WDVS Feherhaft?

@Robby: Den Sachverständigen hatte ich ja da, aber der war ja mit allem einverstanden:"kann mann schon so machen". Vielleicht sollte ich doch noch mal mit einem anderem sprechen?! Habe aber über die handwerkskammer-Homepage nur den einen in der nähe gefunden. Kennt Jemand vielleicht einen guten Sachverständigen für 90587 Veitsbronn bei Fürth/Nürnberg. Ich komm mir vor den handwerkern aber auch ein bisschen doof vor. So nach dem Motto, ich such solange einen Sachverständigen bis ich einen finde der mir recht gibt. Außerdem weiß ich nicht ob die sich Untereinander schlecht machen werden. Drum habe ich es noch mit einem Außendienstler von Weber vesucht, aber da kommt keine Reaktion mehr. Entweder weil ich bereits einen Sachverständigen eingeschalten habe und die dann sich nicht einmischen wollen, oder weil ich keinen Zertifizierten Verarbeiter gehabt habe.

@Schwarzmeier / Herr Nilson: Bauamtlicher Zulassungsbescheid? habe ich nicht bekommen. Vertrag habe ich auch keinen. Ich habe halt angerufen, er ist gekommen, hat mir einen Kostenvoranschlag gemacht und dann angefangen zu arbeiten. Was gilt dann bei mir?

 

schriftlich jain. Ich habe ihn nur beauftragt sich das mal anzuschauen. Aber in einer Email hat er mir das "in ordnung" bestätigt.

 

Was inzwischen passiert ist:

Ich habe mich an einen Rechtsanwalt gewendet. Dieser hat mir geraten, entweder einen eigenen Sachverständigen zu beauftragen, der sich das erstmal anschaut, oder gleich ins selbstständige Beweisverfahren einzugehen. Den eigenen Sachverständigen müsse ich aber erst mal selber zahlen. Also hab ich mich gleich für das Beweisverfahren entschieden. Durch die Rechtschutzversicherung ist dies mit der Selbstbeteiligung von 150€ abgedeckt und daher Risikolos. Was ich damals nicht wuste: der Sachverständige wird dann vom Gericht bestellt und behandelt auch nur genau die Punkte die von mir angegeben werden. Sollten noch weitere Fehler vorhanden sein (die ich als bauleie nicht entdeckt habe) werden diese nicht angesprochen, auch wenn er sie entdecken würde. Auch würde er für unkritische Sachen eine Öffnung der Wand fordern, um in seinen Bericht zu schreiben dass dem so ist, und dann hinterher sagen, dass man das so lassen könne weil.....? Man hätte dann also ein Loch in der Fassade und keinen Anspruch auf Reparatur.
Auch macht der Sachverständige keine Öffnung. Wenn sich der Verarbeiter weigert die Öffung durchzuführen muss man selber ein Loch in die Wand machen. Ob das dann wieder Fachgrerecht verschlossen werden kann steht auf nem anderem Blatt!?
Und nun noch was zum Ablauf: Die Anmeldung beim Landgericht war im Juli 2009. Bis der Gutacher da war sind nun 7 Monate vergangen. Ich frage mich was gewesen wäre wenn ich die Arbeiten gestoppt hätte? Dann hätte ich ja ewig eine halbfertige Fassade. Also muss ich sagen, dass man als Bauherr ganz schön blöd dasteht wenn ein Handwerker scheiße baut. Ich bin also froh dass alles fertig gemacht wurde, auch wenn jetzt der Gutachter natürlich nicht mehr alles sehen und beurteilen kann.

Egal, mal schauen was rauskommt beim Gutachten.
Ich werde berichten

 

So.. Gutachten ist endlich gekommen
Ich muss aber erst mal selber alles durchackern und schauen. Ich werde berichten und so wie ich das sehe noch einiges nochmals nachfragen müssen.
Primi

 

Ergebnis Gutachten

Wie versprochen, das Ergebnis des Gutachtens. Es wurden nur Mängel im Erdgeschoss begutachtet, da Obergeschoss nicht erreicht werden konnte (Vordach wollte er nicht betreten, wird aber wohl noch nachgeholt).
Bauteilöffnungen wurden vorerst nicht gemacht, da ich diese selber hätte durchführen müssen und wenn nicht als Mangel anerkannt, auch selber wieder verschließen hätte müssen. Ich wollte erst mal sehen, was sich so schon ergiebt.
Die Risse in den oberen Fensterecken (#80) wurden als nicht wasserführend begutachtet, da weniger als 0,2mm (waren bis 0,15; der eine der 0,2 gewesen wäre war im Obergeschoss und wurde deshalb nicht vermessen. Also kein Mangel. Werde aber nochmal nachhaken, da eindeutig Systematischer Fehler.
Fensterbänke wurden bemängelt als zu kurz.. sollen neu gemacht werden. (900€)
Linke Absschluss wurde bemängelt, da Stoßverbinder beim Profil fehlen und auch zur wand hin nicht abgedichtet wurde(150€)
Was mich wundert, der Abschluss zum Nachbarhaus rechts wurde nicht bemängelt (#67/2.Bild), weder optisch noch fehlerhaft ausgeführt. Hier werde ich noch nachfragen ob der Anpressdruck eingehalten wurde. Auch finde ich es als optisch störend.
Nicht verzahnte Außenecke (#1/2.Bild) wurde nicht bemängelt, da nur auf eine Breite von 20 cm.
Nicht ausgeklinkte Fensterecken unten (#38/Bild2)-->kein muss, keine Risse, also auch kein Mangel.
Fugen zwischen den Platten teilweise >1cm, nicht V-Förmig aufgeweitet: da >1cm muss auch nicht aufgeweitet werden. Ohne Bauteilöffnung keine Bewertung.
Insgesamt also sehr ernüchterndes Ergebnis. Werde aber noch einiges Nachfragen und evtl Bauteile öffnen müssen.
Baustopp hätte wohl mehr gebracht.. allerdings wärs dann wohl ne Dauerbaustelle gewesen.
so.. das war erstmal nur ne kurzübersicht. Bei fragen zu einzelnen Punkten werde ich genauer erläutern.
Bis dann.. ich halt euch auf dem laufenden.
Primi

 

Über den Rechtsanwalt habe ich die Fragen zu dem Gutachten versucht zu klären. Daraufhin wurde ein weiterer Termin mit dem Gutachter und einem Richter vor ort einberufen. Abschlussbericht oder so folgt dann in den nächsten Wochen.
Ergebnis (nach den Aussagen des Gutachters vor ort):
-Fugen in der Dämmung, die mit Schaum verschlossen sind, sind kein Mangel. Laut Gutachter ist die Verschlechterung der Dämmwirkung der Fassade kleiner als die Materialschwankung selber. Er Sprach von Fugen mit breite von 1cm. Wo genau die Grenze ist (Breite und Menge) wollte er sich nicht festlegen und ist auch nirgendwo geregelt.
-Nicht schlagregendichte Anschlüsse können mit Spritzbarem Dichtstoff abgedichtet werden. Das die haltbarkeit geringer ist als bei einem richtig eingebautem Kompriband hat er als falsch abgewiesen (Hinweis auf spritzbaren Dichtstoff aus Polyurethan oder so). Mein Einwand auf Wartungsfuge--> Mann kann ein haus nicht einfach so stehenlassen und muss sowieso regelmäßíg alles kontrollieren. Er hat auch unterschieden nach Schlagregen im Einfamilenhaus und dem bei Hochhaus oder auf der Zugspitze. Demnach ist die Belastung durch schlagregen bei mir sowieso nur gering.
-Risse mit Rissbreiten unter 0,2mm sind kein Mangel, auch wenn an jeder Fensterecke. Daher Ursache auch egal (Könnte auch passieren wenn alles richtig gemacht wurde).
-kleine nicht abgedichtete Fuge Zwischen Fensterrahmen und Fensteranschlussprofil (Profil haftet nicht auf Rahmen, Papierstreifen kann eingeschoben werden): da kommt so wenig rein, dass es wieder abtrocken kann.
Das gleiche gilt für weitere Stellen, an denen die Abdichtung stellenweise unterbrochen ist (Stoßstellen AnschlussProfil bei dem Anschluss zum Nachbarhaus).
-optischer mangel (beim Anschluss an das Nachbarhaus mit Kompriband auf eine Anschlussleiste geklebt)... da wurde nur mit den Schultern gezuckt... die Kommentare des Richters deuten darauf hin, dass dies kein Mangel ist. Auf meine Frage ob dies denn wenigstens nach aARdT gemacht wurde war die Antwort: Es steht nirgends wie es gemacht werden muss. Möglichkeiten sind vielfältig. Also ist es in Ordung, auch wenn er sowas noch nie gesehen hat.


Nach Meinung des Richters war dies eine gute handwerkliche Arbeit...
Weiteres Vorgehen wäre laut meiner Rechtsanwältin nur im Zuge eines Obergutachtens möglich.

zusammengefast aus meiner Sicht...
-Anschlüsse müssen nicht dicht sein. Es wird einfach was draufgespritzt wenn einer meckert.
-aARdT und Herstellervorgaben: egal hauptsache es passiert nix schlimmes. Optischer Mangel ist schwer durchzubekommen.

 

Über Kosten des Rechtsstreites kann ich noch nichts sagen. Aber nerven hat es sehr viele gekostet.

Noch eine Frage. Gilt das hier noch ? Denn nach Aussagen des Gutachters gibt es keine DIN in der die maximale Fugenbreite angegeben ist

DIN 55699:
Verarbeitung von Wärmedämm*Verbundsystemen
6.3 Verkleben der Dämmstoffplatten
... Die Dämmstoffplatten werden im Verband verlegt und fugendicht gestoßen. Kreuzfugen sind nicht zulässig.
Die Oberfläche ist eben (ohne Versprünge an den Plattenstößen) herzustellen. Klebemassen/Klebemörtel
dürfen nicht in die Fugen gelangen. Fehlstellen sind mit artgleichem Dämmstoff zu schließen. Fehlstellen bis
zu maximal 0,5 cm Breite dürfen auch mit geeignetem Füllschaum entsprechend den Verarbeitungsrichtlinien
des Systemherstellers geschlossen werden. An den Gebäudeecken sind nach Möglichkeit die
Dämmstoffplatten eckverzahnt anzuordnen.

 

Kann mir jemand nochmal einen guten Sachverständigen für Nürnberg/Fürth empfehlen? Ich hatte schonmal eine Adresse per PN bekommen. Aber leider ist die Mail anscheinend inzwischen automatisch gelöscht worden (gibt es eine automatische Löschung von mails nach ca. einem Jahr?)
Ich würde gerne die Aussagen des öbuv-Sachverständigen nochmal fachmännisch beurteilen lassen.
Vielen Dank
Primi