Pro oder Contra? Warum habt ihr (k)eine KWL?

Ein Konzept muss noch keine Planung oder sogar ein Ausschreibungstext sein

 

Hört sich danach an, als ob er einem Hersteller mit dem Anfangsbuchstaben P vertreibt - die nehmen m.W. nach für die Planung einen Obolus.

Wie ich mittlerweile für unseren Hersteller (mit Z) erfahren habe führt dieser eine Anlagenauslegung kostenlos aus. Geht sogar online auf der Webseite, man kann aber als Endkunde leider nicht speichern. Kommt aber das gleiche raus wie bei der Berechnung durch den Hersteller (wäre ja auch schlimm wenn nicht!). Mit der daraus resultierenden Materialliste und der Preisliste kann man dann schonmal grob die Kosten abschätzen. Grob bedeutet: Auf den Listenpreis gibts noch einen Rabatt und es kommt noch der Einbau hinzu. Als grobe Näherung kann man sagen dass der Rabatt auf den Listenpreis für den Einbau reicht.

 

Unter Konzept verstehe ich, wie der LAB die Anlage plant.
Grundsätzlich wird er sich für einen Hersteller von Haus aus entschieden haben. Das ist auch das kleinste Problem.

Dann ist die Frage wie Dein Grundriss aussieht.
Danach wird er entscheiden, wie er die Rohre verlegt,
ob in der Rohdecke, "im" Estrich oder Rohfußboden, etc.

Er wird sich überlegen oder ist überzeugt, ob er Etagenverteiler einsetzt, oder alles einzeln zur Anlage führt.

Er entscheidet, ob die zentrale Anlage in den Spitzboden oder den Keller kommt.

Evtl lässt er Dich entscheiden und fragt Dich vorher wo Möbel aufgestellt werden, oder auch nicht und plant Ein+und Auslässe nach seinem dünken.

Abschließend wird er noch entscheiden, dass Du Feuchterückgewinnung, EWT, etc Du benötigst.

Aber sicherlich verheimlicht er Dir, dass Du eine Überwachungseinrichtung beim Betrieb mit einer Feuerstelle benötigst.-Das geht ihm nichts an, es sei denn er verkauft ihn Dir gleich mit.

Hat er das alles gebastelt, und es sei Dir gesagt, falls er eine ANlage schon einmal montiert hat, macht er das auf Anhieb, ist's von einem Angebot nimmer weit weg.

ABER: Das was der eine LAB als die Lösung findet, kann für einen anderen absoluter quatsch sein.

 

Ich hatte mehrere (Grob-!)Planungen kostenlos erhalten, davon auch eines von einer Firma mit P... . Frage die Lüftungsfirmen direkt an, nicht den HB o.ä..
Meine Einschätzung und dann Erfahrung: diesen Teil der Lüftungsplanung (wo und wie genau Leitungen und Auslässe ... ) machst Du am besten selbst in Abstimmung mit dem Architekten, denn das was die Lüftungsfirmen abliefern, ist eh viel zu grob.
Den Rest kannst Du Dir eh aneignen, wenn Du mal eine Planung von den Firmen und die Foren hier bzw. im HTD studierst.
Schliesslich habe ich mich auch zum Selbstbau entschieden, denn die Profis machen das sicher nicht sorgfältiger als der BH. Das spart dann auch ca. 3-5T€.

Die Kosten müssen damit deutlich <10T€ machbar sein und waren es bei mir auch. Ich habe meine Kellerräume mit insgesamt 1x Zu- und Abluft für die 3 Räume eingebunden, aber es liegt auch alles in der thermischen Hülle.

Nach der Entscheidung für ein bestimmtes Prinzip (vgl. OldBo´s Seiten) und Verlegesystem sollte man v.a. einen senkrechten Technikschacht mit viel Platz an geeigneter Stelle im Grundriss dafür einplanen. Der Standort des Gerätes ist natürlich auch sorgfältig zu überlegen, aus meiner Sicht gehört das in den Keller. Ferner favorisiere ich "Sternverteilung" und PE-Schläuche in Betondecken.

Für mich also nur eine Frage des Wie, nie des Ob! Vorher würde ich jede andere Haustechnik weglassen, aber nicht die zentrale KWL mit WRG.

 

schau mal auf lueftungsblog.de nach dann hast Du den Namen.

Der Raum um die KWL muss gedämmt sein-bei WRG, sonst machst Dir die zurückgewonnene Wärme ja gleich im WT zunichte.

Du sagtest aber 1,1m Platz-das wird dann wirklich knapp.
Wieviel m² und wieviel Räume bekommt das Haus?

wie schon gesagt, wäre ein Schacht optimal

Grüße,
Lio

 

aaah .. du stehst auf probleme unterm dach.

beim keller, 2 (?) seiten zuvor .. das gleiche "problembewusstsein"?!

in einzelfällen kann eine dämmung der decke (statt des dachs) funktionieren -
zb
bei e. betondecke.
dann versagt halt ein anderer teil des nichtvorhandenen luftdichtigkeitskonzepts ..

warum schreib ich das?
planen und bauen is a bissi mehr als nur die lösung eines singulären problems.
das kann man vor baubeginn (nahezu kostenlos) oder erst nach "fertig" (mitunter
ziemlich teuer) feststellen.

 

Was Geräusche betrifft, bin ich ein Sensibelchen

Bin auch am Überlegen ob, aber eigentlich habe ich mich schon dafür entschieden. Einzig einen Haken sehe ich in einer möglichen späteren zu hohen Geräuschentwicklung der Anlage durch eine fehlerhafte Montage oder Planung. Eine schiefe Wand, krumme Dachlatten oder anderen Murks noch während der Bauphase rechtzeitig zu bemerken, traue ich mir durchaus zu. Doch wie erkenne ich bei einer KWL, ob die Handwerker einen guten Job machen oder nicht? Wasserrohre kann man abdrücken und auf Undichtigkeiten überprüfen bevor der Estrich draufkommt. Doch wie sieht das bei solchen Lüftungsanlagen aus? Kann das Ergebnis erst mit der Inbetriebnahme auf eventuelle zu laute Strömungsgeräusche hin überprüft werden (wenn alles schon zu spät ist)?

 

wenn man die leitungsquerschnitte nicht überfordert, d.h., wenn die strömungsgeschwindigkeit
im rahmen bleibt, sollte ein wesentlicher punkt für e. "leise" anlage erfüllt sein.

 

Raum durchströmen.
Oben auf der einen Seite rein, auf der anderen Seiten (egal ob oben oder unten) raus.
In der Mitte hängt das Ding, wo das Licht raus kommt. Jedenfalls des öfteren.

 

so sieht's aus.

Das Gerät muss frostfrei aufgestellt werden!
Im SB haste kaum möglichkeit für einen EWT!

 

Wir haben vor 4 Jahren in Holzständerbauweise ein KFW60 Haus neu gebaut.

Wir haben uns gegen eine KWL entschieden und ich will hier kurz schreiben, warum wir uns so entschieden haben und wie ich die Sache heute sehe:

Eine zentrale KWL kam für mich nicht in Frage, weil ich da Bedenken hatte, dass die Anlage nach mehreren Jahren oder gar Jahrzehnten Betrieb verdreckt und ich das nie wieder saniert bekomme. Sicher ist alles mit Filtern abgesichert - aber ich weiß aus Erfahrung, dass selbst beim besten Filter immer so ein klein wenig durch kommt. Auch ist mir ein Fall bekannt, wo ein Hauseigentümer seine Lüftungsanlage auf Dauerbetrieb stellen mußte, weil sonst aus der Abluft ein unerträglicher Mief kommt. Würde es Reinigungskonzepte für Zu-und Abluftsysteme der Anlagen geben, dann wäre meine Bewertung eine andere - aber so: ne, ein Rohrsystem, in dem meine Raumluft bewegt wird, das ich nicht gründlich reinigen kann - das ist nichts für mich. Und an dieser Einschätzung hat sich bis heute nichts geändert.

Nun zur dezentralen Lüftungsanlage: die war mir schon deutlich sympathischer. Wenns hart auf hart kommt, kann ich da die komplette Anlaoge ohne großen Aufwand leicht rückbauen oder gegen eine neue austauschen. Nur ist es leider so, dass ich zum Zeitpunkt unseres Baus keine Anlage gefunden habe, die mich überzeugt hätte.

So haben wir bei der Elektroinstallation im Rohbau eine separate Stromversorgung für eine dezentrale Lüftungsanlage, die zentral auf eine zukünftige Steuereinheit zuläuft, verbauen lassen. Das waren nur ein paar Kabel und ein paar Dosen für recht wenig Geld.

Ich habe immer noch keine Anlage gefunden, die mich überzeugt. Auch haben wir einen Kaminofen, der die Sache zusätzlich schwierig macht.

Meine Erfahrung heute: selbst in einem wirklich sehr gut gedämmten und abgedichteten Haus läßt es sich ohne Lüftunganlage gut leben.

Feuchtigkeit ist überhaupt kein Problem - eher ist es bei uns im Haus zu trocken (ein Problem, das vermutlich durch eine Lüftungsanlage noch verschärft werden würde).

Sauerstoff hat man auch genug zum atmen.

ABER: Das eigentliche Problem heißt CO2. Wenn man da mit eine 4-köpfigen Familie zusammen im Haus ist, muss man schon öfter mal lüften. Wir lüften da nach Bedarf - und den Bedarf zeigt uns ein CO2 Messgerät an, das wir im Flur aufgestellt haben und das uns beim Erreichen der Pettighofer Zahl von 1000 ppm ein gelbes Signal und beim Erreichen der DIN-Norm von 1500 ppm ein rotes Signal gibt. Die Geräte gibt es so für um die 150 EUR im Elektronikfachhandel. Wir lüften in der Regel so bei 1200 ppm und zwar für 10 Minuten mal quer durch und erreichen dann Werte von ca 500 ppm - und das reicht dann erst einmal wieder ein paar Stunden.

Es ist das erstaunlich festzustellen, dass verschiedene Personen einen durchaus sehr unterschiedlichen CO2 Umsatz haben können. Wenn meine Frau mit den Kindern allein im Haus ist, dann reicht 1x Lüften je Tag - wenn ich da dabei bin, dann steigt der CO2 doch deutlich schneller.

Wir haben das erste Jahr, das wir im Haus gewohnt haben, noch kaum gelüftet. Vergleicht man den Heizverbrauch dieses Jahres mit den folgenden, in denen wir doch recht oft lüften, so ist der Unterschied erstaunlich gering. Wir sind immer so zwischen 45 und 53 KW/Quadratmeter und Jahr.

Der Wandaufbau unseres Hauses ist so, dass wir innen eine doppelt beplankte Gipsfaserplattenwand haben. Vermutlich speichert die die Wärme so gut, dass der gewisse Wärmeverlust, der durch das Lüften bedingt ist, schnell wieder ausgeglichen ist.

Wie sieht es in der Zukunft aus: Nun, wir leben so gut, wie wir das grad tun - aber ich halte weiter Ausschau nach einer dezentralen Lüftung mit einem Konzept, das mich überzeugt (darum bin hier auf diese Seite gestoßen, der ich im Vergleich mit anderen Seiten dieser Art ein hohes Niveau und eine lebendige Community bescheinigen kann).

Viele Grüße
Taylor