@Ralf: Sehr freundlich. Ich bin Baulaie, aber Unterrichtsexperte. Insofern wäre es schön und hilfreich, wenn wir auf Augenhöhe diskutieren könnten. Ich habe nämlich nicht die Wahl zu sagen: Das geht nicht! Ich habe zig Vorgaben (Thema, Zeit, Kosten und Verfügbarkeit der Materialien, Platz, Sicherheit, Fähigkeiten der Schüler, ...), die mehr oder weniger gut zusammen passen und plane (!) daraus eine Unterrichtsreihe. Diese Planung muss zu einem Ergebnis führen, eine Alternative habe ich nicht. Das Wesentliche habe ich auch schon geschrieben. Ich kann den Eltern nicht 20 Euro für das Material abknöpfen, das geht nicht. Ich kann auch nicht 15 Häuser groß wie Umzugskartons lagern, so viel Platz haben wir nicht. Und wenn diese Überlegungen zu der Erkenntnis führen, dass das Modell eher eine Gartenhütte als ein Einfamilienhaus wird, ist das auch egal. Deswegen war meine Eingangsfrage ja auch die nach dem Maßstab. Und wenn in der Realität 6x16 cm Querschnitte für die Außenwände genommen werden, kann ich das mit einer Leiste 5x15 mm gut annähern und hätte also einen Maßstab 1:10. Möchte ich also maßstabsgetreu arbeiten, lande ich wieder bei der Gartenhütte. Und schwupps, muss ich mir keine Gedanken um Grundrisse und Treppen machen, was natürlich auch viel zu weit führt. Ich arbeite an einer allgemeinbildenden Schule. Und wenn ich jetzt noch bedenke, dass wir eine Jahrgangsstufe drunter ein Fahrzeug gebaut haben werden, lande ich bei einer Garage oder einem Carport mit integrierter Werkstatt, dann könnte ich die Eindeckung aus Plexiglas machen, dann haben wir auch noch Kunststoffe sägen und bohren mit drin. Ich weiß schon, was ich tue, s.o. Viele Grüße, Patrick
War zwischendurch zu Tisch und habe die letzten Posts nicht gelesen, also nochmal: Ich habe mir das auch nicht ausgesucht. Aber ich muss das Beste draus machen. Und könnt ihr bitte mal davon ausgehen, dass andere Leute in ihrem Beruf auch gut sind?
immer wieder gerne genommen, als einstieg: grundriß des eigenen kinderzimmers zeichen, mit wandabwicklungen und materialcollage. m= 1:20
Das hat doch damit nichts zu tun, keiner hat Dir deine Kompetenzen als Lehrer abgesprochen! Ich finde nur das Lernziel fragwürdig, ebenso aber auch das Lernziel des Lernens vom Zauberlehrling etc.! Wo wäre das Problem, das jeder für sich ein Haus aus Pappe baut, wo jeder seine Vorstellungen einbringt, Grundriss, Dachform, was weiß ich! Wenn Du die Häuslein in 1:40 baust, hat ein reelles Haus von 12 x 12 m eine Größe im Klassenraum von 30 x 30 cm. Das wird doch jeder hinbekommen, oder???
was soll das endziel sein? doch sicherlich nicht ein modell, in m=10? von jedem schüler gebastelt, oder als gemeinschaftsaufgabe? ich dachte primar geht es um grundlagen der architektur verstehen und nicht um ein tolles arbeitsmodell, als werkstattaufgabe? denn bevor ich ein modell baue, muß ich ja erstmal halbwegs (theoretisch) wissen um was es eigentlich geht. ansonsten hat das ja mal mehr mit "werken"zu tun (früher hieß das unterrichtsfach so bei mir), im werksaal?
laß sie kreativ werden deine schüler, soll ja auch spaß machen und keine berufsbildende maßnahme sein.
Das ist doch Quatsch...Grundlagen der Architektur...doch nicht in der 9. oder 10. Klasse! Ich würde schauen, dass ich was gemeinsam mit den Schülern erarbeite, mögliche Grundrisse, aktuelle Bauten, Bauprojekte, Wohnen in der Stadt der Zukunft, Gestaltungsmöglichkeiten oder so was! Und dafür baut jeder sein eigenes Modell und stellt es zum Schluss der Klasse mit einem kleinen Referat vor! PS: Ein Modell für alle ist sowieso blöd, da bauen dann immer die dran, die an so was auch privat Spaß haben oder es können, der Rest steht rum, stört und langweilt sich, gerade oft auch Mädels!
siehe #18 Das Fach hat theoretische Anteile, in denen wir die Grundlagen vermitteln, und praktische, in denen wir tatsächlich ein Modell m=10 bauen könnten, um das Theoretische zu unterstützen. Wird sogar benotet. Bei Bedarf kann ich gerne den Lehrplan einstellen.
Passt doch ! Jetzt noch ein Blech abkanten für Tür/Tor.... Fingerfertigkeiten schulen? Training für die restlichen 9 Finger? ((Ich hab schon Leute SMS/Nachrichten tippen sehen, das ging mit einem Daumen schneller als ich auf einer Tastatur vor dem PC schreiben kann.)) Ideen für einen späteren Berufswunsch ausloten? Theorie in Praxis umsetzen und vergleichen? Ergebnisse erzielen ohne Differentialgleichungen & Co. ?
ich denke schon auch, dass es um mehr geht (gehen müsste), als ein blech abkanten, oder ein holzmodell im werksaal zu bauen. http://www.akbw.de/fileadmin/downlo...acht_Schule/Baukultur_als_Bildungsauftrag.pdf
Umgekehrt dito. Ich (annähernder) Unterichtslaie, dafür Bauexperte. Wie Du das Deinen Kiddis beibringst, sei Dir überlassen, keine Sorge. Aber wie gesagt, entweder wird es vernünftig und die Schülerinnen und Schüler nehmen etwas sinnvolles über das Zuschneiden von Holz und Pappe hinaus mit, dann wird das nix im gegegeben Zeitrahmen oder es wird genau das, was Du skizziert hast - eine mit Verlaub dämliche Garage! Und wenns in den Curucula(e) steht und aus den Vorgaben nur Dreck rauskommt, dann darf man/frau auch mal genug Arsch in der Hose haben, genau das der Fachbereisleitung, der Schulleitung und der Elternvertretung auf den Kopf zu zu sagen und die Curucula(e) ignorieren. Denn so ist das einzige Ergebnis für alle Nicht-Lehrkräfte bloß Frust. So viel Erfahrung mit Schule habe ich, um das beurteilen zu können!
dass ich mir das jetzt nicht alles durchlese, sei mir gestattet. also gehts doch um berufsvorbereitung maßnahmen? also ich baue ab und zu noch modelle aus pappe, aber die dienen eigentlich mehr mir, in der entwurfsaufgabe, als einem zukünftigen bauherren. deine schüler wollen doch nicht modellbauer werden? vermutlich habe ich da was falsch verstanden, da kannst du sie auch ein paar fahrradständer zusammenschweißen lassen, mit bauen und wohnen hat das auch zu tun.
Alleine diese Kompetenz kann nur einer fordern, der keinerlei solche hat - auf keinem Feld. Ich bin mal frech und behaupte, dass das sogar viele kleinere und mittlere Büros überfordern würde. Vor allem die, die nie beides angewendet haben! Der ist nur minimal besser und füllt alleine Deine 60 Stunden, wenn es auch nur halbwegs vernünftig durchgearbeitet werden soll. Insgesamt würde ich als Voraussetzung für das Erreichen der Ziele des Inhaltsfelds 7 ein Grundstudium Architektur bis zum Vordiplom (Nicht Becherleer/Masterofdesaster) ansetzen! Idealerweise mit vorgeschalteter Lehre aus dem Rohbaubereich!
Oh, ich würde das fachgerechte Zusammenschweißen eines Fahrradständers eher auch nicht in einer Stunde Arbeitslehre an der Schule sehen wollen, Schweißen ist nichts für mal eben so, wie manch einer meint, richtiges Schweißen ist eine Kunst!!!!
Google - Fachzeichnen Bau Ist als Einstieg in Grundlagen zum Fachzeichnen mit Sicherheit die eine oder andere pdf dabei, die Linien, fachgerechte Bemaßung usw. erklärt. Oder Berufsschulliteratur zum Thema Bauberufe. Die steigt in etwa auf dem Niveau ein, dass Deine Schüler beim verlassen der 10. Klasse haben sollten. Gruß Stoni
Jau, Ralf, da bin ich nun wieder bei Dir. Ich dachte es ginge um das verstehen einer Konstruktion/ eines Tragwerks/ eines Hauses. Aber was in den Lehrplanansätzen angerissen wird haben wir in mehreren Semestern erarbeitet, natürlich mit mehr Tiefgang, aber wie man das in60 Stunden auch nur ansatzweise schaffen möchte, weiß ich wirklich nicht. Erstmal plant man gemeinsam ein Haus. Von mir aus kupfert man auch ab. Ist O.K.. Dennoch sollte man das Geplante verstehen. Warum Bad (OG) + WC (EG) übereinander. Wie lang muss die Treppe eigentlich sein? Tragende Wände, aussteifende Wände....Deckenspannweiten. Dann baut man das Ganze auch noch. Die 60 Stunden sind längst rum. Dann aber auch noch alternative Konzepte, Energieoptimierung...sorry...kannst ja nix dafür, aber das Vorhaben ist zeitlich etwas knapp ausgestattet. Wie will man das Lehren? Leeren wäre angesagt. Reduzieren des Programms.
In dem Lehrplan steht auch nix vom bauen drin, wenn ich da mal kurz quer lese. Vielleicht habe ich es auch überlesen. Wer hat entschieden, dass es was mit bauen zu tun haben muss? Die Schulleitung? Also ich würde auf alle Fälle eher in die Richtung gehen, warum unsere Umwelt so gebaut ist wie sie gebaut ist. Also verstehen wie etwas funktioniert und dazu im eigenen Umfeld anfangen, also die eigenen vier Wände. Dazu noch etwas Theorie wie sich die Bautheoretiker das ideale Wohnen so vorstellen (vorstellten), Rückzugsraum, helle Raumteile für wenn es einem gut geht, dunkle Raumteile für wenn es einem schlecht geht.... Naja, Theorie eben. Jeder analysiert dann sein eigenes Zimmer in Anlehnung der Theorien und baut sein Zimmer/Wohnung oder das Stockwerk wo er wohnt mit Finpappe nach, oder sein Phantasiezimmer wie es sein sollte. Bisserl Theorie warum Bad und Küche übereinander liegen usw... Macht mal einen Rundgang durch das Schulgebäude und erklärt warum die Dinge dort so sind wie sie sind. Lasst sie die Dachkonstruktion anschauen, wenn es eine solche bei euch gibt. Ansonsten macht einen Ausflug zu einem interessanten Gebäude, das euch ein Eingeweihter erklärt usw... Das wären Dinge, die ich den Kücken so zutrauen würde, aber nicht die gesamte Konstruktion eines Hauses, bzw Holzhauses. Ansonsten finde ich die Idee durchaus OK. Mit Architektur befassen sich die Leute sowieso kaum und dann müssen sie in der Gemeinde über Bauvorhaben abstimmen...
