Wassereintritt im Keller

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  1. #1 rohikeo, 13.07.2021
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    Hallo Forum, wir kämpfen aktuell mit einem Wasserschaden im Keller.

    Folgende Situation:
    - Baujahr 1986, schwarze Wanne, keine Drainage, ca. 180 Quadratmeter Grundfläche
    - Bodenplatte aus Beton, Außenmauern aus Betonsteinen, Innenmauern überwiegend KSV, schwimmender Estrich
    - Die Außenmauern sind teilweise verputzt (siehe Bild) und zusätzlich mit einer GK-Verbundplatte (Styropor) versehen, wenn ich das richtig bewerte, dann wurde der Putz als Kleber für die Verbundplatte verwendet. Ich vermute, dass es sich um Kalkzementputz handelt - evtl. kann das jemand mit mehr Erfahrung anhang der Bilder bestätigen?
    - An der Nordwand (erstes Bild) ist Erdreich, an der Ostwand (zweites Bild, rechter Teil) ist ein Kellerabgang. Der Kellerabgang ist mit zwei Sickergruben versehen, die ständig durch Pumpen überwacht werden. Dort steigt das Wasser nach wie vor an, wird aber auch stetig abgepumpt.
    - Die Betonplatte des Kellerabgangs ist OK ungefähr auf Höhe des Estrichs OK.

    Der Keller ist seit Baujahr trocken. Während der Bauphase Stand wasser an der schadhaften Gebäudeecke. Es wurde dann eine Sickerbohrung mit 100er KG (ca. 2 Meter unter die Bodenplatte) ausgeführt und das Wasser ist abgeflossen.

    Kürzlich kam es zu mehreren massiven Starkregenereignissen mit deutlich über 200mm Niederschlag je Quadratmeter. Im Anschluss war der Keller nass und es stand Wasser bis Oberkante Estrich (teilweise Austritt aus den Fugen, Bodenbeläge waren durchfeuchtet). Wir haben den Estrich aufgemacht und die durchnässten Verbundplatten rausgeschnitten. Wasser haben wir abgesaugt. Die Stelle mit dem schlimmsten Schadensbild (Bild 1) ist vermutlich der tiefste Punkt.

    Nun zu den eigentlichen Schwierigkeiten: Die Versicherung spielt auf Zeit und hat erstmal angedeutet, dass der Schaden durch aufsteigendes Grundwasser entstanden ist, wofür kein Versicherungsschutz besteht - auf eine schriftliche Stellungnahme warten wir noch. Wir haben auf eigene Faust einen Bauingenieur beauftragt, um den Schaden möglichst zu begrenzen. Der Ingenieur unterstützt uns mit Rat und Tat, hat uns allerdings an einen Sachverständigen verwiesen, der mehr Erfahrung mit solchen Fällen hat, jedoch erst kommende Woche zu einem Termin kommen kann (die guten 200 Liter je Quadratmeter haben nicht nur bei uns zugeschlagen). Gleichzeitig hat er uns mehrere Sanierer empfohlen, die sich die Situation angesehen und Empfehlungen abgegeben haben.

    Wir haben erstmal das stehende Wasser abgesaugt (hat mehrere Tage gedauert), durchlüften die Räume ständig, haben die Schimmelansätze mit Wasserstoffperoxid behandelt und jetzt zwei Kondenstrockner aufgestellt. Zeitgleich haben wir zu ganz vielen Fragen die unterschiedlichsten Antworten erhalten. Ich würde mich sehr freuen, falls jemand mit Sachverstand seine Meinung dazu abgeben könnte, welche der Aussagen Sinn machen. Mir ist bewusst, dass das ein Sachverständiger vor Ort bewerten muss, aber leider gibt es gerade keinen, der kurzfristig kommen kann. Bis dahin wollen wir möglichst keinen Mist bauen, wenn es sich vermeiden lässt.

    Trocknung: Sollte sofort erfolgen vs. erst nach Abschluss von Abdichtungsmaßnahmen.

    Abdichtung: Der Sanierer hat vorgeschlagen eine innenliegende Hohlkehle mit Abdichtung bis zur Horizontalsperre zu installieren etwa 5 Meter um die auf den Bildern zu sehende nasse Wand. Ich bin kein Profi auf dem Gebiet und kann daher nicht beurteilen, ob es realistisch ist, dass das Wasser an der Bodenplatte eingedrungen ist und sich so weit wie auf den Bildern zu sehen ist nach oben gezogen hat. Meine laienhaften Physikkenntnisse würden eher einen Schaden in der Wand vermuten. Aufgraben wäre an dieser Stelle zumindest außen möglich - am Rest des Hauses wäre das ziemlich ausgeschlossen.

    Sickerbohrung: Ein Vorschlag war, die Sickerbohrung zu vertiefen und eine eventuelle Verschlammung zu entfernen - ein anderer hat uns davon unbedingt abgeraten, da wir damit auch in einer wasserführende Schicht stoßen könnten, die das Problem eher verstärken würde.

    Sickerschächte: Ein weiterer Vorschlag war die Installation von 1-2 Pumpen in Sickerschächten im Außenbereich der schadhaften Wand in Verbindung mit einer oberirdischen Drainage zur Ableitung des Oberflächenwassers.

    Verbundplatten: Müssen unbedingt so schnell wie möglich raus, um Schimmel zu bekämpfen vs. können bleiben, wenn Schimmel kurzfristig behandelt wird und später mit einer Silikatfarbe überstrichen wird, da keine schimmelnde Schicht zwischen Styropor und Wand sitzt vs. müssen später sowieso raus, weil die Feuchtigkeit in dem Putz dahinter anderenfalls nicht zu trockenen ist.

    Das einzig Positive ist wohl, dass ich in der letzten Woche sehr viel lernen durfte - jetzt muss ich nur noch herausfinden, was davon alle Sinn und Unsinn ist. Lieben Dank, falls jemand behilflich sein kann!
     

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