Unterstützt Solaranlage auch die Dämmung?

Diskutiere Unterstützt Solaranlage auch die Dämmung? im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Hallo, ich habe eine vielleicht abwegige Frage, aber... Wir beabsichtigen ein Haus mit Südausrichtung zu bauen, so dass das gesamte Dach für...

  1. #1 paulchen456, 02.04.2007
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    Hallo,
    ich habe eine vielleicht abwegige Frage, aber...
    Wir beabsichtigen ein Haus mit Südausrichtung zu bauen, so dass das gesamte Dach für eine Solaranlage (WW mit Heizungsunterstützung) genutzt werden kann. Gleichzeitig befinden sich unter diesem Dach auch die Kinderzimmer. Nun habe ich meine Bedenken mit der Aufheizung im Sommer. Kann man eigentlich davon ausgehen, dass die Solaranlage eine Überhitzung des Dachwohnraums mit verhindern hilft?. Natürlich muß auch eine ordentliche Wärmedämmung gemacht werden, die ja sowohl im Winter als auch im Sommer hilft. Sehe ich das richtig und kann man das mit in eine Berechnung einfließen lassen?

    Vielen Dank für die Antworten
     
  2. #2 Ralf Dühlmeyer, 02.04.2007
    Ralf Dühlmeyer

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    Solarpaneel...

    als Beschattung.
    Interessanter Gedanke! Bei richtiger Ausführung sicher machbar, aber als Faktor in irgendeine Berechnung wohl nicht einfügbar.
    Zumal im Winter die geringere Oberflächentemperatur durch Beschattung gegenzurechnen wäre.
    MfG
     
  3. #3 Julius, 02.04.2007
    Zuletzt bearbeitet: 02.04.2007
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    Auch wenn die Formelgläubigen dies gerne behaupten (leider schaffen sie es meist nur bis zur ersten Näherung, nehmen also statische Zustände an, wo in Realität gar keine sind...):

    Gegen Hitze in Dachräumen im Sommer hilft Dämmung wenig.
    Masse (Wärmekapazität) heißt hier die Devise! :winken


    Unabhängig von der Frage der Berechenbarkeit (ist wohl machbar, nur eben mit sehr viel Aufwand):
    Wenn ein erheblicher Teil der Dachfläche kollektorisiert wird, sollte das tatsächlich was bringen. Zumindest, falls die Wärme in den Spitzenzeiten auch ständig abgeführt werden kann (ausreichendes Speichervolumen und ausreichender Verbrauch)! Ansonsten strahlen sie nur einfach nach unten weiter.
     
  4. #4 VolkerKugel (†), 02.04.2007
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    Und dann ...

    ... kommt´s auch noch drauf an, ob In-Dach- oder Auf-Dach-Montage :konfusius .
     
  5. #5 th_viper, 02.04.2007
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    Nimm einen heißen Kochtopf und halt ihn in auf der flachen Hand. Einmal mit einem Kork-Untersetzer oder Topflappen dazwischen und danach mit einer gleichschweren Metallplatte (kannst es ja auch mit ein paar Lagen Alu-folie probieren).
     
  6. #6 Bauwahn, 03.04.2007
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    Hitzeperioden schafft keine Dämmung und auch keine Masse abzuhalten. Irgendwo muss die Energie ja hin. Ein Kollektor führt natürlich einen Teil der Energie ab und die kann das Dach logischerweise nicht mehr aufheizen.

    Wenn die Solaranlage aber im Stillstand ist (was im Sommer ja durchaus vorkommen kann) dann heizt sich ein Kollektor noch stärker auf als die Dachziegel, schließlich ist er daraufhin ja optimiert worden.

    Und, wie bereits erwähnt: Mit Aufdachmontage, so daß die Luft unter den Kollektoren durchströmen kann, kann man einen positiven Effekt erzielen.

    Übrigens: Man kann sich das ganze System mit dem Wäremhaushalt eines Hauses gut mit einem Eimer vorstellen: Die Masse des Hauses (genauer absolute Wärmekapazität) ist die Größe des Eimers und die Dämmung ist der Wasserhahn. Wenn ich will, dass der Eimer nicht überläuft, hab ich genau 3 Möglichkeiten:
    - Ich verringere die Wasserzufuhr am Wasserhahn, das entspricht der Dämmung, ganz zudrehen ist leider nicht möglich :D also wird der Eimer irgenwann trotzdem voll
    - Ich vergrößere den Eimer, also die Masse, aber auch der wird irgendwann voll sein
    - Ich entnehme Wasser, also Kühlen, z.B. durch Lüften oder in der Nacht (aber nur wenn's kälter ist).
    Man kann dem Modell auch folgendes entnehmen:
    Wenn der Eimer groß ist, kann ich die Schwankungen besser ausgleichen, aber wenn ein großer Eimer voll ist (überhitzt), dann dauert es auch deutlich länger, bis ich ihn wieder geleert bekomme.
    Ideal ist also die Kombination aller 3 Maßnahmen im richtigen Verhältnis und nicht ein entweder-oder

    Das Eimermodell lässt sich übrigens auch für den umgekehrten Fall verwenden, im Winter:
    Ein Loch ist der Verlust des Hauses, der Wasserhahn diesmal die Heizung.
    Je wärmer es im Haus ist (also je voller der Eimer ist) umso mehr Wasser verliert er pro Zeiteinheit durch das Loch (selber ausprobieren!).
    Also kann ich wieder folgendes tun, wenn mein Eimer nicht leeer werden soll:
    - Größerer Eimer (muss aber auch erst gefüllt werden, bei geeigneter Größe kann das die Sonne tagsüber teilweise erledigen)
    - Hahn stärker aufdrehen (Heizung bzw. solare Gewinne)
    - Loch verkleinern (Dämmen)

    So ein System für alle Jahreszeiten und alle möglichen Wetterzustände zu optimieren ist nicht einfach und da steckt auch noch ein erhebliches Energiesparpotential drin, aber mit pauschalen Behauptungen und Pseudo-Gegensätzen Masse gegen Dämmung etc. wird man der Sache nicht gerecht.

    Gruß

    Thomas
     
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