Zum Nachdenken

Diskutiere Zum Nachdenken im Baumurks in Wort und Bild Forum im Bereich Rund um den Bau; Der Beitrag, wo es reingehörte, wurde ja geschlossen: "Etwas ist recht und billig Recht und billig ist etwas, das den geltenden...

  1. MB

    MB Gast

    Der Beitrag, wo es reingehörte, wurde ja geschlossen:

    "Etwas ist recht und billig
    Recht und billig ist etwas, das den geltenden Rechtsgrundsätzen entspricht. "Billig" wird erst seit dem 18. Jahrhundert in der Bedeutung "kostengünstig" benutzt. Vorher war es gleichbedeutend mit "satzungsgemäß" oder "dem natürlichen Rechtsempfinden entsprechend". Ein billiger Preis war also ein angemessener Preis.

    Die alte Bedeutung kennen wir noch aus dem Begriff "etwas billigen", es also gutheißen."
     
  2. 0815

    0815

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    Hallo MB,
    bei dem heutigen Teuro habe ich das Wort billig aus meinem Wortschatz gestrichen und habe es gegen preiswert ersetzt
     
  3. #3 NBasque, 13.10.2003
    NBasque

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    Mißbraucht ?!

    Gemessen an der ursprünglichen Bedeutung des Wortes kann man nur von einem "Mißbrauch" sprechen.

    Aber wenn "Geiz geil ist" und "Preise heiß sind" sollte "Bauen ist mängelbehaftet" eigentlich nicht zurückstehen.
     
  4. Bruno

    Bruno

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    Da müssen wir aber zwei Begriffe genauer definieren:

    dem natürlichen Rechtsempfinden entsprechend
    angemessener Preis

    Der Preis ist der Tauschwert eines Gutes, und zwar der tatsächlich zustande kommende, das was tatsächlich bezahlt wird. Etwas, das nicht verkauft wird, also unverkäuflich ist, hat keinen Preis. Es kommt also auf die Sicht des Käufers an. Der Käufer bestimmt, was angemessen ist, nicht der Kalkulator. Der Käufer bemüht dazu den Preisvergleich und sein natürliches Rechtsempfinden. Dass im 18. Jahrhundert weniger gefeilscht wurde kann ich mir nicht vorstellen.
     
  5. mls

    mls Bauexpertenforum

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    nach der beisse-definition ist die hoai also billig.
    ganz neue töne :D
     
  6. #6 Michael Prieß, 13.10.2003
    Michael Prieß

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    .
    Da scheint

    der Wunsch Vater des Gedanken zu sein, denn daß sie das nicht ist, ist doch bekannt. :D :D :D
     
  7. berndk

    berndk

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    Ich denke, die meisten Menschen haben die zweite Bedeutung von billig zumindest in ihrem passiven Wortschatz - verstehen also, was gemeint ist.

    Billig ist m.E. noch nicht veraltet und genausowenig nur "poetischer Ausdruck", sondern wird durchaus noch verwendet - wenn auch vorwiegend in geschriebener Form, bspw. im Juristendeutsch.
     
  8. MB

    MB Gast

    Treffer, BerndK

    Über diese Formulierung bin ich nämlich bei einer Frage in einem selbständigen Beweisverfahren gestolpert.

    Sinngemäß lautete die Frage: "Ist dies ein billige Maßnahme?" Daraufhin habe ich in Google gesucht und obige Definition gefunden.

    Rückfrage beim Gericht bestätigte dann, daß es eigentlich heißen müßte: "Ist dies eine zu billigende Maßnahme?"

    Aber schon komisch, wie das Wort "billig" ge- und mißbraucht wird.

    Zu Bruno noch: bei einem Gegenstand ist ja ein Tauschwert relativ leicht zu ermitteln. Aber bei geistigen Leistungen?

    Wie schätzt man die Leistungen von
    - Rechtsanwälten
    - Ärtzen
    - Architekten
    - Bankern etc.
    ein?
     
  9. Bruno

    Bruno

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    @ Martin:

    Geistig-schöpferische Leistung einzuschätzen ist das Problem. Im STATUSBERICHT 2000plus zur HOAI kommen die Wirtschaftswissenschaftler zu dem Ergebnis, dass hier der Markt versagt, die Leistung ist ein reines Vertrauensgut. Der Kunde weiß nicht was er bekommt, er weiß auch nicht recht ob er mehr bekommt wenn er mehr bietet. Deshalb bietet er freiwillig erst mal so gut wie nichts. Die Versteigerung einer Eingabeplanung auf ebay hat das Ergebnis gezeigt: Preis 51 Euro. Für die Befürworter der HOAI ist das ein Argument, mit staatlichem Preisrecht einzugreifen.
     
  10. MB

    MB Gast

    Bingo!

    Darauf wollte ich hinaus, Bruno. Hast es wieder erfaßt.

    Nun werde ich mal gemein. Nicht wirklich, scheint aber erst mal so.

    Nehmen wir mal den Wert eines (Privat-)Gutachtens. Und zwar eines der 3 % die wirklich verwertbar sind. Dieser Wert ist zunächst nicht erkennbar. Es kostet nur Geld und raus kommt Papier.

    Meistens ist auch ein wirklich guter Gutachter sein Geld nicht wert, weil der Besteller nicht weitermacht. Denn dann kommen die Rechtsanwälte. Auch da kommen nur Kosten und als Ergebnis Papier.

    Nur wenn SV und RA beide gut sind, und der AG denen vertraut, kommt am Ende (!) ein Ergebnis heraus.

    Dann aber sagt der Kunde natürlich: "Poah, das hat sich ja gelohnt! Ich kriege ja mehr Geld raus, als ich investiert habe!"

    Aber eben unter den o.g. Voraussetzungen. Meistens geben aber Bauherren vorher auf.

    Nun übertrage ich auf Architekten, fairerweise auf die guten (auch da schätze ich den Anteil auf 3 %).

    Da sieht der Bauherr nie den Vorteil! Der Tauschwert ist in seinen Augen nie (!) da.

    Warum? Andere Leute haben auch Häuser gebaut. Viel billiger (jaja, im Sinne von weniger Geld). Die sind aber genauso zufrieden wie ich. Warum habe ich den teuren Architekten bezahlt?

    Ist es da noch verwunderlich, daß der Werbespruch "Geiz ist geil" wirkt?

    Insofern taugt die Definition heute eben nicht mehr. Das könnte man noch viel weiter führen, aber wir sollten es auf diesen Kreis beschränken.

    Oder noch krasser: der Stein, den ich bezahlt habe, ist da "MEINER". Der kann völlig falsch verbaut sein und muß verschrottet werden. Aber es ist "MEINER"

    Pervers?
     
  11. haera

    haera Gast

    billig?

    rechtsphilosophisch betrachtet kommt billig aus der Richtung ".. alle billig und gerecht Denkenden ... wurde leider später durch das gesunde Volksempfinden ersetzt ... und heute können viele nur billig ... deshalb kaufe ich kein Mittelmaß, denn das ist der Feind des Guten (schriebt hier einer immer zutreffend)und mein zweites Motto lautet "Billig ist teurer als Richtig", deshalb steht über meiner Eingangstüre auch "Guter Rat ist teuer!" :smoke
     
  12. #12 C. Schwarze, 18.10.2003
    C. Schwarze

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    Schade, das keiner nachfragt, wie die anderen restllichen 97% Architekten, die nach MB´s Rechung keine sehr guten Architekten sein sollen, aufgeteilt werden.
    Scheinbar denkt jeder mitlesende Architekt, das er zu jenen 3% Top Archis gehört und es nicht für nötig hält aufzumucken.
     
  13. #13 Gast217, 18.10.2003
    Gast217

    Gast217 Gast

    Schade, dass niemand nachfragt, ob die von MB genannten 3 % richtig sind :D

    Marion
     
  14. #14 C. Schwarze, 18.10.2003
    C. Schwarze

    C. Schwarze

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    Das ist auch jetzt zu spät.

    Der flüchtige Leser liest die 3% ...
    und war nie mehr gesehen worden.

    Außer beim BT
     
  15. haera

    haera Gast

    und da ist die Quote derer, die MB bei den Archis noch mit 3 % angibt, noch geringer :o
     
  16. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    seit 1990 hab ich bereits mein geschäft

    ich kann mich vorher zur meiner Polierzeit "nur" an einen Architekten erinnern dem ich des nachsagen würde ... und in meiner Geschäftszeit waren des deren "3" ... wobei man fairnesshalber sagen muss das bei einen dieser 3en vermutlich ich selber schuld war das wir uns ned vertragen haben ... "ahja" über 100 Architekten waren des bestimmt seit 1990 ... bis auf die 4 oben erwähnten würde ich für allesamt meine Pfoten in´s Feuer stecken ... wer rechnet "nun" meine Quote aus ??? ;)
    .
    "genauso" lang arbeite ich natürlich mitunter auch für Bauträger GU etc. ... ich schätze des war´n auch so um die 50ig ... bei 3en davon würd ich ebenfalls meine Pfoten in´s Feuer strecken ... "jetzt" bräucht man wirklich jemanden der des dagegen rechnen kann :)
     
  17. #17 Michael Prieß, 19.10.2003
    Michael Prieß

    Michael Prieß Experte im Forum

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    hmm

    dann muß das schon zu lange her sein, weil am Telefon hab ich da von Ihnen mal was anderes gehört! Das muß ich bestimmt verwechseln.
     
  18. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    reichts noch nicht

    mit den Unterstellungen ?????
     
  19. #19 Michael Prieß, 19.10.2003
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    Michael Prieß Experte im Forum

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    .
    komm´

    dann lösch das!

    Schon vergessen im letztem Sommer. Zur Erinnerung:"wenn jemand auf der Baustelle mir mit "Sie" kommt ..."
     
  20. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    ich hab immer versucht

    auf meinen Baustellen das förmliche "SIE" gegen ein freundliches "du" miteinander auszutauschen ... egal ob des nun der Architekt oder der Bauherr ist ... ich bin mir da keiner Schuld bewusst :mad:
     
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