Zwischensparrendämmung Dach aus 90ern

Diskutiere Zwischensparrendämmung Dach aus 90ern im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo, ich habe mich zum Thema hier bereits eingelesen, hoffe aber auf kurzes Feedback. Wir sind seit kurzem Besitzer eines Eigenheimes BJ 1961...

  1. kocal

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    Hallo,

    ich habe mich zum Thema hier bereits eingelesen, hoffe aber auf kurzes Feedback.

    Wir sind seit kurzem Besitzer eines Eigenheimes BJ 1961 mit einem "neuen" Dach von 1991.
    Der Energieberater (hat nicht mit mir gesprochen, sondern mit dem Verkäufer. steht auch im Energieausweis) meinte, im Dach (nicht hinterlüftetes) gibt es Reserven bzgl Energieeinsparrung, daher würden wir da gerne etwas tun.

    Aufbau derzeit wie folgt (von außen nach innen), Typ Aufsparrendämmung
    - Dachziegel
    - Lattung für Dachziegel
    - Bitumenbahn
    - Styropor 80mm auf Sparren
    - Sparren (160mm), freie Gefache

    Ergänzen würde ich gerne um eine Zwischensparrendämmung (von außen nach innen).
    - Sparren längs um 40mm aufdoppeln auf insgesamt 200mm
    - Mineralwolle (Glaswolle) 035er, 200mm Dicke
    - Dampfbremse/-sperre

    Dachboden wird nicht weiter genutzt, sondern nur als Stauraum (wenn überhaupt)

    Meine Fragen zum aktuellen Zustand:
    - Styropor gilt als diffusionsoffen, "damalige" Bitumenbahnen nicht. Es müsste sich doch Schwitzwasser an der Innenseite Bitumenbahn bilden und das Styropor schimmeln, nicht?
    - Weiß jemand, warum keine Dampfbremse/-sperre verbaut war/ist?

    Meine Fragen zum Ausbauvorhaben:
    - Vertragen sich Styropor und Glaswolle (beide sind ja diffusionsoffen)?
    - Ist das Aufdoppeln auf 200mm zu viel des Guten, denn dann hätten wir 80mm Styropor und 200mm Glaswolle gesamt?
    - Dampfsperre nötig (war ja vorher auch keine drin)?

    Ein Dachdecker ist bereits bestellt zur Durchsprache, würde mich nur gerne hier vorab vorbereiten um ggf die richtigen Fragen zu stellen, etc.

    Danke und Gruß
    Alex
     
  2. #2 simon84, 05.06.2020
    Zuletzt bearbeitet: 05.06.2020
    simon84

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    aha ?

    Ein Planer wäre der richtige Ansprechpartner


    Vermutlich läuft es eher auf Styropor raus und neue Dämmung rein raus.

    das aufdoppeln kannst du eigentlich sparen, sparrenstärke ausdämmen reicht

    PS. Sehe grade 80mm Styropor AUF Sparren. Sicher?? Genau hinschauen.
    Dann kann das natürlich nicht so leicht raus.

    Warum das System bis jetzt funktioniert, wer weiss. Vielleicht ist der Dachspeicher gut dauerbelüftet und eine Betondecke darunter ?

    Statt Mineralwolle geht auch z.B. Holzfaser.
    Dampfsperre mit hohem SD Wert raumseitig dann bist auf Nummer sicher.
     
  3. kocal

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    Hallo Simon84,

    nach weiterer Recherche muss ich festellen, dass Styropor doch als diffusionsdicht angesehen wird (auch wenn einige Seiten doch das Gegenteil behaupten, kann gerne bei Bedarf verlinken).

    Das heißt dann aber auch, dass sich Schwitzwasser zwischen Styropor und Mineralwolle bilden könnte. Um dies zu entgehen, braucht es die Dampfsperre.

    Warum ist das Styropor dann nicht innen feucht im jetzigen Aufbau?
     
  4. #4 simon84, 05.06.2020
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    gute Durchlüftung des Dachraums ?
    Betondecke des Geschosses darunter welche einen hohen Dampf diffusionswiderstand hat ?

    holzfaser kann Feuchtigkeit besser ab als mineralwolle
     
  5. kocal

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    Hallo Simon84,

    wozu die teurere (und leicht schlechtere WLG, schlechtere Verarbeitung) Holzfaser wenn die Dampfsperre die dahinter liegende Dämmung vor Feuchtigkeit schützt (vorausgesetzt gut verlegt)?
     
  6. BaUT

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    Hätte - könnte - sollte
    Lassen Sie sich vom Dachdecker zu einem vorgeschlagenen Schichtenaufbau auch den entsprechenden Tauwassernachweis nach DIN 4108-3 (z.B. mit UBAKUS.de) oder nach DIN 13788 (z.B. mit WUFI) oder eine Regelausführung derm Dachsanierung nach Firmenkatalog (z.B. GUTEX) vorlegen. Wenn er diese Planungsleistung nicht liefern kann, brauchen Sie einen Bauphysiker (Archi, Statiker, Energiebrater, etc)

    Im Vergleich zu einer Scheibe Toastbrot ist Styropor relativ dampfdicht. Im Vergleich zu Fensterglas ist Styropor diffusionsoffen. Styropor (EPS) ist weniger dampfdicht als Styrodur (XPS) .....
    Das ganze Gefasel über die Dampfdichtigkeit von Polystyrol ist nur im Abgleich mit allen anderen geplanten Schichten im Rahmen eines Tauwassernachweises von Bedeutung.

    Was ist das eigentlich für ein Dach?
    Dachneigung?
    Wie wurde das Polystyrol (Styropor oder Styrodur) denn auf den Sparren befestigt?

    Sie würden nun eine Komplettsanierung der gesamten Dachfläche von innen vornehmen und eine Sanierung der obersten Geschossdecke zum kalten Spitzboden? Dann ist neben dem Tauwasernachweis (Beschränkung der Feuchtediffusion) auch ganz wichtig diem Feuchtekonvektion zu beschränken, indem Sie die Innenseite des Daches überall luftdicht herstellen.
     
    simon84 gefällt das.
  7. #7 Andreas Teich, 05.06.2020
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    Ggf anrufen sofern sich’s im Rahmen hält…
    Warum überhaupt dämmen, wenn der Dachraum ohnehin nur als möglicher Lagerraum verwendet werden soll?
    Wenn günstige Bedingungen vorliegen kann sich im Styropor anreichernde Feuchtigkeit hoffentlich nach innen diffundieren-
    ansonsten wäre das eine sicherlich schadensträchtiges Konstruktion- schon die fehlende Brettlage ist ein Mangel, von fehlender Dampfsperre ganz abgesehen.
    Offensichtlich wurde gepfuscht und an der Ausführung gespart.
     
  8. #8 simon84, 05.06.2020
    simon84

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    Schallschutz, leicht besserer Wärmepuffer im Sommer, bessere Toleranz gegen Feuchtigkeit /besseres Abtrocknen und weniger Formveränderung und Dämmwertverlust bei Belastung von oben, unten, seite (z.B. kleiner Defekt am Dach/USB), Gesundheitsbelastung beim Verarbeiten geringer (OK Holzstaub einatmen ist auch nicht zu empfehlen). Defekte an der Dampfsperre (Gut verlegt aber kann ja immer mal was passieren auch nach ein paar Jahren)

    Ansonsten :

    Sehe ich übrigens ähnlich. Bei 8cm Styro noch dämmen ? Warum überhaupt.
     
  9. #9 Andreas Teich, 14.06.2020
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    Es ging bei der Frage der Dämmung um die Dachdämmung, die ich bei der geplanten Nutzung allenfalls als Abstellraum und den ungünstigen Bedingungen nicht ausführen würde.
    Sinnvoll ist die Dämmung der obersten Geschossdecke- also des Fußbodens, die viel leichter und kostengünstiger ausgeführt werden kann.
    Die Möglichkeiten hängen vom Bestand ab- Holzfaserdämmplatten verbessern auch den Hitze- und Schallschutz und gibts auch in begehbarer Ausführung.
     
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