Welche Art der Fassadendämmung

Diskutiere Welche Art der Fassadendämmung im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Eine Frage noch zur Dämmstärke bzw. zum U Wert, wenn man Richtung KFW55 Standard dämmen möchte. Zur Einhaltung der Vorgaben gibt es gewisse...

  1. #21 Gast103015, 31.03.2022
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    Gast103015 Gast

    Eine Frage noch zur Dämmstärke bzw. zum U Wert, wenn man Richtung KFW55 Standard dämmen möchte. Zur Einhaltung der Vorgaben gibt es gewisse Mindeststandards.

    Macht es Sinn diese zu Überschreiten? Denn jede nicht verbrauchte Energie ist im Grunde gut und dann hat man ggf die nächsten 30 oder 40 Jahre ruhe? Ich habe nämlich die Befürchtung dass die Vorgaben immer strenger werden und ich dann in 20 Jahren wieder ran muss.

    Ich weiß Glaskugel und die Frage ist auch beim Energieberater gut aufgehoben, trotzdem würde ich mich über ein paar Einschätzungen freuen.

    Danke
     
  2. #22 Fred Astair, 01.04.2022
    Fred Astair

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    Das lässt sich über eine Optimierungsrechnung recht gut ermitteln. Rechne aus, wieviel ein Zentimeter Deiner Dämmung Herstellungsenergie verbraucht hat und wieviel die Verbesserung der Dämmstärke an Energieeinsparung an Deinem Haus bringt. So kannst Du die Schnittpunkte der Kurven in vierzig, fünfzig oder mehr Jahren sehen und für Dich entscheiden
    Generell bringt jede Erhöhung der Dämmstärke über 14/15 cm kaum noch Verbesserungen
     
  3. #23 nordanney, 01.04.2022
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    Das stimmt. Allerdings fällt der Aufpreis für eine höhere Dämmstärke dann kaum noch ins Gewicht. 140mm auf 180mm sind 20% an Kosten für das Dämmmaterial - alle weiten Kostenbestandteile beim WDVS sind identisch (Lohnkosten, Kleber, Armierung, Putz usw.). Insofern kann man schon überlegen, stärker zu dämmen (Dachüberstände natürlich beachten).
     
  4. #24 Fred Astair, 01.04.2022
    Fred Astair

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    Überlegen kann man. Rechnen wäre besser.
    Ich habe bewusst nicht vorgeschlagen, Preise zu vergleichen. Die kann niemand vorhersagen, aber die Energiemenge, aus Erdöl Schaum zu machen oder Basaltgestein zu schmelzen und zu Wolle zu spinnen, ist heute dieselbe wie in dreißig Jahren und die, um ein Haus zu beheizen, ebenso.
     
  5. paulch

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    Hallo zusammen, ich bin an Offerten für WDVS dran. 1970er Haus, Beton UG, Ziegel EG, ca 200m2 Fassadenfläche. Bisher war der Mineralschaum teuerer als die Holzfaserdämmung. Gibt es Gründe, warum man unbedingt Mineralschaum bevorzugen soll, oder ist Holzfaserdämmung gut genug?
    Bisher war ein Putzträger-WDVS fast kostengleich wie VHF mit Steinwolle und Faserzementpanels, da stimmt doch etwas nicht, oder?
    Sollte WDVS, nicht auf Grund des geringeren Aufwands nach, günstiger sein? Vielen Dank und Grüsse
     
  6. #26 Gast 85175, 11.11.2022
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Die Art des Dämmstoffs ist bei WDVS im EFH eigentlich eher zweitrangig. Da hat jede Glaubensgemeinschaft andere Ansichten darüber was da haram ist...

    Die VHF sollte (bei ordentliche Alu-Unterkonstruktion) eher nen ganzen Zacken teurer sein als ein WDVS, aber da du schon beim WDVS eher die Exoten mit Holzfaser und Mineralschaum hast anbieten lassen....

    Als untere Preisreferenz nimmt man normalerweise das WDVS mit EPS. Da ist regelmäßig am günstigsten.
     
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  7. paulch

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    Danke. Was ist mit Holz-UK bei VHF. Mineralschaum ist unbezahlbar und recht "zerbrechlich". Momentan schwanke ich zwischen Holzfaser (kapillar, kann auch mal feucht werden und trocknen und Glas/Steinwolle. Preis-Leistung ist Holzfaser 2 x Steinwolle (ist auch mal teuerer geworden). Ansonsten steht noch Einblasdämmung als Alternative - Cellulose oder ebenfalls Holzfaser, das wäre günstiger als MiWo.
     
  8. #28 Canyon99, 11.11.2022
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    Ich habe mich sowohl aus technischen als auch aus Kostengründen für ein WDVS aus 100er EPS Neo mit WLG 032 entschieden. Auch einfache praktische Gründe sprechen imho für diesen Baustoff: EPS kann im Gegensatz zur Mineralwolle bei der Montage auch mal naß werden und trocknet dann wieder gut ab. Außerdem kann ich später ohne Bedenken eine Leiter gegenstellen.

    Um mal an der Stelle die Diskussion mit Fleisch zu füllen und einen aktuellen Kostenanhaltspunkt für Interessierte zu geben:

    Wandfläche mit EPS stumpf bekleben, mit versenkten Thermodübeln und Rondellen verdübeln, mit Armierungskleber und Gewebe überspachteln, grundieren und anschließend 2 mm Scheibenputz auftragen und eine gute Silikonharzfarbe einmal anlegen:

    Kostenpunkt pro m² Wandfläche bei mir: 95.- € netto

    Bei einer 10er EPS Dämmung wird auch im MFH kein Brandriegel benötigt.

    Mit einem u-Wert Rechner kann jeder mal durchspielen, wie die energetische Effizienz der Mauer dann aussieht. Ich habe an Stelle teurerer WDVS Systeme oder eines dickeren Wandaufbaus lieber in 3-fach Verglasung investiert. Aber das muss jeder für sich entscheiden

    Gerade im Mietwohnungsbau stehen wir uns in Deutschland meiner Meinung aktuell selbst im Wege die Kosten im Bereich der Kaltmiete auch bei renoviertem Wohnraum möglichst niedrig zu halten. Wenn ich alles so umsetze, wie die Politik sich das vorstellt, dann lande ich schnell bei > 16€ / m² Kaltmiete. Günstiger Wohnraum geht irgendwie anders…..
     
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  9. paulch

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    95 Euro/m2 mit Montage? Wow.
     
  10. #30 Dietrich von Bern, 11.11.2022
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    Ein wichtiger Punkt fehlt hier in der Diskussion, nämlich eine eventuelle Belastung dirch freigesetzte Fasern aus Mineralwolle. Gemessen an der „Asbesthysterie“ geht man heutzutage recht locker mit Mineralwolle um.
    Als Anfang der 90er Jahre Asbestprodukte endgültig verboten wurden, war auch Mineralwolle in der Diskussion und nahe am Verbot. Da erfand die Industrie die Biolöslichkeit der Fasern in der Lunge. Nur mit dem Argument, dass Fasern produziert werden, welche sich im Körper in kurzer Zeit auflösen, konnte Mineralwolle weiter eigesetzt werden. Wenn aber für Mineralwolle mehr oder weniger auch Altglas verwendet wird, sollte dieser Punkt wieder mehr beachtet werden.

    Quelle:
    Europäische Gesellschaft für gesundes Bauen und Innenraumhygiene Internet- Informationsplattform zum Thema Wohngesundheit und Umwelterkrankungen
    EGGBI Bewertungen von Schadstoffen, Informationen und Prüfberichten zu Produkten/Produktgruppen, Bausystemen für den Einsatz in Gebäuden mit erhöhten Anforderungen an die „Wohngesundheit“ (Schulen, Kitas und Risikogruppen: Allergiker, Chemikaliensensitive, Schwangere, Kleinkinder...) Informationsstand: 12.09.2022
     
  11. #31 Fabian Weber, 11.11.2022
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    Versuch doch aktuell mal EPS oder Miwo zu entsorgen. Spätestens dann sind die 95€/m2 wieder weg und die Dämmstoffe aus Naturfasern oder Mineralschaum gewinnen.

    Wie das in 30Jahren aussieht, wenn die rechnerische Lebensdauer des WSVS erreicht ist, weiß man heute noch nicht.
     
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  12. paulch

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    Ich bin nach wie vor vom Material Holzfaser überzeugt, leider ist das einzige nicht brennbare Produkt Gutex Pyroresist in der Schweiz nicht zugelassen. Man geht somit bei Brandschutz ein gewisses Risiko ein. Wie ist es mit der Einblasdämmung aus Cellulose, z.B. Isofloc, der Hersteller behauptet brandsicher zu sein, es gibt Videos, wo Cellulose Glaswolle beim Brandverhalten überlegen ist, die Brandklasse ist aber D - normal entflammbar.
    Wie verhält es sich bei einer VHF mit Anforderungen an Diffusionsoffenheit bei der Frontschicht, ist diese bei Faserzement (diffusionsoffen) vs Aluplatten (dicht) wichtig oder diffundiert alles im Luftkanal vor der Frontabdeckung?
     
  13. #33 Fabian Weber, 12.11.2022
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    Bei einer Vorhangfassade gibt es in der Regel einer hinterlüftete Ebene. Außerdem hat die Bekleidung meist offene Fugen.

    Das ist also hinsichtlich diffusionsfähigkeit vollkommen egal.

    Mach doch ne schöne Holzfassade.
     
  14. SIL

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    Du hattest aber schon T 10 MW darunter , der TE wird damit nicht hinkommen.

    War dies nicht vor ca 2 Jahren?

    Das lassen wir lieber nicht so pauschal..
    Wenn du 'dicht' verschließt , braucht es eine Hinterlüftung.
     
  15. paulch

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    Hi @Dietrich von Bern, wie schätzt du es mit der Steinwolle ein? Diese wird bei der VHF hinter die Folie verpackt, eigentlich komme ich als Bewohner, ausser bei den Installationsarbeiten, nicht damit in Berührung. Knauf, Rockwoll haben "Blauer Engel" Siegel erhalten.

    Es kommen für mich die 2 Dämmmaterialen in Frage: Steinwolle (nicht brennbar aber feuchte anfällig) oder Holzfaser/Cellulose (entflammbar aber dafür kapillarkativ).
    Da aber die Fassadenoberfläche aus Faserzement oder Alu sein wird, kann man vermutlich Entflammbarkeit von Holz vernachlässigen. Ich hatte gestern eine WDVS mit Gutex Platten im Rohbau gesehen und überlegt, dass man solche Platten (egal ob Steinwolle oder Holzfaser) am Besten am Neubau befestigt, dort wo Zement schön glatt ist. Das wird bei mir nicht der Fall sein, wenn ich meine alte EPS-Dämmung abkratze, sind darunter alte Ziegelsteine, gelocht. Vermutlich macht die Einblasdämmung Sinn. @Fabian Weber Holz ist leider keine Option, ich schaue jeden Tag ausm Fenster auf die alte Holzfassade vom Nachbarn.
     
  16. #36 BaUT, 13.11.2022
    Zuletzt bearbeitet: 13.11.2022
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    Warum kauft man sich sein Essen in Erdöl verpackt und wirft die Verpackung dann in den gelben Sack, wo es der "Energetischen Verwertung" zugeführt wird?
    An der Fassade leistet "das Erdöl" wenigstens über viele Jahre einen Beitrag zur Heizkostenersparnis.

    Bei EFH spricht gar nichts gegen WDVS aus EPS. Die Brandschutzbedenken ergeben sich erst für mehrgeschossige Wohngebäude, wo der zweite Rettungsweg oft die Fenster und/oder die Balkone sind, was bei einer brennenden Fassade mit tropfendender EPS-Schmelze durchaus schwierig sein könnte.
     
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  17. #37 Gast 85175, 13.11.2022
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    Man muss der Ehrlichkeit halber ja dazu sagen, das EPS wiegt 15kg/m3, da ist in fast allen Alternativen deutlich mehr Kunstharz/Parrafin drin als das, nur sieht man es dort nicht direkt…
     
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  18. #38 Dietrich von Bern, 13.11.2022
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    Bezüglich Gefährdung durch Faserbelastung bin ich der falsche Ansprechpartner, da ich das recht entspannt sehe. In meiner Jugend schnitt ich viel Eternit trocken mit dem Winkelschleifer.
    Deshalb amüsiert mich die Panik, wenn jemand etwas Bitumenkleber ankratzt in welchem vielleicht Asbest enthalten sein könnte.
    Ich finde es aber unfair, zuzusehen, wie ahnungslose und schlecht bezahlte Arbeiter mit Baustoffen arbeiten müssen, bei denen die Auftraggeber sofort die Flucht ergreifen würden,
     
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  19. #39 Ungarnfreund, 13.11.2022
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    Wegen Erdöl im Styrophor würde ich mir keine Sorgen machen.

    Steinwolle benötigt auch viel Energie bei der Produktion, gell?
     
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  20. #40 Dietrich von Bern, 13.11.2022
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    Bei Styropor kann die Energie in der Müllverbrennung wenigstens teilweise zurückgewonnen werden. Vielleicht wird sogar recycelt.
     
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