Windrispenbänder

Diskutiere Windrispenbänder im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo! Über das Thema Blitzschutz habe ich von den Windrispenbändern erfahren. Im Gespräch mit einem Bekannten wurde mir nun mitgeteilt, so...

  1. Guido

    Guido Gast

    Hallo!

    Über das Thema Blitzschutz habe ich von den Windrispenbändern erfahren. Im Gespräch mit einem Bekannten wurde mir nun mitgeteilt, so ziemlich jedes Dach bräuchte diese Windrispenbänder zur Versteifung.

    Nachdem ich bis vor kurzem noch dachte, es handele sich um Blitzschutz, bin ich natürlich auch davon ausgegangen, diese Bänder nicht zu benötigen. Und das von meinem BT im Bau befindliche Haus hat diese Bänder nicht. Aussage ist, die bräuchte kein Mensch.

    Es handelt sich übrigens um ein ganz normales Satteldach einer DHH. Fußfette, Mittelpfette und Firstbalken sind mit Sparren im Abstand von ca. 55cm verbunden. Außen sind dann über der USB noch die Dachlatten und Konterlatten aufgebracht (u. natürlich die Ziegel). Das Dach ist 8 m breit u. 11 tief. Die Firstpfette liegt entlang der Breite.

    Gruß
    Guido
     
  2. JDB

    JDB

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    Schriftlich geben lassen!

    Für Dein Haus wurde ein Statik aufgestellt.
    Laß Dir die Statik aushändigen.
    Nimm Kontakt zu dem Statiker auf. (Telefon/Brief)
    Schildere Dein Anliegen.
    Mögliche Fragen:
    "Wie ist die Dachlängsaussteifung gewährleistet?"
    "Wo steht das in der Statik?"

    Falls wischiwaschi-Antwort :
    Verlange ein schriftliche Betstätigung, daß die WRB entfallen dürfen.
     
  3. Guido

    Guido Gast

    In der Statik steht nix von

    Dachlängsaussteifung.

    Allerdings hatte ich ganz vergessen, daß es natürlich auch noch Kehlbalken gibt. Von denen ist die hälfte eingemauert, da dort eine Trennwand verläuft.

    Gruß
    Guido
     
  4. JDB

    JDB

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    Dann bleibt noch das 2. Dittel meiner Aussage gültig.

    Ansonsten kannst Du auch in eine Prüfung investieren.
    Die Statik für Dein BV ist sicherlich prüfbefreit.
    Sie muß jedoch prüffähig sein.
    Das (oder lediglich die Androhung) wäre aber erst der übernächste Schritt.
     
  5. mls

    mls Bauexpertenforum

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    trifft sich gut..

    zwischensparrendämmung?

    bei der gelegenheit den dämmstoff-holzanteil im dach prüfen.
    bei e. 55er raster ist ziemlich viel holz verbaut - das dämmt gut, aber nicht so gut, wie richtige dämmung.
    ob das richtig berücksichtigt wurde? ;)
     
  6. JDB

    JDB

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    @Guido
    Mir fällt dazu noch einiges ein.

    Sende mir eine eMail an d@bakel.de
     
  7. berndk

    berndk

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    "bei e. 55er raster ist ziemlich viel holz verbaut"

    - nicht, wenn die Querschnitte dafür umso kleiner ausgefallen sind, was ja immerhin möglich ist.
     
  8. #8 bauhexe, 18.08.2003
    bauhexe

    bauhexe

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    Also ein hohes Dach?
    Eigentlich haben JDB und mls schon alles geschrieben.
    Es gibt verschiedene Möglichkeiten ein Dach auszusteifen, die legt der Statiker fest. :deal
    Gibt es einen Ringbalken über die Giebel? welche Dachneigung ist vorhanden? und ist eine Dachschalung vorhanden, wenn ja welches Material u. Ausführung? und gibt es Innenwände, die senkrecht in die Gibelwand eingebunden sind??? :confused:
    Vorsicht, ein Faktor allein könnte nicht ausreichend sein.
    Gruß Hexe
     
  9. Ortwin

    Ortwin Gast

    Überflüssiges Windrispenband

    @all:
    Wird da nicht ein bisschen viel Wind um die Längs-Aussteifung eines PFETTENdachstuhls gemacht? Aussteifung beim Sparrendach mit Windrispe und/oder Scheibenwirkung der Schalung – OK.
    Wenn sich aber bei einem Pfettendachstuhl die Sparren verschieben würden, müssten sich zwangsläufig auch die Pfetten verschieben. Aber dazu ist imho die Windbelastung nicht annähernd in der Lage
    In diesem Fall also braucht die Windrispenbänder wirklich kein Mensch.

    @bauhexe und off topic:
    Was für ein toller Name, würde mich gerne mal verhexen lassen


    mfg, Ortwin
     
  10. #10 bauhexe, 20.08.2003
    bauhexe

    bauhexe

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    Keine Chance, mit dem Verhexen, ich trenne Beruf und Privatleben.

    Aber denk mal über Hauptwindrichtung und Angriffsfläche nach, oder frage einfach einen Statiker!

    Gruß Hexe
     
  11. Guido

    Guido Gast

    Was ist denn die Hauptwindrichtung?

    Verstehe ich das jetzt richtig, dass es abhängig davon ist, in welcher Himmelsrichtung das Haus steht, ob man die Windrispenbänder braucht?

    In der Statik für mein Haus steht (wenn ich es nicht überlesen habe) kein Hinweis auf Himmelsrichtungen. Oder reicht da der Verweis auf den Architektenplan in der Art: Die Statik wurde auf Basis des Eingabeplanes xy von Herrn yx erstellt ?

    Gruß
    Guido
     
  12. JDB

    JDB

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    Versuch für Laien:


    Windrispen sind für Lastfall "Wind auf Giebel"
    -
    Ein Giebel alleine (ohne Dach) wäre bei Sturm nicht standsicher.
    Das wissen auch die Laien.

    Ist das Dach drauf, gibt das Dach dem Giebel Halt.

    Dummerweise hat jetzt das Dach den schwarzen Peter (sprich: die Windlast)

    Über Sparren + Dachlatten wird die Last verteilt.
    Die WRB sammeln die Lasten und führen sie zum Fußpunkt.
    Dort ist eine entsprechende Verankerung erforderlich.
     
  13. Ortwin

    Ortwin Gast

    Nochmal Windrispe

    Hallo Bauhexe,

    ich werde sicherlich keinen Statiker fragen, weil ich davon nicht direkt betroffen bin und weils mir eigentlich auch völlig egal sein kann.

    Deine Antwort an den Bauherrn (es gibt verschiedene Möglichkeiten ein Dach auszusteifen) ist genauso unbefriedigend wie deine Antwort auf meinen Beitrag. Statt zu sagen: Das funktioniert so net, weil..... kommt eine Wischiwaschiantwort: Denk mal darüber und darüber nach....
    Die Antwort von JDB ist nicht besser (okay, er hat Hilfe per e-mail angeboten) und auch die restlichen Stellungnahmen gehen an der eigentlichen Fragestellung vorbei.

    Selbstverständlich hab ich auch schon über die Angriffsfläche und die Hauptwindrichtung nachgedacht, sonst käme ich ja nicht zu dem bereits in obigen Beitrag formulierten Ergebnis.

    Bleiben wir doch mal ganz konkret bei dem Reihenhaus 8x11m. Bei angenommener DN von45° ergibt sich eine Giebelfläche von ca. 30qm. Hier soll der Wind angreifen, also 30x0,8x0,8 (nur Druck, da andere Giebelseite im Windschatten des Nachbargiebels) = 19,2 kN.
    Gesamtgewicht des Dachs: ca.1,5x8,0mx11,0m=132kN als vertikale Last. Bei einem realistisch angenommenen Reibungskoeffizienten zwischen Holz und Mauerwerk von 0,5 benötigt man also eine Kraft 132x0,5= 61kN, damit es zu einer Horizontalverschiebung des gesamten Daches kommen kann. Es stehen allerdings max. 19,2 kN dagegen, ergo kann sich auch nix verschieben. Würde man nicht das gesamte Dach, sondern nur einen (oberen) Teil betrachten, würde sich wohl auch nix verschieben, weil ja dann die Windangriffsfläche auch kleiner wird.

    Allein im Bauszustand kann ich mir die Notwendigkeit von Windrispenbändern vorstellen, im Endzustand nicht.

    Da können doch 10 Statiker auch nix anderes rauskriegen, oder?

    @JDB: Habe gerade ihren Beitrag gelesen. Schönes Beschreibung: „Die Windrispe sammelt die Last“. Beim Sparrendach OK, aber beim Pfettendach sammelt doch die Pfette die horizontale Windlast, somit ist das WRB überflüssig. Liege ich da völlig daneben?

    mfg, Ortwin

    PS: Ich hätte mich selbstverständlich nur beruflich verhexen lassen, niemals privat, niemals!
     
  14. Guido

    Guido Gast

    Wie berechnet man denn die Windlast?

    Da steht jetzt 30 (qm) * 0,8 * 0,8

    Was bedeuten diese 0,8 ? Welche Windgeschwindigkeit wird da vorausgesetzt?

    Gruß
    Guido
     
  15. mls

    mls Bauexpertenforum

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    schön gerechnet, ortwin ...

    aber erklär mir mal: warum war mein letztwöchentliches dach (da geht´s um e. sanierung) um 10% schiefgestellt?
    nach deiner rechnung unmöglich ...
    nebenbei bemerkt: reibung ist gut und schön - aber wo ist das feste wiederlager?
    schottenbauweise (innenwände paralell zu giebelwänden, d.h. horizontal "schwimmende" pfetten) ist keine erfindung der neuzeit. von uralten dachloft´s (ohne innenwände) ganz zu schweigen.
    es reicht einfach nicht, alle annahmen günstigst zu treffen (öffentliches interesse an standsicheren gebäuden).
    es reicht erst recht nicht, wenn "hochwertig" u. möglichst rissfrei ausgebaut wird (privates interesse..).
     
  16. Ebel

    Ebel

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    Kippung

    Ortwin, Sie gehen von dem falschen Schaden aus. Es geht hauptsächlich um die Kippung des Giebels. Wie verhindern Sie, daß der Giebel kippt? Sollen die Nägel in den Dachlatten das verhindern oder? Giebel, Sparren und Pfetten bilden ein Parallelogramm und wenn Sie Zeichenmaschinen kennen, dürfte eine Parallelogrammführung bekannt sein.

    Aber im Gegensatz zur Zeichenmaschine soll sich das Parallelogramm nicht bewegen - und deswegen die Diagonalversteifung durch WRB.
     
  17. JDB

    JDB

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    @ortwin:

    Die Mittelpfetten haben (sammeln) die Windlast und geben diese an den Auflagern (Giebelringbalken) über Reibung an den Giebel ab, der eigentlich gehalten werden soll.
    (So sachst Du...)

    Meine Meinung:

    Der Giebel, das arme Schwein!

    Sucht Halt und dann ? Muß er selber halten. Dumm gelaufen.
    Deine These erinnert mich irgendwie an "ditverband hält datverband"
     
  18. Ortwin

    Ortwin Gast

    Windrispenband

    @mls
    Wie soll ich etwas erklären, was ich nicht gesehen habe? Ich gehe selbstverständlich von ausgesteiften Wänden aus, die müssen doch sowieso ausgesteift sein, da gibt’s doch auch Normen drüber. Das bei nicht ausgesteiften wände Probleme auftreten können und ein Zusammenbruch a la Kartenhaus im Bereich des Möglichen liegt, bestreite ich nicht.

    @Johannes
    Wodurch hält eigentlich eine freistehende Mauer? Wieso kann eine sehr schwere freistehende Mauer höher sein, als eine sehr leichte?
    Weshalb kann eine gemauerte Kellerwand mit viel Auflast mehr horizontalen Erddruck aufnehmen als z.B. eine Kellertreppenwand ohne Auflast?
    Wieso kann ich 6 Brockhaus-Bände (sie vielleicht 4 Bände) durch Zusammendrücken mit den Händen in „vertikaler Lage“ vom Bücherregal zum Schreibtisch tragen?

    @Herr Ebel
    Ihr Vergleich mit dem Parallelogramm trifft auf ein Sparrendach ohne WRB zu. Beim Pfettendach wird der Giebel durch die Last des Daches stabilisiert.

    @all
    Ihre Argumente überzeugen mich nicht wirklich.

    Ich selbst habe bei unserem noch im Bau befindlichen EFH aus folgenden Gründen auf Windrispen verzichtet.:

    1. Technisch/konstruktiv schwierig unterzubringen, da Sichtdachstuhl mit Aufsparrendämmung

    2. Statischen Überlegungen wie in vorigen Beiträgen geschildert.

    Selbstverständlich sind meine Giebelwände mit Ringbalken und aussteifenden Wänden versehen und sie halten und stehen (noch).

    Viele Grüße von Ortwin
     
  19. JDB

    JDB

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    tolle Beispiele!
    Nur wo issn bei der Giebelwand die Auflast ?
    Nur wo issn bei der Giebelwand (als Brockhaus) der starke linke Arm ?

    Nix. niente. nullo.
    nur'n bisken Eigenlast.

    Würde mich freuen, wenne deine Beiträge mit
    "Bin nur uneinsichtiger Nörgel-Laie" schließen würdest.

    Ich danke Dir im voraus,
    und verbleibe freundlichst
     
  20. #20 Gast-Statiker, 21.08.2003
    Gast-Statiker

    Gast-Statiker Gast

    Ziemlich peinlich

    Nicht für Ortwin.

    Er schrieb nämlich: "Selbstverständlich sind meine Giebelwände mit Ringbalken und aussteifenden Wänden versehen und sie halten und stehen (noch)."

    Darauf schrieb JDB (Statiker?)
    "tolle Beispiele!
    Nur wo issn bei der Giebelwand die Auflast ?
    Nur wo issn bei der Giebelwand (als Brockhaus) der starke linke Arm ?

    Nix. niente. nullo.
    nur'n bisken Eigenlast."

    Ortwin ist vorzuwerfen, daß er zuwenig Informationen bereitgestellt hat.

    Aufgrund der Informationen, die jeweils vorlagen, hat Herr Ebel richtig geantwortet.

    Die ersten Beiträge von JDB waren ja noch halbwegs richtig, wenn auch ohne Informatioenen sehr gewagt und irritierend. Den letzten Beitrag habe ich überhaupt nicht mehr verstanden. Der "linke Arm" ist doch dargestellt.

    Ortwin: Skizzen oder Bilder würden weiterhelfen. Selbstverständlich sind Windrispenbänder nicht immer erforderlich. Vor allem dann nicht, wenn die Verankerung so sind, wie in der gelblichen Skizze. Dann können Sie die auch gleich weglassen.

    Ich habe allerdings den Verdacht, daß Sie nicht so unbedarft sind.........
     
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