Zu wenig Tiefe für Hohlraumdosen?

Diskutiere Zu wenig Tiefe für Hohlraumdosen? im Trockenbau Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen... Wir haben vor einigen Jahren von einem örtlichen Fertighaus-Hersteller unser Haus aufstocken lassen (der Dachstuhl musste...

  1. woody

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    Hallo zusammen...

    Wir haben vor einigen Jahren von einem örtlichen Fertighaus-Hersteller unser Haus aufstocken lassen (der Dachstuhl musste generell erneuert werden), die Innenwände wurden dabei bewusst nur im "Rohbau" erstellt, da wir mit dem endgültigen Ausbau warten wollten, bis unser Nachwuchs mal zum Einzug bereit ist :) Die Außenwände sind komplett gedämmt, innen mit OSB und Rigips fertig beplankt, der Doorblowertest wurde auch mit Bravour bestanden. So, und nun beginnen wir mit dem Endausbau... Und haben nun ein Problem mit den Elektrodosen in den Innenseiten der Aussenwände.

    Für die Elektrik wurden damals entsprechende Ausschnitte (Löcher) für die Hohlraumdosen vorgesehen, bei denen dann ein Zugdraht raushängt. In dem Loch sieht man dann auf die Dampfsperre, fühlt sich an wie ne stabile graublaue Pappe o.ä. Nun hat unser Elektriker festgestellt, dass diese Pappe (in Verbindung mit der dahinter liegenden Dämmung) nur minimal nachgibt, eine normal tiefe Hohlraumdose dort einzusetzen ist unmöglich, außer man würde beim Einbau derartig Druck ausüben , dass vermutlich entweder die Dose bricht, oder die Sperrschicht reißt. Die tatsächliche Nutztiefe sind also die Dicke der OSB-Platte plus Rigips plus etwas Luft, in der Praxis ca 3 cm.

    Normalerweise wird wohl an den Stellen, wo Dosen verbaut werden, die Sperrmatte mit einer Falte eingebaut, sodass die dann nachgeben kann. Dies ist aber bei ca 2/3 aller Dosen-Aussparungen nicht der Fall. Nachdem der damalige Aufbau nun schon 12 Jahre her ist, sieht sich der Fertighausbauer erst mal nicht in der Pflicht, hier irgendeine Abhilfe zu leisten.

    Die ganz flachen Hohlraumdosen kann man mit leichtem Druck einbauen, da passt halt dann grad mal ein Schalter oder Steckdose rein, aber irgendwelche zusätzlichen Klemmen oder gar nen Dimmer wird man da nicht reinbringen. Bliebe nur: jede Dose, jeden Anschluss extra verkabeln und pro Zimmer zu einem extra Verschaltungskasten hinzuführen. Quasi Sternverkabelung par Excellence ...

    Was also kann man hier machen? Das Einzige, was mir bislang eingefallen ist: die Dampfsperre kreuzförmig aufschneiden, etwas Dämmung dahinter entfernen und dann mit nem Kleber bzw Silikon und passend zugeschnittener Pappe oder so nem grünen Dichtklebeband die Vertiefung wieder abdichten. Klingt nach heftiger Bastelei... Wär aber billiger als die Sternverkabelung.

    Aber vielleicht gibt's bei euch ja professionellere Ideen? :)
     
  2. #2 Fred Astair, 22.02.2017
    Fred Astair

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    Was meinst Du, warum die Dampfsperre so heißt und was die macht?
    Es gibt genügend hinrissige Elektriker, die die durchschneiden. Die wohnen aber gewöhnlich nicht in den Hütten und müssen sich mit Zugluft aus Steckdosen und Tauwasserausfall herumschlagen.
    Es gibt für zu flache Dosen Distanzringe um den Einsatz etwas weiter nach vorn zu bringen.
     
  3. woody

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    Hallo Fred,
    Danke für die schnelle Reaktion! :) Aber zu deinem Einwand: Natürlich müsste eine aufgeschnittene Dampfsperre wieder luftdicht verschlossen werden, siehe meine Idee mit dem Dichtband. Meinst du, daß das nicht wieder dicht zu bekommen ist?

    Zu deinen Distanzringen: Da würde dann jede Steckdose, jeder Schalter dann mind 1 cm über die Wand rausstehen? Ob das so toll aussieht?
    Neben dem Distanzring für die Dose müsste dann ja auch die eigentliche Schalter- bzw Steckdosen-Blende einen entsprechenden Distanzring benötigen?
     
  4. #4 Fred Astair, 22.02.2017
    Fred Astair

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    Ich kann mir nicht vorstellen, wie Du eine aufgeschnittene und in die Wand gedrückte Dampfsperre innerhalb eines 63 mm-Loches wieder dauerhaft dicht kriegen willst.
    Die Ringe die ich meine, sind auch nicht rund sondern eckig, genau wie die Rahmen.
    Ich weiß auch nicht, ob die wirklich Distanzringe heißen. Mein Elektriker baut die immer ein, wenns knapp wird.
     
  5. #5 Gast34826, 23.02.2017
    Gast34826

    Gast34826 Gast

    @Woody,
    setzen Sie handelsübliche "LUFTDICHTE" Einbaudosen ein. (gibts von versch. Herstellern)
    Damit können Sie die vorhandene "Dampfsperre" problemlos durchstoßen ohne weiterw Abdichtpfriemelei.

    ACHTUNG: Diese Dosen sind mit "Dichtungen" einzubauen. Die elektriker kaufen oft die Dosen und lassen die Dichtung unverbaut im Karton.
    Ein Elektriker hat viele Möglichkeiten, die Luftdichtheit zu zerstören.

    Dose fachgerecht einbauen und gut iss.
     
  6. #6 Andybaut, 23.02.2017
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    Dachmann,

    bist du´s oder schreibt da grad ein Fremder ???

    Die Dose ist dicht, OK.
    Aber die Folie dahinter ist doch dann kaputt !?

    Ist dir das egal? Zumal man ja nicht mal den Wandaufbau kennt?
     
  7. #7 Gast34826, 23.02.2017
    Gast34826

    Gast34826 Gast

    Ja, ich bins.
    Die Folie ist hier hinter Osb sowiso nicht erforderlich als Dampfsperre und die Durchdringung der Luftdichtbene wir gem DIN 4108/7 mittels geeigneter Massnahmen abgedichtet.
    ( Formteile, Manschetten etc.)

    Schon bin ich eieder weg.
    Gruss.
     
  8. #8 Onkel Dagobert, 23.02.2017
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    @ Dachmann: Ich halte diese Aussage für gefährlich, bzw. so pauschal für nicht richtig.
    Keiner weiß ob die OSB-Platte luftdicht ausgeführt wurde, also Stösse verklebt usw. Eventuell wurde diese OSB nur als Verstärkung für die GK-Beplankung gemacht und ist dementsprechend nicht luftdicht. Wenn diese OSB die luftdichte Schicht wäre dann wäre dahinter vermutlich keine Folie oder was auch immer, sondern direkt die Dämmung.
     
  9. #9 Gast34826, 23.02.2017
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    Gast34826 Gast

    @Onkel Dagobert,
    richtig, doch bedenken sie:

    Die "Dampfsperre" ist ohne Installationsebene hinter der OSB eingebaut. Damit wird diese Folie "sowieso" von jeder Schraube der OSB durchstossen.
    Der Ersteller der Wand musste schon besonders unbedarft sein, wenn er die OSB nicht als Luftdichtebene nutzt.

    Und übrigens:
    Innen, auf der OSB, befindet sich eine fugenüberdeckende GK-Platte.
    Bereits deshalb ist eine Stoßverklebung der OSB nicht erforderlich.

    Was solls. Ich vertrete gegenüber dem Fragesteller immer verantwortungsbewusst meinen Rat.
     
  10. #10 Onkel Dagobert, 23.02.2017
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    @Dachmann:

    Ich wollte Dir nicht unterstellen dass Du nicht verantwortungsbewusst antwortest, aber es kann ja immer mal sein dass ein Aspekt übersehen wird. Daher ja auch ein Forum wo mehrere Leute lesen und antworten.
    Auf jeden Fall wäre ich vorsichtig was hier die luftdichte Ebene ist. Vielleicht kann der TE das ja nochmal bei dem Hersteller erfragen.
     
  11. #11 Gast34826, 23.02.2017
    Gast34826

    Gast34826 Gast

    Die Luftdichtebene ist hier zweifellos die GK platte.
    Ein Fehler in der Fläche ist nicht erkennbar.
    Allenfalls könnte der luftdichte Anschluss an die Massivdecke fehlen oder fehlerhaft sein.
    Das ist aber hier nicht das Thema - auch insbesondere nicht nach 12 Jahren.

    Das Loch ist das Problem und mein Tipp die Lösung.
     
  12. #12 Gast34826, 23.02.2017
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    Gast34826 Gast

    Frage an den TE:
    Sie schreiben:
    ...Hohlraumdosen vorgesehen, bei denen dann ein Zugdraht raushängt.
    Soweit klar.

    Wo aber liegen die dazu gehörigen leerrohre?
    Diese "surchstossen" offensichtlich bereits heute die Dampfsperre, da ja hinter der OSB kein Platz für die Lerrohre und somit keine Installationsebene vorhanden ist.
    Deshalb "war" bisher bereits der Zugdraht mit dem Loch in der Folie zum Leerrohr ein Problem.
    Auch dieses Problem lösen Sie mit der luftdichten Einbaudose.
     
  13. #13 Moreppo, 24.02.2017
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    Ich teile die Meinung von Onkel Dagobert. Also eine GK-Platte als luftdichte Ebene zu bezeichnen - Holla die Waldfee. Sd-Wert nachgerechnet: ca. zwischen 0,05 und 0,13 m. Also haben ein paar cm Luft den gleichen Wasserdampfdiffusionswiderstand wie die Platte.

    Wenn da in der Konstruktion eine Dampfbremsfolie eingebaut ist, dann ist die OSB-Lage zu 99% auch nicht luftdicht. Wieso sollte der Monteur den zusätzlichen Aufwand mit dem Abkleben auch betreiben, er hat ja die Folie dahinter. Bestimmt als Verstärkung für Wandlasten.

    Und ja, die Folie wird zwar durch die Schrauben durchdrungen, aber die Löcher sind minimal, mit hohem Druck angepresst und haben eine geringfügige Auswirkung auf die Wasserdampfdichtigkeit.

    Ich würde die Folie auf keinen Fall einschneiden, und lieber ein paar cm aus der Wand rausgehen.
     
  14. #14 Gast34826, 24.02.2017
    Gast34826

    Gast34826 Gast

    @Moreppo,nehmen Sie's mir nicht übel.
    Wenn Sie eine Luftdichtebene nach deren sd-wert beurteilen, dann haben Sie ein grunbdlegendes Verständnisproblem.
    Das wäre für einen Trockenbauer schon sehr bedenklich.
    Tipp: lassen Sie sich Ihr Lehrgeld zurückzahlen.
     
  15. #15 Moreppo, 24.02.2017
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    *Wasserdampfdiffusionswiderstand

    Danke für den Tipp mit dem Lehrgeld. Ich frage mal nach
     
  16. #16 Gast34826, 24.02.2017
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    Gast34826 Gast

    @Moreppo,
    nein, nicht das Wort Wasserdampfdiffusionswiderstand ist das Problem, sondern das Verständnis der Funktion..

    Diffusionsfähigkeit hat GARNIXX zu tun mit Luftdichtheit.

    Eine GK-Platte ist zu 100 % luftdicht und dennoch extrem diffusionsoffen mit sd-Wert um knapp 0,1 m.
     
  17. #17 Moreppo, 25.02.2017
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    Jo, das ist mir bewusst. Wollte mich auch eigentlich auf die dampfdichte in meinem ursprünglichen Beitrag beziehen. Luftdichte ist eine GK-Platte an sich schon. Aber eine GK-Wand wird m.E. trotzdem nie wirklich dauerhaft luftdicht sein. Allein Haarrisse im Randbereich reichen schon für Konvektionsströme aus. Bei einer Dampfsperre ist es ja schon schwer genug, diese langfristig dicht zu bekommen und das trotz Entlastungsschlaufe & Co.

    Nichtsdestotrotz, selbst wenn die Konstruktion luftdicht ist, dann würde ich trotzdem die Dampfsperre intakt lassen.
     
  18. #18 Gast34826, 25.02.2017
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    Gast34826 Gast

    Moreppo.
    Ein Haarriss an der Wand hat keinen Bezug zur Luftdichtheit einer Einbaudose.
    Beide Fragen werden in DIN 4108/7 beantwortet - auch ohne Dampfsperre und ohne Schlaufen.
     
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