Kehlbalkendach - Öffnung technisch möglich?

Diskutiere Kehlbalkendach - Öffnung technisch möglich? im Architektur Allgemein Forum im Bereich Architektur; Hallo Zusammen, wir haben die Gelegenheit bei einem Altbau (kleineres EFH, Siedlerbau, BJ circa 1930) zuzuschlagen. Der Grundriss bietet...

  1. #1 Feierei, 27.03.2022
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    Hallo Zusammen,

    wir haben die Gelegenheit bei einem Altbau (kleineres EFH, Siedlerbau, BJ circa 1930) zuzuschlagen.

    Der Grundriss bietet (derzeit) nicht die räumlichen Möglichkeiten, die wir brauchen würden - was ja nicht schlimm ist.

    Wir wollen daher mehr Platz erschaffen und tauchen dabei nur langsam in die Unwegbarkeiten der Altbausanierung/-modernisierung ab.

    Dazu folgende Ideen:

    1. Das Dach ist ein Satteldach mit Kehlbalken (mein zurecht gegoogeltes Halbwissen), was eine Raumhöhe bis zum Kehlbalken von 1,7m hat. Wir sind zwar nicht groß, aber das ist schon nicht arg viel. Jetzt haben wir gelesen, dass man Dachstühle anheben kann. Klingt spooky, aber scheint nicht soooooooo ungewöhnlich zu sein (wenn es die Behörde zulässt versteht sich). Unsere Frage dazu ist, ob damit schon jemand Erfahrung hat und was man dabei beachten muss. Vielleicht hat auch jemand paar echte Erfahrungsbilder - da wären wir auch ziemlich heiß drauf :-).
    2. Alternativ (das ist eigentlich die Vorzugsvariante) würden wir im Obergeschoss (wo das Dach schon reinragt - typisches 1,5 Geschoss) zur Seite (als aus der Dachdeckung) "rausgehen" auf einen künftigen Anbau (es gibt schon ein erstes Geschoss, wo wir ein zweites drauf setzen könnten). Ganz blöde Frage: geht das überhaupt? Kann man ein solches Dach technisch überhaupt öffnen? Mit unserem laienhaft, naiven Ansatz, hätten wir gedacht, dass man die Sparren, die es betrifft entsprechend kürzt und die fehlende Dachabstützung durch einen Querträger löst. Kann auch absoluter Mumpitz sein :-).
    Soweit man es lesen kann, wird ja gesagt, dass der Umbau vorhandener Flächen einfacher/billiger ist, als der Neubau von Flächen. Naja...bei uns klingt beides irgendwie nach Neubau :-).

    Besten Dank im Voraus.

    Beste Grüße

    Frank
     
  2. #2 VollNormal, 27.03.2022
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    Machbar ist auf jeden Fall beides, wenn du das nötige Kleingeld mitbringst. Als dritte Option käme vielleicht noch in Frage, die Kehlbalken höher zu setzen oder anderweitig zu substituieren. Was davon die Genehmigungsbehörde zulassen würde, musst du selbst rausfinden.

    Egal wie, du brauchst professionelle Unterstützung. Zum Einen, was das architektonische angeht - nur weil man etwas bautechnisch umsetzen kann, heißt das ja noch nicht, dass auch eine sinnvolle Nutzung möglich ist. Irgendwo müssen ja Verkehrs-, Flucht- und Rettungswege sowie Belichtung, Ver- und Entsorgung etc. untergebracht werden. Zum Anderen dann für die Planung der technischen Realisierung. Alle drei Varianten beinhalten schon mal einen massiven Eingriff in die Statik des Gebäudes. Je nach Variante kommen dann noch unterschiedliche Anforderungen an die Details (wie z.B. die verschiedenen Anschlüsse der Bauteile) dazu.
     
  3. #3 Feierei, 27.03.2022
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    Besten Dank für Deine schnelle Info. Und ja ganz klar: Alleine trauen wir uns auch hier nicht ran bzw. hätten das nicht gemacht. Das mit den Kehlbalken höher setzen klingt auch interessant...dass hätte auch noch andere Vorteile aus unserer Planung heraus (damit will ich jetzt hier keinen langweilen :-)).

    Wir haben mal sportlich 30 TEUR angesetzt für das Vorhaben. Kann viel zu wenig sein und klar - das kann man von der Ferne ohne Unterlagen de fakto nicht beurteilen. Aber vielleicht hat sowas ähnliches ja jemand gemacht...Erfahrungen sind da nicht so häufig abrufbar.
     
  4. 11ant

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  5. #5 simon84, 27.03.2022
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    Für 30 hat dir die Spezialfirma das Dach angehoben.
    Nichts davor und nichts danach

    Euer Vorhaben ist nicht Dach anheben
    Sondern euer Vorhaben ist zusätzlichen Wohnraum schaffen

    Das restliche Haus muss doch so oder so saniert werden ?
     
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  6. #6 ApfelJohn, 28.03.2022
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    Ein Dach zu "öffnen" und eine Gaube oder sonstiges einzubauen ist in der Regel kein Problem. Ggf. werden dann noch Rand Sparren eingezogen um die Bestandssparren nicht zu belasten, aber das kann der Planer dann im Detail an eurem Haus klären.

    Falls es sich aber um ein richtiges Kehlbalkendach/Sparrendach handelt, ist es in aller Regel fast unmöglich eine Öffnung/Gaube in die Sparren nachträglich einzubauen und wenn dann nur mit Abfangmaßnahmen/Stützen im Wohnraum (angenommen die Holzbalken sind nicht super überdimensioniert) .

    Aber wie gesagt, falls es ein Pfettendach mit Kehlbalken decke ist, sollte es weniger ein Problem sein.

    - Bin selbst Statiker, und wollte in meinen Altbau im Zuge einer Kernsanierung das selbe machen - Loch bis zur Kehlbalkendecke und Ausgang für einen späteren Anbau bauen. Ich hab jede mögliche Konstruktion, Anschluss und sonstiges versucht, aber es wahr schlichtweg unmöglich in unser Kehlbalkendach eine Öffnung zu schneiden.
     
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