Heiz-/Kühlleistung abschätzen: wie?

Diskutiere Heiz-/Kühlleistung abschätzen: wie? im Regenerative Energien Forum im Bereich Haustechnik; Leider konnte ich bislang keine Firma finden, die sich planerisch mit mir beschäftigen möchte, daher möchte ich selbst eine Abschätzung zur...

  1. Phoo

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    Leider konnte ich bislang keine Firma finden, die sich planerisch mit mir beschäftigen möchte, daher möchte ich selbst eine Abschätzung zur benötigten Dimensionierung meiner Kühlanlage vornehmen.

    Meine KfW-55 Einfamilienhütte hat in zwei Geschossen einen Rauminhalt von ca. 550m³ (nach DIN 277). Ein heißer Sommertag schafft es trotz aller Gegenmaßnahmen, diesen Rauminhalt innerhalb von 24h um ca. 0,5°C aufzuheizen. Welche Energiemenge wurde zugeführt?

    Liege ich mit meiner Annahme richtig, dass eine Kühlanlage mit eben dieser Kühlleistung es in etwa schaffen würde, die Temperatur konstant zu halten?
     
  2. #2 Deliverer, 05.01.2023
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    Exakt berechnen kann ich es dir nicht. 3,5 kW am höchsten Punkt reichen aber aus.

    Warum? Weil die Heizlast wahrscheinlich bei ca. 4-5 kW liegt. Das Delta-T beim Heizen ist aber 35°, beim Kühlen eher so 15-20°.

    Wichtig ist Laufzeit! Anmachen, wenn es auch nur ein Grad zu warm ist, ausmachen, im Oktober.
     
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  3. #3 driver55, 05.01.2023
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    D.h., bei tagelang Sonne pur, täglich eine Innenraumtemperaturehöhung um 0,5 K? Hast du dann nach 2 Wochen 30 Grad in der „Bude“ (OG)?
    Das Thema mit passiver Kühlung hast du nicht weiterverfolgt?
    Was willst du nun installieren (lassen)? Mehrere Klimasplitgeräte?
    Weshalb sollte da keiner vorbeikommen und den Rechenschieber anwerfen?

    Das Delta mag soweit stimmen. Es macht doch aber einen Unterschied, ob die Gebäudehülle nur mit 35 Grad umgeben wird oder die Sonne mit 50 Grad auf die Oberflächen „knallt“.

    Es hängt ja auch davon ab, welches Temperaturniveau gehalten werden soll.
     
  4. #4 Deliverer, 05.01.2023
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    Stimmt. Hatte ich aber in meinem Bereich mit einberechnet. 25 + 20 sind 45°. Bis die im Tagesschnitt aufs Haus einprasseln ist schon wirklich Klimawandelendstadium. ;-)

    Aber die Delta-Rechnung war mehr zur Begründung. Die Empfehlung kam auch aus Erfahrung: Ich hab 140 qm teilsanierten Altbau und 135 qm KfW70 Neubau. In beiden Fällen reichen die 3,5 kW. Im Altbau gerade so, im Neubau locker. Die Anlagen laufen im Hochsommer durch und brauchen zwischen 250 und 500 kWh im Jahr. Mit PV sind das dann Kosten von 50,-€.
     
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  5. #5 Phoo, 05.01.2023
    Zuletzt bearbeitet: 07.01.2023
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    Zu 30°C habe ich es noch nicht kommen lassen. Und vermutlich reduziert sich der tägliche Anstieg bei Angleich von Innen- und Außentemperatur. Wenn keine Gegenmaßnahmen wie nächtliches Querlüften ergriffen werden, stimmt das näherungsweise, siehe Temperaturdiagramme in Wie?Wer?Welche? LWWP + zentr. Lüftungsanlage mit aktiver Kühlung und https://www.bauexpertenforum.de/threads/wie-wer-welche-lwwp-zentr-lueftungsanlage-mit-aktiver-kuehlung.124648/#post-1337992. Wir reden hier von den superheißen Tagen mit draußen 18-35°C. Die erste Woche ist ok, danach wird es unangenehm.

    Doch, sehr!

    Verschattung bei Sonnenbestrahlung durch Außenrolläden wird penibelst praktiziert (automatisch). Zentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung und Sommerbypass installiert. Die Fußbodenheizung wälzt das Wasser langsam um, um noch etwas Wärme über die Bodenplatte zu „verlieren”.

    Ein Anschluss eines Wärmetauschers Helios SEWT-W für die Lüftungsanlage an den Sole-Kreislauf der Erdwärmeheizanlage Junkers SupraEco STM 60-1 bringt nach oft gelesener und plausibel klingender Meinung keine ausreichende Kühlleistung, insbesondere wenn Tauwasser an den Lüftungsrohren vermieden werden soll.

    Ein Anschluss einer Kühlstation Junkers Bosch NKS-1 für die Fußbodenheizung an die Heizanlage könnte ausreichen (Vergleich Heiz-/Kühlleistung fehlt), scheint aber nicht problemlos (kalter Fußboden, Tauwasser) und erscheint ziemlich teuer (Kühlstation ca. 2400€, einziges vorliegendes Angebot über Einbau 5500€).

    Für den Einbau eines Kühlkonvektors in den Sole-Kreislauf fehlt die Verrohrung zu den Stellen, wo der Konvektor bzw. die Konvektoren hin müssten. Nachträglicher Einbau nicht so schön.

    Eine Zwischensparrendämmung im (kalten) Dachboden mit wärmespeicherndem Material (SteicoFlex in Sparrenstärke) ziehe ich in Erwägung, um einen eventuellen Wärmeeintrag über das Dach zu reduzieren. Davon verspreche ich mir nicht viel. Ich kann keinen Weg benennen, auf dem die Wärme primär rein kommt, außer durch die Bewohner und ihre elektrischen Geräte. Es ist nicht so, dass die Decke im OG an irgendeiner Stelle wärmer wäre, als die Wände oder der Fußboden (Messung durch recht gute Wärmebildkamera und Oberflächenthermometer).

    Ich komme zum Schluß: wenn das mit der Fußbodenheizung nicht klappt oder nicht reicht, müsste ein 3fach Multisplitgerät her, z.B. Mitsubishi Heavy SCM 50 ZS-W. Ist aber mit 5kW Kühlleistung wohl eher überdimensioniert.

    Anscheinend die Auftragslage. Ich habe bislang 14 Unternehmen in der Umgebung angeschrieben und immer gehört: keine Kapazität, so kleine Aufträge nehmen wir nicht. Und ich habe direkt nach der Installation der Kühlstation gefragt, noch nicht einmal nach einer Beratung oder Berechnung. Ich wage nicht an die Reaktion zu denken, wenn ich frage: ich bräuchte da mal eine fundierte Beratung und Achtung, ich muss aus allem eine Wissenschaft machen und will alle eure Empfehlungen erklärt bekommen, bis ich sie verstehe. ;)

    Bis 25°C bin ich Kumpel, danach zunehmend mürrisch, weil es im Arbeitszimmer im Sommer immer 2°C wärmer ist (Bewohner, Computer und so). Also ΔT eher bis 10°C. Außentemperatur der Außenhülle bei Sonneneinstrahlung hab ich noch nicht gemessen.

    Verstehe ich nicht ganz. Wenn ich nicht verschatten würde, hätte ich einen täglichen Anstieg von vielleicht 1°C (hypothetisch). Die Kühlung müsste damit mehr kühlen. Aber in Deiner Abschätzung wird das nicht berücksichtigt. Muss es nicht, weil die Erfahrung sagt, der Unterschied ist vernachlässigbar?

    Yes, Sir! Würde ich an die Automation hängen und die Wetterprognose für die nächsten 2 Tage mit einbeziehen.
     
  6. #6 Deliverer, 05.01.2023
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    Passives Kühlhalten ist die Basis. Soweit also top. Wenn Du dann noch an einer zentralen, möglichst hohen Stelle die Luftfeuchtigkeit rauskriegst, ist die Nummer eigentlich schon perfekt. 25° mit 70% ist bäh. 25° mit 40% ist ein Träumchen. Von daher, lass dir nicht einreden, keine Klima zu wollen! ;-)

    Ne, Verschatten ist schon wichtig. Und es geht ja auch ums energieeffiziente Kühlen. Tatsächlich kann man aber mit 3,5 kW in nem Neubau schon wirklich viel reißen! Im Hochsommer muss man Süden eh nicht groß verschatten, O+W tragen nur früh und spät Energie ein, da ist dann aber die Außentemperatur schon wieder geringer. Und dann hast Du noch die ganze Nacht, um das eine Grad wieder loszuwerden. Daher: Nein, ich würde (zumindest am Anfang) mal keine 5kW-Triple-Split einbauen. Außer natürlich, Geld spielt keine große Rolle. Meine Empfehlung mit einem zentralen Gerät (man muss immer auch schauen, ob es einen sinnvollen, zentralen Ort gibt, oder ob es halt doch zwei oder gar drei sein müssen) ist hauptsächlich ökonomischer Natur.

    Macht bestimmt Spaß und schadet wahrscheinlich nicht. Notwendig ist es aber auch nicht. Die Automatiken funktionieren zumeist wirklich gut, die ordentlichen Modelle haben einen großen Modulationsbereich. Also wie bei der Heizung: Lieber zu klein, als zu groß. Lieber wirds an drei, vier Tagen im Jahr mal für ein paar Stunden zwei Grad zu viel, als dass sie hundert Tage im Jahr vor sich hin taktet.
     
  7. Phoo

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    Messung liegt vor. Im Sommer je nach Witterung um die 50%, bei Gewitterstimmung und im Bad auch mal mehr, kommt durch die Lüftung bzw die Dusche rein. Ist aber mMn unkritisch.

    Hatte ich eigentlich für viel zu viel gehalten. Aber ist gar nicht so einfach, ein Multisplitgerät mit 4kW oder weniger zu finden. Das mit lieber zu knapp als zu großzügig wird wohl nicht klappen. Ich vermute, die Klima würde nur auf Minimalstufe laufen, um die Temperatur zu halten. Es ist ja nicht viel Wärme, die jeden Tag hinzu kommt!

    Ich fürchte, ich komme um das Triple nicht herum. Zwei kann ich im gerichteten Luftstrom der Lüftungsinstallation plazieren, so dass die kühlere Luft langsam in Richtung Nasszelle gesaugt wird. Und eins für das Büro, das im Sommer am meisten Wärme produziert. :lock

    Ich bin jedoch immernoch unschlüssig, was die Kühlstation im Fußbodenwasserkreislauf angeht. Es scheint nicht viele Menschen zu geben, die so etwas haben und ihre Erfahrung dazu kund tun. Jedenfalls nicht hier im Forum :(. Habe schon
    Lohnt sich ein Kühlmodul?,
    Noch mal Naturkühlung: praktische Erfahrungen gesucht! und
    Wärmepumpen mit Kühlungsfunktion abgegrast, aber die Zahl der tatsächlichen Benutzerberichte ist eher gering.
     
  8. #8 driver55, 07.01.2023
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  9. #9 Deliverer, 07.01.2023
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    Meine FBH kann auch kühlen. Ich nutze das an den 10 extrem heißen Tagen im Jahr, wenn die Splitklima es nicht mehr ganz schafft, die Temp zu halten.
    Das ist was feines und kann viel Energie aus dem Haus schaufeln. Aber ohne die entfeuchtende Wirkung einer Klima ist es ein Tropfen auf den sehr heißen Stein.

    Wer ne Klima hat, braucht die FBH-Kühlung nicht. Wer ne FBH-Kühlung hat, braucht ne Klima (wenn er es angenehm haben will).
     
  10. #10 Deliverer, 07.01.2023
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    Günstiger, redundanter und effizienter wären mehrere Single-Splits. Mit dem einzigen Nachteil, mehrerer Außengeräte.
     
  11. Phoo

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    Danke für die Tips. Werde dies in der nächsten Planungsrunde berücksichtigen!
     
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Heiz-/Kühlleistung abschätzen: wie?

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