WDVS - Holzfaser oder Styropor?'

Nicht "ist" sondern kann die bessere Wahl sein, je nachdem welche Prioritäten Du setzen möchtest. Wenn das Preis-/Leistungsverhältnis Priorität hat, und Leistung primär über das Wärmedämmvermögen definiert wird, dann ist ein WDVS mit EPS Dämmplatten wohl die erste Wahl. Mir wäre kein Weg bekannt wie man günstiger an eine vergleichbare Wärmedämmung kommt.
Das bedeutet aber nicht, dass man mit anderen Materialien nicht auch ein "gutes" WDVS bauen kann. Da muss man halt entscheiden, was einem die Vorteile gegenüber EPS wert sind.

 

Das Argument von Flocke spricht ja auch für Holzweichfaser, ich habe mit meiner Ergänzung mit der Rohdichte nur versucht dieses Arument zu relativieren. Ich würde diesem Vorteil bei einer Dachdämmung höhere Priorität einräumen als bei einer Fassadendämmung, denn bei einer Fassade habe ich ja ein schweres, massives Mauerwerk (HRB mal außen vor) das für die Wärmespeicherung zuständig ist. Bei einer Fassade könnte man jetzt noch über Sonderfälle philosophieren, sprich die Speicherung solarer Wärme in der Fassadendämmung, und die Auswirkung auf den Temperaturverlauf der Oberflächentemperatur (Putzoberfläche) über den Tag gesehen. Da kommen dann so Überlegungen wie Taubildung, Reifbildung auf die Tagesordnung.

Natürlich ist auch das Brandverhalten etwas anders da EPS bei hohen Temperaturen schmilzt während Holzweichfaser eher kokelt. Menschen die hier ihre Priorität setzen, sollten auf EPS verzichten, allein schon um ruhig schlafen zu können. Als Alternative würde sich hier dann ein WDVS basierend auf Steinwolleplatten anbieten.

Wie gesagt, jeder setzt andere Prioritäten, und das ist auch gut so. Es wäre ja schlimm wenn alle die gleiche Meinung, die gleichen Wünsche, die gleichen Vorstellungen hätten

 

Alles hat seine Vor- und Nachteile. Aber wenn du ein WDVS auf 30 cm Bimsmauerwerk aufbringst spielt das Wärmespeichervermögen des Dämmstoffes eine untergeordnete Rolle. Gutes Dämmvermögen bei gleichzeitig hoher Wärmespeicherkapazität schließen sich eigentlich aus. Da auch das Bimsmauerwerk sehr leicht ist und zu dem niedrigen Wärmespeichervermögen auch noch der Schallschutz nicht besonders gut ist würde ich grundsätzlich immer zu einem anderen Wandaufbau raten: Schweres Mauerwerk (z.B. Kalksandstein) mit hoher Wärmespeicherkapazität und gutem Schallschutz, in Kombination mit einem WDVS (gute Wärmedämmung, nahezu Wärmebrückenfrei bei sorgfältiger Planung). Dieser Aufbau lässt auch in der Statik mehr zu und ist zudem deutlich schlanker als die Kombination Bims - WDVS.

 

Wir überlegen uns auch gerade einen geeigneten Wandaufbau und sind bei Poroton T12 36,5 mit 10cm Holzfaserplatte hängengeblieben.
Können die Experten unter uns vieleicht was dazu sagen?
Man findet im Netz nur sehr wenig Erfahrungen bezüglich der Holzfaserplatten im Massivbau.

 

Ich meine die Holzfaserdämmplatte mit bewährtem Sandwichaufbau mit einer Rohdichte von 190kg/m3.
Wusste nicht das man keine Namen nennen darf.

 

Kein Problem.

Es ist auch ziemlich egal was für eine Holzfaserplatte hier zum Einsatz kommt, also welcher Hersteller.

Ich glaube nicht, dass man viele Erfahrungswerte finden wird, denn Holzfaserplatten als Dämmstoff werden vorzugsweise im Holzbau eingesetzt. Die sind ja auch nicht gerade günstig, und das trotz eher mäßiger WLG.

 

Ich verstehe nach wie vor nicht ganz, warum man so bauen soll. Also mit Ziegel und Dämmung. Konsequent ist das jedenfalls nicht. Warum nicht gleich mit einem hoch dämmenden Ziegel einschalig, oder, mein Favorit, mit einem massiven Wandbildner und darauf dann eine Dämmschicht?