Was macht der Architekt (Liste?)

s.o.:
Und welche Leistungsphasen und zu welchem Anteil? Je Haus? Obwohl vlt nach einem Plan 30-40 hingestellt werden?

Zusatz: Und zum Zeitpunkt X, wenn der erste Kunde kauft, weiß doch auch keiner ob von diesem Haus jetzt 2 oder 300 Stück verkauft werden? Wie soll das dann gehen? Also KANN doch die HOAI hier (zumindest der größte Teil) hier gar nicht greifen?

 

Das GEHT. Natürlich steht es dem GÜ frei, einen Teil des dem Kunden in Rechnung gestellten Honorars für Architekten- und Ingenieurleistungen als Sponsoring der Ausführungsleistung wieder zukommen zu lassen , um wettbewerbsfähig gegenüber seinen unter HOAI abrechnenden Mitbewerbern zu sein.

MfG

 

danke, damit ist eigentlich alles gesagt.

 

Nur für die WIRKLICH WICHTIGEN Berufe gibts ne Gebührenordnung: Ärzte, Architekten/Ingenieure, Rechtsanwälte/Notare.

 

...weil es sonst schwer wäre das Preis- Leistungsverhältnis zu erklären. Obendrein soll es vorkommen, daß nicht die Leistung, sondern der Wert der zu bearbeitenden Sache, das Honorar bestimmt.
Hat also nichts mit "wichtig" zu tun.

 

Plädoyer für mehr Wettbewerb!!!

Vielleicht lässt sich das Ganze volkswirtschaftlich betrachtet verstehen: Die Hoai ist im Prinzip ein Mindestpreis der den Marktmechanismus aushebelt. Wettbewerb und damit mehr Qualität und optimaler Preis für den Nachfrager wird verhindert!

Liegt das Problem nicht am zunehmenden Angebot (viele auf den Markt drängende Architekten, denen nichts anderes "übrig bleibt" als sich selbständig zu machen und mit Kampfpreisen in den Markt hineinzukommen) - ich kann es diesen Leuten nicht verübeln, dass auch Sie lsich etablieren wollen und von ihrem Traumberuf leben wollen! Auch auf der Nachfrageseite bricht viel Nachfrage weg (GU, Bauträger, sinkende Bauanträge etc.) - Folge: Die Platzhirsche sehen sich einem verstärkten Konkurrenzdruck (auch über den Preis!) ausgesetzt und schreien nach HOAI statt sich dem Wettbewerb stellen zu wollen oder zu können!
Damit das Ganze marktwirtschaftlich funktionieren kann, muss natürlich auch das Werbeverbot und die ganze planwirtschaftlich anmutende staatliche Intervention weg!!! Und die Architektenkammern sollten noch mehr als bisher die Situation für den Nachwuchs klarstellen!

PS: Ich zahle meinen Archi gerne nach HAOI (sogar Mittelsatz!!!), weil er eine super Arbeit abliefert!!!

 

Also ich habe das nur in Kopie von einem befreundeten ehemlaigen Bauherrn bekommen, woher das stammt weiß ich eigentlich gar nicht, vermutlich aus einem Ratgeber für Bauherren.

 

Freud`scher versprecher???

 

Was macht ein Architekt?

Wollte nochmal zum Kern der Frage zurückkommen. Was die wenigsten Bauherren wissen: Ein Architekt trägt die Verantwortung! Hört sich erst einmal etwas wässrig an, hat aber bei näherer Betrachtung einen entscheidenden Wert für den Bauherr.

Selbst die meisten Architekten sind sich über eine (!) Tatsache nicht bewusst. Das Stichwort heißt „Gesamtschuldverhältnis“. Kurz gesagt kann sich dabei der Bauherr bei einem Mangel entweder an den Handwerker oder an den Architekten wenden, um den Mangel beseitigen zu lassen. Wendet er sich an den Architekten, dann muss der Architekt die Kosten für die Mangelbeseitigung zunächst selber tragen und erst danach zusehen, die Kosten vom Handwerker zurückzuholen. Die meisten Bauherren denken immer, sie könnten sich im Fall von Mängeln ausschließlich an den verursachenden Handwerker wenden. Dies ist aber Falsch. Womit zum Beispiel das Risiko, dass ein Handwerksbetrieb nicht mehr zu greifen ist (Konkurs, Auflösung etc.) nicht beim Bauherren liegt sondern ausschließlich beim Architekt.

Ich denke alleine dieser Fakt ist es Wert, einen Architekten zu beauftragen.

 

@ grmpfl (oder so )
Dieses gilt aber nicht immer und überall, sondern nur dann, wenn der Architekt den Mangel/Schaden im Rahmen seiner Leistungspflicht hätte erkennen und verhindern können und müssen.
Beispiel
Der Gipser schraubt durch ein Kabel. Das fällt erst nach Bezug auf. GK öffnen, Kabel flicken, GK schliessen, Schönheit ausbessern.
Hier wird der Architekt i.d.R. NICHT gesamtschuldnerisch haften, weil es nicht zu seinen Aufgaben gehört, jede GK-Schraube zu überwachen.
Wäre aber auf z.B. einer Kabelbündelung für den Architekten ein Risiko zu erwarten gewesen und er hätte nicht ausreichend überwacht, DANN griffe die Gesamthaftung.

MfG

 

Naja, das zeigt ja schon das Problem. Wir suchen immer wieder ein 'aber' um uns aus unserer Verantwortung rauszureden. Ich habe in diesem Forum so einige kritische Stimmen gegenüber unserer Branche gelesen. Das zeigt, dass so einige uns ausser 'schönen' Zeichnungen nicht viel zutrauen. Ich bin nun seit 25 Jahren im 'Geschäft' (davon 4 in San Diego, CA) und muss sagen, dass dies in vielen Fällen leider auch stimmt. Viele unserer Kollegen denken immer noch, wir würden fürstlich honoriert - für blosse Anwesenheit. Ich denke, damit wird die HOAI etwas missverstanden. Wir sollten vielmehr verstehen, dass wir Freunde der Bauherren sein sollten und nicht Freunde der Handwerker (sorry liebe Handwerker in diesem Forum).

 

Es geht hier nicht um rausreden.

Aber wenn ich wirklich für jeden krummen Nagel mithaften soll, den der Lehrling 2 Minuten vor Feierabend produziert, dann wäre etwas krank.
Denn dann wären die HOAI-Sätze nicht mal mehr ein Trinkgeld, weil sie grad die Haftpflichprämien abdecken könnten.
Verantwortung für das, was ich zu leisten habe - JA.
Haftung für jeden Furz - NEIN.

MfG

 

Also ich habe noch nie Freunde auf Baustellen gesucht.
Sollte ich mal nen wirklich fitten Archi auf ner Baustelle treffen wird der es sehr schwer haben, sich meiner Freundschaft zu erwehren.

Gruß Lukas

 

Arbeitest Du auch bei uns in der Gegend

 

Paris, Rom, Erkner.
Achso, janz verjessen - St Tropez.

 

zur Ehrenrettung der Architekten,
bin auch schon 3 - 4 Tage am Bau und habe viele Architekten kennengelernt,
es gibt (wie überall) solche und solche, aber mit den meisten kann man gut zusammenarbeiten wenn man fachlich sein Metier beherrscht und bei Diskussionen sachlich bleibt.
Mit so manchem haben wir seit x Jahren geschäftliche Verbindungen und wir und die Architekten arbeiten immer gerne zusammen weil wir uns gegenseitig vertrauen und uns aufeinander verlassen können.

 

Wenn ich Bauherr wäre:

Den Architekten nur bis maximal zur Vorplanung bis zur Baugenehmigung "beschäftigen" und das zum Festpreis. Die HOAI ist auch nur ein Mittel zum Zweck.

Für die reine Baumaßnahme gibt es mittlerweile gute Ingenieurbüros, also Praktiker, die eine richtige Schnittstellenkoordinierung machen und keine reine "baubegleitende Beobachtung". Wenn der Planer-Architekt auch noch Bauleiter "spielt", ist das Dilemma vorprogrammiert...Ausnahmen bestätigen die Regel.
Den Bauleiter natürlich auch zum Festpreis anstellen. Niemals auf irgendwelche Abrechnungsmodelle auf Stundenbasis o.ä. einlassen.

 

Andersrum ...

... wird ein Schuh draus - sach ich mal

Das gilt insbesonders für den EFH-Bau mit der üblichen "baubegleitenden Planung" des Bauherrn

 

Wieso????

Ich denke, daß es im gegenteil SEHR sinnvoll ist, wenn der die ausführung überwacht, der die Planung ersonnen hat. Häufig können externe dies nicht. Nicht weil sie unfähig sind, sondern weil sie gar nicht wissen warum dies oder das so oder so geplant wurde. Das erschließt sich in vielen Fällen erst bei der Betrachtung des Gesamtkonzeptes.

Außerdem: Wieso braucht es "Praktiker"??? Sind architekten dies nicht??? ich lese hier immer wieder von der Mär des Künstlers, der gar nicht mehr kann, als bunte Bilderchen zu pinseln und keine ahnung hat wie man diese genialen Höhenflüge in der Realität umsetzt...

Sicher gibt es auch solche (muß wohl so sein, wenn immer wieder davon berichtet wird...), ich persönlich habe bis heute nicht einen kennengelernt, der nur entwerfen/ gestalten will und kann und die tatsächliche umsetzung nicht beherrscht.

Gut...natürlich gibt es welche, die das nicht beherrschen...es gibt auch viele, die nicht mal einen anständigen Entwurf zu Papier bringen...

Wieso??? Der Architekt weiß doch warum etwas so ist, wie es in der Zeichnung dargestellt ist, warum etwas so und nicht anders aussehen soll/ muß. Das weiß der reine Überwacher/ Koordinierer zumeist nicht.

Also: Grober Unfung! Ich denke sehr wohl, daß der der einen Entwurf bastelt diesen auch umsetzen kann. Oder zumindest können sollte.

Bitte mal überlegen: Wenn einer immer nur entwirft und max. 1:100 Plaäne liefern würde....der könnte ordentlichen (konstruktiven) Blödsinn fabrizieren, da er ja nie darüber nachdenken muß, wie das Ganze dann in der Realität aussieht. Wenn ich hingegen verwegene Koonstruktionen plane und diese dann auch tatsächlich umsetzen muß (in der Werkplanung, wie in der Ausführung), werde ich mich wohl eher auf das Machbare besinnen...oder?!

Gruß

Thomas

 

wenn ich solch einen blödsinn höre!
dann haben alle bauherren 100 jahre alles falsch gemacht.
"die guten ingenieurbüros" die vom ziel der planung keine ahnung haben und denen die details die ein gelungenes konzept ausmachen wurscht sind?
oder wer tüfftelt die details aus, die im gehobeneren ausbau nötig sind?
der "dipl.ing bauwesen" (wasauchimmer das sein soll) der eine fundierte ausbildung und erfahrung im roh- und ausbau besitzt? der mit farb-und materialkunde glänzt und überzeugt?