Wassereintritt in Keller nach Starkregen - Lösungsmöglichkeiten ???

Diskutiere Wassereintritt in Keller nach Starkregen - Lösungsmöglichkeiten ??? im "Bautenschutz" Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, ich schreibe Euch in der Hoffnung, Hinweise, Denkanstöße oder Handlungsempfehlungen zu bekommen, wie ich mit einem (zunehmendem)...

  1. #1 rolaender, 31.07.2017
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    Hallo zusammen,
    ich schreibe Euch in der Hoffnung, Hinweise, Denkanstöße oder Handlungsempfehlungen zu bekommen, wie ich mit einem (zunehmendem) Wassereintrittsproblem im Keller meines Hauses Baujahr '66 nach Starkregen weiter umgehen soll (was zuerst machen etc.) bzw. welche verschiedenen Handlungsoptionen es gibt, dieses zu beheben.

    Kurz zu den Rahmenbedingungen:
    Haus Baujahr 66 ist in Hanglage gebaut, steht "in erster Reihe" zum Berg. Haus steht auf Streifenfundamenten, es ist keine durchgehende Bodenplatte vorhanden (BP wurden in den Räumen nachträglich eingebaut), Außenwände des Kellers sind aus Stampfbeton, die Innenwände d. Kellers gemauert aus Ziegelsteinen. Drainage ums Haus ist keine vorhanden. Ferner ist in allen Kellerräumen (bis auf einen) auf der jew. Bodenplatte d. Raumes ein Estrichboden eingebaut. Im Heizungsraum fehlt dieser jedoch , folglich liegt der Raum ca. 6 cm tiefer als die anderen Kellerräume, dort steht auch die Heizung.

    Die Situation:
    (Nur) nach länger anhaltenden Starkregen habe ich im Heizungsraum erheblichen Wassereintritt im Sockelbereich an Außen- und auch Innenwänden d. Raumes (ca. 3cm tiefe "Pfützenbildung"), und habe den Eindruck, dass es langsam aber stetig nach jedem Regen mehr Wasser wird.... Das Wasser kommt dabei an verschiedenen Stellen aus dem Wand-Bodenanschluß im Sockelbereich. Mein Feuchtigkeitsmesser zeigt auf der Bodenplatte d. Heizungsraums einen gemessenen Wert von rd. 85 (Skala 0-100), ein ähnlich hoher Wert ist auch in den anderen Kellerräumen auf dem Estrich gemessen vorhanden (pendelt dort zw. 65-80). Eine Horizontalsperre an den Innenwänden scheint im Sockelbereich ca 30cm oberhalb BP vorhanden.

    Meine Vermutung:
    Da der Wassereintritt nur nach länger anhaltendem Starkregen auftritt, vermute ich als Ursache "aufstauendes Sickerwasser", welches (zeitversetzt) den Berg runter kommt und sich an meinem Haus aufstaut, da es nicht schnell genug abfließen kann und sich folglich den Weg ins Haus sucht.

    Meine Gedanken der Ursachenbehebung:
    Neben den verschiedenen Möglickeiten einer Innenabdichtung (Schlämmen, Bänder, Injektionen etc.) überlege ich, ob nicht (zusätzlich) ein 3m tiefer Sicker-/ Kontrollschacht mit eingebauter Schmutzwasserpumpe direkt neben meinem Keller (liegt 2,50m tief) dazu beitragen könnte, das Sickerwasser gar nicht erst von unten gegen meine Bodenplatten drücken zu lassen.

    Was meint Ihr ? Habt Ihr Erfahrung mit so etwas ? Bin über Euer Feedback sehr dankbar, da ich aktuell etwas ratlos bin !

    PS: Ein Kellertrockenlegefachmann hatte vorgeschlagen, die Außenwände d. Kellers gg. die Bodenplatte(n) abzudichten (Sprich Estrich entfernen wo vorhanden und dort eine entsprechende Abdichtung gg. die Bodenplatte(n) vorzunehmen. Reicht das denn ?! Ich meine, der Auslöser würde dann ja weiterhin bestehen, nur würde sich dann meiner Meinung nach das Wasser einen anderen Weg ins Haus bzw. in den Keller suchen...
     
  2. #2 Manufact, 31.07.2017
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    Vor 1970/74 gibt es in den allermeisten Fällen keine durchgehenden Betonbodenplatten.

    Solltest Du tatsächlich eine halbwegs druckwasserdichte "Beton-Bodenplatte" und keine Magerbeton-Bodenplatte (läßt Druckwasser durch) haben, sehe ich es genauso wie der "Kellertrockenlegefachmann ":
    Estrich mindesten 30 cm von der Wand weg entfernen, Sperrputz und Dichtschlämme bis Kellerdecke und v.a. die ganz wichtige Hohlkehle Wand/Sohlenanschluß nicht vergessen.
    Kann aber durchaus vorkommen, das außerhalb der Abdichtung das Wasser durch den Magerbeton durchkommt.
    100%ig verlässlich kann man Magerbeton nur mittels 30mm Gussasphalt druck!-wasserdicht bekommen.
    (Manchmal reicht auch eine Spachtelung mit Dichtputz und Dichtschlämme aus - dann aber ohne Gewährleistung.)

    Bei einer bis zur Kellerdecke reichenden Innenabdichtung ist die horizontale Sperre UNTERHALB der Kellerdecke anzubringen.
     
  3. #3 Nerospeed, 31.07.2017
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    Müsste nicht auch Abdichtung von außen mit entsprechender Drainage erfolgen?
     
  4. #4 Manufact, 31.07.2017
    Zuletzt bearbeitet: 31.07.2017
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    Entweder Abdichtung von Außen (mit Aufgraben, Abstützung, Zwischenlagerung des Aushubs, event. Entsorgung des Aushubs, Neueinbringung Bodenmaterial, alle 30 cm verdichten, Eventuelle/whrscheinliche Absenkung des Boden nach einigen Jahren, schiefe Platten, Kies/Splitt, 4 x Spülschächte, Drainage, Abklärung ob Einleitung in Abawsserkanal erlaubt, Perimeterdämmung)....
    Und ja: Da trotzdem noch die Gefahr des ausfstauenden Sickerwasser bestehen kann:
    Eventuell doch noch eine nachträgliche min. 1 m hohe Inennabdichtung....

    Oder Innenabdichtung.
     
  5. #5 Nerospeed, 31.07.2017
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    Mhh ok da wirst du dich besser auskennen. Ich aber würde trotzdem versuchen eine funktionierende Drainage einzubauen, sofern dass Wasser abgeleitet werden darf oder die Möglichkeit des versickern weiter unten besteht.
     
  6. #6 rolaender, 01.08.2017
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    Hallo zusammen,
    vielen dank für die Hinweise und Denkanstöße!
    Sehe ich das richtig, dass ich die vorgeschlagenen Massnahmen der Innenabdichtung in allen Kellerräumen und an allen Wänden der Kellerräume durchführen sollte, also an Außen- und Innenwänden ? Was müßte ich ungefähr pro lfd. Meter an Kosten für die Sanierung ansetzen ?
    Viele Grüße,
    Roländer
     
  7. #7 Manufact, 01.08.2017
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    Nicht an den Innenwänden.

    Falls diese feucht sind, reicht eine horizontale Sperre direkt über Estrich aus.

    Wenn alle Außenwände erhöhte Feuchtigkeitswerte aufweisen, dann alle Außenwände.


    Bezüglich der Kosten: Einfach "Nasse Wände" Trockenlegung und/oder Bautenschutz in G..gle eingeben.
    Angebote einholen und vergleichen.
     
  8. #8 rolaender, 08.08.2017
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    Verstanden :-)

    Also nach aktueller Kalkulation v.a. der jeweiligen Gesamtkosten tendiere ich derzeit zu einer Abdichtung (im ersten Schritt) von Außen. Die Innenabdichtung scheint mir (auch kostenseitig) sehr aufwändig, zumal in diesem Zuge noch zusätzlich ein lagebedingter Austausch meiner Heizung im Keller die Gesamtkosten mehr als verdoppeln würde.
    Bzgl. Außenabdichtung stehen die von Euch kurz skizzierten Maßnahmen auf der Liste (Aufgraben, Drainage legen, etc., anschließendes Verfüllen & Verdichten mit Recycling Beton, danach Terrassenplatten wieder drauf, zusätzlich wurde noch (der Einfachheit wegen(?)) eine "zusätzliche Schicht" Beton-Außenwand empfohlen - statt die bestehende Stampfbetonaußenwand mit Betonschleifer nach Reinigung glatt zu machen (insg. 15m x 2,40m Höhe) zur Aufbringung der Außenabdichtung - Schalung vor die AW und eine kleine Vorwand "dranbetonieren", auf die dann die Abdichtung & Dämmung etc. aufgebracht wird. Ferner Drainage + zusätzlicher tieferliegender Sickerschacht mit Pumpe direkt neben meinem Haus. Vorrangiges Ziel hierbei - den Lastfall als Ursache - das Sickerwasser bzw. aufstauende Wasser nach Starkregen zu vermeiden und unter meinem Haus für entsprechende Entlastung zu sorgen.
    Innenabdichtung dann als 2. Schritt an den schadhaften zugänglichen Stellen & nach entsprechender Trocknungszeit d. Bodenplatte(n) bzw. Estriche....

    Klingt das für Euch nachvollziehbar oder eher nach Geldverbrennen weil der gewünsche Effekt damit nicht erzielt werden kann ?
     
  9. #9 Manufact, 08.08.2017
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    Die flächenmäßigen Kosten einer Innenabdichtung sind ziemlich genau die Koten einer Außenabdichtung.
    Nur: Die Außenabdichtung beinhaltet ZUSÄTZLICH MASSIVE Kosten für Ausgraben, Verdichten, Wiederaufbau etc..
    Da Du über keine! durchgehende Bodenplatte verfügst, wird Dir auch bei einer Außenabdichtung das aufstauende Sickerwasser unterhalb Deines Streifenfundamentes eindringen können.
    Innenliegende Mauern DÜRFEN!!! NICHT abgedichtet werden, maximal mit einer HORI versehen werden.


    Bezüglich der Außenabdichtung:
    Es ist NICHT notwendig eine weitere Betonverschalung außen anzubringen.
    Eine 1,5 cm dicke Sperrputzchicht auf die freigelegten Mauerwerksflächen und eine 2 lagige KMB sind ausreichend.
     
  10. #10 petra345, 08.08.2017
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    Welche Maßnahme erfolgreich ist weiß man erst am Ende.

    Mit scheint aber die fragwürdig dichte Bodenplatte ein schwieriges Unterfangen zu sein.
    Hat man ein Loch gestopft kommt das Wasser aus dem nächsten Loch. Auch jetzt kommt vermutlich Wasser unter den Estrich. Man sieht es eben nicht.

    Es kommt natürlich auch darauf an, welche Möglichkeiten vor Ort vorhanden sind.

    Muß man den Bagger zum normalen Privatkundensatz heutzutage bezahlen ist aufgraben recht teuer.
    Die Unternehmen kommen nicht mit der Arbeit nach.....

    Dann ist es entscheidend, ob oberhalb des Hauses überhaupt aufgegraben werden kann. Wenn da eine Terrasse ist, gibt es diese Möglichkeit eben nicht.

    Ich würde das Aufgraben oberhalb des Hauses vorschlagen. Man kann eine dünne "wasserdichte Betonhülle" an den Keller betonieren. Aber das erfordert viel Fachkenntnis und entsprechende Geräte.

    Mit einem Zementputz kommt man fast so weit...
    Das weiter dichtet die Dickbeschichtung

    Davor kommen Drainplatten und ein Drainagerohr unterhalb des Fundamentes mit Ableitung in einen Schacht.
    Das Drainagerohr darf nur abschnittweise eingebaut werden. DIN 4123 ist zu beachten!!

    Eine Folie davor sollte das Wasser vom Hang abhalten und zur Drainage leiten.
     
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