Detailfragen zu Dachsanierung mit Aufsparrendämmung

Diskutiere Detailfragen zu Dachsanierung mit Aufsparrendämmung im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen! Anfang des neuen Jahres steht eine Dachsanierung u.a. mit einer Aufsparrendämmung bei mir an und ich mache mir gerade einige...

  1. #1 Michael W, 27.12.2021
    Michael W

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    Hallo zusammen!

    Anfang des neuen Jahres steht eine Dachsanierung u.a. mit einer Aufsparrendämmung bei mir an und ich mache mir gerade einige Gedanken zu den Anschlüssen und anderen Details.

    Wenn ich meinen Dachdecker frage kommt meistens etwas wie "das ist kein Problem, das kriegen wir schon hin". Seine Erläuterungen klingen so weit auch so, als wären das übliche Probleme für ihn mit denen er sich auskennt, aber so richtig tief ins Detail mit den zum Verständnis nötigen Skizzen sind wir noch nicht gegangen. Grundsätzlich vertraue ich ihm eigentlich auch - aber Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Zumal ich mit Handwerkern auch schon viel schlechte Erfahrungen gemacht habe. Deswegen versuche ich mich selbst schlau zu machen um auf Augenhöhe mitreden zu können. Auch, weil es ja manchmal gute, aber eben noch auch bessere Lösungen für ein Problem gibt.

    Versteht mich nicht falsch, ich erwarte von euch keine kostenlose Detailplanung für ein ganz individuelles Problem. Ich erhoffe lediglich ein paar Anregungen zu bekommen, Quellen und Informationen zu Lösungen für Standard-Probleme, oder Antworten auf konkrete Fragen, die sich ergeben. Damit würdet ihr mir schon sehr weiter helfen! :28:

    Fragen und Bullet Points habe ich im Text hervorgehoben. Wenn ich drum herum irgendeinen Quatsch geschrieben habe bitte auch gerne korrigieren.


    Aber zunächst zur Situation und zum Vorhaben:

    Es handelt sich um eine Doppelhaushälfte mit einem Satteldach und 30° Dachneigung.
    Im Bestand ist eine Vollsparrendämmung zwischen 14cm Sparren. Von innen ist Gipskartonplatte auf 24x48 Lattung und Dampfbremse Sd = 2,0m auf die Sparren getackert und sorgfältig an den Wänden verklebt. Von außen ist PE-Unterspannbahn, Traglattung und dann Dacheindeckung mit Betondachsteinen.

    Der Dachaufbau im Bestand von innen nach außen ist wie folgt:
    - 12.5mm Gipskartonplatten
    - 24mm x 48mm Traglattung
    - Dampfbremse Sd = 2m
    - 140mm x 60mm Dachsparren Abstand 0.65m und 140mm Zwischensparrendämmung Steinwolle WLG 035
    - PE-Unterspannbahn
    - 24mm x 48mm Traglattung
    - Dacheindeckung mit Betondachsteinen

    Im Zuge der Dachsanierung werden Traglattung und PE-Unterspannbahn von außen entfernt. Nachfolgend kommen eine zusätzliche Aufsparrendämmung mit 160mm Holzfaserdämmplatte (Steico Special Dry), Konterlattung 40mm x 60mm, Traglattung 30mm x 50mm und neue Dacheindeckung mit Betondachsteinen.

    Der geplante Dachaufbau nach Sanierung von innen nach außen ist wie folgt:
    - 12.5mm Gipskartonplatten
    - 24mm x 48mm Traglattung
    - Dampfbremse Sd = 2m
    - 140mm x 60mm Dachsparren Abstand 0.65m mit 140mm Zwischensparrendämmung Steinwolle WLG 035
    - 60mm Holzfaserdämmplatte (Steico Special Dry WLG 042)
    - Konterlattung 40mm x 60mm
    - Traglattung 30mm x 50mm
    - Dacheindeckung mit Betondachsteinen


    Nun zur ersten Thema Brandschutz an der Trennwand zum Nachbarn:
    Die Holzfaserplatten bilden auch direkt die zweite Entwässerungsebene. Sie übernehmen also auch die Funktion der Unterspannbahn, eine solche braucht es also nicht, korrekt?
    Über die Trennwand zur angrenzenden Doppelhaushälfte dürfen zwecks Brandschutz aber keine brennbaren Stoffe gehen. Die Platten laufen entsprechend nicht durch und hier wird dann mit nicht brennbarem Dämmstoff (Mineralwolle) weiter gedämmt. Auch die Traglattung geht nicht durch und wird mit Blechwinkeln weiter geführt. Der Hohlraum zwischen Dämmung und Eindeckung wird ebenfalls mit nicht brennbarem Dämmstoff unterstopft. Evtl. müssen die Pfannen sogar in Mörtelbett gelegt werden.
    Wie wird in diesem Bereich die zweite Entwässerungsebene ausgeführt? Entsprechende Details habe ich nicht gefunden. Gibt es eine nicht brennbare Unterspannbahn? Wird hier ein Blech über die nicht brennbare Dämmung und auf die Holzfaserdämmplatten gezogen? Ansonsten könnte ja Wasser, welches unter die Pfannen gelangt, durch die Dämmung in die Mauer laufen.
    Wovon hängt es ab, ob die Pfannen in Mörtel gelegt werden müssen, oder ob nur ausgestopft wird?


    Das zweite Thema betrifft den Brandschutz im Anschlussbereich zum Schornstein:
    Der Schornstein ist ein zweizügiger Bimsschornstein von SIMO TriAL. In einem Zug läuft die Gastherme mit konzentrischer Zuluft- und Abgasführung, im anderen Zug läuft ein wasserführender Kamin, der je nach Wetter auch permanent benutzt wird. Im Bereich der Dachdurchdringung ist der Bimsschornstein zusätzlich mit Klinker ummauert.
    Wenn ich richtig informiert bin müssen die Holzfaserdämmplatten 50mm Abstand zum Schornstein halten. Der Zwischenraum wird mit nicht brennbarem Dämmstoff ausgestopft. Wie wird der Anschluss an den Schornstein dann in Bezug auf die zweite Entwässerungsebene ausgeführt? Vor allem den spitzen Winkel an der oberen horizontalen Kante von Schornstein und Dach sehe ich als problematisch, da hier Wasser sowohl senkrecht von oben entlang des Schornsteins als auch schräg entlang des Daches auftreten kann. Eine Abdichtung muss also nicht nur zum Schornstein hin, sondern auch auf den Holzfaserdämmplatten dicht sein. Gleichzeitig muss der Brandschutz gewährleistet sein und es muss die möglichen Bewegungen am Bauteil aufnehmen.


    Weiterhin beschäftigt mich der Anschluss der Aufsparrendämmung an den Außenmauern.
    Eigentlich hatte ich das als unproblematisch eingeschätzt und mir hier zunächst auch gar keine Gedanken drüber gemacht. Ich ging davon aus, dass die Aufsparrendämmung mit einem gewissen Überstand über das Außenmauerwerk geführt wird. Ein eventueller Spalt wird ausgestopft oder geschäumt. Eine im Frühjahr anstehende Fassadendämmung wird dann von unten gegen den Überstand geführt und ein eventueller Spalt ebenfalls ausgestopft oder geschäumt. Da von innen bereits eine Luftdichtheitsebene erstellt ist und es keine gravierenden Wärme-/Kältebrücken gibt erwarte ich keine Problem. Wie ich mir das vorgestellt habe ist in folgendem Bild dargestellt.

    upload_2021-12-27_21-25-57.png

    Zufällig bin ich die Tage aber auf folgende Abbildungen gestoßen:
    [​IMG]
    [​IMG]

    Meiner Situation kommt die zweite Abbildung recht nahe.
    Hier sind eine Anschlussschürze sowie eine Schalungsbahn dargestellt, deren Funktionen mir nicht ganz klar sind.
    Ich vermute, dass die Schalungsbahn als zweite Entwässerungsebene dient, korrekt?
    Dient die dargestellte Anschlussschürze der Herstellung einer luftdichten Ebene?
    Brauche ich entsprechend beides nicht, da die Luftdichtheit innenseitig hergestellt ist und die Holzfaserdämmplatte als zweite Entwässerungsebene bis zum Rand vom Dach durchgeht? Eine entsprechende Leistung ist auch im Angebot des Dachdeckers nicht aufgeführt.

    Gibt es an dieser Stelle sonst noch etwas zu beachten?


    Eine Frage zum grundsätzlichen Aufbau der Dämmung hatte ich heute Mittag bereits im Forum Bauphysik gestellt:
    Dachsanierung - Frage zum Aufbau der Dämmschichten
    Bisher hat sich dem noch keiner angenommen. Vielleicht schaut dort aber auch noch jemand von euch vorbei.


    Bitte entschuldigt, dass ich so umfangreich schreibe und so detaillierte Fragen stelle :o aber ich will sicher sein, dass alles bestmöglich ausgeführt ist. Kleine Fehler, die jetzt vielleicht gemacht werden, können später Schäden verursachen, deren Behebung enormen Aufwand bedeutet :mauer Dabei lassen sie sich einfach vermeiden, wenn man alles von Anfang an richtig macht Der Deep-Dive im Forum heute Nachmittag hat dies noch einmal bestätigt und es treibt einem ein bisschen Panik in den Kopf wenn man ca. 40.000 Euro in die Hand nimmt und sieht, was dabei so alles falsch gemacht werden kann.

    Ich hoffe daher sehr, dass ihr mir bei diesen Themen ein wenig weiter helfen und mich entsprechend beruhigen könnt.
    Für eure Bemühungen und eure Unterstützung jedenfalls herzlichen Dank im Voraus!

    Viele Grüße,
    Michael
     
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