Tiefenerder nachträglich sinnvoll?

Diskutiere Tiefenerder nachträglich sinnvoll? im Elektro 1 Forum im Bereich Haustechnik; DEHN 540 121 ist nach meinem Kenntnisstand aktuell für 16 mm² Kupferdraht die einzige Option um für den auch 100 kA Blitzstromtragfähigkeit zu...

  1. #41 Dipol, 13.06.2023
    Zuletzt bearbeitet: 13.06.2023
    Dipol

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    DEHN 540 121 ist nach meinem Kenntnisstand aktuell für 16 mm² Kupferdraht die einzige Option um für den auch 100 kA Blitzstromtragfähigkeit zu erzielen.

    Wenn mein Appell von letzter Woche erfolgreich ist, dann wäre Klasse H künftig nicht nur für oberirdischen Cu-Anschluss sondern auch für unter Grund zugesichert und dann hätte das Bauteil derzeit ein Alleinstellungsmerkmal.
     
  2. S3kko

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    @Dipol ganz lieben Dank für Deine Antworten!

    Das Thema Tiefenerder wird wir bei mir immer klarer! :bierchen:

    Mal etwas weiter gesponnen…wenn ich irgendwann mal auf die Idee kommen sollte mir noch eine Photovoltaikanlage auf mein Flachdach zu packen. Müsste das Gestell dafür auch geerdet werden?

    Macht es dann nicht eventuell Sinn den Tiefenerder unterirdisch mit einem 10mm (ohne 2 ;) ) anzuschließen und dann oberirdisch eine (schwarze) PAS legen zu lassen?

    Dann natürlich 16mm2 Leitung aus dem Haus und die 10mm Rundleitung zu der PAS.

    Dann kann doch später ganz „easy“ das PV-Anlagengerüst dort aufgelegt werden?!
     
  3. #43 Dipol, 13.06.2023
    Zuletzt bearbeitet: 13.06.2023
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    Da ist sie mal wieder, die Hamsterradfrage ob man die Modulträger erden muss oder sogar die schutzisolierten Modulrahmen. Zu dem Thema gibt es normkonforme aber auch einige normwidrige Fachartikel, die daran zweifeln lassen ob der Autor die aktuiellen Normen oder das Merkblatt für PV-Installateure (wird gerade um DIN VDE 0100-443 und 534 aktualisiert) auch gelesen hat.

    Auf Gebäuden mit einem Blitzschutzsystem ist die Funktionserdung der Traggestelle nach Blitzschutznormen Pflicht:
    • Bei Einhaltung ausreichend isolierender Trennungsabstände mit mind. 6 mm² Cu
    • Wenn diese nicht einzuhalten sind müssen zur Vermeidung potentiell zündender Lichbögen Näherungen blitzstromtragfähig gebrückt werden und der FE-Leiter aus mind. 16 mm² Cu bestehen.
    Bei Gebäuden ohne LPS gilt in Deutschland eine ins Beiblatt 5 der Blitzschutznorm DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) hineingemogelte Empfehlung die Modulträger in eine Funktionserdung einzubeziehen. Ein Schutzpotentialausgleich von Schutzklasse II-Betriebmitteln ist untersagt.

    In der für PV auch relevanten DIN VDE 0100-712 steht, dass WENN ein Leiter verlegt wird, dann möglichst abstandslos mit den PV-Leitungen. Eine Diskrepanz hinsichtlich der Querschnitte kann man mit 4 mm² Cu auch noch im aktuellen Entwurf der neuen Normausgabe bewundern, das wird hoffentlich noch vereinheitlicht.
    10 mm Runddraht oder 30 mm x 3 mm Bandstahl als blanke oder isolierte Anschlussfahne ist die Standardverbindung zwischen Erdern und HES.

    Ein vollständiger (Blitz-)Schutzpotentialausgleich ist schon lange auch ohne PV-Anlage oder eine Wallbox Pflicht.
     
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  4. S3kko

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    Sehr gut, dann lese ich zwischen den Zeilen das als Zustimmung. Ich würde dann einem 10mm Rundstab aus V4A besorgen.

    Genau das versuche ich ja gerade so gut ich es kann und darf vorzubereiten und anschließen zu lassen.

    Lassen wir mal mal das Beispiel PV-Anlage weg. Dann ist es doch der richtige Weg mir eine PAS nach draußen legen zu lassen? …und dort dann ggf. andere potentialausgleichspflichtige Bestandteile am Gebäude darauf auflegen zu lassen.
     
  5. Dipol

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    Als BSFK favorisiere ich eigene Anschlussfahnen an Fundament- bzw. Ringeerder, für Kupferdrähte ziehe ich aber auch für weniger korrsosionsanfällige Massivdrähte aus 6 oder 16 mm² Querschnitt wettergeschützte Innenanschlüsse vor.

    Bildnachtrag des von PRÖPSTER avisierten Prototyps für 16 mm² Cu, die Kabelschelle ist noch aus V2A:

    PRÖPSTER 16 mm² Cu an TE.JPG
     
  6. S3kko

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    Meine Idee bezüglich Rundstab und PAS außen hat sich gerade erübrigt.

    Meine gestrige Anfrage bei einem für mich neuen Elektriker wurde just zu einem Termin morgen früh.

    Er bringt eine passende Klemme mit und misst den Erder durch.

    Dadurch, dass ich alles soweit schon vorbereitet habe meinte er etwa eine Stunde Arbeit.


    …Merk ich mir! :bierchen:
     
  7. Dipol

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    Bitte ein Bild vom fertigen Zustand und wenn möglich auch vom Messaufbau.

    Die 33,94 Ω beziehen sich auf einen angenommenen spezifischen Erdwiderstand von 100 Ωm.
     
  8. S3kko

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    Ich versuche es…ist vielleicht komisch wenn ich während dessen Fotos davon mache. :lock
     
  9. #49 S3kko, 14.06.2023
    Zuletzt bearbeitet: 14.06.2023
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    Moin zusammen,

    FINALE! :bierchen:

    Tiefenerder ist gemessen und angeschlossen. 1,25 Stunden (inkl. Anfahrt) + Klemme + etwas Band. Ging schnell!

    Haben nen neuen Kunden!

    Sehr freundlicher Elektriker! Bin ehrlich…ich hab die Firma nach „Nähe“ und den Google Bewertungen (die sehr gut sind) ausgewählt…wurde nicht enttäuscht.

    @Dipol: Ich wollte nicht zu aufdringlich sein. Hier soweit es ging die Fotos.

    Alles nach Anleitung von dem Prüfgerät angeschlossen.

    Abstand zum Tiefenerder (grünes Kabel) zu blaues Kabel = 4m
    Abstand zwischen blau und rot nochmal 2m (also rotes Kabel = 6m Abstand zum Tiefenerder).
    IMG_3326.jpeg
    Erster Kommentar…“hatte ich schon schlechter“ :eek:
    „Aber für ein privates Haus ganz gut.“

    Auf der Anleitung die er dabei hatte war ne kleine Tabelle:
    - 1-3 Ohm = sehr gut
    - 10+ Ohm = realistisch (10+ kann ja alles sein :mega_lol:)
    - noch irgendwas = hab ich vergessen
    IMG_3328.jpeg

    Dann meinte er „wenigstens einer der einen Tiefenerder hat in der Nachbarschaft.“ :mega_lol:

    Hatte ihn gefragt ob das öfter vorkommt, dass sie einen Tiefenerder setzen/messen. Er meinte dann „ab und zu, hauptsächlich wenn sie PV-Anlagen installieren lassen die Hausbesitzer.“

    Als die Klemme noch nicht gesetzt war, hab ich sie mir näher angeschaut. Es war eine von DEHN. Ich bin mir sogar ziemlich sicher die DEHN 540 121.
    IMG_3329.jpeg

    Dann noch Denso-Band rum. Wie er sagte „mit den „guten“ Handschuhen.“ :p
    IMG_3330.jpeg

    Fertig! :28:

    „Hand aufs Herz“…wer hat mir wirklich geglaubt, dass ich dem Tiefenerder von einem Elektriker anschließen und messen lasse?!

    …und meine Fragen wirklich reines Interesse und Neugierde waren?

    @simon84? :angel:
     
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  10. Dipol

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    Danke für die Bilder.

    Perfekter Ablauf: Plausibler Messwert, für Kupferdraht konzipierte Schelle, alles abgeklebt und seriöse Abechnung. Was will man mehr?
     
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  11. #51 S3kko, 14.06.2023
    Zuletzt bearbeitet: 14.06.2023
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    Nix! Bin auch positiv angetan! Für mich ist das Kapitel „Tiefenerder“ abgeschlossen!

    Übrigens: Das erste Foto mit den Messsonden habe ich aus der Hüfte geschossen. Kam mir schon etwas doof vor. :irre

    Dir nochmal ganz herzlichen Dank für die vielen und geduldigen Ratschläge! Hab viel dazugelernt…auch wenn ich das Wissen wahrscheinlich nicht mehr unbedingt brauche…schau aber gerne mal über den „Tellerrand“. :bierchen:
     
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    Rechnung ist da…120,- € inkl. Mwst. Sehr fair! :biggthumpup:

    PUNKT.
     
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