Befestigung Fußschwelle

Diskutiere Befestigung Fußschwelle im Dach Forum im Bereich Neubau; Die Fachbegriffe scheinen auch nicht so eindeutig zu sein ;) Beiholz scheint korrekt zu sein (kurzer Balken an den Sparren genagelt). Die...

  1. ilis

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    Die Fachbegriffe scheinen auch nicht so eindeutig zu sein ;)

    Beiholz scheint korrekt zu sein (kurzer Balken an den Sparren genagelt).
    Die "Standbohle" sitzt zwischen dem jeweils äußersten Feld und dem nächsten innenliegenden. Sieht aus wie ein Quadrat aus 4 Balken mit einem diagonal laufenden Balken als Versteifung.
     
  2. PeMu

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    Das ikst schon so ein Kreuz mit den regional gebräuchlichen Begriffen.:lock
     
  3. ilis

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    Na jedenfalls gibt's hier:
    http://host31.co101.spacenet.de/con...07&PHPSESSID=309ec405a4b8c2f42ba9901786d4354b
    dem Hans seine Zeichnung mit lesbaren Beschreibunge (Bild5).

    Interessant für mich ist der Absatz da drüber:
    Die Dachstatik geht offensichtlich erstmal von einem "leeren" Dach aus und wird so gerechnet, dass es auch im "Grundzustand" hält?
    Aussteifende Innenwände im DG sind ja schon mal vorhanden (jeweils mittig und mind 3m je Giebel). Ebenfalls wird wahrscheinlich der Spitzboden recht zeitnah mit Spannplatte oder OSB "lagerungsfähig" gemacht.
    D.h. dem WRB kommt dann eh' nur noch eine untergeordnete Bedeutung zu, oder?
     
  4. PeMu

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    Es gibt auch Dächer ohne Windrispenbänder ...

    Kommt also auf die Konstruktion an.
     
  5. ilis

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    Is klar.

    Ging mir eher darum, dass der Statiker offensichtlich nur das "nackte" Dach gerechnet hat, da ich keine Angaben zu anderen Aussteifungselementen finde. Es wurden zumindest weder die Gipskartonplatten mit Traglattung (zumindest hab ich gelesen, das selbst GKP als "aussteifend" gilt), noch die senkrecht zum Giebel stehenden Innenwände, noch eine eventuelle Kehlbalkenscheibe (?) berücksichtigt. Aber ich vermute mal, dass es für den GÜ wohl billiger ist, den Statiker nur ein vereinfachtes Modell rechnen zu lassen und dann im Zweifel halt nur etwas mehr Material einzubauen, was bei einer genaueren Rechnung ALLER Faktoren dann ggfs gar nicht nötig gewesen wäre?
     
  6. PeMu

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    So einfach ist es auch nicht.

    GKB ist nicht ansetzbar, die innere Bekleidung der Dachschräge eh nicht und bei allen Aussteifungselemente gibt es einzuhaltende Randbedingungen. Und erst dann kann man es ansetzten. Und das ist vom Aufwand her schon höher.

    Ist da wirklich eine Scheibe in der Kehlbalkenlage ausgebildet?

    Sind die Innewände tragend ausgebildet (für horizontallasten) und die Lastweiterleitung auch gegeben?
     
  7. #27 Meister_Hans, 15.09.2007
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    *ggg* ich bezog mich doch auf die Zeichnung und die darin aufgeführten Bezeichnungen von Jürgen Jung... Eine andere hat doch bis dahin gar nicht vorgelegen.

    Und mach Dir mal nicht zu viele Sorgen, mein Lehrer in der Statik hat damals gesagt: "Wenn alle Dächer, die statisch nicht 100%ig verankert oder ausgesteift wären, auf einmal wegfliegen würden, so würde in Deutschland nur noch die Hälfte aller Häuser ein Dach haben..."

    Wenn in der Statik nichts weiteres angegeben wurde und die Ausführung nach derselben erfolgte (bzw. bei Dir: noch hergestellt wird) ist das schon okay...

    Nur noch so Interessehalber: ist eigentlich am First, wo das andere Ende des WRB sein sollte, auch eine Standbohle bzw. Füllholz und ein Beiholz eingebaut?? Denn das gleiche Problem wie unten hast Du ja oben auch, das soll heißen, Du hast die gleichen Kräfte die unten wirken (Zugkraft auf das WRB, Torsion auf den Sparren...) auch am oberen Anschluß. Und wurden die Bänder "kreuzweise" eingebaut? Ist wichtig, da das Band ja nur Zugkräfte übernehmen kann. Bei Wind aus z. B. Nord wird das eine Band auf Zug beansprucht, bei Wind aus Süd das andere...
     
  8. #28 Meister_Hans, 15.09.2007
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    Anmerkung: Gipskarton darf nicht statisch in Rechnung gestellt werden. Dies ist nur mit Gipsfaserplatten zulässig.

    Noch eine Frage an PeMu: wieso darf die innere Bekleidung von Dachschrägen eh nicht in Rechnung gestellt werden??

    Ich erinnere mich daran gelesen zu haben, daß bei innenseitiger Verwendung von Gipsfaserplatten die Außenseite von HRB-Wänden mit Holzweichfaserplatten beplankt werden kann. Da die ja statisch nicht in Rechnung gestellt werden können muß die Innenbekleidung die statische Funktion übernehmen.

    Oder ist der Unterschied zwischen Wand und Dach so gravierend daß diese Möglichkeit nicht übernommen werden kann?? Ist nur eine Frage so Interessehalber, nicht daß da irgendeine Änderung an mir vorbei ging...

    Ich habe heuer im Frühsommer ein älteres Fertighaus (Bj ca. 1978) der Fa. OKAL im Dachbereich neu gedämmt. Die einzige Aussteifung des Daches war die innenseitig angebrachte Spanplatte an Kehlbalkenlage und Dachschräge. Schraubstellen verspachtelt und Tapete drüber.... Feddisch.

    Auf der Dachaussenseite war eine 4 mm Hartfaserplatte als Unterdeckung (ohne Konterlattenebene zwischen Hartfaser und den Dachlatten mit den Ziegeln) aufgetackert und im Dachboden eine Rauhspundschalung quer zu den Zangen verlegt. Mehr Aussteifung war nicht... Die Wände im Dachgeschoß wurden laut Bauherrin beim Bau so ausgelegt, daß jederzeit die Wände herausgenommen werden könnten und ein einziger großer Dachraum entsteht.
     
  9. mls

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    zu ersterem: auch GK kann statisch berechnet werden. s.z.b. z-91-199 (knauf)

    zu zweiterem: ist wie ersteres selten und an einhaltung sehr spezifischer bedingungen gebunden.

    die stat. werte und damit die wesentliche eignung von gipsbau/faserplatten lassen deren einsatz zur aussteifung im wohnungsbau, mit üblicherweise stark perforierten aussenwänden, nur im ausnahmefall (und dann meist verbunden mit aufwändigen nachweisen) zu.
     
  10. #30 Jürgen Jung, 15.09.2007
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    Zitat von Meiseter Hans:

    .....Und mach Dir mal nicht zu viele Sorgen, mein Lehrer in der Statik hat damals gesagt: "Wenn alle Dächer, die statisch nicht 100%ig verankert oder ausgesteift wären, auf einmal wegfliegen würden, so würde in Deutschland nur noch die Hälfte aller Häuser ein Dach haben..."

    Wenn in der Statik nichts weiteres angegeben wurde und die Ausführung nach derselben erfolgte (bzw. bei Dir: noch hergestellt wird) ist das schon okay...

    Nur noch so Interessehalber: ist eigentlich am First, wo das andere Ende des WRB sein sollte, auch eine Standbohle bzw. Füllholz und ein Beiholz eingebaut?? Denn das gleiche Problem wie unten hast Du ja oben auch, das soll heißen, Du hast die gleichen Kräfte die unten wirken (Zugkraft auf das WRB, Torsion auf den Sparren...) auch am oberen Anschluß. Und wurden die Bänder "kreuzweise" eingebaut? Ist wichtig, da das Band ja nur Zugkräfte übernehmen kann. Bei Wind aus z. B. Nord wird das eine Band auf Zug beansprucht, bei Wind aus Süd das andere....



    zu den noch stehenden Dächern: genau so seh ich das auch :bounce:

    zum Firstpunkt: genau das ist die wichtigste Frage, die ilis mal beantworten könnte :e_smiley_brille02:

    Gruß aus Hannover
     
  11. PeMu

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    Bekleidung Dachschräge

    ist deshalb nicht ansetzbar, weil es kaum entspechend ausgeführt wird - in der Regel nur punktuelle Befestigung über die Latten an die Sparren und weil es kaum jemand bewußt ist, das das ein trgendes Bauteil ist. Da müßte ein Schild hin.

    Anders gesagt welcher Heimwerker und Handwerker hat schon Ehrfucht vor der Dachschräge?;)

    Holzrahmenbau ist schon was anderes. Und das Thema tragende GKB eh ein Spezielles.


    Die meisten Dächer halten über irgendwelche Mechanismen. Mag man akzeptieren. Nur dann Beschwere man sich nicht, wenn die Hütte den Mechanismus suchen muss und dabei mal ein paar Bewegungen äh Verformungen probiert - a la altes Fachwerkhaus.

    Und man schlucke dann auch diese Randbedingungen.
     
  12. ilis

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    gute Frage ... nächste Frage ;)
    Läßt sich durch mich nicht feststellen, da a) inzwischen Dachpfannen draufliegen und b) selbst wenn, es da oben für mich etwas zu "luftig" wäre ...

    Hab jetzt jedenfalls mal ein paar Bilder eingestellt
    "Standbohle" (?) :
    [​IMG]

    "Beiholz" :
    [​IMG]
    Irgendwie unschön, dass die "Mängelbeseitigung" (Ausführung nicht wie in Statik) bislang nur darin bestand, EINE (!) Schraube in das WRB auf dem Beiholz zu drehen (kann man ertasten). Werd ich also wohl noch mal quengeln müssen.

    Befestigung des WRB am First:
    [​IMG]
    Is natürlich von unten wohl nicht wirklich erkennbar, wie es da oben GENAU aussieht. Kann/Will ich persönlich auch erst testen, wenn da oben etwas mehr Holz zum draufstellen ist ...
     
  13. PeMu

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    Das ist nun

    was ganz anderes: Konstruktion mit Nagelplattenbinder

    Deine "Standbohle" ist der kleine Fachwerkrahmen (mit den großen Nagelplatten).

    Da ist sogar eine orderntliche Befestigung auf Zug zu sehen.

    Am First ist wohl die Idee, das über die Gratsparren des Walmes abzuleiten.
    Für genaue Aussagen müßte man dazu aber die ganze Konstruktion mal sehen - per Plan.
     
  14. ilis

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    Ich gehe ja auch nicht davon aus, dass die "grundsätzlich" pfuschen ;)
    Sind halt nur ab und an "Flüchtigkeitsfehler" (weil die einzelnen Firmen von weiter weg kommen und meist einen etwas gestrafften Zeitplan haben) auf die man vlt ein Auge werfen sollte.
    Die Firstbefestigung der (diagonal angebrachten) WRBs werde ich mir mal anschauen, sobald ich mich da hoch traue ;)

    Da halt nicht grundsätzlich gepfuscht wird, gehe ich mal davon aus, dass im Endzustand ein statischer Zustand erreicht sein wird, der zumindest einen Großschaden (jedes mögliche Übel ist eh nicht kalkulierbar) sehr unwarhscheinlich macht. Risse etc wären zwar grundsätzlich sehr ärgerlich, aber solange es bei optischen Mängeln bleibt, gehe ich da mit der nötigen Gelassenheit ran ... hoffe ich.
    Jedenfalls werde ich wohl nicht mit einem Filzstift jeden Ziegel markieren, der eine kleine Abplatzung hat, so wie es mir der Maurer von einem anderen Bau berichtet hat ;)
     
  15. #35 Jürgen Jung, 18.09.2007
    Jürgen Jung

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    Filzstift?

    wo denn? Nicht da wo geputzt wird, oder? :eek: Das schlägt durch.

    Der Firstpunkt ist so wie es aussieht aber nicht ok hinsichtlich des WRB, da fehlt die "Standbohle", dennoch dein Dach wird halten.

    Gruß aus Hannover
     
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