WDVS auf Poroton - EPS oder Mineralwolle? -> Kenntnis- bzw. Wissensstand 2015!

Das kann gefährlich sein, wenn man das Gelesene nicht auch zu 100% verstanden hat. Im Internet kann jeder (fast) alles schreiben, da ist es wirklich schwierig die sinnvollen von den unsinnigen Aussagen zu unterscheiden. Im Internet gibt es fast alles, Verschwörungstheorien inklusive.

Das Thema EPS und Styroldämpfe ist so alt wie das EPS selbst. Bereits in den späten 1970ern wurden deswegen intensive Untersuchungen angestellt, da ja zur Ölkrise EPS vermehrt als Dämmmaterial zum Einsatz kam. Es gibt auch Publikationen der Uni Heidelberg aus den 1985 Jahren wo mit verbesserten Nachweismethoden solche Untersuchungen angestellt wurden.

Selbst bei einer Nacheisgrenze von 0,01mg/m3 konnten damals Styrole mit Probekörpern und in der Raumluft nicht nachgewiesen werden. Das galt sowohl für Gebäude mit WDVS, als auch für Gebäude mit Innendämmung.
Neuere Untersuchungen aus den Jahren nach 2000 kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Dort wurde dann auch intensiver der Verlauf während der ersten Stunden und Tage nach dem Produktionsprozess untersucht. Bereits nach 1 Woche waren hier nur noch 50µg/m3h nachweisbar.
Nebenbei bemerkt haben auch andere Dämmstoffe (MiWo etc.) eine Emission die nachweisbar ist/wäre. Die obigen Versuche wurden auch bei unterschiedlichen Temperaturen durchgeführt, um eine Temperaturabhängigkeit ausschließ zu können. Fazit, so lange das EPS nicht durch Brand zerstört wird, gibt es für die Styrole keinen Grund in die Umwelt zu diffundieren.

Aber selbst wenn Styrole aus dem EPS austreten könnten, dann wäre noch die Frage zu klären, warum diese (im Falle eines WDVS) nach innen durch das Mauerwerk diffundieren sollten, anstatt durch die wenigen Millimeter Armierung nach außen.

Ich würde für die Entscheidung, was für ein WDVS zum Einsatz kommen soll, andere Kriterien heranziehen. Verarbeitung, Preis, Dämmwert, von mir aus auch Wasserdampfdiffusion (obwohl das hier nur eine untergeordnete Rolle spielt, da das WDVS ansonsten unbrauchbar wäre), und von mir aus auch Einfluss auf die Schalldämmung einer Wand. Wer Bedenken wegen der Brennbarkeit von EPS hat, kann auch dies in seine Entscheidung mit einfließen lassen (in meinen Augen zwar kein Argument, aber es darf ja jeder eigene Prioritäten setzen).