Wasser läuft durch Bruchsteinwand

Diskutiere Wasser läuft durch Bruchsteinwand im "Bautenschutz" Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, nach den heftigen Regenfällen die letzten Tage und Wochen haben wir mit Wasser im Keller zu kämpfen. Der Keller ist kein Wohnraum...

  1. ynnus

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    Hallo zusammen,

    nach den heftigen Regenfällen die letzten Tage und Wochen haben wir mit Wasser im Keller zu kämpfen. Der Keller ist kein Wohnraum und besteht aus Sandstein-Bruchsteinen. Ca. 1/4 der Wandhöhe ist mit Beton verschalt worden (der Keller wurde irgendwann in der Vergangenheit von einem Kriechkeller tiefer gelegt und hierbei wohl mit Beton verstärkt). Die Fugen sind - so sieht es für mich aus - zum Teil kaum verfugt oder mit sehr unterschiedlichem Mörtel verfugt, ggf. in der Vergangenheit nicht fachgerecht saniert worden. Mal sind die Fugen weich und sandig, mal hart, wirkt auf mich zementbasiert, teils nur grob und klumpig "angeworfen" und nicht in die Fugen eingearbeitet. Die Folge ist, dass es viele Hohlräume gibt und Wasser durch die Fugen hinein läuft.

    Nach Recherchen im Internet ist wohl die Meinung, Sandstein mit "weichem" Fugenmörtel zu verfugen. Z.B. NHL Kalkmörtel oder Kalk-Trass-Mörtel. Jedenfalls kein Zement. Das ist natürlich irgendwie im Kontrast zum Betonsockel, der da vorgegossen wurde.
    Wie gehe ich am besten vor? Den groben Mörtel und die unsauberen Fugen auskratzen und mit Mörtel verfüllen?

    Ich nehme mal an, sowas wie Dichtschlämme oder einen Sperrmörtel / Dichtmörtel brauche ich nicht versuchen? Das ist ja in der Regel auch auf Zementbasis und schadet wohl den Steinen langfristig nur?

    Danke für eure Hinweise und Tipps.
    Viele Grüße,

    Stefan
     

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  2. #2 Eisenholz, 21.05.2024
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    Gut ausfugen würde schon etwas bringen mit Zusatz zur Fugenmasse für die Dichtigkeit.
    Aber die Wand wird feucht bleiben. Die beste Lösung wäre eine Außenabdichtung.
    Das heißt aufgraben und die Kellerwand von außen dichten mit Drainage am Grund.
     
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  3. ynnus

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    Ja, die Steine werden feucht bleiben, das ist mir bewusst. Ich möchte vor allem das fließende Wasser stoppen. Es rinnt hier rein, als würde jemand durch den Stein hindurch pinkeln (so von der Menge her), auf eine Länge von 3 - 5 Meter. Da kommt einiges an Wasser zusammen.

    Wie funktioniert das mit den Zusätzen? Es heißt ja immer, dass der Mörtel ohne weitere Zuschläge angerührt werden muss. Ich würde hier am liebsten Sackware nehmen, da ich dann weiß, dass es eine gewisse Norm und Funktion erfüllt. Die Schwierigkeit ist der Sandstein, weshalb ich wohl nur bestimmten Kalkmörtel verwenden sollte.
     
  4. #4 Viethps, 21.05.2024
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    Also wenn man draußen genug Platz hat, kann man eine Böschung von z. B. 45° stehen lassen und dicke Planen einlegen, um das Wasser abzuhalten, bzw. nicht so leicht an das Mauerwerk zu lassen. Je nach Boden kann das schon was bringen.
    Je nach Lage kann auch eine weit vorverlegte Drainage was ableiten.
    Bei den Fugenmaterialien muß man sich nicht ins Hemd machen:
    Innen ist es doch egal. Zementmörtel hält immer besser als mittelalterliche Alternative.
    5- 2 -1 würde ich anmischen. Sand - Zement - Kalk
     
  5. ynnus

    ynnus

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    Leider ist das keine Option, da wir hier ja im Bestand sind und rings herum sich Garage, Einfahrt, Straße etc befinden. Da kann ich keine Veränderungen am Gelände vornehmen. Eine Drainage wäre noch eine Idee, aber dazu muss ich ja auch weiträumig aufbuddeln und durch den Bruchstein darf das ja am Haus nur in kleinen Abschnitten passieren.

    Hm, überall liest man davon, dass die Fuge weicher sein muss als der Stein. Und dass der Sandstein kaputt geht, wenn die Fuge zementhaltig ist. Was stimmt denn nun?
     
  6. SIL

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    Egal ob du sauer oder basisch deinen Mörtel auslegst , du hast deinen Sandstein zwar nicht spezifisch ausgewiesen , Reaktionen und Schäden sind immer zu erwarten gerade bei hoher Feuchtigkeit.
    Niedrig NH Alkali Zement als geringer Zusatz in Eigenmischung wird noch funktionieren oder kaufst halt Sackware , da gibt es genug Anbieter, entweder nimmst einen 'historischen' MGII oder Trass/Kalkmörtel
     
  7. ynnus

    ynnus

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    Ich habe jetzt mal von außen geschaut, wie dort die Bruchsteine aussehen. Ob es da offensichtliche Schäden gibt, wo Wasser hinein laufen kann etc. Es sieht wohl so aus, als würde das Bruchstein-Fundament gar nicht bis zum Boden im Keller gehen. Denn von außen komme ich von GOK ca. 90 cm tief zum untersten Bruchstein. Da kommt dann nichts mehr. Ich hab mit einer dünnen Bewährungsstange vorsichtig versucht nach unten zu stoßen und einen Stein zu finden, aber da ist nichts mehr. Im Keller selbst kommen da nochmal ca. 45 cm und dort ist da die Beton-Vorsatzschale. Wie tief diese ist weiß ich nicht - aber jedenfalls geht sie nicht bis unter die komplette Wandstärke (von ca. 50 cm) durch, sonst wäre sie ja draußen zu sehen oder mit der Eisenstange zu ertasten.

    Der Keller wurde laut Vorbesitzern früher mal tiefergelegt. Vielleicht genau diese 45 cm, wo der Bruchstein aufhört und nur noch mit Beton unterfangen ist.

    In etwa so sieht das aus:

    keller-querschnitt.png


    Ist sowas früher üblich gewesen? Es kommt mir sonderbar vor, dass man die Fundamente nicht komplett in der vollen Tiefe unterfangen hat. So steht ein Teil (vlt sogar die Hälfte oder mehr?) außen nur auf Erdreich und ist nur innen auf Beton aufgesetzt.

    Es stellt mich jetzt jedenfalls vor das Problem, wie man hier einen vernünftigen Feuchteschutz hin bekommt. Denn ich kann außen nur die oberen 90 cm am Bruchstein abdichten, die unteren 45 cm Beton sind nicht erreichbar, da sie ja weiter innen liegen und unterhalb des Bruchstein-Fundaments.

    Mein Plan war jetzt erstmal die 90 cm mit einer Beton-Vorsatzschale zu versehen, damit ich eine Ebene Fläche für eine Bitumenabdichtung habe. Ist natürlich nicht Diffusionsoffen, aber ich hoffe, dass es ausreicht, wenn der Stein nach innen hin Wasserdampf abgeben kann. Von Innen kann ich mir dann ggf. das Verfugen sparen, wenn dann kein Wasser mehr rein läuft.

    Im zweiten Schritt soll dann auf dieser Höhe (also 90cm unter GOK) eine Drainage verlegt werden. Ist das die bevorzugte Tiefe hierfür? Das wäre der Übergang von Bruchstein-Fundament zu innerem Betonfundament.
     

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  8. ynnus

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    Habe jetzt Nägel mit Köpfen gemacht und den Teil freigelegt, gereinigt und eine Betonschale vorgesetzt. Ich bin hier bis knapp unter die letzte Reihe der Bruchsteine gegangen, also 90 cm unter GOK. In Zukunft soll es noch mit einer Bitumen-Dickbeschichtung abgedichtet werden.
    Jetzt muss es etwas aushärten und dann kommt der nächste Abschnitt dran.

    Ob eine Drainage dann auch noch kommt muss ich noch abklären, ob es dort Sinn macht und wo ich das Wasser hinleiten kann.

    EDIT: Man sieht aber auch wie groß und offen die Lücken in den Steinen sind. Dort konnte das Wasser natürlich nahezu ungehindert eindringen und in den Keller laufen.
     

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