Hallo an alle zusammen, Wir planen derzeit ein EFH in die Realität umzusetzen und holen derzeit Angebote bei verschiedenen Firmen (Holzbauweise und Massivhaus) ein. Der grobe Rahmen sieht wie folgt aus: - ca. 200 m2 Wohn- und Nutzfläche - auf 2 Ebenen - ohne keller - KFW 70 - Haustechnik: LW-Wärmepumpe m. FBH, dazu im Erdgeschoss ein Kaminofen, zur Unterstuetzung im Winter, sowie eine KWL mit Wärmerückgewinnung. Nun sind wir bei den Gespräche mit den Firmen was die Haustechnik betrifft etwas verunsichert worden. Bei den ersten beiden Gesprächen, hatte man uns zur Haustechnik so geraten, und das ganze so auch als empfehlenswert und optimal dargestellt. Da wir dies so auch schon öfters in verschiedenen Bauforen gelesen hatten, entschieden wir uns auch dies bei der dritten Firma so anzufragen. Dieser, meinte allerdings das die Heizung hier etwas zu viel des guten wäre, bzw. würde er bei der ganzen Technik evtl. auf Passivhaus gehen, das heisst einen Teil der Technik weglassen, dafuer mehr in die Dämmung des Hauses investieren. Was meint Ihr zu dem Heizungskonzept? Ist das zuviel oder eigentlich doch benötigt? Vielen Dank schon mal vorab für Eure Hilfe. Gruss Richris
Wir meinen gar nichts. Böse gesagt. Denn Deine Angabe KfW/Eef 70 kann man auf zwei groben Wegen erreichen. * Gute Dämmung * Viel Technik Im rechnerischen Nachweis ist das beides im Ergebnis zwar gleich, aber um eine effiziente Heizanlagen zu haben, gibt es nur den Weg der guten Dämmung. Danach kann man dann die Anlagentechnik auslegen. KWL mit WRG = wohin wird die Wärme rückgewonnen??? Zulufterwärmung oder via WP ins Warmwasser??
Ich "meine" Du brauchst kein Heizungskonzept, sondern erst einmal ein Hauskonzept. Dann ergibt sich die Anlagentechnik (fast) schon von alleine. Ob zuviel oder notwendig, dazu sollte man beide Konzepte ausarbeiten und dann vergleichen. Zum aktuellen Zeitpunkt kann man Deine Frage also nicht beantworten. Gruß Ralf
Nachdem ich schon sehr lange hier im Forum mitlese, hatte ich eigentlich so eine Antwort bereits erwartet. Dann lassen wir mal das KFW 70 weg, gehen davon aus das das Haus dementsprechend gut gedämmt ist, die WP dememtsprechend dimensioniert, um auf KFW 70 zukommen, dann wäre dieses Heizungssystem optimal oder auch nicht. Die rückgewonnen Wärme wäre wohl am besten als Zulufterwärmung und fürs Warmwasser gedacht! Dies ist tatsächlich ein Expertenforum
Das war natürlich nicht auf dich bezogen, denn das ist eine vernuenftige und ehrliche Antwort von Dir. Mit sowas kann der laie auch was anfangen. Gruss Chris
Wem entsprechend??? Du müsstest als langzeitiger Mitlesen verstanden haben, dass die Reihenfolge ist: Dämmstandard des Hauses -> Auswahl der Anlagentechnik (System) -> Bedrafsberechnung -> Auswahl der Komponenten. Es wäre mir neu, dass es ein Kombisystem dafür gäbe.
Man sollte halt erst einmal eine Strategie festlegen. Was hat Priorität? Möglichst niedrige Verbrauchkosten oder geringe Investitionskosten. In meinen Augen hat die erste Variante die besseren Karten, auch in Hinblick auf die Zukunft. Überspitzt formuliert, wenn ich gar keine Energie mehr aufwenden muss um zu heizen, kann es mir egal sein wie teuer der Brennstoffpreis in xx Jahren ist. ABER auch hinter dem Begriff "Passivhaus" steckt mehr als hoch gedämmte Wände. Deswegen muss man Konzepte vergleichen und nicht nur Haustechnik oder Dämmstandard. Es stellt sich auch die Frage, ob es ein "Passivhaus" (gem. Definition) sein muss, oder ob man nicht sinnvollerweise "objektabhängig" auch mal einen Kompromiss eingeht. Letztendlich interessiert sich der Hausbesitzer erst einmal für die realen Heizkosten und nicht für irgendwelchen Primärenergiebedarf, gemischt mit irgendwelche politisch motivierten Faktoren zum Schönrechnen. Bei einem hoch gedämmten Haus ergeben sich dann für die Anlagentechnik auch Möglichkeiten, die für ein "normales" Haus unmöglich oder unwirtschaftlich wären. Ich denke dabei beispielsweise an den bösen Heizstab, oder Split-Klimageräte. In einem "normalen" Haus ein No-Go, in einem Haus mit extrem niedriger Heizlast, eine Alternative über die man nachdenken kann. Bei KfW70 oder schlechter sollte man auch die verschiedenen WP-Konzepte betrachten. Eine LWP ist denkbar, evtl. fährt man aber mit einer kleinen Sole-WP oder DV besser. Man sollte auch mal den Wärmeerzeuger rausrechnen und schauen, was das Haus dann noch an Anforderungen erfüllt. Dann zeigt sich vielleicht, dass das Haus gar nicht so gut ist, und nur schöngerechnet wurde. Es gibt so viele Wege nach Rom, da hilft nur Konzepte ausarbeiten und dann vergleichen. Gruß Ralf
@Ralf, nochmals vielen Dank für deine ausführlichen Schilderungen. Das ist einleuchtend und wir werden jetzt erstmal die Angebote abwarten, damit wir uebrhaupt sehen, welcher Wandaufbau, Dämmung, Technik etc. angeboten wird, und uns dann entsprechend informieren und entscheiden. Gruss
Die Vorgehensweise klingt, zumindest für mich, etwas ungewöhnlich. Normalerweise plant man zuerst sein Haus, und dann werden Angebote eingeholt. Sonst kriegt man zwar eine Menge Papier, aber vergleichen kann man nicht. Den Auftrag kriegt dann derjenige der am meisten vergessen oder schöngerechnet hat. Gruß Ralf
@Misterlux Schau doch mal in meinen Thread bzgl. der Herangehensweise. Ich rate dir auch: 1. Haus- und Dämmstandards festlegen, wohin soll die Reise gehen? Schafft ihr KfW70 z.B. auch nur mit Gas ohne Solar? 2. Auf niedrige Heizungs-Vorlauf-Temperatur setzen, z.B. mit FBH. 3. Heizlastberechnung in Auftrag geben 4. Entscheidung über Heizungsart treffen 5. konkrete Angebote einholen Gruß Michael