Welche Sarnierung - welche Kosten im Worst-Case? Womit muss ich rechnen?

Ein freundliches Hallo an alle Lesenden.

Kürzlich haben wir ein Haus besichtigt. Da die Lage toll ist und das Haus als solches auch in allen Belangen passt, gleichzeitig jedoch ein paar Mängel aufgetaucht sind, versuche ich aktuell möglichst viele unabhängige Meinungen zu bekommen, damit wir uns kein finanzielles Grab schaufeln und uns von den Positivitäten verleiten lassen. Bauchgefühl und Erfahrungen sind ausdrücklich erwünscht (bitte mit Begründung).
Selbstverständlich ist: Sachverständiger vor Ort ist ein Muss, aber evtl. kommt es gar nicht erst so weit. Da ich kein Handwerker bin, gehe ich davon aus, alles nachfolgend beschriebene machen lassen zu müssen. Auf Freundschaftsdienste kann ich nicht zurückgreifen.

Das Haus aus ist 1973 gebaut, hat 85 m² Wohnfläche (etwa 50 m² Grundfläche), liegt in einem sehr feuchten Gebiet mit hohem Grundwasserspiegel und einem zur Hälfte urwäldlich verwildertem Grundstück (vllt. relevante Info wg. den sehr hohen und alten Bäumen -> Verwurzelung).

1.An einer Mauer ist außen ein Riss zu erkennen (etwa 2 cm breit, 1 m lang). Ein kleines Mäucherchen im Garten weißt an einer Stelle das gleiche Phänomen auf. Das Haus selbst ist eben und auch von innen ist nichts zu sehen. Welche Ursachen kann dies haben? (Boden abgesackt, einfach nur gesetzt vor X jahren, ...) Gemäß dem Fall, der Boden würde mit der Zeit absacken, welche Maßnahmen schlagen da wie zu Buche?
2. Aufgrund der Bauart und den Bodenverhältnissen kommt es im ausgebauten Keller an 2 Stellen zu leichter Feuchtigkeit. Es gibt keinerlei Isolierungen. Wasserflecken oder so sind nicht zu sehen. Lt. Maklerin ein regionales Problem aufgrund der Bodenbeschaffenheit.
3. Das Dach ist noch vom Baujahr. Es wurde seinerzeit mit recht dicken Waschbetonplatten gedeckt (Schornsteinfeger meint, sieht ganz gut aus). Ist an dieser Stelle in absehbarer Zeit eine Neueindeckung einzuplanen? Was mag das Kosten?
4. Rohre sind nur im Badezimmer erneuert worden. Auch hier die gleiche Frage wie beim Dach: Mit einer Sarnierung muss gerechnet werden? Welche Kosten sind zu erwarten, um sicher zu gehen, sich nicht zu verkalkulieren? (Lieber Großzügig als auf den Euro genau)
5. Leitungen: Gleiches Thema wie mit den Rohren. Ein Bekannter schätzt die Kosten auf etwa 7500 Euro für das gesamte Haus (elektrische Rollläden im Wohnzimmer, elektrische Markise, "normale" Anzahl an Steckdosen, Lampen und Lichtschaltern, kein "Schnick Schnack", Elektroherd). Realistische Einschätzung?
6. Das Haus steht auf einem etwa 1300 m² Grundstück, eine lange und eine kurze Grundstücksseite haben keinen Zaun. Eine einfache Begrenzung, z.B. ein Maschendrahtzaun, würde reichen (Hund). Ich schätze die Längsseite auf 60 m. Sind hier 5000 Euro eine realistische Schätzung?
7. Hinterm Haus wurde vor 50 Jahren unterirdisch eine Art Kellerloch/Bunker/... gebaut. Nur von außen zu betreten, völlig vergammelt, feucht, eklig - Kurz: Muss weg! Etwa 15 qm. Dort liegt Strom und eine Dusche wurde installiert - vermutlich ans Hauswassernetz angeschlossen. Wie wird so etwas gelöst? Einfach Zukippen? Mit welchen Kosten muss gerechnet werden?

Eine Frage der persönlichen Haltung:
8. Inwieweit würdet ihr den Kaufpreis ob der beschriebenen Situation und "Mängel" in eurem Angebot drücken? Mängel scheinen dort bisher nicht berücksichtigt zu sein.

Freue mich über alles, was ihr dazu beitragen könnt.

Weitere Fragen beantworte ich gerne!
Viele Grüße
Janik

 

Abriss und Neubau ist aus gegebenen Gründen zu 100 % keine Option (selbst wenn wir es wollten)! Bauliche Maßnahmen werden dort nicht oder nur sehr eingeschränkt gestattet. An Abriss ist definitiv nicht zu denken. Es gilt: Haus kaufen (und aufpeppeln) oder nicht!

 

Und das liest sich nach Kernsarnierung?
wären im Worst Case also 85000 EUR zusätzlich...

Danke schon mal!

 

Hallo und danke für die Rückmeldungen.

Stimmt! Das habe ich auf dem Schirm Danke!

Auch das ist mir bewusst. Das "ABER§ bezog sich darauf, dass - vorausgesetzt hier purzelten 15 - zig Antworten rein die sich konkret auf die oben gestellten (nummerierten) Fragen beziehen - sich eine ungefähr für mich kalkulierbare Bandbreite an Kosten ergeben könnte.. Die ich dann mit unserem Budget, dem Verhandlungsspielraum der Eigentümer usw. vergleichen könnte, um das Ganze ggf. besser einschätzen zu können. Auch 500 EUR sind viel Geld und bevor ich für jede potenziell Interessante Immobilie einige hundert Euro investiere, versuche ich vorab zu hinterfragen, ob die Immobilie für uns ggf. einer weiteren (Vorab-) Investition garnicht würdig ist. Kernsarnierung bspw. klingt alamierend, und 50000 EUR oder gar mehr auf den Kaufpreis drauf ist für mich unter Berücksichtung unserer Situation und den sonstigen Gegebenheiten keine Option.
Wie gesagt, es geht nur um eine erste Einschätzung, die ich mithilfe (möglichst vieler) Erfahrungswerte und persönlicher Meinungen generieren möchte. Ob wir das Projekt weiter verfolgen ist trotz aller Antworten noch offen


QUOTE="simon84, post: 1226278, member: 62765"]Ist halt auch die Frage was das Haus und Grundstück überhaupt wert sind . Wenn das in einer hochpreis Gegend liegt ist das eine andere Rechnung. Sollte doch kein Geheimnis sein, was soll das denn kosten und wie viel kosten (oder noch besser für welchen Preis werden tatsächlich verkauft) andere Objekte in der Gegend ohne sanierungsbedarf ?

dass ein 85qm Haus ausreichend ist übrigens auch etwas außergewöhnlich. Ist das ein Freizeit oder Ferien Objekt , zweithaus oder wie ?

und warum sollte Abriss und neuaufbau verboten sein ?[/QUOTE]

Verboten weil ist so! War mal ein reines Feriendorf, dass sich zum Wohnort wandelte, aber an dem (zumindest aktuell) nicht weiter gerüttelt werden darf. Aus dem Grund (gibt nur die eine Immobilie, die angeboten wird) fehlt die Referenz. Ich denke, der Preis ist hoch angesetzt - wie alle Immobilien aktuell. Aber nicht völlig utopisch.
82 m² plus Nutzfläche für 2 Personen scheint uns mehr als ausreichend