Unterstützung zum Thema Hausanschlüsse

Diskutiere Unterstützung zum Thema Hausanschlüsse im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo liebes Bauexpertenforum, Ende vergangenen Jahres haben wir ein Grundstück erworben haben, das in einem Gebiet liegt, welches nun...

  1. #1 Nacho23, 09.02.2023
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    Hallo liebes Bauexpertenforum,

    Ende vergangenen Jahres haben wir ein Grundstück erworben haben, das in einem Gebiet liegt, welches nun erschlossen wird. Für die Erschließung des gesamten Neubaugebiets ist dabei eine Erschließungsgesellschaft zuständig. Diese hatte gegen Ende des Jahres die Erschließungspläne, Kanalpläne etc. veröffentlicht. Unser Grundstück sollte laut Kanalplan die Hausanschlüsse (Schmutzwasserkanal, Strom, Telefon/Internet etc) am unterersten Teil unseres Grundstücks südwestlich erhalten - in einer Tiefe von 1,5 Metern. Zur Information: Wir haben ein Eckgrundstück mit der Straße zur Nordseite und zur Westseite (siehe Bild im Anhang). Auch planen wir ohne Keller.
    Mit unserem Architekten planen wir allerdings unser Haus auf der Nordseite, damit wir den Garten und die Terrasse mit Ausrichtung im Süden haben können.
    Der Hausanschluss liegt so leider knapp 17m von unserem geplanten Hausanschlussraum entfernt. Wir haben beim Erschließungsträger angefragt, ob man diesen Hausanschluss noch ändern lassen kann, da die Erschließungsarbeiten noch voll im Gange sind. Daraufhin haben sie uns ein Angebot gemacht, das den Rückbau des existierenden Hausanschlusses sowie die Verlegung des Hausanschlusses an die Nordseite beinhaltet. Kostenpunkt wäre hier knapp 5.500€.
    Alternativ können wir den Hausanschluss auch auf unserem Grundstück verziehen - also vsl. - wie im angehängten Bild - über die Ecke bis zum Hausanschlussraum.
    Folgende Gründe sprechen aus meiner Sicht gegen diese Option:
    1. Ist hier eine enorme Strecke zu überwinden (ca. 17m) - das wird sich preislich sicherlich auswirken. Erfahrungswerte kann ich allerdings keine zusammentragen, da ich absoluter Leihe bin und auch aus dem Freundes- und Bekanntenkreis keine Kontakte habe, die mir dabei helfen können
    2. Müssten wir - sofern es irgendwann mal zu einem Schaden an diesen Leitungen kommt - diesen Teil des Grundstücks wieder aufgraben. Wir planen aber, später mal einen Zaun einzuziehen etc. Das müsste dann ja entfernt werden, um an die Leitungen zu kommen.
    3. Für die Strecke ist auch aufgrund des Schmutzwasser-Anschlusses ein gewisses Gefälle notwendig. Der Hausanschluss selbst liegt aber bei ca 1,5m Tiefe. Ich weiß nicht, ob das ausreicht bzw. ob das möglicherweise zu Problemen führen kann.
    4. Wenn wir an diesen Randseiten unseres Grundstücks bspw. Bäume pflanzen wollten, könnten wir das vsl. nicht, wenn darunter die Leitungen laufen. Oder ist das trotzdem möglich?
    Andererseits sind 5.500 € keine Kleinigkeit aus unserer Sicht.
    Da wir zeitnah eine Antwort auf das befristete Angebot abgeben müssen, dachte ich, hier Unterstützung und Argumente sammeln zu können. Meine Fragen hierzu wären:
    - Mit welchen Mehrkosten für die lange Strecke von ca. 17m müssen wir rechnen, wenn wir ohne Gasanschluss planen und somit nur Wasser,Abwasser,Strom und Internet/Telefon verlegen lassen müssen?
    - Welche Risiken birgt die Verlegung auf dem eigenen Grundstück über eine große Strecke?
    - Was wäre aus eurer Sicht die bessere Entscheidung? Das Angebot des Erschließungsträgers annehmen und so nur ca. 4m für die Hausanschlüsse ziehen zu müssen? Oder besser die Hausanschlüsse so lassen wie sie sind und die Hausanschlüsse über das eigene Grundstück verziehen?
     

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  2. #2 WilderSueden, 09.02.2023
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    17m sind noch keine enorme Strecke, wir haben rund 18m bedingt durch den Zipfel für die Einfahrt und die Hausplatzierung ganz hinten. Abhängig von deinem Wasserversorger muss irgendwann ein Revisionsschacht gesetzt werden.Unserer möchte den ab 20m, manche wohl schon ab 15m. Falls der fällig wäre, fahrt ihr mit den 5500€ für die Verlegung sicherlich günstiger. Die Meterpreise kannst du in der Regel auf der Homepage der Versorger nachlesen, andernfalls würde ich einfach anrufen. Das ist besser als der Erfahrungswert aus Hintertupfingen, der bei dir gar nicht gilt.

    Grundsätzlich würde ich eher zur Verlegung direkt an den Technikraum tendieren. Die 5500€ wirst du zwar nicht komplett rausholen können, aber die wahren Kosten sind deutlich geringer und du machst es dir viel einfacher, wenn in Zukunft mal etwas aufgegraben werden muss. Auch musst du bedenken, dass du die Anschlusstrasse in der Regel nicht überbauen darfst, somit schränkt dich das deutlich in der Planung ein
     
  3. #3 Nacho23, 10.02.2023
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    Vielen Dank für die schnelle Antwort.
    Wie ich jetzt erfahren habe, geht es dabei lediglich um den Schmutzwasserkanal. Frischwasser, Strom und Internet müssten sowieso von den örtlichen Versorgern beauftragt werden und sind wohl noch nicht verlegt worden. Mir wurde aber auch dazu gesagt, dass die Anbindung des Schmutzwasserkanals nicht wirklich unkompliziert ist, gerade weil man eine bestimmte Neigung und ein Gefälle einhalten muss. Außerdem können wohl keine 90° Anschlüsse vorgenommen werden, sondern in der Regel 15°. Dadurch würde der Anschluss noch weiter in unser Grundstück hinein reichen. Muss für den Schmutzwasserkanal auch ein Revisionsschacht gesetzt werden?
    Unser Architekt hat mir heute Rückmeldung gegeben, dass es keine 17m sind sondern knapp über 23m, die auf unserem Grundstück verzogen werden müssten.
     
  4. #4 VollNormal, 10.02.2023
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    Was ist denn von der Kanalisation bereits erstellt?
     
  5. #5 WilderSueden, 10.02.2023
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    In der Regel wird bei der Erschließung auch irgendwo, meistens in der Nähe der Schmutzwasserschächte ein Anschluss aufs Grundstück verlegt. Ab da ist es dein Problem
     
  6. #6 Nacho23, 11.02.2023
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    Das kann ich nicht genau sagen - Ich weiß nur, dass zuerst alle Straßen aufgegraben waren, die Anschlüsse für den Schnutzwasserkanal gemacht wurden und inzwischen alles wieder zugegraben wurde
     
  7. #7 Nacho23, 11.02.2023
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    Angeblich können wir das selbst entscheiden, da wir das bei den örtlichen Versorgern beantragen müssen. Hierfür werde ich mir schriftlich eine Bestätigung geben lassen, dass die Anschlüsse für Frischwasser, Strom und Internet/Telefon an der Nordseite erfolgen werden.
    Hier verstehe ich aber nicht, wieso die anderen Anschlüsse nicht direkt gemacht werden. Im Endeffekt fallen dafür doch wieder Erdarbeiten an.
     
  8. #8 VollNormal, 11.02.2023
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    Die Abwasserleitungen werden bei so einer Erschließung zuerst verlegt. Die liegen am tiefsten und benötigen die meisten Erdarbeiten, während derer keine anderen Baugeräte am Graben vorbei kommen. Sobald die Kanäle verbuddelt sind, können sich die Häuslebauer mit ihrem Gerät auf den zukünftigen Straßen frei bewegen. Die übrigen Versorger brauchen deutlich kleinere Gräben, die üblicherweise auch im Gehwegbereich angeordnet sind. Der Kanalnetzbetreiber will außerdem nach Möglichkeit keine Fremdleitungen in der Kanaltrasse haben, weil die bei eventuell notwendigen Reparaturen ein Hindernis sind.

    Solltest du den Hausanschluss für das Abwasser verlegen lassen, müsste von der neuen Wunschposition ein Graben bis zum Hauptkanal erstellt werden, der Hauptkanal (bzw. beide falls Trennsystem) angebohrt werden, dort eine Anschlussmuffe eingeklebt und die Leitung bis auf dein Grundstück verlegt werden. Anschließend Graben wieder zu und die Baustraße im aufgegrabenen Bereich wieder herstellen. Eventuell will der Kanalnetzbetreiber auch noch, dass der aufgegebene Hausanschluss direkt am Hauptkanal verschlossen wird, dafür müsste dann dort noch mal aufgebuddelt werden. Die angesagten 5.500,- Euro sind da durchaus realistisch.

    Ich würde mir aber wohl diese zusätzlichen Kosten sparen wollen und die Ableitung der Abwässer zum vorhandenen Hausanschluss hin planen lassen. Die müssen ja nicht dort das Haus verlassen, wo die Versorger reingehen.

    In der Leitungsführung auf deinem Grundstück bist du weitestgehend frei. Der Verlauf sollte möglichst (abschnittsweise) geradlinig sein, bei Abwinklungen ist ein Kontrollschacht dringend angeraten und ein durchgängiges Gefälle muss eingehalten werden. Eventuell gibt euer Abwasserbeseitiger ein einzuhaltendes Gefälle vor, sonst würde ich 2% annehmen.

    An die Grundstücksgrenze gehört aus meiner Sicht (vermutlich auch aus der des Kanalnetzbetreibers) ein Übergabeschacht.
     
  9. #9 WilderSueden, 13.02.2023
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    Wenn du durch ein Neubaugebiet gehst, dann schauen normalerweise überall die Schlauchanschlüsse raus. Das macht man, damit man nicht für jeden Anschluss wieder den Gehweg/die Straße aufreißen muss. Unabhängig davon musst du bei jedem Versorger einen Antrag stellen, dass der (bzw. einer der drölfzig Subunternehmer) dein Haus an diese Vorstreckung anbindet.
     
  10. #10 meisterLars, 24.02.2023
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    Echt? Hab ich hier noch nie gesehen. Und hier gibt es einige Versorger, für die wir zum Teil auch arbeiten...
    HIer läuft das normalerweise so, dass ein Tiefbauer kommt, an der Hauptleitung aufmacht und dann (falls keine Eigenleistung vom Bauherrn gestellt wird) bis zum Haus den Graben zieht, die Versorger verlegen ihre Leitungen und schließen an, danach wird zugemacht.
     
  11. #11 WilderSueden, 24.02.2023
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    Kann natürlich sein, dass man nördlich von Stuttgart noch nicht auf den Trichter gekommen ist, dass man seine nagelneue Hauptleitung nicht gleich an 20 Stellen wieder kaputt machen möchte ;)
     
  12. Oehmi

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    Die unterschiedlichen Gepflogenheiten der Kanalnetzbetreiber reichen von, "ich stell dir den Hausanschlussschacht aufs Grundstück" über "bis zur Grenze wird gelegt, ab da ist jeder selbst verantwortlich" bis zu "muss jeder selbst zusehen, wie er an den Kanal kommt".

    Mal aus Kanalplaner Sicht:
    Du hast in der Regel ein Gefälle um ca. 1%. Bei 23m kommst du je nach Gründung und Baugrund knapp unter der Frostschürze bzw Streifenfundament durch.
    90° Kurve machst du zur Not mit 6 15°Bögen. Hat bei nem 150er Rohr einen Radius von ca. 1,50m wenn ich mich recht erinnere. Wobei ein Revisionsschacht an dieser Stelle mehr als vernünftig wäre.
    Wenn es gar nicht anders geht, kann man das so machen.

    Aber irgendwann hast du irgendwo im Garten Wurzeleinwuchs durch Bäume und eine undichte Muffe, oder dein fauler Teenager spült beim Bad putzen ne halbe Rolle zewa ins Klo und der klumpen bleibt auf halber strecke stecken. Und dann steht der Spüler nicht in der Einfahrt, sondern im schlechtesten Fall Garten. Und im noch schlechteren Fall ist der Spüler ein Minibagger.

    Ich bin im privaten Tiefbau nicht so zu Hause, aber würde übern Daumen 100€/m netto peilen.
    Dann noch 2 Schächte.
    Da würde ich den neuen Anschlussschacht für 5500 vorziehen.
     
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