Wie finde ich den richtigen?

Nur eines sollte man auch bedenken... der Architekt ist kein Dienstleister - also ist sein Handeln auf die Herstellung eines Werkes zu verstehen.

Für die Ordnungsgemäße Herstellung dieses Werkes hat der Architekt gerade zu stehen und zu haften... also sollte man ihm auch die Möglichkeit geben dieses Werk zu erabeiten und nicht dazu zwingen irgendwelche Schnellschüsse zu erzeugen, die nacher nicht realisiert werden können.

Und bei heiklen Bauaufgaben ohne Grundlagenermittlung zu arbeiten ist für mich höchst unseriös - daran kann man auch gute Architekten erkennen... nicht nur an den Gummistiefeln (ich vergesse meine regelmäßig... dafür habe ich regelmässig riesen Stress mit meiner Frau)

Bauherren die dennoch lieber den einfacheren Weg eingehen neigen für mich in diesem Falle zu Selbstbetrug.

 

Alle BHs zahlungsunwillig ???

Hm, ich hab mir hier jetzt mal alle Beiträge durchgelesen ..
Meine Freundin und ich haben uns letztes Jahr ein Grundstück gekauft und wollen in naher Zukunft bauen ... eigentlich waren wir darauf aus einen Architekten damit zubeauftragen, da dies für uns sehr viel angenehmner ist: ein Ansprechpartner für alle Fragen/Probleme ... der mit uns mal auf den Bau geht und uns erklärt was gerade jetzt gemacht wird und mit uns mal ums/durchs Haus geht und schaut ob alles in Ordnung ist und der seine Sache, egal ob 10% von 150000 oder 10% von 1500000, wirklich auch gut macht ...

Einen anständigen Archi zubekommen, der nicht nur menschlich sondern auch fachlich passt, ist schon schwer und ehrlich gesagt wissen meine Freundin und ich nicht, wie wir da den richtigen rauspicken sollen ...
wenn ich dann aber lese, wie die Leute, die mit uns bzw. unseren Aufträgen Geld verdienen wollen, über ihre vielleicht zukünftigen Kunden reden, dann rollen sich mir echt die Zehnägel zusammen ...

Ich für meinen Teil werde mir jetzt nochmal durch den Kopf gehen lassen, ob ich wirklich einen Architekten den Auftrag gebe unser Haus zuentwerfen und zubauen/begleiten oder die 10% doch lieber einem BT in den Hals werfe

 

butterbär, ich lese das ja erst jetzt! Marketingchef bei einer Fertighausfirma? Wie hast'n das geschafft? Wenn ich sowas nicht schon wäre (ganz klein, versteht sich, dafür ohne Oberchef), wäre das für mich ein Traumjob. Werd' beinahe neidisch!

Aber mit soviel Grimm über deine zukünftige Zielgruppe trittst du ein schweres Amt an. Marketing heißt als erstes, mit den Augen des potentiellen Kunden zu sehen, mit ihm zu fühlen, um dann das gesamte unternehmerische Handeln darauf auszurichten. Das ist nicht mit Werbung zu verwechseln! Aber das weißt du ja alles wohl selbst. Viel Erfolg!

 

Er kennt doch die Kunden. Hat er weiter vorn genau beschrieben. BH wollen nur eins: billig. Kein Wunder, wenn Leute mit solchen Einstellungen in die Fertighausbranche gehen und dort auf die vermeintliche Zielgruppe hinentwickeln.

Ob BB auch weiß, wo sein zukünftiges Geld schlussendlich herkommen soll? Von den Geiz-ist-Geil-BH und den für einen Hungerlohn arbeitenden Subs?

 

Und?

 

Wenn ich grad mal erwähnen darf wie mir die Arbeitsweise dieser sogenannten IT Branche mittlerweile auf den Sack geht:

Software, die nicht läuft, ungezählte Updates die nicht wirklich Verbesserung bringen, Hotlines die nur Kohle Kosten und inkompetente Hiwis, die einem klarmachen wollen "das kann nicht sein", Netzwerkkonstrukte die total überzogen sind usw...

Labert ihr mal nicht rum von der Suche nach dem Archi eures Vertrauens ihr Gehaltsempfänger... überlegt euch mal mit wem ihr euere Kohle macht und wo sie herkommt. Da sind auch sehr viele Freiberufler dabei, die auf den Bockmist angewiesen sind, der in eurer Branche so fabriziert wird.

 

Was für ein Zeug rauchst Du eigentlich? Was können wir dafür, dass Deine Software schlecht läuft? Sind Softwareentwickler nun kollektiv für Mist ihrer Kollegen verantwortlich? Bist vielleicht zu einem Billigheimer gegangen, weil selbst der Geiz-ist-Geil-Mentalität verfallen?

 

...

nun lasst es doch nicht so persönlich werden.
die frage war doch: "wie finde ich (seppl) den richtigen architekten"?

antwort 1:
seppl, du fährst durch die lande und klingelst bei den bauherren, deren häuser dir gefallen. wir architekten werben durch unsere gebaute leistung und nicht durch versprechungen. es kommt leider selten vor, dass bauherren diesen weg gehen, meiner erfahrung nach meist bei häusern, die wirklich etwas besonderes ausstrahlen und genau für den ort gebaut wurden, an dem sie stehen. meist sind dies entwürfe, welche durch viel überzeugungsarbeit entstanden sind (beim bauherren, bei den behörden. . .)

antwort 2:
du lässt sie dir von freunden oder bekannten empfehlen. diese variante beinhaltet allerdings einen anderen "geschmack".
"geschmack ist bildung", sage ich immer - und das ist nicht negativ gemeint. man bildet seinen geschmack ein ganzes leben lang, denn erst mit der zeit lernt man verschiedene stile und qualitäten kennen. man sollte sich als bauherr auch immer fragen: wo möchte ich eigentlich hin - wie möchte ich wirklich wohnen und leben?. viele ziehen einfach aus ihrer etagenwohnung ins grüne und stellen viele lebens- und wohngewohnheiten gar nicht in frage.
eine bauherrin von mir (das haus ist 2 jahre fertig) sagte neulich zu mir: "das nächste mal würde ich mich VOR dem kauf eines grundstückes viel mehr mit architektur beschäftigen und den architekten in einer noch früheren phase einbinden."

antwort 3:
du besuchst veranstaltungen wie den "tag der architektur", bei dem bauherren und architekten ihre gemeinsamen werke der öffentlichkeit präsentieren. hier erfährt man aus erster hand viele details über die vorgehensweise der architekten und die entstehungsgeschichten der häuser.
wirklich empfehlenswert.

antwort 4:
du studierst fachliteratur (fachzeitschriften, bücher) und bekommst somit ein gespür für deine persönliche richtung. evtl. stolperst du dabei auch über den einen oder anderen architekten aus deiner region, der für dich in frage käme. das gute an unserer honorarordnung ist ja: die architektenleistung kostet bei jedem kollegen (in einer überschaubaren spanne) das gleiche. man kann sich also getrost das beste (oder den besten) aussuchen. qualitätswettbewerb statt preiswettbewerb!

antwort 5:
du fragst hier im forum konkret nach empfehlungen für deine region.
die alten (oder auch jungen) hasen hier (nicht nur die architekten sondern auch die bauherren, tragwerksplaner oder bauunternehmer) haben sicherlich den einen oder anderen tipp.

seppl möchte eine menge geld investieren, er hat ein festes budget für das haus inkl. abbruch genannt. im ersten (sicherlich kostenlosen) gespräch mit dem (oder den) ausgewählten architekten merkt er schnell, ob die chemie stimmt. konkret in eine planung einsteigen muss man m.e. nicht, das macht eigentlich auch keinen sinn. ein guter architekt wird den richtigen weg finden, dazu braucht es hauptsächlich gegenseitiges vertrauen. nur durch eine gute, vertrauensvolle zusammenarbeit von bauherr und architekt kann auch ein gutes gebäude entstehen. wer als architekt vorschnell irgendwelche vorentwürfe kostenlos aus dem hut zaubert, der wäre mir persönlich schon suspekt, denn die vorplanungsphase ist m.e. die wichtigste und zeitintensivste. wer in den ersten beiden leistungsphasen nicht das optimum herausholt, der kann das in den folgenden kaum ausmerzen.
in der it-branche ist das nicht anders (nicht ohne grund wird hier oft von "architektur" einer hard-oder software gesprochen).
wer am anfang nicht die richtige struktur findet, bei dem hakt das endergebnis eben. mag sein, dass wir deshalb so unzufrieden mit so mancher software sind.
alles wie binärcode: 1 oder 0, ja oder nein, geht oder geht nicht. logisch.
endergebnis hausbau: top oder flop
man muss am anfang die weichen richtig stellen:
- den richtigen stellwerker engagieren . . .

die katze beißt sich in den schwanz.
das es nicht einfach ist, den richtigen architekten zu finden, ist aber auch schon mal eine gute erkenntnis!
man muss halt das schienennetz über einen gewissen zeitraum beobachten...
viel spass und ein glückliches händchen, seppl!
schöne grüße
ingo

 

Genau das funktioniert bei Seppl (noch) nicht, weil Seppl hier den Eindruck vermittelt, dass er bei Referenzobjekten nur nach Beispielen sucht, die wie ein Musterhaus genau auf seine Vorgaben passen.

Marion

 

Stellt euch mal die Frage selber.

Hier wird ja grundsätzlich die Befähigung eines ganzen Berufszweiges angezweifelt.

Das Risiko bei der Beauftragung an eine Fluppe zu geraten ist immer da - wie auch bei allen anderen Branchen.
Aber so wie das hier breitgetreten wird...

Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass den meisten Ärger den ich mit Bauherren hatte aus deren beratungsresistenz und zeimlich einseitigen Informationsbesschaffung hervorging. Man nimmt nur zur Kenntnis, was einem in den Kram passt und scheinbar von Vorteil ist... ob das seriöse Tipps sind mag mal dahingestellt sein.

Zum Beispiel wird in der so genannten Fachliteratur darauf hingewiesen, das Architektenhonorar sei grundsätzluch verhandelbar. Dem ist nicht so - das Honorar ist an die Bausumme verknüpft und mann kann grobgesagt über einen definierten Rahmen noch variieren ( hierbei gilt zu beachten liebe Bauherren, dass der Mittelsatz nich die Hälfte des Honorares beträgt). Weiter kann man scheinbar auf alle möglichen Fachleute wie Geologe, Vermesser und Sanitärplaner, da der Architekt dies ja alles auch können muss.

Hier eine kleine Übersicht, was ein Architekt alles nicht kann:

- keine Gedanken lesen
- tatsächlich anfallende Kosten halbieren
- das Baurecht aushebeln
- Grundstücke grösser machen
- Räume ohne Türen begehbar machen
- sich an der Finazierung beteilligen
- Garagenzufahrten mit einer Länge von 5 metern und einer Höhendifferenz von 4 metern befahrbar machen
- 25 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche abeim Bauherren sitzen oder auf der Baustelle rumhängen
- die Lottozahlen vorraussagen
- die Himmelsrichtungen ändern
- Handwerker finden, die zum halben Preis die beste Leistung erbringen und das noch mit 25 Jahren Garantie
- den Baugrund ohne brauchbare Unterlagen auf sein langfristiges Verhalten hin einschätzen
- aus Wasser Wein machen
- ...


Ein gutes Bauwerk bedarf sowohl eines guten Architekten als auch eines guten Bauherren.

 

Oh butterbaer,

langsam muss der ganze Frust doch raus sein?

 

Nee ...

... ich fürchte, das sitzt zu tief.

Therapievorschlag:
Raus aus der Vereinsamung,
Beitritt in einem Architektenverband mit regelmäßigen Treffen und Leidensaustausch (geteiltes Leid ist halbes Leid).
Adressen kann ich liefern .

 

Nachtrag zu Ingo

.
bei Seppl steht Oberbayern im Profil ... es wär hilfreich für weitere
Empfehlung wenn man ungefähr die Ecke wüsst ... da Oberbayern auch
ned grad klein iss
.

 

Keine Angst, seit ich weiß, dass ich mich mit all dem Bockmist nicht mehr befassen muss geht es mir jeden Tag besser.

Nur ein ein paar Dinge muß man halt loswerden... und wem es nicht passt - der braucht es auch nicht lesen.

Aber anscheinend fühlen sich doch recht viele hier angesprochen.

 

Nee, mein Lieber ...

... und ich schon mal gar nicht - Du Nichtouter .

 

Sepp, der sitzt bei mir...

... umme Ecke...

 

orientierung

morübe, der sepp meint nicht mich sondern seppl.

oberbayern - hhmmm, da fällt mir adolf loos ein:
"baue nicht malerisch" soll er schon 1913 denjenigen geraten haben, die am berg bauen.
da ist was wahres dran und könnte sinngemäß auch auf s-h oder ostwestfalen-lippe übertragen werden.
schöne grüße
ingo

 

OT @ volker:
es sollte jedem selbst überlassen werden, ob er mit einem pseudonym posten möchte.
es gibt gute gründe dafür.
dem betreiber des forums sind die namen bekannt, das muß reichen.
ich bitte darum, die pseudonyme zu respektieren.
danke und schöne grüße
ingo

 

@ Ingo

Der Adolf Loos hat viel Wahres gesprochen und man sollte Stunden verwenden, dies seinem vielleicht zukünftigen BH (nicht Büstenhalter!) ansatzweise zu verklickern.

LG

Susanne

PS: Können wir den Thread schließen...jaja, ich wiederhole mir...
...mit Masern sogar...manchmal wäre schweigen doch besser gewesen...
Si tacuisses, philosophus manisses...