Wasser zwischen Bodenplatte und Estrich

Diskutiere Wasser zwischen Bodenplatte und Estrich im Abdichtungen im Kellerbereich Forum im Bereich Neubau; Hallo in die Runde, bin einer der vom starken Regen in Berlin in diesem Sommer betroffen wurde. Bin Laie und dankbar für Hinweise und Kommentare...

  1. #1 Berliner456, 29.09.2017
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    Hallo in die Runde,

    bin einer der vom starken Regen in Berlin in diesem Sommer betroffen wurde. Bin Laie und dankbar für Hinweise und Kommentare zu folgendem Problem:

    Bei uns ist offenbar (Sicker-)Wasser an der Schwachstelle Ixel Bodenplatte/Außenwand eingedrungen. Das Haus ist ca. 10 jahre alt und wurde von uns vor fünf Jahren gekauft. Der Keller wurde als "Wohnkeller" erstellt. Die Kellerwände wurden mit Kalksandsteinen und Perimeterdämmung errichtet. Bisher gab es keinerlei Feuchtigkeitsprobleme. Nach den starken Regenfällen drang Wasser offenbar zwischen Bodenplatte und Estrich und diffundierte dann offenbar durch die Fugen des Granitfliesenbodens bzw. über die Sockelfliesenleiste. Grundwasseranstieg ist es wohl nicht, ist in unserer Ecke recht tief, gabe auch keine Probleme mit älteren Häusern in der Nachbarschaft. Es konnte sehr wenig Wasser (max. 500 ml) mit Lappen aufgenommen werden. Das Wasser stieg bereits auch etwas - besonders in den Innenwänden - hoch, hier funktioniert aber wohl die Horizontalsperre. Da wir auch im Urlaub waren, kam es zur Schimmelbildung an den Stellen an denen wir (dämlicher Weise) Schränke zu dicht an die Wand gestellt hatten. Wir arbeiten momentan mit (richtigem) Lüften und Luftentfeuchtung. Die rel Luftfeuchtigkeit können wir so momentan auf max. ca. 63% begrenzen. Die Wandfeuchte wird mit einem Voltkraft-Gerät (der misst in Digits) kontrolliert und liegt bis auf den untersten Bereich der Wände im akzeptablen Bereich, 10 cm über Boden ca. 60 Digits höher dann runter bis ganz trocken, um die 20 Digits.
    Wir hatten zwei Gutachter zur Besichtigung. Der erste gab Entwarnung: "einfach trocknen lassen". Der zweite sprach zunächst von Injektionsabdichtung, zuvor sollte aber Zwangsentlüftung des Bodens erfolgen. Auf den schriftlichen Bericht (und die Rechnung ;-) ) warten wir noch. Der Boden ist noch feucht, sieht man auch an verbliebenen dunkel gefärbten Fliesen, der Feuchtemesser zeigt an diesen Stellen ca. 70 Digits.
    Meine Fragen:
    1. Kann man den Werten des Feuchtemessers (Impedanzmessung) auf Granitfliesen überhaupt trauen?
    2. Ist "Abwarten der Trocknung" hier in Ordnung oder sollten wir in jedem Falle aufwändig zwangsentfeuchten? (Der zweite Gutachter meinte, damit könnten wir uns auch Zeit lassen.)
    3. Fühle mich mit der Injektionsabdichtung nicht wohl, man liest viel Widersprüchliches. Funktioniert das für eine Ixel-Abdichtung zwischen Betonplatte/Kalksandsteinaußenwand?

    Herzlichen Dank für jeden Hinweis vorab und beste Grüße

    vom Berliner456
     
  2. #2 petra345, 29.09.2017
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    Ohne die Ursache und den Punkt des Wassereintrittes zu kennen, ist es ein stochern im Heuhaufen.

    Aber man sollte das eingedrungenen Wasser aus dem Estrich und Dämmschicht zeitnah durch eine entsprechend erfahrene Firma entfernen lassen. Vermutlich wird der Estrich (Fliesen?) angebohrt und trockene Luft in die Dämmung geblasen. DAs dauert dann einige Wochen und macht sich besonders in der Stromrechnung bemerkbar.
    Ohne die Trocknung wird die Dämmung gammeln und letztlich auch stinken.

    Man kann KS-Steine mit Injektionen verkieseln und damit wasserdicht machen. Aber wenn das Wasser durch die Fugen oder unter der horizontalen Sperrschicht eindringt, wird das Verkieseln der Steine wenig bis nichts erbringen.

    Wenn ein schwimmender Estrich schon eingebaut ist, kann man eben von innen wenig machen.

    Man sollte sich mit dem Gedanken vertraut machen, das Gebäude außen aufzugraben und mit Dickbeschichtung abzudichten und bei dieser Gelegenheit auch gleich eine Drainage zu verlegen. Das ist dann auch nicht mehr ein großer Posten. Wasser , das durch die Drainage abgeleitet wurde, kann nicht mehr eindringen.

    Aber die Fachleute haben bestimmt noch viel bessere Vorschläge...
     
  3. #3 Manufact, 30.09.2017
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    Schließe mich Petra345 an, ohne selbst die Messungen vorgenommen zu haben, ist es immer schwierig eine fachgerechten Antwort zu geben.

    Laut TE gibt es gar keine Dämmung zwischen BP und Estrich?
    (Wäre sehr ungewöhnlich).

    Bei vorhandener Dämmung muß die wahrscheinlichste Schwachstelle auf jeden Fall beseitigt werden:
    Es muß die Abdichtung des Wand-Sohlenanschlusses wieder neu hergestellt werden.
    - Entweder von Außen durch komplettes Aufgraben bis zur Bodenplatte
    - Oder von Innen:
    Entfernung Estrich und Dämmschicht im Bereich der Außenwände und Abdichtung der BP mit Hohlkehle und Dichtschlämme

    Eine Verkieselung ist nicht "druckwsserdicht" - und genau diesen Lastfall haben wir hier DIN18195/5 aufstauendes Sickerwasser.
    Injektionen in den Wand-Sohlen-Anschluß können funktionieren - oder auch nicht.
    Feststellen kann man dies dann frühestens beim nächsten starken Wolkenbruch - und dann fängt im Extremfdall die ganze Sache nochmal von vorne an.

    Außerdem muß eine Estrich-Dämmschicht-Trocknung erfolgen:
    Bohren von Löchern durch die Estrich-Dämmschicht bis zur BP.
    Absaugen des stehenden Wassers und anschließend Absaugen der feuchten Luft.
     
  4. #4 Berliner456, 30.09.2017
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    Liebe Experten,

    herzlichen Dank für die prompte Beantwortung und die sehr gut nachvoliziehbaren Erklärungen und Hinweise.

    @Manufact: Ich gehe davon aus, dass sich zwischen Bodenplatte und Estrich eine Dämmung befindet. Den mir vorliegenden Dokumenten kann ich leider nicht entnehmen, mit welchem Material diese ausgeführt wurde. Ich bin dabei, dies über den Vorbesitzer und Bauherren herauszubekommen.

    Für mich zur drastischen Veranschaulichung: Was würde im schlimmsten Fall passieren, wenn wir keine Zwangsentlüftung/Trocknung des Bodens durchführen, z.B. nachdem man mit einer "Probebohrung geschaut" bzw. gemessen hat, wieviel Wasser da unten drin ist. Ich habe verstanden, dass das natürlich alles verrottet, die Dämmwirkung verloren geht, wahrscheinlich Geruchsbelästigung eintritt und natürlich Schimmel da unten ausgbreitet ist. Welche Auswirkungen hätte das auf den baulichen Zustand der Bodenplatte, den untersten Bereich der gemauerten Wände vor allem in Hinblick auf die Statik des Hauses? (Ich vermute, das alleine das Inbetrachtziehen dieses Szenarios die Experten entsetzt..., brauche das zur Argumentation.)

    Herzlichen Dank und beste Grüße

    Berliner456
     
  5. #5 Manufact, 30.09.2017
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    Schimmel: ja
    Geruchsprobleme: eventuell
    Bei Styropor oder Styrodur als Dämmmaterial: keine mechanische Beeinträchtigung.

    Bodenplatte und KS interessiert Wasser nicht.
     
  6. #6 petra345, 30.09.2017
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    Es könnte Hausschwamm (anzeigepflichtig) auftreten. Ich glaube das zwar nicht. Aber wenn man Argumente braucht kann man das anführen. Widerlegen kann man es jedenfalls nicht.
     
  7. #7 Leser112, 01.10.2017
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    Hier liegt ein Baumangel vor. Daher sollte man zunächst die Ursachen beseitigen, denn weitere Starkregenergeignisse sind zuküftig durchaus zu erwarten!
    "Digits" sind keine fachlich belastbaren Baukörperfeuchten, können bestenfalls Relationen darstellen. Hier wäre das CMF Verfahren zu verwenden.
    Mit "Injektionsabdichtung" bekämpft man lediglich Symtome, beseitigt jedoch nicht die Ursachen!
    Bauwerkstrocknung durch Entfeuchter scheint hier sinnvoll, sofern der "Wasser-Nachschub" von außen vorher sicher unterbunden ist.
    Schwimmende Estriche ermöglichen Durchfeuchtungen der Dämmebene bei Defiziten der äußeren Bauwerksabdichtung, wodurch diese enerergetisch nahezu wirkungslos werden.
     
  8. #8 Manufact, 01.10.2017
    Zuletzt bearbeitet: 01.10.2017
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    Jetzt mal ehrlich mr. E2:
    so viel gequirlte hochtrabende Sch.. habe ich vielleicht direkt nach meinem Studium gebracht.
    Und - das ist toll - keine EINZIGE hilfreiche Antwort - nur angelesener D..p...

    Dat janze nennt sich nicht umsonst Estrich (ist die mineralische Masse oben ) und Dämmschicht (ist das dämmende Zeugs unten) -Trocknung.
    Dat wichtige ist die Seitenkanal-Verdichter-Einheit und der HEPA-Filter...

    Und ja klar - wir nehmen bei durchfeuchtetem Mauerwerk ein CMF-Verfahren.
    (Wat is denn das ominöse .F ?)
    Setzen sechs: Bohrkernproben in verschiedenen Höhen und Tiefen des belasteten Mauerwerks.
    Ergibt was: ein 3 dimensionales Feuchtigkeits-Kennfeld.
    Und wie bestimmt man die Feuchtigeitswerte?
    Jupp: DARR-Methode.
     
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  9. #9 Manufact, 01.10.2017
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    Mit "Injektionsabdichtung" bekämpft man lediglich Symtome, beseitigt jedoch nicht die Ursachen!

    Fachlich absolut unkorrekt!
    Eine fachlich korrekt durchgeführte Injektion von Acrylat- oder meistens PU-Flüssigkeiten in den Schadensbereich der am weitaus häufigsten in der Praxis anzutreffen ist (= Wand-Sohlen-Anschluß) beseitigt die URSACHE (= undichter Wand-Sohlen-Anschluß).
     
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