Haus abreißen lassen und Loch auffüllen

Diskutiere Haus abreißen lassen und Loch auffüllen im Architektur Allgemein Forum im Bereich Architektur; Moin zusammen, ich habe ein Siedlungshaus geerbt. Baujahr 1949 138m2 Wohnfläche. Offiziell ein Zweifamilienhaus. Es ist nicht mehr zu retten und...

  1. #1 sanierung123, 25.09.2023
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    Moin zusammen,
    ich habe ein Siedlungshaus geerbt. Baujahr 1949 138m2 Wohnfläche. Offiziell ein Zweifamilienhaus.
    Es ist nicht mehr zu retten und soll nun abgerissen werden. Irgendwann wollen wir dort mal bauen. Bis dahin wollen wir das Grundstück als Wochenendgrundstueck benutzen.
    Wie läuft das ab bei einem Abbruch: Wird alles, auch der Kellerboden herausgerissen?
    Wenn wir dann bauen, wollen wir ohne Keller bauen. Wir müssen also das große Loch im Boden, das mit dem Abriss entsteht, wieder verfüllen.Wie geht das?
    Ein Angebot ist mit Kies verfüllen, eines mit Sand, das nächste mit dem mineralischen zerkleinerten Abbruchresten.
    Geht das alles und welche Vorgehensweise ist am sinnvollsten ?
    Was bitte gibt es zu beantragen?

    Viele Grüße!
     
  2. #2 Jo Bauherr, 25.09.2023
    Zuletzt bearbeitet: 25.09.2023
    Jo Bauherr

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    Die Kellerwände können eigentlich idR. drin bleiben (also ab ca.(!) 50cm unter OKG). Nur muss die Kellersohle perforiert werden wegen Grundwasserthematik etc. - aber das geht einfach mittels Stemmhammer.
    Der Keller kann dann idR. lagenweise mit dem gebrochenen Schutt = "mineralischen zerkleinerten Abbruchresten" verfüllt werden, wobei natürlich der Schutt unbedingt vorher beprobt werden muss. Klar.

    Und warum soll man Material dazukaufen, was eigentlich schon da ist?
     
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  3. #3 Fabian Weber, 25.09.2023
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    Und warum ist das nicht zu retten?

    Wenigstens den Keller würde ich ja retten, der ist doch später Gold wert.
     
  4. #4 simon84, 25.09.2023
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    Wieso soll jetzt abgerissen werden wenn doch später erst gebaut wird ?
     
  5. #5 sanierung123, 27.09.2023
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    Moin, danke für die Antwort.
    Es soll abgerissen werden, weil es sonst bald von alleine zusammenbricht. Der Keller ist auch nicht mehr zu retten. Da kommt überall Wasser rein, Pflanzen wachsen durch das Mauerwerk von draußen rein und irgendwann ist da auch mal Öl ausgelaufen.
     
  6. Ckfh

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    Habt ihr euch das aus finanzieller Sicht gut angeschaut?

    Folgendes bedenken:
    - Die Kosten sind aktuell horrend (Baujahr 1949 gibt dir gute Chancen auf nette Zusatzkosten)
    - Ihr füllt anschliessend ein Loch auf, welches ihr später wieder aufmacht
    > Kosten Füllmaterial
    > Kosten Arbeit
    - Wenn ihr später baut, habt ihr min. folgende Kosten dann doppelt:
    > Baustelleneinrichtung
    > Erdarbeiten für Aushub
    > Bauplatz erichten/Grund für Bodenplatte/Keller vorbereiten
    > ggfs. Kosten für Entsorgung des Füllgutes, welches ihr jetzt reinsetzt
    (Selbst wenn ihr an anderer Stelle baut - auch dort müsst ihr Erde rausnehmen und entsorgen)
    > Genehmigung
    > Analysen (LAGA)

    Finanziell ganz spannend wird es, wenn du dann 2 Jahre später dort baust und wieder einen Keller reinsetzt.
    Dann hast du einfach mal komplett umsonst mehrere 1.000 (wenn nicht 10.000) EUR für das Auffüllen und anschliessendes ausgraben eines Lochs und Entsorgung bezahlt.


    Unterschätze die Kosten nicht für Entsorgung von Material mit schlechter LAGA Analyse.
    Das kann sehr schnell ein 5stelliger Betrag eher in mittlerer bis oberer Höhe geben.
    (NUR für die Entsorgung)


    Habt ihr bereits überlegt etwas zur Vermietung zu bauen?
     
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  7. #7 sanierung123, 30.09.2023
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    Hallo,
    danke für die umfangreiche Antwort. Man merkt, du kannst rechnen.
    Welche Entsorgungskosten meinst du mit der LAGA- Analyse?
    Asbest etc. gibt es in dem Haus zum Glück nicht.
    Ich denke nicht, das die Baukosten oder Entsorgungskosten noch einmal sinken. Denkst du das?
    Ich habe einmal vermietet und das war so eine schlechte Erfahrung, das mache ich nicht noch einmal.
    Das Grundstück ist sehr schön und ich möchte es einfach nicht verkaufen. Habe ein gutes Angebot für den Abbruch bekommen und denke, das wird in den nächsten Jahren wahrscheinlich eher noch teurer. Und da es zum Dach teilweise reinregnet, möchte ich den Abriss jetzt machen lassen. Bauen will ich eventuell irgendwann einmal. Ich würde das Grundstück erst einmal als Wochenendgrundstueck nutzen (wir wohnen in der Stadt).
    Habe mir nur überlegt, dass wenn man die Grube auffüllt, dann kann man das gleich so machen, dass man irgendwann mal darauf bauen kann. Aber vielleicht ist das auch zu sehr voraus gedacht.
    Ich lasse einfach Erde rein kippen und mache mir einen schönen Garten!
    Schönes Wochenende wünsche ich!
     
  8. Ckfh

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    Die Entsorgungskosten fallen eh an, dass ist korrekt.
    Dein Vorteil aktuell ist, dass du keinen Zeitdruck hast. Dementsprechend kannst du Dienstleister/Angebote vergleichen und so wohl wesentlich mehr Geld sparen, als bei allfällig fallenden Kosten unter Druck zu agieren.
    (Spekulationen hinsichtlich fallenden Kosten sind schwierig)

    Aktuell spricht für einen Abbruch, dass sehr vielen Firmen die Arbeit ausgeht und sie bereit sind wesentlich tiefer anzubieten, als noch vor ein paar Monaten.
    Für den Abbruch & Entsorgung habe ich übrigens die Erfahrung gemacht, dass landwirtschaftliche Lohnunternehmen mit entsprechendem Angebot meist preislich sehr interessant sind. (Als kleiner Tipp)
    Auch kannst du anbieten, dass sie die Arbeiten flexibel innert x Monaten erledigen können.
    So können Sie dich als Puffer-Auftrag nutzen, was wieder Geld sparen kann.


    Bezüglich Erde reinkippen:
    Unterschätz das nicht. Das Volumen eines Kellers auffüllen können schnell eine ganze Armada von LKWs bedeuten.
    Hier unbedingt aufpassen, dass dir Niemand schlechte Erde unterjubelt.
    (Da du es in ein paar Jahren teils ja wieder entsorgen willst)

    Vielleicht können dir die Profis hier sagen in wie weit du den Bodenaufbau bereits für eine spätere Bodenplatte vorbereiten kannst.


    LAGA:
    Diese Analyse untersucht den Abraum auf Einhaltung von Grenzwerten.
    Je nach dem wo die Grenzwerte der einzelnen Faktoren sind, wirst du in eine LAGA Stufe eingestuft.
    Eine tiefe Einstufung bei Z0 kann dann z.B. um die 5-10€/t bedeuten.
    Bist du bei Z3 (stärkere Verunreinigung), zahlst du schnell 30, 40 oder gar mehr als 50€/t
    (Je nach Region & Entsorger)




    Persönlich erachte ich es allerdings immer als Schade, wenn man sich eine solch gute Gelegenheit eines Kellers nimmt.
    In Deutschland sind Keller irgendwie in vielen Regionen ungewünscht. Dabei gibt es oft selten einen so günstigen Nutz- oder Wohnraum wie in einem Keller.
    Gerade wenn die Baugrube eh schon fast komplett vorhanden ist, ist zumindest ein Nutzkeller im Vergleich zum Auffüllen keine teure Geschichte mehr.
    Die Thematik mit Undicht & Feuchtigkeit ist heutzutage eigentlich auch nicht mehr wirklich ein Thema.
     
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  9. #9 VollNormal, 30.09.2023
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    Seit dem 01.08.2023 ist die Ersatzbaustoffverordnung in Kraft. Der Grundgedanke bleibt zwar gleich, anfallende Stoffe gemäß ihrer Zusammensetzung und Schadstoffbelastung für die Verwertung bzw. Entsorgung zu klassifizieren, die durchzuführenden Analysen haben sich aber geändert.
     
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