Wie erkennt man in einem Grundriss eine tragende Wand?

Interessierte Frage: Was ist daran dringend?

 

Die Außenwand trägt sicherlich

Also welche Wand darfs denn sein?

 

Wohnen / Essen / Küche ?
Die Innenwände sollen zum Teil wegfallen ?

 

Meistens haben die tragenden Wände ein 17,5er Mauerwerk

 

Also bei der Wand wäre ich doch sehr optimistisch, dass das geht.

 

Es war ein Statiker vor Ort, dann fehlen Zeichnungen, die sind hier wieder angehangen - dann ist es dringend, obwohl nächste Woche schon der Statiker wieder kommt.

Immer wieder interessant...

 

Mit Halbwahrheiten habe ich Probleme...

 

Es mag so aussehen, dass die tragenden Wände um die Treppe herum sind, also Ess/Flur.
Ich hätte da nach Zeichnung auch keinen Argwohn bei Ess/Küche, allerdings bin auch ich Laie.

Was aber jetzt so dringend sein soll, ... ihr wollt doch morgen nicht schon einreißen, wenn der Fachmann nächste Woche noch kommt?!

 

Mir ist ein Fall bekannt, in dem eine 11,5er Wand von einem Käufer eines EFH vor Konsulatation der Planfertiger entfernt wurde. Nach Kontaktaufnahme mit dem Staiker, der das Objekt berechnet hatte, hat sich herausgestellt, dass die Wand ins Tragwerk mit eingerechnet war. Hinterher musste ein Unterzug und eine Stütze eingezogen werden.

Ziemliche Sicherheit läge vor, wenn das insbesondere der Statiker vor Ort bestätigt hätte. Der hat seine Gründe warum er erst man die Schal- und Bewehrungspläne sehen will. ich finde es seltsam, wenn Bauherren glauben, dass auf 1:100 Baugesuchsplänen basierende Glaskugelprognosen aussagekräftiger als die Statikpläne sein können.

Auch wenn 11,5er Mauerwerk zumeist nicht tragend ist: Vor Einsicht der Schal- und Bewehrungspläne liegt KEINE "ziemliche" Sicherheit vor.

 

Tragende Wände erkennen
Bei einem derart kleinen Gebäude ohne Obergeschoß müßte man primär
einen Blick ins Dachgeschoß (bzw den zugehörigen Grundriß)werfen
um dort festzustellen, wo Zwischenwände oder Stützen stehen.

Sofern die Wände nicht tragend sind- was in der Regel bei unter 17,5 er Wänden der Fall ist-
könnten sie noch zur Aussteifung dienen.
Allerdings können auch dünnere Wände mit darin befindlichen Holzstützen tragend sein.
Bei Fachwerkwänden würde ich generell davon ausgehen.

Allerdings ist auch die Montage eines Unterzuges bei den geringen Dimensionen nicht sehr kompliziert.

Falls eine tragende Wand im unteren Geschoß entfernt werden soll
könnte ggf auch eine darüberliegende Wand abgebrochen werden um das ohne Unterzug zu ermöglichen.

Bei Holzbalkendecken muß natürlich auf die Verlegerichtung der Deckenbalken geachtet werden,
in der Regel wurden sie von Traufe zu Traufe verlegt und meist in der kürzeren Richtung-
trotzdem immer überprüfen, zB anhand der Verlegerichtung der Holzdielen darüber.

Andreas Teich