Tipps zum Bodenaufbau

Diskutiere Tipps zum Bodenaufbau im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; Hi Gion, dein Hinweis zu der Estrichdicke von "nur" 5cm leuchtet mir ein. Vermutlich ist die Ausführung mit einem Thermozell oder Thermotec...

  1. M900

    M900

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    Hi Gion,

    dein Hinweis zu der Estrichdicke von "nur" 5cm leuchtet mir ein.

    Vermutlich ist die Ausführung mit einem Thermozell oder Thermotec Wärmedämmleichtbeton-Estrich, in welchem die Installation
    untergebracht wird, technisch das optimalste. Irgendwie habe ich aber die Befürchtung, daß es preislich auch die teuerste
    Lösung ist. Wie würdest du es denn machen?

    Ja, ich meinte schon Holzdielen. Die Dielen sind raumlang, 24cm breit und 2,4cm dick. Die Systeme von Pavatex und Gutex sind
    speziell für diese Anwendung entwickelt. Die Dielen werden auf integrierten Holzleisten verschraubt.
    Falls du Dir die beiden Systeme mal anschauen möchtest:
    GUTEX Thermosafe-nf (www.gutex.de)
    PAVATEX PAVATHERM-Floor-NK (www.pavatex.de)

    Gruß
    Jörg
     
  2. gion

    gion

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    Das allerdings ist mir bekannt. Gute Lösung.
    Wie ich es machen würde?
    Ich würde wegen der Wärmebrücken bei einem bewohnten Untergeschoss die Wärmedämmung unter die Bodenplatte nehmen. Muss ja nicht gleich Foamglas sein, geht mit auch einem extrudierten Polystyrolschaum (z.Bsp. Jackodur), lose verlegt auf Magerbeton mit einem Vlies dazwischen. Das ist zwar bei einer minimalen Dämmstärke von 120 mm relativ teuer, aber eine gute Investition. Besser wäre natürlich eine Dämmstärke von 200 mm und mehr. Dann hast du die Bodenplatte im warmen Bereich und kannst alle Elektro- und anderen Leitungen in der Bodenplatte führen. Der Beton wird mit Zusatzmittel praktisch "wasserdicht" (gilt nur wenn du kein drückendes Wasser hast!), somit kannst du auf die Feuchtigkeitssperre verzichten. Wenn dein Unternehmer allerdings darauf nicht einsteigt (Garantie) oder du der Sache nicht vertraust, kommt auf die Platte noch eine Feuchtigkeitssperre V60 verschweisst. Bei meinem eigenen Haus, gebaut vor 20 Jahren, habe darauf verzichtet und keine Probleme bis heute. Zu beachten ist, dass die Bodenplatte sauber abtaloschiert wird und spezielle Distanzhalter für die Armierung (wegen dem Eindrücken in die Isolation) verwendet werden. Ob du dann auf der V60 unter dem Holzboden noch eine Ausgleichsschicht brauchst, weiss ich nicht. Vielleicht kann man die Pavatherm-Elemente auch schiften. Unter dem Estrichboden brauchst du sicher keine Ausgleichsschicht. Die FBH-Rohre kommen dann auf die V60 und werden direkt in den Estrich eingebettet. Wenn du allerdings noch ein paar Euro übrig hast, wären im Wohnbereich zwischen der V60 und dem Estrich /Pavatherm nochmals 4 cm Isolation zu empfehlen. Ob als Schüttung oder als Platten ist abhängig vom Preis und dafür musst du die beiden Varianten offerieren lassen. Ich sage nicht, das sei die ultimative Lösung, aber so wird es zum Beispiel bei Minergiehäusern gemacht (bis 30 cm Isolationsstärke!!) und so würde ich es bei meinem Haus machen wenn ich noch mal bauen würde.
    Gruss
    Gion
     
  3. M900

    M900

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    Vielen Dank für deine Unterstützung. Genau die von Dir genannte Ausführung hatte ich vor einiger Zeit mit unserem Architekten diskutiert. Er erklärte mir, dass es sehr aufwändig sei und dadurch auch sehr teuer. Im Hinblick auf Wärmebrücken ist es natürlich die mit Abstand beste Lösung. Inzwischen sind wir aber schon soweit fortgeschritten, dass eine Änderung leider nicht mehr möglich ist.
    Welches wäre jetzt, nach Deiner Meinung, die zweit-beste Lösung?

    Grüße
    Jörg
     
  4. gion

    gion

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    Aufwändiger als die jetzige Lösung? Kaum. Teuerer: Vielleicht, aber nur wegen der besseren und dickeren Isolation. Dafür technisch wesentlich besser, aber das ist ja jetzt Geschichte.
    Die zweitbeste Lösung: Grundsätzlich entsprechend deiner ersten Idee aber womöglich vereinfacht und eben: die Stärke des Estrichs mindestens 7 cm. Zudem gilt das was @Bernie geschrieben hat: "Der Fußbodenaufbau ist abhängig von so viel anderen Gewerken, welche aufeinander abgestimmt sein müssen, der kann in einem Forum nicht geplant werden". Etwas hart ausgedrückt, aber: Was schlägt denn der Heizungsbauer vor?
    Mir gefallen ganz einfach deine vielen Schichten nicht.
    Die 8 cm als Schüttung wären eine Möglichkeit, aber aus wärmetechnischen Gründen halt schon eine schwache Sache, denn die üblichen Schüttungen haben einen schlechten Lambda-Wert. Deshalb möglichst wenig Schüttung und möglichst viel normale Isolation. Aus meiner Sicht kannst du die erste Schüttung weglassen, die Dampfbremse ebenfalls (die Folie gehört direkt unter den Estrich) und die Installationsebene solltest du möglichst knapp wählen. Die definitive Lösung musst du eh mit dem Haustechniker besprechen. Oder mit @Bernie, ich glaub der wüsste wie's geht.
    Gruss
    Gion
     
  5. M900

    M900

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    Mit einem Heizungsbauer habe ich über dieses Thema noch nicht geredet. Wenn aber ähnliches Knowhow vorhanden ist wie bei meinen Anfragen zu Wärmepumpen oder Wandheizung dann wird nicht viel Konstruktives heraus kommen :cry.
    Einen speziellen Haustechniker gibt es in unserem Fall nicht, ist das inzwischen Standard beim Bau eines EFH?
    @Gion, ich danke Dir auf jeden Fall für deine Ausführungen. Vielleicht meldet sich ja @Berni noch einmal zu Wort.

    Grüße
    Jörg
     
  6. gion

    gion

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    Ich denke du stehst kurz vor dem Bau deines EFH? Und diese Details sind noch nicht besprochen? Was hast du denn für Planer?
    Du wirst ja schon festgestellt haben, dass ich aus dem kleinen Nachbarland stamme und da haben wir teilweise auch andere Standards (manchmal schlechtere, manchmal bessere, jedenfalls anders). Bei uns läuft zurzeit alles Richtung Minergie und Passivhaus (Gebäude-Energieberatung gehört zu meinen Kernkompetenzen, allerdings mit Schwerpunkt Altbausanierung und nicht Neubau). Auch Gebäude-Automation ist bereits ein Thema, insbesondere bei Bauherren aus dem grossen Kanton. Da kommst du ohne Haustechniker praktisch nicht mehr aus.
    Die Haustechniker haben sich vielfach aus den Heizungs- und Sanitärplanern entwickelt, manchmal auch von den Elektroplanern her. Lohnt sich meines Erachtens für ein EFH, auch wenn es etwas kostet. Deine Kombination von Wandheizung und Bodenheizung ist ja auch nicht ohne und wäre eine Vergleich mit einer Komfortlüftung in Kombination mit besserer Isolation wert.
    Bedenke: du gibst jetzt viel Geld aus für dein EFH, also sorge dafür, dass es gut rauskommt und keine Bastelei draus wird. Es ist grundsätzlich besser, wenn du jetzt das Geld in die Grundwerte steckst und nicht in den Ausbau, also zum Beispiel heute eher bei den Fliesen sparen, als bei der Isolation. Und noch etwas: Als Bauherr solltest du solche Details nicht selbst "planen" sondern dich auf das Resultat konzentrieren, d.h. auf das was du am Schluss bekommen willst und nicht so sehr darauf wie es zustande kommt. Investiere deine kostbare Zeit dann in eine gute Ueberwachung am Bau, da musst du prüfen, ob du auch das bekommst, was die Planer vorgeschlagen haben und das, was du bestellt hast. Schliesslich ist es dein Geld. Das soll kein Misstrauensvotum sein gegen den Bauleiter denn auch der beste Bauleiter hat nicht die Zeit (sonst wäre er nicht bezahlbar) stets auf der Baustelle zu sein. Melde es aber nur dem Bauleiter, wenn du etwas feststellst, das deiner Meinung nach nicht in Ordnung ist und nicht direkt den Handwerkern.
    Da bin ich etwas vom Thema abgewichen und deshalb zum Schluss: siehe nochmals im Beitrag von @Bernie: "Der Fußbodenaufbau ist abhängig von so viel anderen Gewerken, welche aufeinander abgestimmt sein müssen, der kann in einem Forum nicht geplant werden".
    So viele sind nun auch wieder nicht, aber das Ganze muss aufeinander abgestimmt sein.
     
  7. M900

    M900

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    Hallo Gion,

    wir bauen zusammen mit einem Architekten. Die Gewerke werden nach Ausschreibung an ausschließlich lokale Handwerksbetriebe vergeben. Einen zusätzlichen Planer oder Haustechniker gibt es nicht.
    Nur als Beispiel, was mir die Heizungsbauer und Sanis zu WP und auch Wandheizung erzählt haben, war haarsträubend. Selbst grundlegende Basics waren nicht bekannt. Aber anbieten wollten sie alle samt. Danach bin ich auf die Hersteller bzw. deren Außendienstler zugegangen und muss sagen, dass dies wohl die beste Entscheidung war. Diese legen das System aus und machen die notwendigen Pläne für die Handwerker.
    Dass sich der Bauherr nicht mit den Techniken/Details auseinander setzen soll sehe ich anders. Mir geht es absolut nicht darum irgendetwas selbst zu planen, sondern um in Gesprächen mit den jeweiligen Fachleuten auch zu verstehen um was es geht. Nächste Woche treffe ich mich mit einem Estrichbauer, ich denke durch das Lesen hier und auch die Diskussion mit Dir bin ich in der Lage seinen Vorschlag einigermaßen richtig einschätzen zu können.
    Viele Bauherren geben gerne die komplette Planung aus der Hand und wundern sich dann später, dass vieles gar nicht so ist wie sie es sich vorgestellt haben. Es gibt ja hier genug Beispiele. Mir ist sehr wohl bewusst, dass auch bei uns einiges schief gehen wird. Zumindest muss ich mir dann nicht den Vorwurf machen, dass dies die Rechnung für meine Faulheit ist.

    Grüße
    Jörg
     
  8. gion

    gion

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