Wärmedämmung!

Diskutiere Wärmedämmung! im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; hallo, ich weiß nicht ob die frage hier schon mal gestellt worden ist, aber brauche ich für ein haus, welches voll im wind, bzw in der zugluft...

  1. #1 Formond, 30.12.2008
    Formond

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    hallo,

    ich weiß nicht ob die frage hier schon mal gestellt worden ist, aber brauche ich für ein haus,
    welches voll im wind, bzw in der zugluft steht eine stärkere (zb statt 10cm, dann besser 15cm) dämmung, als ein identisches haus, das vollkommen windgeschützt steht.
    im winter ziehe ich mir auch eine dickere jacke an, wenns draussen kälter wird.aber
    kann man das bei einem haus auch so sehen? :think

    Gruß Formond
     
  2. #2 Hundertwasser, 30.12.2008
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    So etwas wird bei den üblichen Berechnungen nicht in Betracht gezogen, das sind immer stationäre Verfahren. Klar, das auch ein Haus einen höheren Wärmeverlust hat, genauso wie ein Mensch, wenn der Wind stark weht. Ebenso auch, wenn die Fassade durchfeuchtet wird. Grundsätzlich sind ein paar Zentimeter mehr zu den Mindestkriterien immer zu empfehlen. Am besten mal mit einem Energieberater sprechen und die U-Werte ausrechnen lassen.
     
  3. sepp

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    woher die erkenntnis kommt würde mich mal interessieren!
     
  4. R.B.

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    Spekulation: Weil durch die Luftbewegung die Übergangsschicht (Wand zu Luft) immer wieder durchmischt wird.

    Gruß
    Ralf
     
  5. #5 Isolierglas, 30.12.2008
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    @sepp: Weil auch Zwangskühlung bei Leistungselektronik funktioniert...
     
  6. #6 Torsten Stodenb, 30.12.2008
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    Wenn Du krank bist, zieh' in ein Holzhaus. Wenn das nicht hilft, geh' zum Arzt. (schwed. Sprichwort)
    NEIN! Wenn die Außenhülle des Hauses gut winddicht ist, wüsste ich nicht, wie der Wind die Wärme aus dem Haus locken könnte. Ich würde in diesem Fall besonderen Augenmerk auf winddichte Ausführung legen. Das ist angebracht, weil mit "winddicht" nicht "luftdicht" gemeint ist wie auf der Innenseite. Ich würde also annähernde Luftdichtigkeit anstreben. Das ist insbesondere bei einer Putzfassade nicht schwer zu realisieren.
     
  7. #7 Torsten Stodenb, 30.12.2008
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    Wenn Du krank bist, zieh' in ein Holzhaus. Wenn das nicht hilft, geh' zum Arzt. (schwed. Sprichwort)
    @R.B.: Was denn für eine Übergangsschicht? Was soll das sein? Wo die Wand, d.h. die winddichte Ebene aufhört, fängt die Außenluft an. Mit Luftdurchmischung wird hier sowieso nichts bewirkt. Verdunstung von Feuchtigkeit wäre die einzige Möglichkeit, Kälte zu erzeugen. Auch deshalb soll ja die Wand innen absolut trocken sein und keinen Wasserdampf nach außen abgeben. Das bedeutet, dass auf die Innenseite eine Dampfsperre hingehört.

    p.s.: Jetzt habe ich gerade ein neues Argument für die Dampfsperre gefunden. :)
     
  8. R.B.

    R.B.

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    Spekulation 2. Teil:

    An der Fassade wird sich eine Oberflächentemperatur x einstellen die abhängig von der Innentemperatur (Raumtemperatur) ist und natürlich von der Außentemperatur. Diese Oberflächentemperatur erwärmt die sie umgebende Luft die dann zusätzlich wie ein Isolator zwischen Oberfläche und Außentemperatur wirkt. Wird diese erwärmte Luft durch Wind immer wieder abgeführt und durch "kalte" Außenluft ersetzt, dann kann auch immer wieder Wärme von innen nach außen "nachfließen".

    Ich vergleiche das mal mit einem Gebläsekonvektor oder der oben schon angesprochenen "Zwangskühlung" von el. Bauteilen.

    Was die winddichte Ebene betrifft, so stimme ich zu. Aber genau betrachtet wäre das doch ein anderes Thema.

    Gruß
    Ralf
     
  9. #9 Tom Köhl, 30.12.2008
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    Die Werbung in diesem Forum ist großer Mist
    Ich gehe mal davon aus, dass durch eine Dampfsperre die Oberflächenabdampfung sehr gering ist. Bleiben also IMHO zwei Effekte:

    (1) Konvektion - bei einer Temperaturdifferenz zwischen Festkörper und Luft wird das wärmere Haus Wärme an die Luft abgeben. Dabei erwärmt sich die Luft, das Delta Festkörper - Luft verringert sich, der Konvektionseffekt wird dabei abnehmen. Wenn ständig ein starker Wind bläst, ist das Delta FK-Luft nicht abnehmend sondern gleichbleibend, sodass der Konvektionseffekt immer gleich stark ist.

    (2) Unterdruck (Strömungslehre, wobei ich mir da über die Ausgleicheffekte unsicher bin) - wenn starker Wind ansteht wird an irgendeiner Seite des Hauses ein Unterdruck entstehen. Unterdruck reduziert die Temperatur der Luft, so dass diese Seite(n) des Hauses kühlerer Aussentemperatur ausgesetzt sind.

    Ach ja... fällt mir grade ein: (3) ausserdem ist es je nach Temperaturkurve der Aussenluft (steigend?) sehr gut möglich, dass am ausgekühlten Festkörper Haus kleinste Wassertröpfchen kondensieren. Bei Windstille ist die umgebende Luft gesättigt und die Verdampfung ist reduziert. Bei starkem Wind (stelle ich mir mal so laienhaft vor) verdampfen diese Kondenströpfchen wieder und entziehen dabei dem Festkörper Wärmeenergie.

    Obs stimmt...?

    Herzliche Grüße,
    Tom (Physik ab Oberstufe abgewählt :) )
     
  10. R.B.

    R.B.

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    :respekt :respekt :respekt

    Gruß
    Ralf
    (Physik als LK bis zum bitteren Ende durchgezogen) :fleen
    Dabei wäre Religion viel einfacher gewesen. :mauer
     
  11. #11 Isolierglas, 30.12.2008
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    Hi Tom,

    lieber so:

    1. Wind ist "Zwangskonvektion", im "nicht Wind" Fall haben wir idealisiert fast stehende Luftschichten...
    2. ... dann herrscht auf der anderen Seite Überdruck... ;-)

    Gruss, Dirk

    P.S.: Trotzdem gute Ansätze für einen "Nicht-Physiker"!!!
     
  12. #12 Hundertwasser, 30.12.2008
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    Der in der Rechnung angesetzte Wert für den Wärmeübergangswiederstand wird geringer. Bei feuchten Fassaden wird die Verdunstung durch den Wind beschleunigt.
     
  13. #13 Formond, 30.12.2008
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    hallo,
    danke für die rege "Anteilnahme":)
    also zusammenfassend, liegt man nicht falsch, wenn man das im windstehende haus etwas
    besser dämmt, als das windgeschützte, oder? ich werd mal davon ausgehen.

    Gruß und guten beschluß an alle, Formond!
     
  14. #14 Torsten Stodenb, 30.12.2008
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    Wenn Du krank bist, zieh' in ein Holzhaus. Wenn das nicht hilft, geh' zum Arzt. (schwed. Sprichwort)
    "Bei feuchten Fassaden wird die Verdunstung durch den Wind beschleunigt."

    Richtig! Und das spricht für eine hinterlüftete Fassade. Bei der die winddichte Ebene um so penibler ausgeführt werden muss.
     
  15. #15 alex2008, 31.12.2008
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    @Torsten
    und was ist bei einer hinterlüfteten Fassade dann besser
    eine entsprechende Folie oder eine Unterdeckplatte (Holzfaser etc.)?
     
  16. #16 wasweissich, 31.12.2008
    wasweissich

    wasweissich Gast

    als kind habe ich gelernt , das man eine suppe schneller essen kann , wenn man pustet ......... haben meine eltern mich belogen ? oder ist es tatsächlich so , dass luftzug zum auskühlen führt ??

    ??j.p.??
     
  17. #17 Torsten Stodenb, 31.12.2008
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    Wenn Du krank bist, zieh' in ein Holzhaus. Wenn das nicht hilft, geh' zum Arzt. (schwed. Sprichwort)
    Eine Suppe ist keine Hauswand.

    Die Oberfläche der Suppe wird durch Pusten, also eine mechanische Kraft, eingedrückt, die Flüssigkeit bewegt, die Oberfläche vergrößert und heißere Teile der Masse an die Oberfläche befördert, so dass je Zeiteinheit viel mehr Wärme abgegeben wird, davon abgesehen, dass auch die Verdunstungsmenge erhöht wird.

    Die starre Oberfläche einer Wand wird allein durch Luftbewegung so gut wie nicht verändert. O.k., ich halte es nach einigem Nachdenken unabhängig davon für wahrscheinlich, dass R.B. Recht hat:

    "An der Fassade wird sich eine Oberflächentemperatur x einstellen die abhängig von der Innentemperatur (Raumtemperatur) ist und natürlich von der Außentemperatur. Diese Oberflächentemperatur erwärmt die sie umgebende Luft die dann zusätzlich wie ein Isolator zwischen Oberfläche und Außentemperatur wirkt. Wird diese erwärmte Luft durch Wind immer wieder abgeführt und durch "kalte" Außenluft ersetzt, dann kann auch immer wieder Wärme von innen nach außen "nachfließen"."

    Wenn nämlich bei stehender Luft Wärme an die Grenzschicht der Außenluft zur Wand hin abgegeben wird, dann bleibt die Wärme dort eine Weile stehen. Durch das dadurch verminderte Gefälle zwischen warmer Innen- und kalter Außenluft verlangsamt sich die weitere Wärmeabgabe. Deshalb ist der Vergleich mit einer Isolierschicht richtig. Diese angewärmte Luftschicht wird durch Wind tatsächlich so schnell weggeblasen, dass sie de fakto eliminiert ist. Wo es weht, da steht keine erwärmte Luft mehr für relevante x sec, sondern eher für x gegen 0 sec., so dass weitere Wärme aus dem festen Medium Wand schneller nachströmen kann.

    Frage an die Physiker und Techniker: Stimmt diese Darstellung oder verhält sich die Wärmeabgabe der Wand unabhängig vom Grenzmedium, wie ich anfangs dachte? Jetzt will ich's genau wissen!
     
  18. thermx

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    den normativen Ansatz im Wohnungsbau für freistehende Gebäude bzw. einseitig angebaute (usw.) erhältst du in der Anlage 1 EnEV 2014 (Tabelle 2)

    Grüße!
     
  19. #19 simon84, 23.06.2018
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    Die enev hat sich in den letzten 10 Jahren mehrfach geändert eine Antwort auf einen derart alten Beitrag ist nicht sinnvoll
     
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    Ich denke mal, wenn es auch ein alter Beitrag ist, der Windchill Effekt gemeint ist. Im Wind wird die Luft kälter, als bei stehender Luft.
     
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