Vorkasse für Material im Handwerk üblich?

Die Anzahlung fällt in die Konkursmasse und ist weg.

Also Finger weg davon!!

Seit mir ein GALA-Bau ein Referenzobjekt zeigen soll, höre ich nichts mehr von ihm.

Etwa noch Fragen??

Gruß

pauline

 

"Konkursmassen" gibt es seit Auslaufen der KO nicht mehr. In die Insolvenzmasse fällt die Anzahlung (laut InsO) nur, wenn man es ungeschickt anstellt. Wer die oben diskutierte Vertragsgestaltung akzeptiert, sollte das Material in eigenem Namen und auf eigene Rechnung kaufen und vom Handwerker verbauen lassen, statt den Umweg über den Handwerker zu nehmen. Dann kann bei Insolvenz des Handwerkers nichts passieren; man bleibt Eigentümer des Materials.

 

Ich verlange bei WDVS in der Regel 40% der Auftragssumme bei Ausführungsbeginn (Materiallieferung , Gerüst). Bisher hat jeder ohne Probleme bezahlt. Ich habe immer angeboten, eine eigene Rechnung, keine AZ, für diese Leistung zu stellen, bisher wollte nur ein Bauherr eine separate Rechnung.

Bei den VOB und BGB Regelungen ist m.E. der Handwerker benachteiligt weil er zu lange vorfinanzieren muss.

 

Wieso

benachteiligt?

VOB/B 2006 §16 (Zahlung/Abschlagszahlungen)

Ist genau das, was Du machst.

 

Also es wird langsam üblich.
In der Handwerkskammer werden wir im Meisterkurs zumindest ziemlich darauf gedrillt.
Ist aber auch verständlich bei der Zahlungsmoral und der geringen Gewinnmarge.

 

Was

wird üblich?

 

@Pauline nix anderes hatte ich angemerkt.

Aber dann mal was Grundsätzliches.
Wie wählt man denn seinen Handwerker aus, nach seinem Kontostand?
Oder doch eher nach seinem guten Ruf, seiner fachlichen Kompetenz?
Seinem persönlichen Auftreten?

Handwerk heist Vertrauen, und zwar Beidseitig.
Ihr als Kunden müßt euch drauf verlassen können das alles Korreckt ausgeführt wird und ich als Handwerker das Ihr mir meine Tätigkeit vergütet.

Wenn Mißtrauen vorhanden ist , Ihr euch keine Mühe gemacht habt Infos über den Betrieb einzuholen, wie lange der Betrieb schon existiert , und euch keine Referenzadressen geben lasst , na dann selber Schuld.

Neulich sprach mich jemand auf der Strasse an wegen Parkettarbeiten und zwecks Referenzen. Habe Ihm nur freundlich geantwortet , da darf er jeden Fragen den er trifft, er wird nix negatives hören.
2 Tage später war er bei uns im Laden, Referenzen wollte er keine mehr (wird wohl Antworten bekommen haben)

Bisher hat sich niemand bei mir Beklagt , wenn ich gesagt habe er soll so nett sein und bei Auftragsbestätigung zb. 30% Anzahlung leisten. Im Gegenteil viele bieten das von sich aus an .
Und warum ?Weil Sie uns Vertrauen.

Bei Architekten verfahren wir mit Abschlagsrechnung bei Beendigung der Vorarbeiten und Hauptmateriallieferung. Da gibt es manchmal Mecker(mehr Arbeit für den Architekten), was mir aber Wurscht ist.
Schließlich kamen die ja wegen unseren Rufes und nicht wegen der Zwischenfinanzierung.

Ich bleibe dabei ein Handwerker ist keine Bank !

Mit Gruß Rudolf

 

Was ich vergessen habe zu erwähnen , wir arbeiten hauptsächlich in unserem Wohngebiet.
Auch ein Kriterium , oder?
Muß schließlich nicht viel in Werbung und so weiter investieren um überhaupt und sowieso an Aufträge zu kommen.
Feilschen ist auch nicht , da wir uns nicht unter Wert verkaufen um den Auftrag zu bekommen.
Das hat aber ein paar Jahre gebraucht, am Anfang kamen etliche, aber da wir hart blieben , blieben diese irgentwann weg ohne das wir es merkten(viel mir grad so ein)
Ach so , klar wir sind ein Kleinbetrieb (kennen viele unserer Kunden beim Namen)

mit Gruß Rudolf

 

Darum

geht es nicht.

Die Eingangsfrage war: Vorauszahlung?
d.h. Zahlung ohne dass irgendeine Gegenleistung erfolgt ist.

Und das halte ich für nicht in Ordnung.
Nichts spricht gegen Abschlagszahlung nach z.B. Materiallieferung, wenn die Höhe der Zahlung angemessen ist.

Der Spruch "Handwerker sind keine Bank" ist Unsinn.

Es ist im Handwerk nun mal so, dass in gewissem Umfang in Vorleistung gegangen werden muss. Die dafür anfallenden Zinsen werden in die Preise einkalkuliert.

 

@ Baufuchs

Der Fragesteller ist Privatmann , läßt sich von Handwerker einen KV/Angebot erstellen. In diesem will der Handwerker bei Auftragserteilung eine Vorrauszahlung.
Der Fragesteller mißtraut dem Handwerker(haut bestimmt mit meiner Kohle ab)
da hat der Handwerker doch irgentwas falsch gemacht.
In Preise einkalkuliert ja , wenn er kalkulieren kann(welcher Handwerker kann das schon ), im Grunde sind viele froh überhaupt Arbeit zu haben.

Was mich stutzig machen würde ist die Geschichte , dann bezahlen bei Lieferanten.(Bekommt wohl selber nur noch Ware gegen Bares)

Das heist aber noch nicht das die gesamte Firma und die Arbeit schlecht sein muß.Eher das er grad akute Probleme hat , darunter könnte natürlich das Ergebniss leiden.
Da Kommunikation und eingehen auf Kundenfragen nicht verbreitet sind , sieht man wieder mal daran , das nun der Fragensteller total unsicher ist.

Hätte der Handwerker da mal das dem Kunden erklärt was Sache ist , hätte die Frage hier nie drin gestanden. Oder?

mit Gruß Rudolf

PS. Viele Glauben aber das der Handwerker ne Bank ist, warum dauert es sonst im Durchschnitt mindestens 30 Tage bis Kunden bezahlen.(nicht bei uns, im Durchschnitt)
Wie lange dauert es bei dir Baufuchs bis du Rechnungen zum Überweisen freigibst ? Rein Interesse halber.