WDVS einseitig?

Diskutiere WDVS einseitig? im Spezialthema: Wärmebrücken Forum im Bereich Bauphysik; Guten Abend zusammen Folgende Situation: Wir spielen mit dem Gedanken unsere alte Klinkerfassade (EFH Baujahr 1966) optisch zu modernisieren....

  1. Smi22

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    Guten Abend zusammen

    Folgende Situation:
    Wir spielen mit dem Gedanken unsere alte Klinkerfassade (EFH Baujahr 1966) optisch zu modernisieren.

    Irgendwann ist sicher mal eine komplett Maßnahme mit WDVS denkbar, aktuell jedoch, würden wir zunächst, auch aus Kostengründen, einen „einfachen“ Anstrich bevorzugen.

    Auf der Wetterseite jedoch, ist der Klinker und vor allem die Fugen, ordentlich abgewittert, so dass ein Anstrich hier definitiv keinen Sinn macht, bzw zu viel vorbereitende Arbeiten, wie zB Fugen ausfräsen/ausbessern etc., wir reden hier von rund 50qm Fläche, nötig wäre. Das war ein langer Satz…

    Nun zur Frage:
    Ist es bauphysikalisch, im Hinblick auf Kältebrücken bzw. Temperaturunterschieden an den 3 betreffenden Wänden, sinnvoll nur eine Seite (Westen) zu dämmen und entsprechend zu verputzen? Hausfront (Norden) und Rückseite(Süden) entsprechend nicht zu dämmen? Würde dies problematisch an den Übergängen (Ecken) zu gedämmter und nicht gedämmter Fassade sein? Es handelt sich um eine DHH.

    Dann folgende Frage, wenn dies unproblematisch sein sollte, wie cm WDVS sollte es mindestens und sinnvollerweise sein? Effekt und Kosten sollten dabei in einem sinnvollen Verhältnis stehen.

    Danke
    Simon
     
  2. #2 Hercule, 14.11.2022
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    Vergiss das mal.
    Klinker lässt sich doch prima auffrischen. Google mal.
     
  3. Tilo

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    Hallo Simon
    Haste mal Fotos ?
    Wie ist generell der Wandaufbau der Außenwände ?
    Du willst bestimmt Heizkosten sparen und die Klinker gefallen dir nicht mehr.

    Gruß
     
  4. Smi22

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    Guten Morgen.
    Bei der Antwort fehlt mir etwas Inhalt :)
    Vergessen, warum? Auffrischen ist nicht unbedingt unsere Intention. Da auch sehr aufwendig. Wenn mit der Fassade irgendwas aufwendiges passiert, dann eben Dämmung. Der Anstrich wäre eine Art optische Übergangslösung, die man auch mehr oder weniger selbst und/oder gut durch das private Netzwerk lösen lässt. Die Dämmung auf der Westseite, da die Fläche für einen Anstrich erst großflächig saniert werden müsste, was keinen Sinn macht und direkt mit WDVS versehen werden könnte.

    Dazu kommt, dass der Klinker auch von einem Bewuchs (Efeu o.ä.) durch den Vorbesitzer, in Mitleidenschaft gezogen wurde. Also nicht nur die Fugen großflächig, sondern auch der Klinker an sich.

    Also im Grunde für mich erstmal die Frage, wäre das an den Übergängen zu dann nicht gedämmten Flächen ein Problem?
     
  5. Smi22

    Smi22

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    Ja, ein Foto könnte ich hier posten.
    Der Wandaufbau… gute Frage. Ich suche mal in den Unterlagen. KS Mauerstein, Luft, Klinker? Oder war zu dem Baujahr schon irgendeine Dämmung zwischen KS und Klinker?
     
  6. #6 Gast 85175, 14.11.2022
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Im Regelfall funktioniert sowas, im Ausnahmefall nicht...

    Zur Dämmung, wenn du nach heutigem Stand betrachtet "fertig" sein willst, und nicht in ein paar Jahren wieder nochmal Dämmung nachlegen willst, dann ist ein U-Wert von <=0,2 anzustreben. Das bedeutet ganz überschlägig min. 14-16cm WLG 035. Man muss dazu aber den gesamten Wandaufbau betrachten. Bei Klinker gehen bei mir noch die Alarmglocken an, das könnte evtl. noch "hinterlüftet" sein, dann wirds schwieriger, weil vorne Dämmung drauf pappen während hinten die Luft durchzieht ist halt auch nur so getan als ob...
     
  7. Smi22

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    1. Frage dazu:
    Aus welchem Grund, wenn ich heute sagen wir nur 80mm Dämmung nehme, sollte ich dann in ein paar Jahren nachlegen wollen? Nicht unbedingt immer hilft mehr mehr, oder?!

    2. ok, wenn Klinker hinterlüftet, was dann? Hilft nur Abbruch des Klinkers?
     
  8. Smi22

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    hier 2 Fotos.
    Vor kurzem wurde eine Garage angebaut, welche hier ausgeschnitten ist. Daher der Sensor der Heizung, welcher da noch los lieblos rumhängt.
    Ortgang müsste wohl verlängert werden.
     

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  9. #9 Gast 85175, 14.11.2022
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Zu 1. Dieses "Energiewende" von dem alle reden hat es in sich. Da ist im Durchschnitt in 20-25 Jahren ein echt gut gedämmter Altbau als Standard vorgesehen. Wenn es die Leute nicht freiwillig machen, dann wird man das erzwingen müssen, sonst klappt das nicht... Dass viel immer viel hilft sage ich nicht, dass ein U-Wert deutlich über 0,2 aus heutiger Sicht irgendwie nicht "zukunftsfähig" ist, das ist trotzdem wahr...

    Zu 2. Müsste man kucken, man bekommt es oft hin ohne den Klinker abzureißen. Aber es gibt halt echt brutale Wandaufbauten. Tragwand + Luftspalt + Klinker + Dämmung... Technisch und optisch schöner ist es oft wenn man den Klinker abreißt, aber kostet halt wieder Geld...
     
  10. #10 Gast 85175, 14.11.2022
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Also wenn es nur ein paar Jahre halten soll, dann saubermachen, darüberstreichen und dann in ein paar Jahren komplett neu machen und dann aber gut und richtig. Diese halbfertigen Provisorien in halbgut sind meisst nicht sehr schlau... Wie lange soll das Provisorium denn bleiben?
     
  11. Smi22

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    wenn ich es heute, in Eigenleistung so mache, sprich Westwand mit sinnvoller Dämmung (x-mm) und x Jahren Nord und Süd nachziehe, kann mir doch in x-Jahren keiner sagen, dass ich mein Eigentum zwangsweise (erneut) sanieren muss?! (Stichwort Bestandsschutz?!)… naja man weiß nie.

    Nächstes Thema ist ja dann auch, wenn ich die Fassade einhülle, muss ich auch die Fenster entsprechend anpassen. Was sowieso der erste Schritt, vor der Dämmung auf Nord- und Südseite sein sollte. West sind eben keine - außer diese fantastischen Glasbausteine…

    Bzgl Anstrich:
    also mit sauber machen wird es nicht getan sein.
    Die Fugen müssen wohl zu 60-80% entfernt und erneuert werden. Was ich dann für Quatsch halten würde.
     
  12. #12 Gast 85175, 14.11.2022
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Hausfriedensbruch gibt es nicht mehr wenn es um die Energiewende geht. Nötigung gibt es nicht mehr wenn es um die Energiewende geht. Soweit zwei Urteile aus den letzten Wochen zu Klimaklebern und Baumbesetzern. Den Bestandsschutz wird man so wie er ist nicht lassen können, sonst können wir auch gleich mit der Energiewende aufhören.
    Ob man das mit harten Nachrüstpflichten, einer "Gebäudesteuer" für entsprechend "schlechte" Gebäude, über die Energiepreise oder über kontigentierte Energiemengen machen wird sehen wir dann ja. Aus heutiger Sicht sicher ist, der durchschnittliche Altbau ist in 20-25 Jahren irgendwas zwischen heutigem KfW70 und KfW55... Steht so in allen Planungen von EU, über nationale Pläne und auch in allen Papers der eher seriösen Wissenschaft. Nur irgendwelche Lobbyverbände und Aktivisten mit Partikularinteressen sagen was anderes.

    Dass man da extra für dich ne Ausnahme macht ist nicht unmöglich, aber doch sehr unwahrscheinlich.
     
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  13. #13 Gast 85175, 14.11.2022
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  14. #14 klappradl, 14.11.2022
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    Man kann dir jetzt schon sagen, dass das nicht dem Energieeinspargesetz entspricht. Was "sinvoll"ist, ist deine persönliche Meinung und hat auf die geforderte Dämmung keinen Einfluss. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, aber ob die auf deinen Bau zutreffen, möchte ich bezweifeln.
     
  15. #15 klappradl, 14.11.2022
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    Es ist bei den Bildern davon auszugehen, dass die Klinkerfassade eine Luftschicht besitzt. Ein einfaches WDVS funktioniert dann möglilcherweise nicht so gut.
     
  16. Smi22

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    Grundsätzlich ist es ja auch in meinem Interesse ordentlich vorzugehen und natürlich auch entsprechend Energie zu sparen. Ich hoffe, dass das keinen falschen Eindruck hinterlassen hat.

    Wie würdet ihr nun vorgehen?
     
  17. #17 Gast 85175, 14.11.2022
    Gast 85175

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    Ich würde mal in meinem Geldbeutel kucken und es dann entweder gleich richtig machen, oder es nochmal ein paar Jahre vertagen...

    Btw. Ich habe das Problem schon verstanden. Wenig Dachvorsprung, Glasbausteine die wohl irgendwie ersetzt werden müssten, etc... Aber das hilft ja alles nix, das ist zwar ne gefällige Ausrede, davon wird es aber halt nicht besser.

    Du brauchst eigentlich einen individuellen Sanierungsfahrplan der festlegt was wann und in welcher Reihenfolge zu tun wäre damit das Gesamtkunstwerk stimmt. Es ist ein großer Unterschied ob man alles sofort macht, es über die Jahre macht, wie der Zustand der einzelnen Bauteile ist, etc... Es ist schwierig dir einen seriösen Ratschlag zu einer einzigen Wand zu geben ohne die Gesamtproblematik zu kennen. Weil "mach es gleich richtig" ist halt auch nur ne Plattitüde, aber viel mehr ist halt bei den Infos auch nicht drin. Entweder überlegst dir selbst ne Gesamtstrategie, oder du siehst dich nach einem seriösen Energieberater um der das für dich macht. Meine Meinung.
     
  18. Smi22

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    Hab tatsächlich vorhin mal nach Energieberatung gesucht… leider hab ich da das Vorurteil, dass eben niemand mehr wirklich unabhängig

    habt ihr da Tipps wo ich mich da am besten erkundige und wen ich mir ins Haus hole?
     
  19. #19 Gast 85175, 14.11.2022
    Gast 85175

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    Schwierig, die die was taugen sind wohl gerade ausgebucht... Kannst es ja mal hier suchen:

    Energie-Effizienz-Experten (EEE)

    An wen du da gerätst weiß ich aber auch nicht, die dürfen halt die Nachweise für die Förderprogramme machen, müssen also eine Fortbildung gemacht haben. Viel mehr als dieses "Qualitätsmerkmal" gibts derzeit nicht. Mundpropaganda ist oft hilfreicher, Freundes- und Bekanntenkreis durchfragen...
     
  20. #20 Fabian Weber, 14.11.2022
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    Bei der Fassade spricht doch alles gegen eine Dämmung von außen.

    Da würde ich eine Einblasdämmung machen und die Klinker einmal reinigen und neu verfügen.

    Das ist sicherlich das billigste, bringt trotzdem etwas Dämmung und entspricht auch dem GEG.

    Das ist doch ein Doppelhaus, oder? Wie soll das denn dann bitte aussehen?!

    Das Dach müsste auch vorgezogen werden.

    Alles viel zu aufwändig, rechnet sich doch nie.
     
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