WDVS auf Klinker (2 schalig mit Kerndämmung)

Diskutiere WDVS auf Klinker (2 schalig mit Kerndämmung) im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Moin, vorab: die Ausführung der WDVS erfolgt in Eigenleistung mit Hilfe eines befreundeten Malers, der beruflich auch WDVS macht und mit den...

  1. #1 Donpepe, 11.12.2022
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    Moin,

    vorab: die Ausführung der WDVS erfolgt in Eigenleistung mit Hilfe eines befreundeten Malers, der beruflich auch WDVS macht und mit den Ausführungsdetails (Fensterbänke etc) vertraut ist. Jedoch ist er auf der Plannungsseite nicht wirklich sattelfest, daher meine Fragen hier. Grundsätzlich hat aber klar gesagt, dass die Fassade gereinigt werden muss und dann einige Tage trockenen sollte.

    Grundsätzlich suche ich nach einer Ausführung, welche durch durch die Systemzulassung abgedeckt ist (Stichwort: "Im System bleiben"). Mein EB hat aus bauphyiskalischer Sicht keine Bedenken, wobei er den Aufbau auch "nur" in Ubakus.de durchgerechnet hat, was ich auch selber hätte machen können. Geplant sind 120mm EPS, mehr ist durch Dachüberstand (Giebel) nicht machbar. U-Wert wäre dann 1,94 / 1,5 im OG (Giebel)

    Aktuelle Situation:

    EFH Bj 1978 - Aufbau AW: Hohlblock / 6cm Perlite / 11,5 Klinker (mit Löchern, Oberfläche grob strukturiert aber ansonsten eher glatt, U-Wert: 0,425). Giebel im OG haben eine 60mm Holzfaserinnendämmung mit Wandheizung in Kalkputz. Effektiver U Wert: 0,43

    Das Haus hat baujahrbedingt einige Wärmebrückem im Bereich Kellerdecke -> Ausswand und Balkon. Die lassen sich nur durch eine Aussendämmung verbessern.. Keller ist ca 1m rausgebaut und es gibt eine Perimeterdämmung (8cm XPS). Der Überstand der Perimeterdämmung sollte eigentlich mit einem Aluprofil abdecket werden, entfällt bei einer WDVS, da diese dann übersteht.

    Auf der Wetterseite zeigt der Klinker Haarrisse. Hier wurde mir zu einer Hydrophobierung geraten, um eine Ausweitung des Schadbildes zumindest zu verzögern. Diese ist noch nicht ausgeführt.

    Thema 1: Ich gehe davon aus, dass ein Hydrophobierung sich negative auf das Haftverhalten des Klebers / Klebeschaum bei einer WDVS auswirken würde. Ist das richtig, oder ist es egal?

    Thema 2: Mechanische Befestigung (Dübel). Aufgrund des Klinkers ist das setzten von Dübeln fast unmöglich und ich habe ein paar Systeme gefunden, welche bei PU Klebeschaum Dübel nicht vorschreiben. Gibt es Erfahrung mit Klebeschaum bei WDVS? Ich habe an der Garage den selben Klinker und da die bald abgerissen wird, könnte ich eine Klebeprobe machen. Gibt es da eine einfach Art festzustellen, ob die Klebung ausreichend hält?

    Thema 3
    : Zusätzliche Last durch die WDVS / Putz. Die WDVS würde unten durch ein Profil "abgestützt" werden, aber gibt es grundsätzlich Bedenken bzgl. der Tragfähigkeit der Klinkerschale? Sollte ich hier einen Statiker hinzuziehen?

    Thema 4: Gibt es WDVs mit XPS oder PUR? Ich habe da keine Zulassungen gefunden. Bei der Sockeldämmung aus XPS füllt sich der Aufbau beim Klopfen "stabiler" an, als übliche EPS WDVS. PUR wäre wegen dem zu erreichenden U Wert und den Fensterlaibungen interessant. WAs ist hier mit Mischungen und dem Thema "im System bleiben"?

    Thema 5: Veralgung etc. Neben den Bioziden etc im Putz... Was kann man konstruktiv machen? z.b. Die Wetterseite (West) hat einen Giebel und ist durch Bäume verschattet. Evtl hier nur 60mm EPS um mehr Wärme an die Aussenseite zubringen? Dafür Nordseite (keinen Giebel und der Dachüberstand ist gut 50cm), evtl 200mm EPS machen, oder ist Kondenswasser das größere Problem? Gesamte Heizlastreduzierung wäre dann gleich zu halten. Oder gezielt Wandheizung planen?

    Wäre super, wenn ich trotz des DIY Ansatzes hier ein paar Tips bekommen könnte..

    Grüße und Danke
     
  2. #2 Fabian Weber, 11.12.2022
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    Du heizt doch das ganze sehr effizient mit Wärmepumpe, richtig?

    Deine Wärmebrücken, bildet sich dort Schimmel?

    Du merkst vielleicht, dass es für mich so aussieht, als ob Du hier wahnsinnig übertreibst. Das holst Du doch sowohl finanziell als auch bilanziell nie wieder rein.
     
  3. #3 Donpepe, 12.12.2022
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    Ja ich habe eine LWWP...die läuft schon recht effizient, wobei da noch was geht... Das Haus ist eben alles andere als effizent... im Schnitt 14.000kWh pro Jahr zum heizenbei 200m². Frage ist auch was heist "effizent": JAZ, elektrischer Verbauch, PV Deckung etc...

    Finanziell ist es in der Tat eng. Wenn alle Annahmen greifen dann amortisiert sich das in unter 15 Jahren (und auch nur bei Eigenleistung):

    -. 20% Heizlastreduzierung (durch Wandfläche und Wärmebrücken)
    - Senkung der Heizgrenze von 16°C auf ca. 13°C.
    - Reduzierung der notwendiger VLT
    - Besser Speicherfähigkeit des Gebäudes
    - Heizlastreduzierung bringt den Kompressor der WP in besser Betriebspunkte
    - Besser Ausnutzung von hohen AT und PV Strom

    Sicherliche nicht alles klar quantifizierbar, aber unterm Strich macht es aus meiner Sicht Sinn... Dazu kommt die Änderung im GEG 2023 im Bezug auf die Eigenleistung. Auch aus energetischer und CO2 Sicht amortisiert es sich recht schnell...

    Schimmel ist an 3 Ecken ein Thema. Hier dürfen keine Möbel stehen und ich muss die schon im Auge behalten.

    Es wirkt übertrieben, ja kann ich verstehen. Aber ich habe nicht mehr viel zu verbessern. Viele Themen sind durch. Gerade den WW Strombedarf fast halbiert (Durchrohr, Besser Dämmung des Speichers und optimierte Ladung durch die WP). Dach ist voll mit PV, das neue Carport bekommt nochmal 10kWp. Dazu kommt die Thematik mit der Hydrophbierung und der Carport, der direkt am Haus stehen wird. Das macht eine WDVS in Zukunft eben noch komplizierter.

    Wäre super, wenn wir bei der Technik bleiben könnten, weil ich da einige Punkte habe.

    Abriss der Klinkerschale ist nur sehr sehr schwer machbar, da die Fenster in der Dämmebene sitzen und der Fensterbauer die leider in der Mörtelschicht zum verschliessen der Kerndämmung verankert hat, Hessenkralle wäre evtl besser gewesen, aber da habe ich gepennt. Wenn ich die Schale runterreisse, müssen alle Fenster neu eingesetzt werden inkl Anarbeitung innen... Das ist nochmal ne Ecke mehr Arbeit...

    Danke und Grüße
     
  4. #4 nordanney, 12.12.2022
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    Zumindest mit PUR und Resol - ich mische gerade PUR als Sockel-/Perimeterdämmung und setze dann Resol drauf als WDVS (auch wegen des geringen Dachüberstandes).
    Sowohl PUR als auch Resol haben eine entsprechende Zulassung.
     
  5. #5 Donpepe, 15.12.2022
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    Ich habe bis jetzt nur Zulassungen mit mineralischem Kleber + Dübel gefunden, nicht mir PU Schaum / Kleber ohne Dübel. Was hast du genommen?

    Grüße
     
  6. #6 nordanney, 15.12.2022
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    Reines Kleben kann ich nicht sagen - das will ich auch gar nicht machen. Mich persönlich in EL interessiert auch eine Systemzulassung nicht - der Großteil Resol z.B. kommt eh nur von einem Hersteller (von dem ich direkt bezogen habe). Und jeder Endanbieter bietet sein eigenes System an - mal mit Klebemörtel, mal mit Klebeschaum; aber immer für dasselbe Produkt. Das Systemthema beschäftigt Dich i.W. für den Garantiefall. In EL wird das sowieso schwierig.

    Ich habe sowohl für Resol als auch Pur mit Soudabond Easy geklebt - ist von Soudal für diese Anwendungen freigegeben. Als Alternative hätte ich Knauf SM 700 Pro verwendet, den ich auch für die Armierung/Oberputz nutze (aus dem Knauf Warm Wand System für PUR und Resol). Mit Schaum geht es aber viel einfacher, günstiger, schneller und auch bei niedrigeren Temperaturen..

    Für Resol z.B. bei Sto oder BauMit:
    upload_2022-12-15_10-21-5.png
    upload_2022-12-15_10-29-7.png
    PUR z.B. von Brillux
    upload_2022-12-15_10-31-58.png
     
  7. #7 Donpepe, 15.12.2022
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    Den Klebeschaum habe ich für Perimter/Sockel verwendet. Da bin ich auch nicht im System geblieben, da durch Erddruck und Dübel in KS ich mir da nicht so den Kopf gemacht habe...

    An der Klinkerfassade ist es eben was anderes, wenn nur kleben möglich... Da wäre mir ein System mit Zulassung schon lieber...

    Grüße
     
  8. #8 nordanney, 15.12.2022
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    Dann nimm das "System" von Brillux für PUR. Ohne Dübel wirst Du aber insgesamt ein Problem bekommen - da wüsste ich ac hoc keines (mit Klebeschaum).

    Mit Klebemörtel + Dübel würde ich, wenn ich auf den Preis schauen müsste, Knauf nehmen.

    P.S. An meinem Kellerabgang (überdacht wg/daneben gebauter Garage) habe ich auf Dübel verzichtet. Kein Wind, keine Feuchtigkeit usw. Wenn das für mich eine Referenz wäre, wäre ich alles ohne Dübel angegangen. Dafür bin aber zu feige und halte mich lieber an die technisch korrekte Umsetzung.
     
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