guten" Handwerker werden immer weniger und einem AN kann man neben mehr "Gehalt" auch mit so etwas einen Wechsel/ das Bleiben schmackhaft machen. Ist ja nicht so, dass ein Unternehmer nur mit Mitbewerbern im Wettbewerb um Angebote wäre. Den Arbeitsmarkt vergisst da der eine oder andere Handwerksmeister gerne mal.

 

Als Auftraggeber sage ich: Gut so!

Als Arbeitnehmer frage ich mich, warum sie Rückfahrt zu meinen Lasten gehen soll. Zumindest bei meinem Arbeitgeber werden die Reisezeiten bezahlt, wenn auch ohne Zuschläge, was auch nicht einzusehen ist.

Edit: Kalle88s zweiter Beitrag wurde während meines Beitrags geschrieben.

 

Wenn die Arbeiten täglich anfallen, würde ich auf 8 h Arbeit auf der Baustelle bestehen und Montags eine Anfahrt, Freitags eine Rückfahrt zahlen. Dann könnte man sich über Übernachtungskosten unterhalten. Wäre immer noch günstiger für alle so.

 

Als AG könntest du aber auch sagen: Gerade wegen der "Freizeit" haben es alle zu Feierabend eilig, damit sinkt die Produktivität auf deiner Baustelle. Viele packen schon 20-30 min. vor Arbeitsende ein.

 

70 Km für Montagearbeiten? Never ever! Das macht keiner mit, ob nun Chef oder Angestellter. Das die Entfernung Unternehmerisch nicht sonderlich Klug ist, sei mal dahingestellt. Da kann man aber auch an den Kunden appellieren, weil wenn der von weiter Weg günstiger ist als der Ortsansässige, dann stimmt wohl etwas nicht. Vorausgesetzt es ist ein wenig Vergleichbarkeit vorhanden im Angebot.

 

Warum sollte das zusammenpacken und das Reinigen der Arbeitsbereich auch in der Freizeit passieren?

Ist ja schließlich nicht so, daß nur ein PC im Büro mit Knopfdruck runtergefahren wird...

 

Weil ein guter Handwerker sein Arbeitsbereich immer sauber hält und nicht dann 30-60 Min. vor Ende das große Aufräumen und Wegpacken beginnt - siehe UVV zum Bleistift und wenn es nur der Lehrling macht. Im Büro lasse ich die Blätter auch nicht fliegen und behalte den Überblick auch während der Arbeitszeit.

Und ist doch logisch, dass Unternehmer die "billig" anbieten nur die produktiven Stunden sehen. Wenn ich wenig Marge habe, dann muss ich überproportional viel produktive Stunden generieren. Kalkuliere ich das alles "regulär" dann haben wir irgendwann ein Handwerk was sich nur noch "wenige" leisten können. Nämlich die, die es sich leisten wollen.

Dann gibt es zwar solche Themen nicht mehr, dann müssen wir das Board umpinseln in Schwarz - wegen Schwarzarbeit...

 

na na ....

der soll nicht aufräumen , der soll was lernen

 

Tut er doch, die UVV. Aber ja, da stimm ich dir zu.

 

Deine Frage ist längst beantwortet. Also frage nicht immer dasselbe.

Dein Handwerker bekommt das Kilometergeld. Die Fahrtzeiten sind nicht zusätzlich zu zahlen, weil es hierzu in Deinem Vertrag an einer Vereinbarung fehlt.

Wie Fahrzeiten üblicherweise gehandhabt werden/gehandhabt werden sollten, ist unmaßgeblich. Es kommt allein darauf an, wie Dein Vertrag auszulegen ist und der gibt für die Vergütung von Fahrzeiten nichts her.

Also alle Fahrtzeiten abziehen und gut ist.

 

Nö, wenn du das Urteil gelesen hast, zieht das Gericht bei mangelnder Vereinbarung (wie beim TE) als Begründung heran, dass in der Baubranche die Anfahrt idR in den Löhne eingepreist sind und daher nichts zu bezahlen ist.

Wärs jetzt ein Schlüsseldienst, sähe die Sache wohl anders aus.

 

Genau so. Entweder es ist vorher vereinbart, oder eben nicht.
Wenn ich zu einem Mandanten fahre, dann rechne ich die Fahrtzeit auch nicht ab. Wenn der sehr weit weg ist, dann vereinbare ich normalerweise eine Pauschale, welche einen Teil der Fahrtzeit und die Fahrtkosten beinhaltet.
Beispiel: Pauschale für Hin- und Rückfahrt: 2*200 km * 0,4 € + 2* (2h Fahrt - 2*30 min) * halber Stundensatz = 160 EUR + 3 Stunden à halber Stundensatz.

Ich kann aber nicht einfach durch die halbe Republik fahren oder meine Mitarbeiter irgendwo hinschicken und dann im Nachhinein mit Fahrtkosten um die Ecke kommen. Das ist mein eigenes Risiko als Unternehmer, wenn ich da schlecht kalkuliere.

 

geschenkt, ist ja keiner.....

 

Schlüsseldienst:
1.00 h Anfahrt
0.25 h reine Arbeitszeit
0.50 h Rechnung schreiben
1.00 h Abfahrt

Bei den sonstigen Bauleistungen wird ja üblicherweise auch nur nach Einheitspreisen*Mengen abgerechnet. BE wird ja auch nur abgerechnet, wenn vertraglich vereinbart.

 

Ist für den Fahrer das Fahren keine Arbeitszeit? Ein Baumaschinenführer verdient auch Geld, wenn er seine Baumaschine führt. Der Fahrer trägt in dem Moment die Verantwortung für sich und für die Kollegen - ist ja nicht so dass er es aus Spaß an der Freude macht. Er sitzt also nicht nur doof und schaut in der Weltgeschichte umher.

Ich sag ja immer Leben und Leben lassen.