Trockenlegung und Sanierung Untergeschoss Hanggrundstück

Diskutiere Trockenlegung und Sanierung Untergeschoss Hanggrundstück im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, ich bin schon seit einiger Zeit "passiver" Mitleser im Forum. Ich habe kürzlich ein altes EFH auf einem schönen Grundstück...

  1. #1 tobiasweber, 19.02.2021
    tobiasweber

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    Hallo zusammen,

    ich bin schon seit einiger Zeit "passiver" Mitleser im Forum.
    Ich habe kürzlich ein altes EFH auf einem schönen Grundstück gekauft. Eigentlich habe ich hier auch meine "Hausaufgaben" vor dem Kauf gemacht, erlebe aber nun doch einen Albtraum. Nun versuche ich seit 6 Monaten, ein Sanierungskonzept entwickeln zu lassen, bekomme aber von jedem sog. Fachmann einen anderen Vorschlag.

    Bin mir bewusst, dass ein Internetforum keinen Gutachter ersetzen kann und erwarte auch keine verbindliche Antwort, erhoffe mir aber zumindest eine Indikation von Leuten mit Erfahrung...

    1. Ausgangssituation

    - EFH auf Hanggrundstück, Baujahr 1949, 1 Hanggeschoss mit im bergseitigen Teil Kellerräumen und im talseitigen Teil Wohnräumen, darüber 1 Vollgeschoss und dann ein Walmdach; Grundfläche Untergeschoss: ca. 170qm, davon 130qm Wohnfläche; Gesamtgrundfläche des Hauses ca. 320 qm.

    - Das Haus steht auf Streifenfundamenten (Beschaffenheit unklar), dazwischen dünne Betonbodenplatten (Stärke geschätzt 12-15cm).

    - Wände, inkl. Hanggeschoss, Bimsstein, Stärke ca. 40cm.

    - Die Wohnräume im Untergeschoss, die bislang nur als Abstellräume dienten, sollen als Wohnräume hergerichtet werden. In diesem Zusammenhang ist eine umfassende Sanierung (Fenster, Fassadendämmung, neue Heizung etc.) geplant.

    - Im Rahmen der Sanierungsarbeiten (Entfernung des kompletten Bodenaufbaus bis zur Betonplatte) wurde erhebliche Feuchtigkeit bis 140 Digits) in der Bodenplatte und in den Innen- (!) und Außenwänden bis zu einer Höhe von ca. 30cm festgestelllt. Offenbar ist keine Horizontalsperre vorhanden.

    - Bodenbeschaffenheit: felsiger Untergrund ca. 3m tiefer als Fundamente, darüber lehmiger Boden, sehr schlechte Sickerfähigkeit.

    2. Widersprechende Sanierungsvorschläge

    Vorschlag Unternehmen 1:
    - Bodenplatte in jedem Raum mit Schweißbahnen abdichten, darüber Isolierung
    - Horizontalsperren mittels Paraffininjektion
    - Außenwände UG Bitumenanstrich
    - Kostenpunkt ca. EUR 100k

    Vorschlag Unternehmen 2:
    - Bodenplatte mit Schweißbahn abdichten, darüber Isolierung
    - Haus rundum ausgraben, Abdichtung der Außenwände, Perimeterdämmung, Noppenbahn
    - Anlegung einer Drainage ca. 30cm unter dem Niveau der Streifenfundamente
    - keine zusätzlichen Horizontalsperren erforderlich
    - Kostenpunkt ca. EUR 130k

    Vorschlag Unternehmen 3:
    - Bodenplatte in allen Räumen rausreißen und ersetzen
    - alle Fundamente ersetzen
    - Horizontalsperre mittels Saägeverfahren (Bleche) in alle Innen- und Außenwände (ca. 140 lfdm).
    - zusätzlich Außenabdichtung der Wände
    - Kostenpunkt deutlich über EUR 200k

    Aussage Unternehmen 4:
    - Haus abreißen und neu bauen (Kosten ca. EUR 700k).

    Am "sympathischten" wäre mir Variante 2....

    Für jeden fachkundigen Hinweis wäre ich dankbar.

    Viele Grüße,
    Tobias Weber
     

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  2. Mok

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    OT: Sehr schöne Aussicht!

    Zum fachlichen weiß sicherlich @Manufact mehr.
     
  3. #3 Proeter, 27.02.2021
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    Hallo Tobias,

    da sich bisher kein Experte gemeldet hat, schreibe ich mal etwas. Allerdings sage ich offen, dass sich das nur darauf stützt, was ich selbst in einem ähnlichen Fall gelernt habe. Vielleicht ist das schonmal ein Anfang und die Experten kommen später dazu.

    Bei Kaufüberlegungen zu einem Hanghaus aus den 70ern (Hanglage wie bei dir: Erschließung von oben; unten dann Wohnräume zum Garten) habe ich auch einen sehr feuchten Keller vorgefunden, auch im Bereich on 140 digits an den Außenwänden. Die Innenwände hatten auch stärkere Feuchtigkeitsschäden hinter sich.
    Ein BSV fing schnell an, über eine undichte Bodenplatte zu spekulieren. So richtig glauben wollte ich ihm nicht, nicht zu letzt, weil die Innenwände nicht so hohe Messwerte aufwiesen. Letztlich hat ein anderer Experte das Rätsel gelöst: Zwischen Bodenplatte und Estrich lag eine durchgehende Folie, die gesamte Geschoss bedeckte. Auf dieser Folie hat sich das Wasser aus mehreren innenliegenden Wasserschäden (Rohrbrüche) im gesamten Keller verteilt und ist dann die Wände hochgestiegen. Daher die Frage: Kann es sein, dass es kurz vor deinem Erwerb innenliegende Wasserquellen gab?

    Und noch was: So wie es auf deinen Fotos zu sehen ist, sind die Außenwände der Wohnräume im Hanggeschoss ja weitenteils nicht erdberührt. Wie feucht sind die denn?

    Falls die Bodenplatte wirklich einen Riss haben sollte: Hast du über Verpressen nachgedacht?

    Und was meinst du eigentlich mit dem großen "Albtraum"? Den feuchten Keller oder gab's noch etwas?
     
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