Wand feucht?

Diskutiere Wand feucht? im Abdichtungen im Kellerbereich Forum im Bereich Neubau; Guten Morgen! Wir wohnen nun seit ca. einem Monat in unserem Neubau (DHH). Im UG (unterirdisch) fällt mir ein muffiger Geruch auf, der nie ganz...

  1. #1 dottore, 22.05.2017
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    Guten Morgen!

    Wir wohnen nun seit ca. einem Monat in unserem Neubau (DHH). Im UG (unterirdisch) fällt mir ein muffiger Geruch auf, der nie ganz verschwindet. Im UG befinden sich ein Kellerraum (ca. 20 m²) und ein Wohnraum (ca. 35 m²). Da es auch in dem Wohnraum immer ein bisschen muffig riecht, hat sich natürlich der Verdacht eingestellt, dass es dort feucht ist. Ich habe so ein Messgerät, das zwei Spitzen hat, die man in die Wand einstechen kann. Die Feuchtigkeit wird da in % angegeben, wobei Werte von 0 % bis 35 % angezeigt werden können. Es werden - je nachdem wo man misst - bis zu 14 % angezeigt. Das ist - so die Skala - knapp unter bedenklich. Wie würdet Ihr diesen Wert einschätzen bzw. wie weiter vorgehen? Beruhigend ist dieser Wert sicher nicht.

    Vielen Dank für Tipps!

    D.
     
  2. #2 Andybaut, 22.05.2017
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    Hallo,

    die Messmethode ist halt sehr wage und misst eigentlich nur den Stromkreis und nicht die tatsächliche Feuchte.
    Hier wird der Umstand genutzt, dass trockene Bauteile sich anders wie feuchte Bauteile verhalten
    und das ganze wird je nach Material in % Feuchtigkeit umgerechnet.

    Weshalb das Geräte bis 35% misst ist mir schleierhaft.

    Das Gerät ist sicher OK um festzustellen ob der untere Teil der Wand feuchter wie der obere ist
    und ob es trockene und feuchte Wände gibt.
    Das hilft um den Schaden zu lokalisieren.

    Aus dem Wert als solchen würde ich nicht zu viel ablesen. Aus der Unterschiedlichkeit der Werte kann man
    mehr ableiten.
     
  3. #3 dottore, 22.05.2017
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    Danke! Es ist durchaus so, dass ich die höheren Werte in einem bestimmten Eck des Raumes messen kann.
     
  4. #4 Andybaut, 22.05.2017
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    dann ist es die Frage ob es eine Außenecke ist und diese kälter ist und dadurch ein Feuchteausfall kommt,
    oder
    ob hier eine Undichtigkeit vorliegt.

    Also einmal die Ecke von oben nach unten "durchmessen".
    Wenn´s oben feucht ist und der obere Teil an die Außenluft grenzt, wird es wohl Feuchteausfall aufgrund
    geringer Dämmung sein.

    Wenn es unten feucht ist und dahinter Erdreich ansteht, könnte es eine Undichtigkeit sein.

    Also messen, aufzeichnen und der Sache langsam näherkommen :-)
     
  5. #5 Manufact, 22.05.2017
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    Diese Messgeräte sind für Holzfeuchte geeicht - es gibt keine Geräte die für mineralische Baustoffe aussagekräftige Messwerte anzeigen (versch. Baustoffe, Salze, etc. )

    Der muffige Geruch ist subjektiv, jeder interpretiert diesen olfaktorisch unterschiedlich.

    Es gilt festzustellen, ob der Putz noch zu feucht ist - oder ob nur oberflächliche Kondensation vorliegt - oder ob eine defekte horizontale / vertikale Sperre vorhanden ist.

    Bei defekten Horizontal / Vertikalsperren muss auch die Estrich-Dämmschicht auf Feuchtigkeit untersucht werden.

    Was sagt der Architekt / Bauleiter?
     
  6. #6 dottore, 22.05.2017
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    Der Raum liegt komplett unter der Erde. Im Bereich des Fensters gibt es einen Lichthof, sonst ist der Raum an zwei Seiten von Erdreich umgeben, an einer grenzt das Nachbarhaus und die vierte Wand grenzt an Flur und Keller.

    Die höheren Werte misst man in der Ecke, an der die beiden Wände zusammenkommen, die von Erdreich umgeben sind, und zwar im unteren Wandbereich. Je höher man in der Wand misst umso geringer sind die Werte.
     
  7. #7 Andybaut, 22.05.2017
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    jetzt wird´s spannend.

    Im Erdreich ist es momentan eigentlich nicht so kalt, dass ich hier im unteren Bereich der Außenecke Kondensat erwarten würde.
    Außer es wäre eine Eckstütze aus Beton oder so drin.

    Aber der untere Teil spricht schon sehr stark für eine schadhafte Abdichtung des äußeren Bereichs.

    Ich würde mal den Planer / GU oder wer es gebaut hat kontaktieren und ihn auf das Problem aufmerksam machen.

    Weisst du noch wie das Haus von außen abgedichtet ist und von welcher Belastung man ausgegangen ist?
    Steht das im Grundwasser oder nur Bodenfeuchte?
     
  8. #8 dottore, 22.05.2017
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    Danke für Eure Antworten. Ich habe die Sache nun dem GU gemeldet. Parallel lasse ich von einem SV den IST-Zustand dokumentieren. Das ist es mir wert.
     
  9. #9 Andybaut, 22.05.2017
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    ich würde mit einem SV noch warten.
    Das reicht auch noch wenn der andere dumm tut.
    Was auch immer der SV schreibt und meint ist für den GU nicht bindend und
    wird später vor Gericht, falls erforderlich, ohnehin nicht anerkannt.
     
  10. #10 dottore, 22.05.2017
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    Würde ich eigentlich (!) auch so sehen, wenn ich den GU nicht bereits wegen anderer Punkte gut kennen würde! Aber danke für den Hinweis!
     
  11. #11 dottore, 22.05.2017
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    Nur als Anmerkung, weil die Frage gestellt wurde: Laut Baubeschreitung erfolgt die "Abdichtung gegen nichtdrückendes Wasser". "Wasserhaltungsmaßnahmen sind nicht vorgesehen".
     
  12. #12 Manufact, 22.05.2017
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    D.h. welcher exakte Lastfall?
    Bodenfeuchte oder was?
     
  13. #13 dottore, 23.05.2017
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    Einen ausdrücklichen Hinweis auf die DIN 18195 beinhaltet die Baubeschreibung nicht.
     
  14. #14 Manufact, 23.05.2017
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    Lieber Dottore,
    ich bin kein Fachmann in Rechtsfragen.
    Zur Zeit ist aber immer noch die DIN 18195 gültig - dementsprechend sollte die Abdichtung auch dem DIN-gemäßen Lastfall entsprechend ausgelegt sein.

    Aber dies kannst Du gerne dem SV überlassen.
     
  15. #15 dottore, 23.05.2017
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    Morgen kommt der GU und schaut sich das an. Aber bereits am Telefon und ohne vor Ort gewesen zu sein hat er gleich in den Raum gestellt, dass wir selbst schuld sein könnten, wenn wir falsch gelüftet hätten. Damit will ich gar nicht in Abrede stellen, dass es falsches Lüften gibt. Aber die Tendenz ist sofort klar geworden. Den SV lasse ich ungeachtet der Prüfung morgen kommen. Ungeachtet dessen lüften wir natürlich sehr fleißig, obwohl der Raum derzeit (noch) gar nicht genutzt wird.
     
  16. #16 Andybaut, 24.05.2017
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    Hurra, mein zweites Lieblingsthema.

    Wenn der Ar... (sorry :-) ) euch mit Lüften kommt.
    Ist das ein Wohnraum?

    Dann fragt ihn gleich mal nach dem Lüftungskonzept. Das muss er nämlich vorlegen der gute Herr.
    Er muss nachweisen, dass das Gebäude benutzerunabhängig belüftet wird,
    damit es nicht zu Kondensatausfall kommen kann.
    Dafür gibt es die DIN 1946-6.
    Dann sagt er vielleicht "die ist aber bauaufsichtlich nicht zugelassen"
    Dann sagst du "aber sie ist Stand der Technik"
    Dann sagst er "das interessiert mich aber nicht"
    Dann sagst du "aber den Gutachter den das Gericht bestellen wird"

    Dann ist er entweder ruhig und kommt zu Sinnen oder verlässt wutenbrannt das Haus
     
  17. #17 dottore, 26.05.2017
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    Der Vertreter des GU war nun da und hat gemessen. Die Werte lagen zwischen 30-40 Digits an den Wänden ohne Berührung mit dem Erdreich (Trockenbauwände) und zwischen 60 und 75 Digits an den Wänden mit Berührung mit dem Erdreich. Aussage des Vertreters des GU: Alles völlig unproblematisch und normal bei einem ganz neuen Haus.

    Wie würdet Ihr das einordnen?
     
  18. #18 Andybaut, 26.05.2017
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    auch für dieses Gerät gilt das gesagte nochmals.
    Solche Geräte sagen nicht wirklich was aus.

    Hast du ihn auf das Lüftungskonzept angesprochen ?

    Einordnen würde ich das ganze so:
    "jetzt haben wir ihn erstmal beruhigt und irgendwelches Zeugs geredet. Der wird bestimmt still halten, wenn nicht, dann kommen wir
    halt nochmals und machen ihm dann deutlich, dass er ein Querulant ist"
     
  19. #19 dottore, 26.05.2017
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    Deswegen kommt ja am Montag ein vor mir beauftragter SV. Ich traue der Sache ja auch nicht. Auf das Konzept angesprochen meinte er: Ich müsste eben lüften...
     
  20. #20 Andybaut, 26.05.2017
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    es gibt die Pflicht ein Lüftungskonzept zu erstellen, dass benutzerunabhängig funktioniert.
    Das ist die bereits erwähnte DIN, die zu 99% Stand der Technik ist.

    Sollte der GU kein Lüftungskonzept vorlegen können, ist das ein Mangel.
    Wir leben in 2017, da darf man erwarten, dass ein Haus ohne händiches Fensteröffnen Kondensatfrei bleibt.
     
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