Was sind das für feine schwarze "Haare"

Diskutiere Was sind das für feine schwarze "Haare" im Dach Forum im Bereich Neubau; Richtiger Bauablauf? Gute Idee. Das " Zauberwort " aus Architektensicht lautet: fachgerechte und schadensfrei Baukoordination. Unser Archi will...

  1. Eric

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    Richtiger Bauablauf?

    Gute Idee. Das " Zauberwort " aus Architektensicht lautet: fachgerechte und schadensfrei Baukoordination.

    Da hat er Recht! Ergibt sich aus den Erkenntnissen der Bauphysik. Feucht-warme Raumlauft fällt an kühlen Bauteilen ( Faustformel unter 12,6 Grad ) als Kondensat aus, feuchtet den Baustoff Holz auf und wird von den in der Raumluft befindlichen Schimmelpilzsporen besiedelt. ( Bierflascheneffekt: Kalte Bierflasche aus dem Kühlschrank holen und auf den Tisch der ( beheizten ) Küche stellen; dann hier berichten, was an der Bierflasche passiert! ). Erforderlich ist insofern die Dämmung des Dachstuhls und die luftdichte Anbringung der Dampfbremse. Das hätte allerdings schon vor Einbau des Estrichs erfolgen müssen. Jetzt hat/bekommt der Dachstuhl bis zur Herstellung der Luftdichtheit wahrscheinlich eine Holzfeuchte von über 20 % und die würde mit Anbringung der Dampfbremse mit eingebaut werden. Feuchtegehalt messen und berechnen lassen, ob sie schadlos ausdiffundieren kann.

    Es sollte eine feuchtevariabele Dampfbremse mit einem höheren sd-Wert ( z.B. Isover, Vario xtra safe + zugehörigem Systemzubehör ) eingebaut werden.

    Unfug. Oder hast Du den Estrich zu früh einbauen lassen? Das lässt Du von einem Fachmann für Holz und Feuchteschutz machen, nachdem der vor Ort geklärt und Dir schriftlich bestätigt hat, dass der Schimmelbefall vollständig und endgültig durch eine Pilzbehandlung zu entfernen ist ( siehe BGH-Urteil ). Kosten tragen: Archi wegen fehlerhafter Baukoordination zu 100 % und der Estrichleger, der allerdings nur vermindert um das Dir nach § 278 BGB anzurechnende Mitverschulden für die fehlerhafte Baukoordination des Archikten zu ca. 50 %, da er ( offenbar ? ) bei Dir keine Bedenken gegen den Einbau des Estrichs vor Dämmung und Anbringung der Dampfbremse angemeldet hat.

    Da der Archi zu 100 % haftet, wäre er der richtige Ansprechpartner für den Ersatz der Schimmelbeseitigungskosten. Mag er dann im Innenverhältnis Regress beim Estrichleger nach § 426 II BGB nehmen.
     
  2. #22 Fragensteller69, 11.10.2015
    Fragensteller69

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    Also jetzt verstehe ich die Welt wirklich nicht mehr. Der Estrich ist 2 Wochen zu spät gekommen. In der Zeit hätten Deckenspachtelungen und Trockenbau angefangen oder zu großen teilen fertiggestellt sein können. Warum lässt er dann über Sommer die Baustelle für diesen Zeitraum quasi stehen und wird nun aktiv, wenn der Schimmel kommt?

    Kann es sein, dass im Sommer die Vorgehensweise evtl. eine andere ist, weil man da nicht unter die 12°C kommt?
    Und kann es sein, dass in den ersten paar Tage so viel Feuchtigkeit drin ist, dass es sonst nur so an der Dampfbremse runterlaufen würde?
    Bei unseren Nachbarn (mit GÜ) gebaut ist der Trockenbau auch erst gekommen nachdem der Estrich drin war.

    Was ist ein Fachmann für Holz und Feuchteschutz?
    Ein ÖBUV für Schäden an Holz und Dachstühlen oder ein Unternehmen für Bautenschutz und Schimmelbeseitigung?

    Unabhängig von der Thematik muss ich mal mitteilen, dass es ziemlich heftig ist Architekt zu sein: Da verliert man ja nur. Entweder ist der Bauablauf falsch oder man hat den Mangel der Bretter nicht erkannt.
    Ich finde es einfach nicht fair alles dem Archi "anzuhängen" nur weil der Zimmerer evtl. ein paar dreckige / schimmelige Hölzer eingebaut hat.
    Andererseits kann ich jetzt auch schwer sagen, ob der "Wachstum des Schimmels" nicht durch den Bauablauf gefördert wurde.
     
  3. #23 Gast036816, 11.10.2015
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    Gast036816 Gast

    bei deinem bauvorhaben hat der bauleiter den überblick verloren - wenn ich alle deine eingestellten themen betrachte mit den beschriebenen problemen.

    den vogel schießt du momentan mit der treppe auf estrich ab!
     
  4. #24 Kalle88, 11.10.2015
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    Ist zwar nur meine persönliche Sicht aber der Rat hier schießt für mich gerade etwas über das Ziel hinaus. Kann hier irgendwer beurteilen - mit Fakten - ob der Befall schon zum Einbauzeitpunkt bestand oder ob er in Folge von "falschem" Bauablauf stattfand? Denn ich gebe zu bedenken, wenn das Dach - ein "Harzer Dach" - mit sicherlich etlichen N+F-Brettern lediglich an, bis jetzt bekannten 8 Brettern, solche Spuren aufzeigt erschließt es sich mir logisch nicht wie die anderen gefühlt 100 Bretter nicht betroffen sein können?

    Ebenso besteht keine Luftanalyse ob und wie weit überhaupt die Schimmelsporenbelastung gegeben sind. Sicherlich ist das weitere Vorgehen entsprechend zu organisieren und das hat der Architekt ja auch entsprechend bestätigt. Ich würde vielleicht einfach erst Mal jemand den HF messen lassen bevor man sich an Ende noch mit irgendwem übers Knie bricht.
     
  5. #25 Alfons Fischer, 11.10.2015
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    ich möchte anmerken, dass die Temperatur von 12,6°C keine fixe Grenze ist und für die Baustellensituation in der Regel nicht angewendet werden kann. Weil wir in der Regel hohe relative Luftfeuchtewerte haben und auch von den Norm-Randbedingungen der 4108 abweichende Temperaturen. Es ist wie so oft: "es kommt drauf an"...

    auch bin ich der Meinung, dass eine feuchtevariable Dampfbremse in der Baustellensituation (vor allem, wenn noch feuchteintensive Gewerke folgen sollen und wir uns auf den Winter zubewegen) nur mit Bedacht eingesetzt werden darf. Diese Bahnen machen im diffusionstechnischen regelmäßig "auf wie ein Scheunentor" (Herstellerangabe hier: 0,3m, sicherlich regelmäßig unter 1,0m). Dies, in Verbindung mit den angesprochenen hohen relativen Luftfeuchtewerten kann sogar zu einer zusätzlichen Auffeuchtung der Konstruktion führen.
     
  6. #26 Kalle88, 11.10.2015
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    Man sollte ja auch nicht vergessen, dass der Putz 12! Wochen, also 3 Monate her ist. Das meiste Anmachwasser dürfte schon raus sein, wenn auch er sicherlich noch Feuchtigkeit abgibt. Nun hat der Estrich auch etliche Liter Wasser im Gepäck aber keiner kennt doch die genauen Randbedingungen, wie AF schon sagte. Es besteht ja auch ein Unterschied wie groß die "Wärmebrücke" ist. Die Schalung und auch die sicherlich noch ungedämmten Außenwände dienen ja mehr oder minder als Flächenkollektor was den Ausfall von Kondensat anbelangt. Da ist es halt schon ungewöhnlich und merkwürdig, wenn man annimmt es herrschen am Tag tropische Verhältnisse und am Abend "eises" Kälte, und es sich am Ende gerade mal auf 8 Bretter verteilt. Ich denke, dass man das hygroskopische Verhalten mit hinzuziehen muss bei der Schalung. In wie weit die Zellwände schon gesättigt sind, was im Falle von viel Feuchtigkeit ja auch schon fast sichtbare Auswirkungen haben müsste.
     
  7. #27 Lexmaul, 11.10.2015
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    Genau so ist es - wir müssen aufgrund der nach außen dichten Flachdachausbauten auch eine feuchtevariable Folie einbringen, allerdings stehen noch Innenputz und Estrich an. Daher kommen nun erst die beiden Gewerke, zusätzlich gibt es Entfeuchter im Spitzboden. Nach Trocknung und Messung wird erst die Dachdämmung inkl. Folie eingebracht.

    Hoffe, dass das wirklich der beste Weg ist...
     
  8. #28 Kalle88, 11.10.2015
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    Anderes ist hinsichtlich der zu erwartenden Witterung auch nicht machbar. Eine Dampfsperre mit sd 100 oder größer würde den Regeln entgegen stehen und eine feuchte adaptive Dampfsperre kann im Winter die Auffeuchtung nicht vermeiden, die zur nachweisfreien Konstruktion führen würden. Insofern könnte man hier, wenn es in die Hose geht nur ein Planungsfehler indizieren. Da es aus planerischer Sicht hätte andere Möglichkeit (die gibt es eigentlich immer) geben können. Dazu ist es meist aber schon zu spät, wie bei jedem Planungsfehler.....
     
  9. #29 Lexmaul, 11.10.2015
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    Jop, war ich auch nicht von begeistert - nun ist das für uns die einzig akzeptable Lösung.

    Kann die Folie wenigstens anständig an den Putz geklebt werden ;)
     
  10. #30 Fragensteller69, 11.10.2015
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    Also ich war bei unserem Haus jetzt mit der Leiter am Dach. Und was habe ich festgestellt: Es sind alle Holzschalungselemente betroffen, die bereits vor dem Innenputz einen solchen dunklen Farbton hatten... Leider sind es pro Raum 3-4 Bretter und damit eher 18 Bretter...von wahrscheinlich 800 oder noch mehr Brettern.

    :-(
     
  11. #31 Kalle88, 11.10.2015
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    Was heißt alle Holzschalungselemente und wie kann man das sehen, wenn man oberhalb auf Ziegel und Schalungsbahn blickt?
     
  12. #32 Kalle88, 11.10.2015
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    Doppelpost....
     
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