Wie fest muss Boden nach Abriss und Verdichtung sein?

Diskutiere Wie fest muss Boden nach Abriss und Verdichtung sein? im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, wir haben ein kleines teilunterkellertes Einfamilienhaus abreißen lassen (Erhaltung des Kellers war aufgrund Bausubstanz /...

  1. Mii

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    Hallo zusammen,

    wir haben ein kleines teilunterkellertes Einfamilienhaus abreißen lassen (Erhaltung des Kellers war aufgrund Bausubstanz / Schimmel nicht sinnvoll). Nachdem in Kürze darauf ein Neubau (auf Bodenplatte) erstellt werden soll, wollten wir kein Risiko eingehen und haben für den Abriss ein erfahrenes regionales Abrissunternehmen beauftragt, damit der Abriss professionell durchgeführt wird. Nun habe ich Zweifel, ob die durchgeführte Verdichtung ausreichend ist. Im Angebot waren Auffüllung und Verdichtung enthalten, ebenso haben wir ausdrücklich auf den geplanten Neubau und die damit einhergehende Notwendigkeit einer ordentlichen Verdichtung hingewiesen. Eine Garantie für die Tragfähigkeit wurde seitens Abrissunternehmen nicht ausgestellt (wohl so üblich).
    Ich habe gelesen, dass prinzipiell für die Verdichtung Kies, Schotter, Granulat, Sand, ggf Bodenaushub geeignet sind, jedoch habe ich keine konkreten Hinweise wie fest/hart diese Verdichtung sein muss, weshalb ich nun hoffe hier eine Antwort zum Soll-Zustand des verdichteten Bodens zu bekommen. Die Tragfähigkeit ist schließlich essentiell um später keine einsturzgefährdete Schrottimmobilie zu haben.
    Für den Kranstellplatz wurde Frostschutz verwendet und die Fläche wirkt steinhart, da kann man drauf rumlaufen und springen ohne dass sich was abzeichnet. Für die Grundfläche des Hauses wurde Sand/Erde(?) verwendet und wenn man drüber läuft ist es wie wenn ein Kind durchs Blumenbeet läuft - der Boden gibt quasi nach und man sieht danach die Fußspuren 1-2cm tief. Das beunruhigt mich, da meine Erwartung war, dass der Boden in diesem Bereich ebenso verhärtet wird wie beim Kranstellplatz oder zumindest so wie auf einem Trampelpfad, d.h. fest/hart, ohne dass sich Fußspuren abzeichnen. Ist es korrekt, dass die Erde "nur" aufgeschüttet und maschinell verdichtet wird, aber nicht zu einer steinharten Schicht gepresst wird? Liege ich mit meiner "harten" Erwartung falsch oder sollte ich bzgl. Verdichtung nochmal aktiv werden? Ein Bekannter meinte, normal muss für die Verdichtung eine Mischung aus gröberem Material und feinem Material verwendet werden und sollte bei trockenem Wetter durchgeführt werden. Bei mir wurde eher feines Material verwendet und die letzten beiden Tage des Abrisses (an denen die Verdichtung durchgeführt wurde) war es leider durchwachsen/regnerisch.
    Natürlich kann mir niemand per Ferndiagnose sagen ob meine Verdichtung passt oder nicht, es geht mir lediglich darum - bevor ich nun "blind" und möglicherweise grundlos nochmal eine Verdichtung beauftrage - zu erfahren, wie ein korrekt verdichteter Boden beschaffen sein muss.

    Vielen lieben Dank vorab!

    Grüße,
    Mirja
     
  2. #2 Tilo, 11.03.2023
    Zuletzt bearbeitet: 11.03.2023
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    Hallo Mirja
    Das ist sehr riskant.
    Bitte nimm Kontakt mit einem Baugrundbüro in deiner Nähe auf und bestelle sie auf das Grundstück.
    Sie sollen:
    - den Boden und deren Tragfähigkeit prüfen ,
    - eine Gruendungberatung / - empfehlung mit
    Vorschlägen , was eventuell noch zu tun ist.
    ausarbeiten. (Baugrundgutachten)
    Schön wäre, wenn du für das Büro schon Unterlagen / eine Planung / Statik vom neuen Haus hättest. Dann wissen die gleich, was ihr bauen wollt.
     
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  3. #3 thomenec, 11.03.2023
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    Hallo Mii,
    besser wäre es gewesen das Abrissunternehmen nur mit dem Abriss zu beauftragen und die Auffüllung dem Tiefbauer der Hausbaufirma zu überlassen. Neben dem Einbau des richtigen Materials wäre dann auch ein Verdichtungsnachweis Thema gewesen. Die Kosten dürften gleich sein, der Aufwand ist es ja auch.

    Wie Tilo schreibt solltet ihr einen Bodengutachter ins Boot holen. Von Mehrkosten bei der Gründung bis zum erneuten Bodenaustausch ist jetzt alles möglich... Eine Verdichtung kann man nicht einfach nachträglich vornehmen, da so eine Rüttelplatte auch nur begrenzte Tiefenwirkung hat (30-60cm je nach Platte und Gewicht). Deshalb muss die Verdichtung beim lagenweisen Einbau des Bodens in mehreren Schritten erfolgen.

    Hoffentlich war das Füllmaterial wenigstens klassifiziert und nicht schadstoffbelastet von irgendeiner anderen Baustelle rangefahren. Steht dazu etwas im Angebot / Rechnung und gibt es einen Nachweis ?

    Grüße
     
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  4. Mii

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    Ohje...das hört sich ja bescheiden an :( Der Bauleiter war zu Beginn kurz vor Ort und hat mit dem Abrissunternehmen abgestimmt was alles (außer dem von mir in Auftrag gegebenen Abriss) noch als Vorbereitung für den späteren Bau zu tun ist (u.A. Humus entfernen, Nivellierung, Kranstellplatz). Nachdem beide Unternehmen über langjährige Erfahrung verfügen habe ich mich als Laie rausgehalten und sie machen lassen. Vielen lieben Dank für eure Rückmeldungen! Ich hatte zwar gehofft meine Bedenken seien unbegründet, aber immerhin weiß ich jetzt wie weiter vorzugehen ist.
     
  5. #5 thomenec, 12.03.2023
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    Hallo Mii,
    vielleicht ist ja auch alles besser gelaufen als jetzt vermutet und Du bist nur nicht vollumfänglich informiert. Lass ein Bodengutachten machen wenn nicht eh geplant, sollte man immer haben (sollte auch etwas dazu in Deinem Vertragswerk oder Bauleistungsbeschreibung) stehen und berücksichtigt werden. Hier finden sich u.A. Angaben zum Schichtenaufbau, bodenmechanischen Kennwerten wie z.B. Tragfähigkeit und Wasserverhältnissen.

    Es nützt der beste verdichtete Sand oben nichts, wenn sich in der Tiefe eine Schicht befindet die sich setzt und mit der Zeit nachgibt. Auch dort kann man bauen, dann aber mit entsprechender Gründung und Aufwand.

    Grüße
     
  6. #6 Diamand, 12.03.2023
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    Keine Ahnung was das auffüllen und hoffentlich ordentliches verdichten gekostet hat.

    Das Geld für das auffüllen hätte ich lieber in einen Keller gesteckt und den Rest des benötigten Geldes dann durch entsprechende Eigenleistung beim Garten anlegen oder Tapezieren aufgebracht.
     
  7. Mii

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    Auf jeden Fall :bef1003: Bin gespannt.

    Ohja...Keller wäre ein Traum gewesen <3 aber nochmal 100k extra waren finanziell nicht drin und durch ein paar Eigenleistungen bei Wänden/Böden (Außenanlagen müssen wir eh selbst machen) holst du das nicht mal ansatzweise rein
     
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  8. #8 driver55, 12.03.2023
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    Die Aktion geht mit Ansage in die Hose!

    Mündlich?
    Das muss vom Planer/Architekten vorgegeben werden!

    Der Stellplatz ist ja auch nicht im aufgefüllten Kellerbereich, sondern auf ohnehin befestigtem Boden.

    Prüfen lassen und dann vermutlich 1x neu (auffüllen/verdichten)
     
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  9. #9 Diamand, 13.03.2023
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    Das ist natürlich Schade wenn es Finanziell nicht geht.

    Aber würde der Keller bei euch denn so viel mehr kosten?
     
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