Werden Heizungen meist überdimensioniert?

Diskutiere Werden Heizungen meist überdimensioniert? im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; [B]Daher frage ich mich, ob man an Stelle einer Heizlastberechnung (die nach dem obigen Zitat aus der Wikipedia im Schnitt eine 1,8-fach...

  1. R.B.

    R.B.

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    Das würde ich mich nicht fragen, sondern sofort umsetzen. Empfehle ich immer wieder (auch hier im Forum). Ich habe schon öfter geschrieben, daß eine Heizlastermittlung kein Hexenwerk ist. Wer sich ein wenig mit der Materie auskennt, kommt sehr schnell zu einem Ergebnis. Man muß aber dieses Ergebnis dann noch einschätzen können, also nicht blind vertrauen.

    Die Überdimensionierung um einen Faktor 1,8 kann ICH nicht bestätigen. Einen Wert von 1,2 oder 1,3 würde ich aber sofort unterschreiben.

    Jetzt stellt sich nur die Frage, wie wirkt sich die Überdimensionierung aus, und ich vermute, daß der Achim in diese Richtung gedacht hat.
    Man liest immer wieder von Optimierung und Leuten, die die Heizlast auch noch mit 2 Nachkommastellen angeben. Das ist jedoch für die Praxis absolut irrelevant.

    Bei einer Heizungsanlage gibt es so viele "weiche" Faktoren, daß eine geringfügige Überdimensionierung nicht auffällt. Genau so gut wird bei einer geringfügigen Unterdimensionierung niemand erfrieren. Dann hat es eben an einem extremen Wintertag im Wohnzimmer nur 20,7°C anstatt 21,1 °C.

    Eine raumweise Heizlastermittlung hat gegenüber der Schätzung einige Vorteile. Letztendlich muß auch noch eine FBH (oder andere Heizflächen) dimensioniert werden, und das funktioniert mit der Schätzung nicht, bzw. nur unzureichend.

    Gruß
    Ralf
     
  2. joegeh

    joegeh

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    Hallo Stefan,
    ich habe mir jetzt den Thread durchgelesen und denke das du nur folgendes hören willst:

    Ja, Heizanlagen werden überdimensioniert.
    Die gängigen Normen und Berechnungsarten zur Heizlastermittlung für Heizungsanlagen im Allgemeinen und für WP im Speziellen sind Käse und nicht notwendig, für Dich.
    Deine Berechnung stimmt genau, hiermit wird dir die Absolution erteilt die WP ohne eine fundierte Heizlastberechnung auszulegen.

    Stimmts?
     
  3. Uwe!

    Uwe!

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    hab meine Heizlast ein mal rechnen lassen (Internet-Angebot), dabei abe viele Fehler entdeckt. Hab mir dann ne Excel-Tabelle gebaut und die Heizlast Raumweise selbst gerechnet. Und dabei die Luftwechsel deutlich nach unten korrigiert. Dabei kam für gut 300 m² bei ca. "KfW50" knapp 11 kW raus. (inkl. Warmwasser)
    Unsere WP hat jetzt 12 und reicht locker. Erdsonde ist auch auf "gut" 12 kW ausgelegt. Die "offizielle" Heizlast wäre über 18 kW gewesen. Vermutlich würden auch 10 kW reichen, gab's aber nicht. Nächst kleinere wäre 8 kW gewesen und das war mir zu riskant.
     
  4. OldBo

    OldBo

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    Ich hasse Werbungen, die ich nicht genehmigt habe
    Mannomann, was wird hier bloß rumgeeiert. Ohne Heizlastberechnung wird das nichts. Auch sollte man bedenken, dass man so etwas nicht so einfach aus dem Ärmel schüttelt. Wichtig sind die Daten und die Vorgaben des Bauherren. Wenn diese fehlen oder nicht abgefragt werden, dann ich das Ergebnis einer Heizlastberechnung anders.

    Außerdem gibt/gab es verschiedene Variationen dieser Berechnung. Die alte DIN 4701, die DIN EN 12831 (alt oder mit dem neuen Beiblatt) - vereinfachtes und das ausfühliche Verfahren, mit oder ohne Wiederaufheizfaktor, mit verschiedenen Luftwechselraten, usw. Dazu kommt, dass man auch zwischen einer Raum- und Gebäudeheizlast unterscheiden muss :shades

    Gruß

    Bruno
     
  5. #25 Stefan61, 28.06.2008
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    Danke Ralf, so sehe ich das inzwischen auch, nachdem ich festgestellt habe, daß viele derjenigen, die Heizlasten berechnen, Annahmen und physikalischen Hintergrund nicht ansatzweise verstehen.
     
  6. #26 Stefan61, 28.06.2008
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    Interessant, weil unsere Gebäude in Energetik und Größe wohl ähnlich sind. Dazu eine ergänzende Frage: Wieviel Meter haben Sie gebohrt, und welche geologischen Informationen hatten Sie? Der letztere Punkt ist relevant, weil man je nach Untergrund zwischen 20 W (trockener Sand) und 70 W (Gneis) Leistung pro Bohrmeter gewinnt. Bei Ihren 12 kW käme dies auf Gesamtbohrlängen zwischen 600 m und 171 m. Ich vermute mal, Sie haben 300 m gebohrt?
     
  7. Uwe!

    Uwe!

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    Nein, keine 300m sondern 200m. Entzugsleistung wurde vom Geologen bei der Bohrung mit ca. 50-60 W/m geschätzt.
    Sole-Temperatur liegt meist so bei 5°, zur Zeit eher bei gut 10° im Winter gehts auch mal nahe 0° runter.
     
  8. #28 Stefan61, 30.06.2008
    Stefan61

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    Danke, Uwe!
     
  9. R.B.

    R.B.

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    Gibt es in dem Baugebiet bereits WP Installationen? Dann könnte man ja beim "Nachbar" fragen wie seine Bohrung gerechnet wurde.

    Nebenbei bemerkt, "warum Bohrung"? Kein Platz für einen Flächenkollektor?
    Bei der geringen Heizlast wird es nicht einfach die Kosten für (200m?) Bohrung zu amortisieren.

    Ach ja, wenn wir mit den obigen Schätzungen arbeiten, dann reduziert sich auch die notwendige Entzugsleistung. Unterstellen wir mal, daß die 8kW ausreichen, dann wären 6kW für den Kollektor ebenso ausreichend. Bei den genannten 50W/m (sofern diese auch zutreffen), wären wir dann bei 120m Bohrung.
    Jetzt könnte man natürlich darüber diskutieren, in wieweit sich eine Überdimensionierung des Kollektors (Bohrung) rechnet.

    Gruß
    Ralf
     
  10. #30 Wolfgang38, 30.06.2008
    Wolfgang38

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    Du bist noch in der Angebotsphase, oder?

    Sag denen Nicht-Berücksichtiger einfach, Du willst ne 10kWh - Heizung.
    Unterschreibst, dass Du schuld bist, wenns nicht warm wird, dann klappt das bestimmt. (Wie erklär ichs meiner Frau???)

    Wolfgang, der zwar die Anfangsfrage-Intension versteht, aber es dann doch lieber mit Achim hält. :shades

    ;)
     
  11. #31 Stefan61, 01.07.2008
    Stefan61

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    Aufgrund eigenen Urteils, der gelesenen Fachliteratur und der nützlichen Beiträge in diesem Forum (insbes. R. B. und Uwe) werde ich es tatsächlich so machen, wie Sie vorschlagen, und den Anbieter freizeichnen. Über das Ergebnis kann ich dann in 1-2 Jahren berichten (noch läuft der Rohbau). Weil Physik keine Hexenkunst ist, bin ich meiner Sache ziemlich sicher.
     
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