Verschiedene Massivholzbauweisen

Diskutiere Verschiedene Massivholzbauweisen im Holzrahmenbau / Holztafelbau Forum im Bereich Neubau; Hallo, ich stehe am Anfang eines Bauvorhabens von einem Einfamilienhaus. Aus Überzeugungs- "Wohnerfahrungsgründen" liebäugel ich mit der...

  1. tadeus

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    Hallo,

    ich stehe am Anfang eines Bauvorhabens von einem Einfamilienhaus. Aus Überzeugungs- "Wohnerfahrungsgründen" liebäugel ich mit der Massivholzbauweise.

    Jetzt gibts da ja verschiedene Systeme:
    • Die einen benutzen eine Art Bretterstapel, bei denen sie schichten von Brettern abwechselnd längst, quer und diagonal legen mit ein paar Luftschlitze als zusätzliche Isolierung dazwischen. Jeder Anbieter hat dann ein System zum Verbinden der Bretter für sich patentiert.
      • Thoma (Holz 100) nimmt Holznägel
      • Rombach (nur-holz) nimmt Holzschrauben
      • andere nehmen Aluminiumnägel
    • Andere wie H.R.W nehmen Kanthölzer oder Balken die geschlitzt werden stellen die Aufrecht und wenden eine Punktverleimung an, hinten und vorne ne Fichtenplatte drauf, fertig
    • Und noch andere wie Holzius brauchen überhaupt keinen Verbundstoff, die stellen nen mehrlagigen verkämmten Block hin
    • ... Liste bitte vervollständigen ... ;)
    Wo sind bei den ganzen Systemen für mich die Vor- und Nachteile?
    Wann macht was Sinn?
    Ich weiß Kosten sind immer relativ zu sehen, aber gibts bei den Bauweisen große Unterschiede?
    Kann mir da jemand Licht ins Dunkel bringen?

    Danke & Grüße
     
  2. #2 Malunga, 17.03.2020
    Malunga

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    Also wir werden mit Brettsperrholz bauen.
    Ist in etwa das selbe wie o.g. eben nur verleimt.

    Nach unzähligem Lesen von Studien und Untersuchungen hinsichtlich Gefahren von Formaldehyd etc. kann ich dir nur sagen, o.g. sind aufgrund ihrer speziellen Bauform und Leimfreiheit deutlich teurer.

    Das Alunagelsystem soll sich iwann lösen und zu Knarzen führen. (Vom Hören sagen)

    Vielleicht könnte für dich auch das „Baumhaus“ System einer nordbayrischen Firma interessant sein.
    Stehender Block, auch leimfrei.

    Beste Grüße
    Matthias
     
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  3. #3 Andreas Teich, 17.03.2020
    Andreas Teich

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    Ggf anrufen sofern sich’s im Rahmen hält…
    Ich denke die Systeme, die auf leimfrei oder metallfrei setzen sind ok für Leute, die aus Prinzip solche Stoffe nicht verwendet haben wollen.
    Einen berechtigten Vorteil sehe ich nicht, obwohl ich mich schon sehr lange mit Holzbau beschäftige.
    CLT von Stora Ensö zB verleimt generell auch die Schmalseiten und nicht nur die Brettfläche,
    sodass die Platten luftdichter sind als die von Herstellern bei denen nur die Flächen verleimt werden.

    Blockbau wäre die ursprünglichste und ökologischste Bauweise, paßt aber optisch nicht immer
    und ist wegen Setzungen etc kaum luftdicht zu bekommen.

    Da CLT- Oberflächen unverkleidet als Sichtoberfläche bleiben und die Platten
    statischen Anforderungen am besten angepaßt werden können
    und die Bauweise am schnellsten und präzisesten ist würde ich diese in den meisten Fällen verwenden.
    Wir waren vom SV-Verband mal im Werk gewesen- interessant.

    Wenn’s auf günstige Kosten und gute Dämmung ankommt wären auch Stegträger
    zB mit Holzfaserplatten, Dreischichtplatten und Zellulosedämmung geeignet.
     
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  4. #4 sonicer, 17.03.2020
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    Hallo,

    aus eigener leidvoller Erfahrung mit einem Massivholz-Bausystem kann ich dir nur raten nicht nur das jeweilige System zu betrachten, sondern das Gesamtpaket in den Blick zu nehmen. Das tollste System nutzt dir wenig, wenn die ausführenden Handwerker oder der Planer nichts taugen.
    Ob die Wohnerfahrungsgründe wirklich ausschlaggebend für die Massivholzbauweise sind, möchte ich auch in Frage stellten.
    Wir haben einige Jahre in einem Massivholzhaus gelebt (dass dann vollständig abgerissen wurde, was aber eine eigene Geschichte ist) und bei dem direkten Vergleich zum jetzigen Holzrahmenbau könnte ich nicht sagen, dass die Massivholzbauweise 'wohnerfahrungs-mässig' auf jeden Fall besser ist.
     
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  5. #5 Andreas Teich, 17.03.2020
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    Wo lagen die Probleme und welches System war bei euch verwendet worden?
    Mittlerweile werden auch Hochhäuser mit sehr hohen Anforderungen in Holzbauweise errichtet- grundsätzlich funktioniert es.
    Sorgfältige Planung und Durchführung sind ohnehin Voraussetzung
    für das Gelingen jeder Bauweise
     
  6. #6 Malunga, 17.03.2020
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    du hast ne pn
     
  7. #7 sonicer, 18.03.2020
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    Die Probleme bei uns lagen nicht primär an dem Massivholzsystem, sondern an dem 'leichtfertigen' Umgang des Planers und der ausführenden Firma. Das Hauptproblem bei uns war, dass nicht nur die Wände sondern auch die Bodenplatte (als Brettstapelelemente) aus Masssivholz ausgeführt wurden. Diese Elemente wurden auf Streifenfundamenten (Fundamentrost) montiert ohne auf grundlegendste Dinge (Materialwahl, Abdichtung auf dem Erdreich, Verarbeitung) zu achten. Letztlich entstand so eine Art von belüftetem Kriechkeller.
    Hinzu kam dass die Bauteilübergänge (Wand Bodenplatte) im Hinblick auf Luftdichtheit nicht zu Ende geplant waren.
     
  8. #8 Andreas Teich, 17.04.2020
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    Ggf anrufen sofern sich’s im Rahmen hält…
    Belüftete Kriechkeller sind prinzipiell eigentlich ok,
    allerdings würde ich die immer so konstruieren, dass die zumindest kontrolliert werden können- also ca 50 hoch.

    Feuchtigkeitsschutz, grundlegende bauphysikalische Anforderungen etc sollten in jedem Fall beachtet werden,
    wobei ökologische Dämmmaterialien gerade im Holzbau auch technische Vorteile haben.

    Zu Holzbau kann ich nur die Quadriga Fachzeitschrift empfehlen, wobei es zu Holzbau zunehmend mehr Infos gibt,
    auch Data Holz, informationsdienst Holz etc

    Bei Fragen kannst du mich anrufen
     
  9. #9 sonicer, 18.04.2020
    sonicer

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    Die einschlägigen Artikel zu dem Thema kenne ich alle ;)
    Und eigentlich gibt es nur sehr wenige Randbedingungen, die eine derartige Form der Gründung rechtfertigen.
    Wie gesagt, wir sind zum Glück mittlerweile mit diesem Thema 'durch', der damalige Neubau wurde durch einen Holzrahmenbau auf 'klassischer' Beton-Bodenplatte ersetzt.
     
  10. mabue

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    Hallo zusammen,

    Wir planen in diesem Jahr ein Haus auf Massivholz zu bauen und unsere Gedanken begannen ähnlich wie deine.

    Vor einigen Jahren habe ich eine Woche in der Forsthofalm verbracht, einem Holz100 Hotel in Österreich. Zum einen würde ich immer wieder hin fahren, zum Anderen stand nach dem Urlaub für mich fest, dass ich wenn ich mal ein Haus baue das oder ein ähnliches Bausystem wählen werde. Das Raumklima in den Zimmern war für mich unvergleichlich. Ich habe mich noch nie auf Anhieb so wohl gefühlt.

    Unsere Entscheidung zum Bau fiel Mitte vergangenen Jahres. Leider zog sich die Übereignung des Grundstückes und die Architekten Planung deutlich länger als erhofft und vereinbart, sodass wir erst jetzt langsam spruchreif werden.

    Da wir den Gedanken Leim frei zu bauen toll fanden, waren unsere Favoriten Holz100, Nur Holz und holzius. Die Nagel Variante MHM scheidet aus, da die Wände nicht "Sicht tauglich" sind. Die kurze Zeit von Vergabe bis Aufstellen, lässt zwei der Lieferanten schon ausscheiden. Die Auftragsbücher von Holz100 und Nur Holz scheinen so voll, dass kein Bau für dieses Jahr mehr beauftragt werden kann.

    Obwohl zu Anfang ausgeschlossen, war mir ein Referenz-Angebot einer verleimten Platte wichtig, man brauch ja auch eine Verhandlungsgrundlage. Ich habe mich also an den Regional-Partner von CLT gewand und war tatsächlich sehr positiv überrascht. Trotz meiner anfänglichen Skepsis habe ich CLT sofort als Option in betracht gezogen, falls die prognostizierten Baukosten höher ausfallen als zunächst angenommen.

    Natürlich ist es genau so gekommen, die Hochrechnung zur Anfrage einer Finanzierung lag 20% über Plan. Es muss gespart werden und das größte Potential liegt im Holzbau. Die Differenz ist wirklich erheblich.

    Bei den verleimten Varianten ist CLT aufgrund der Schmalseiten Verleimung und des angenehmen Partners ganz vorn im Rennen. Ein massiver Nachteil ist ab, dass die für uns im Schlafzimmer gewünschte Oberfläche aus Zirbe sehr teuer ist.
    Nachdem wir uns anfänglich sehr schwer getan haben einen regionalen Zimmermann mit Schichtholz-Erfahrung zu finden, haben wir nun nicht einen, der hat auch noch einen weiteren sehr interessanten Anbieter an der Hand.
    FHS liefert auf Wunsch nicht nur mit Schmalseiten Verleimung, sondern bietet auch Edelholz-Oberflächen zu bezahlbaren Konditionen an. Einziger Nachteil, es ist keine vollständige Lamelle, sondern nur eine dicke Funier-Schicht. Diese dafür aber auch in Kreuzlage.

    Wir haben uns einiges angeschaut, viel angefragt, mit einigen Problem zu kämpfen aber bisher gibt es keine Grund außer die Kosten, warum wir das Projekt Massivholzhaus fallen lassen sollten.

    Falls mehr Infos gewünscht sind, schreibe ich gern was zusammen.

    Schönen Sonntag
     
  11. #11 Andreas Teich, 20.04.2020
    Andreas Teich

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    Du hast ja schon zum anderen Holzhausbeitrag geschrieben.
    Wenn du unbedingt Zirbe- Oberflächen im Schlafzimmer haben willst
    könnten Zirbenbretter mit kleiner Fuge einfach auf die Holzplatte geschraubt werden
     
  12. mabue

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    Guten Morgen,

    Genau das wäre die Alternative, falls wir uns die Zirbenoberfläche ab Werk nicht leisten können oder wollen. Natürlich sparen wir uns die Mehrarbeit beim Innenausbau aber gern, da kommt sowieso genug auf uns zu.

    Beste Grüße Manuel
     
  13. 11ant

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    bringt Sie gut beraten ins Eigenheim
    Kennt Ihr eigentlich den Staudenschreiner ? - mit dem ist die Climbee zufrieden, u.a. da Blockhaus in Vollholz oder Ständerbauweise - Erfahrungen? diskutiert - der würde sogar die Mischbauweise mit dem Betonkeller ersparen.
     
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  14. mabue

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    Nein, bisher nicht bekannt aber super spannend. Habe nur mal kurz in Video reingeschaut.
    Könnte ich mir persönlich sehr gut vorstellen, die Frage ist, ob es hier in der Region jemand realisieren würden.
     
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