Würdet ihr heutzutage ein nicht unterkellertes Haus kaufen?

Diskutiere Würdet ihr heutzutage ein nicht unterkellertes Haus kaufen? im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo Gemeinde, mit dem anstehenden quasi-Verbot von konventionellen Heizungen und dem absehbaren Zwang sein Haus auf Effizienzklasse D zu...

  1. #1 apfelplayer, 16.03.2023
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    Hallo Gemeinde,

    mit dem anstehenden quasi-Verbot von konventionellen Heizungen und dem absehbaren Zwang sein Haus auf Effizienzklasse D zu sanieren, muss man ja die nächsten Jahre einige Energie in sein altes Haus stecken. Wenn man jetzt auch noch ein altes Haus hat ohne Keller, also wo man eben nicht durch Kellerdeckendämmung und Sockeldämmung den warmen Bereich vom kalten Bereich entkoppeln kann, kann man denn da jemals Effizienzklasse D erreichen oder gar mit Wärmepumpe kostengünstig heizen? Klar, Dach dämmen, Fenster tauschen, Fassade dämmen, Fußbodenheizung, Lüftungskonzept, aber Wärmepumpe bei fehlendem Keller? Die Wände wird man doch nie warm bekommen.

    Teilt ihr da mein Bauchgefühl oder habt ihr mehr Hoffnung.

    Beste Grüße
     
  2. #2 nordanney, 16.03.2023
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    Wo siehst Du das ernsthafte Problem? Natürlich ist auch ein Haus ohne Keller problemlos WP-tauglich. Wird vielleicht kein KfW40 Haus. Aber Effizienzklasse D kannst Du im Zweifel schon dadurch bekommen, dass Du von Öl auf nachhaltige Fernwärme umstellst (das funktioniert im besten Fall von G auf C) ohne weitere energetische Maßnahmen. Also da geht schon was.
    Es geht ja auch nur um einen Schritt auf G - da reichen auch Einzelmaßnahmen im Dämmbereich. Du beschreibst eine Vollsanierung, die in Richtung A geht. Und da ist der fehlende Keller (wg/Dämmung von unten) nur ein Puzzleteil. Kannst ja trotzdem eine Sockeldämmung bis runter zur Bodenplatte (oder Streifenfundamenten) vornehmen. Oder auf ein paar cm Raumhöhe verzichten und wenige cm PUR Dämmung unter die neue FBH legen. Oder oder oder.
    Ich betreibe im Altbau OHNE Fassadendämmung (kommt gerade erst) eine WP mit 30 Grad max. Vorlauftemperatur. Im Winter, nicht jetzt in der Übergangszeit. Bei ca. 21,5-22 Grad Innentemperatur.

    Also nein, Dein Bauchgefühl liegt total daneben.
     
    SvenvH und Deliverer gefällt das.
  3. #3 apfelplayer, 19.03.2023
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    Meine Angst ist, dass Häuser im Laufe der nächsten 20 Jahre derart effizient werden müssen, dass man heute besser ein neues A-Haus kauft statt ein altes (nicht unterkellertes) H-Haus. Nicht nur müssen sie effizient werden wegen der Gesetze aus DE und EU, sondern auch weil der Strompreis in 20 Jahren das vielleicht einfach erzwingt. Wärmepumpen brauchen im Winter Strom vom Anbieter, da nutzt die PV auf dem Dach nichts. Jedes Sanierungspuzzleteil welches dann nicht umgesetzt ist (z.B. die Aussenwände die das Erdreich berühren) kostet vielleicht mehrere 100 Euro im Monat Strom.

    Wie sehr schützt denn die Sockeldämmung bis zur Bodenplatte vor Schimmel hinter der Schrankwand? Wir dann mein Lüftungskonzept so aussehen, dass ich eine Frischluftleitung hinter die Schrankwand legen muss damit dort die Luftfeuchtigkeit unter Kontrolle bleibt?
     
  4. #4 Deliverer, 19.03.2023
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    Bei Strom würde ich zwar schätzen, dass er relativ stabil bleibt - Erneuerbare sind günstig. Aber ja. Energieverschwendung können wir uns nicht mehr leisten. Man kann aber fast jedes Haus einpacken und dann auch in Zukunft mit erträglichen Kosten beheizen. Man muss es nur eben tun und manche Häuser sind aufwendiger als andere.
    Die Außendämmung schützt natürlich vor Schimmel an den Wänden. Ein neues Lüftungskonzept braucht man nach Dämmmäßnahmen jedoch trotzdem. Wenn auch kein so aufwendiges, wie von dir beschrieben. ;-)
     
  5. #5 nordanney, 19.03.2023
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    Noch einmal: Das ist totaler Unsinn, den Du Dir vorstellst. Wie teuer soll Strom werden? Der Unterschied zwischen Bodenplatte gedämmt und ungedämmt (oder nur wenig, wenn eine FBH eingebaut wird) werden niemals mehrere hundert € Strom im Monat sein. Das macht nicht so viel aus.
    Oder zeig doch mal, wie Du gerechnet hast. Dann können wir über die Zahlen reden.
    Beide Häuser sind gleich teuer. A-Haus kostet T€ 750, H-Haus kostet T€ 250 + T€ 500 Sanierung. Energieverbrauch dann derselbe. Bauqualität auch. Grundrissgestaltung auch.
    Was für ein Haus betrachtest Du bei Deiner Frage? Worauf möchtest Du hinaus? Die Sockeldämmung schützt gar nicht - die hat aber auch nichts mit hoher Luftfeuchtigkeit zu tun.
    Die hohe Luftfeuchtigkeit bekommst Du in einem dichten Haus. Das kann der Neubau oder der Altbau mit neuen Fenstern sein. Beide Häuser bedürfen eines Lüftungskonzeptes. Im Neubau wird es dann die zentrale KWL, im Altbau die dezentrale Variante. Problem gelöst.
     
  6. #6 Gast 85175, 19.03.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Jein, die Langfristplanung der Strategen sieht so aus, dass bis ca. 2045 kein Haus mehr schlechter ist als ungefähr die heutige Klasse B (die Klassen werden bald neu kalibriert werden). Wo man da am Ende genau landet ist noch nicht ganz raus und das wird im Laufe der kommenden 20 Jahre wohl auch nochmal nachgeregelt werden.

    Jetzt weiß man aber schon heute, dass einige Häuser da nicht hinkommen werden, darum muss man das als Durchschnitt auffassen. Und an der Stelle wirds dann schwierig, das ist die Gretchenfrage, wo lässt man da Abweichungen in die eine Richtung zu? Weil das muss ja anderenorts von jemandem anderen in die andere Richtung ausgeglichen werden damit am Ende der Durchschnitt noch passt.

    Die Frage mit der Bodenplatte ist daher theoretisch berechtigt, praktisch ist die Frage aber wieder nicht ganz so heikel. Zuerst einmal gibt es Millionen solcher Häuser, da ist also schon aufgrund der Masse bald (innerhalb einiger Jahre) mit einer eindeutigen Regelung zu rechnen und dann bekommt man das auch oft technisch noch einigermaßen hin. Die Bodenplatte zu ignorieren wäre jetzt trotzdem nicht zu raten, da kannst derzeit nur raten das Beste was geht bei der Sanierung rauszuholen und mehr geht dann da halt nicht.

    Die Wärmebrücken bekommt man oft auch technisch gut in den Griff, der techn. Mindestwärmeschutz sollte nicht mit der Wärmebrückenminimierung nach GEG verwechselt werden, das Zweite ist da ein ganz anderes Kaliber als das Erste. Ganz ohne Aufwand geht's aber halt dann doch nicht...
     
  7. #7 Kriminelle, 20.03.2023
    Kriminelle

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    Ich glaube, hier wird vom TE einiges verwechselt.
     
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