Streifenfundamente aus Beton-Schalungssteinen für EFH

Diskutiere Streifenfundamente aus Beton-Schalungssteinen für EFH im Praxisausführungen und Details Forum im Bereich Architektur; Hallo liebe Bauexperten, im April diesen Jahres haben die Bauarbeiten zu unserem Einfamilienhaus begonnen. Unser geplantes EFH hat die...

  1. #1 bauherr2023, 05.05.2023
    Zuletzt bearbeitet: 05.05.2023
    bauherr2023

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    Hallo liebe Bauexperten,

    im April diesen Jahres haben die Bauarbeiten zu unserem Einfamilienhaus begonnen.

    Unser geplantes EFH hat die Abmessungen 9,5m x 8,15m, wird auf einer 20cm starken Bodenplatte aus WU-Beton C 25/30 zzgl. Streifenfundamenten gegründet und ist nicht unterkellert. Die Grundmauern des Hauses sollen aus 30er Porenbetonsteinen bestehen. Die Dämmung erfolgt über 70mm EPS20 Platten (WLG035) unter der Estrichschicht.

    Die Streifenfundamente werden aus konstruktiv bewehrten Beton-Schalungssteinen mit den Abmessungen 495mm (B) x 333mm (L) x 250 mm (H) errichtet und mit Beton C 20/25 verfüllt.

    Das Baugrundstück hat eine leichte Hanglage und wurde vom Erschließungsträger der Wohngebietsstraße vor wenigen Jahren mit Erdaushub aufgeschüttet. (voranging Lehmiger Boden) Es wurde ein Bodengrundgutachten erstellt.

    Da gem. Gutachten tragfähiger Boden teilweise erst nach 80 - 110cm erreicht wird (dies entspricht in etwa auch der Auffüllungsschicht) haben wir uns mit dem Architekten entschlossen, die Auffüllungsschicht komplett gegen Mineralgemisch auszutauschen.

    Die Streifenfundamente haben gem. Statiker eine Höhe zwischen 1,10 m - 1,45 m (ohne Bodenplatte) und reichen bis auf tragfähigen Grund (entspricht dem gewachsenen Boden)

    Nach Errichtung der Streifenfundamente soll der gesamte Innenraum mit Mineralgemisch ausgefüllt werden. Der umliegende Arbeitsraum bis zur Baugrubensohle soll in einer Breite von min. 0,5m mit verdichtetem Mineralgemisch aufgefüllt werden.

    Zur Bausausführung:

    Es wurde zunächst eine abgetreppte Baugrube in Tiefe der Auffüllungsschicht hergestellt. Auf der Baugrubensohle wurde im Anschluss eine Schicht Frostschutz (ca. 10cm) aufgetragen. Danach wurden die Gräben für die Gebäudeentwässerung gezogen, KG-Rohre eingebaut und diese eingesandet.

    Unbenannt-2.jpg

    Für den ersten Abschnitt der Streifenfundamente wurde ein Streifen auf der Baugrubensohle ausgehoben, der Boden verdichtet und mit einer Sauberkeitsschicht von 5cm Unterbeton C12/15 aufgefüllt. Darauf wurde die erste Reihe der Schalsteine gesetzt.

    WhatsApp Image 2023-05-04 at 17.50.11.jpeg WhatsApp Image 2023-05-04 at 17.51.00.jpeg

    Aufgrund der vorgegebenen Höhe der Schalsteine von 250mm gehe ich davon aus, dass die Streifenfundamente insgesamt höher werden, als vom Architekten geplant. Die geforderten 1,10 m werden aus 5 Reihen errichtet (1,25 m), die 1,45 m aus 6 Reihen. (1,50m)

    Im Anhang aktuelle Fotos vom Baugeschehen.

    Über eine fachliche Einschätzung der durchgeführten Tiefbauarbeiten würden wir uns freuen. Uns erscheint die Sauberkeitsschicht etwas dünn. Sollte unter den Streifenfundamenten nicht eine weitere verdichtete Schicht aus Frostschutz-Mineralgemisch eingebracht werden?

    Vielen Dank im Voraus!
     
  2. #2 Wieland, 06.05.2023
    Wieland

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    Hallo Themenstarter,

    in Deutschland kommt die Ausführung mit Schalsteinen eher selten zur Ausführung.

    In Ireland werden Fundamente für 2 stöckige
    Häuser nahezu alle konventionell meist in
    30cm breite mit massiven Betonsteinen
    kleineres Format gemauert.

    Die Breite deines Fundaments ist 49,5 cm,
    das sind 4950c2 / lfdm Fundament, bei
    einer zulässigen Bodenpressung von in der
    Regel 20N/cm2 , entspricht 99KN/lfdm also
    9900kg / lfdm!

    Da du uns nicht geschrieben hast wieviel Stockwerke
    du baust und welche Last pro laufende m Fundament
    ankommen, musst du dir das selbst ausrechnen!

    Im Vertrauen auf deine Fachleute vor Ort, hätte ich
    bei dieser Ausführung, grundsätzlich keine Bedenken
    und bitte die erforderliche Stahleinlagen der Boden
    bzw. Fundamentplatte nicht vergessen!

    Safety first
     
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  3. #3 Tilo, 06.05.2023
    Zuletzt bearbeitet: 06.05.2023
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    Hallo
    Die Sauberkeitsschicht ist nicht zu dünn.
    Die 5 cm reichen da völlig aus.
    Viele Firmen legen gern auch nur eine Folie, als Trennung, darunter.
    Der Schal- und Bewehrungplan der Streifenfundamente und der Bodenplatte sind jetzt die wichtigen Pläne. Darin findest du alle Informationen, wie es weitergeht......
    Dazu den Grundleitungplan und den Plan für den Fundamenterder.
    Bitte ein Augenmerk auf alle Rohrdurchführungen durch die Bodenplatte richten. Du hast einen WU- Beton. Da gibt es einige unterschiedliche Lösungen, wie die Rohrdurchführungen auch zuverlässig wasserdicht ausgeführt werden können.
     
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  4. SIL

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    Wieland hat dies schon Recht ergiebig beschrieben , da du uns keine Angabe zum Boden gegeben hast , bleibt es eine Schätzung , bei der Einbindetiefe und den verwendeten Format liegt die zul. Pressung im ungünstig Fall bei ca 140 im optimalen bis 400 KN/m² ( je nach Boden ) insofern für EFH völlig ausreichend, problematisch sind nur Böden in Richtung Schluff/ Kleie und hohen Wasseranteil
    Nein.
     
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  5. #5 bauherr2023, 07.05.2023
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    Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung und die erste Einschätzung.

    Es handelt sich um ein zweigeschossiges Einfamilienhaus mit Satteldach. Die Bodenplatte sowie die Geschossdecke haben eine Stärke von jeweils 20cm. Hinzu kommen Fußbodenaufbauten von 17-18cm. Die Außenwände bestehen aus 30er-Porenbeton. Anbei eine Schnittzeichnung:

    Bildschirmfoto 2023-05-07 um 15.25.06.png

    Gern liefere ich die fehlenden Informationen noch nach. Mir liegen folgende Protokolle durchgeführter dynamischer Plattendruckversuche vor:
    Bildschirmfoto 2023-05-07 um 15.32.00.png

    Als Plattenunterlage wurde Sand verwendet. Prüffläche war jeweils das Erdplanung (blaue Schicht).

    Anbei noch ein Auszug aus dem geotechnischen Bericht zum Bodenaufbau des Baugrundstücks:

    Bildschirmfoto 2023-05-07 um 15.37.23.png


    Bildschirmfoto 2023-05-07 um 15.51.46.png Bildschirmfoto 2023-05-07 um 15.51.36.png
    Bildschirmfoto 2023-05-07 um 16.01.22.png

    Talseitig ist eine Geländeanhebung von ca. 80cm erforderlich. Bergseitig liegt der EG-Fußboden knapp über der vorh. Geländeoberfläche. Innerhalb der Gebäudegrundfläche weist das Gelände einen Höhenunterschied von ca. 50 cm auf.

    Die Auffüllungen (grüne Schicht) bestehen aus einer tonigen, kies- und sandhaltigen Grundmatrix. Diese Auffüllungsschicht endet in einer Tiefe von 0,9 m (KRB 2) bzw. 1,1 m (KRB 1). Im Anschluss an die Auffüllungen sind in geringer Mächtigkeit Verwitterungstone in steif bis halbfester Konsistenz abgelagert. Auf dieser Schicht (blaue Schicht) werden die Streifenfundamente abgesetzt.

    Es wurde kein Grund- oder Schichtenwasser angetroffen. Die Böden im Gründungsbereich sind im Sinne der ZTVE-StB frostempfindlich.

    Aus dem Gutachten geht noch hervor, dass die Böden in der Aushubsohle nicht nachverdichtet werden dürfen.

    Leider fehlen mir hierzu die Fachkenntnisse um eine entsprechende Gründungsmaßnahme abzuleiten bzw. die technische Ausführung zu bewerten. Auch hinsichtlich der Bodengrundverhältnisse würden ich mich daher über eine Einschätzung freuen.

    Vielen Dank!
     
  6. #6 bauherr2023, 07.05.2023
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    Abschließend noch ein Foto vom aktuellen Baufortschritt:

    Bildschirmfoto 2023-05-07 um 16.15.45.png
     
  7. #7 bauherr2023, 10.05.2023
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    Über eine fachliche Einschätzung zum o. g. Sachverhalt würde ich mich freuen.

    Besten Dank im Voraus!
     
  8. #8 bauherr2023, 21.05.2023
    Zuletzt bearbeitet: 21.05.2023
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    Liebe Community,

    am Mittwoch, den 17.05. wurde der erste Teil der Schalsteine bis in eine Höhe von 1,50m mit C20/25 betoniert (8er Körnung, Festigkeitsentwicklung Mittel, insgesamt 15m3) Der Beton wurde mir einer Betonpumpe eingebracht und mittels Rüttler verdichtet.

    Da die Schalsteine nur lose aufeinander liegen, ist an einer Gebäudeecke ein Schalsteine der zweiten Reihe von oben um wenige Zentimeter herausgedrückt worden. An den übrigen Ecken sind es nur wenige Millimeter. Ist dies weiter problematisch?

    IMG-20230520-WA0001.jpg

    Weiterhin ist uns aufgefallen, als wir gestern die Baustelle besucht haben, dass das Fundament nicht mit Folie abgedeckt wurde. Auf der ungeschalten Betonoberfläche haben sich kleine Risse gebildet. Stellt das ein Problem dar?

    Vielen Dank im Voraus!
     
  9. SIL

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    Nein.
    Nein.

    Die Bodenplatte liegt allseitig plus das verdichte Bett aus Mineralgemisch , was hier etwas stutzig macht ist im Schnitt die relativ geringe Dämmung umlaufend an der BPL auch die Tiefe mit -20 cm ist Recht knapp , hier muss noch etwas nachgebessert werden ... zumindest die zugewandte Hangseite kann so nicht belassen werden , eine Empfehlung abstellen von Perimeter und die Bauwerksabdichtung ist gar nicht dargestellt.
    Ansonsten Evd ist sehr unterschiedlich Bettung und Module sind für EFH ok , der Sohlwiderstand bezieht sich das Mineralgemisch , da
    ...
    ...
    Teilverdichtung ?

    Ansonsten sehe ich hier keine Probleme soweit ist alles im Rahmen.
    Was stellt das Geschmoddel dar an den untersten Reihen ?
    Fundamenterder ? Bei der Betonage der BPL - abdecken und an den Durchführungen Mauerwerkskragen anbringen lassen
     
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  10. Dipol

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    Der wäre nur in betonierten Streifenfundamenten möglich gewesen und ich unke, dass auch an diesem Bau die noch gültige DIN 18014:2014-03 noch viel zu neu ist um schon bekannt zu sein.

    Die neue DIN 18014:2023-xx ist fertig und im Druck aber vom NABau noch nicht veröffentlicht. Evtl. bekomme ich sie als Einsprecher vorab und werde den gepinnten Thread aktualisieren. Bis dahin ist vermutlich die neue Bodenplatte schon gegossen und ob mit oder ohne Funktionspotentialausgleichsleiter (CBN) wird sich herausstellen.
     
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  11. SIL

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    Das war nur als Hinweis , 'Erdfühligkeit' von Mineralgemisch ist nicht sonderlich...
     
  12. Dipol

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    Wie wahr!

    Da die Bodenplatte aus WU-Beton geplant ist und sich weder in aktuell noch mind. 0,8 m Frosttiefe nach DIN 18014:2014-03 noch der alten und auch wieder neuen Mindesttiefe von 0,5 m befindet, fällt die als Fundamenterder aus. Bleibt optional
    • ein Ringerder wie bisher nach noch gültiger DIN 18014:2014-03 in mind. 0,8 m Tiefe, der je 20 m Gebäudeumfang mit einem FPAL in bewehrten Bodenplatten und der MET/HES zu verbinden ist,
    • oder nach dem bereits anwendbaren Entwurf von E DIN 18014:2022-07, der in Kürze leicht modifiziert als Norm erscheinen wird, anstelle des RE zwei diagonal angeordnete Tiefenerder mit je 5 m Länge, die ebenfalls vorzugsweise über in bewehrten Bodenplatten verlegten FPAL aber neuerdings auch bedingt außerhalb davon miteinander und der MET/HES
    verbunden sein müssen.
     
  13. #13 bauherr2023, 22.05.2023
    Zuletzt bearbeitet: 22.05.2023
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    Vielen Dank erstmal für die Rückmeldungen!

    Nach meinem Verständnis wird die Bodenplatte mit einem Versatz von umlaufend 6cm auf dem Streifenfundament errichtet. Die erste Reihe Ytong-Porenbetonsteine wird dann wieder bündig mit dem Streifenfundament abschließen. Der dabei entstehende "Zwischenraum" von 6cm x 38cm wird dann mit einer XPS-Dämmung ausgefüllt. So ist es in der Zeichnung dargestellt.

    Was wäre hier die bessere bzw. korrekte Bauausführung?

    Das Gelände soll nach Fertigstellung des Gebäudes und im Zuge der Herstellung der Außenanlagen auf ca. -3cm bis -5cm umlaufend gleich angehoben werden. D. h. die Terrasse bzw. der gepflasterte Fußweg sollen sich später nahezu auf gleichem Niveau wie der Innenfußboden befinden.

    Eine Perimeterdämmung, sprich die Dämmung der Streifenfundamente ist nicht geplant. Die Bauwerksabdichtung ist in der Bauleistungsbeschreibung nicht weiter konkretisiert, außer dass es sich um eine konstruktiv bewehrte Bodenplatte in einer Stärke von 20 cm in der Betongüte C 25/30 aus WU-Beton handelt.

    Was wäre hier eine normgerechte Ausführung?

    Bei der Betonage der Bodenplatte werde ich darauf achten, dass diese anschließend abgedeckt wird. Für die Durchführungen der KG-Rohre sind Mauerwerkskragen geplant. Danke!

    Anbei zwei Fotos vom Ringerder. Das Band ist um das gesamte Fundament geführt worden. Es sind Abzweige aus Rundstahl nach oben angeführt, welche wahrscheinlich später mit der Bewehrung der Bodenplatte verbunden werden.

    Ringerder2.JPG

    Ringerder1.JPG

    Viele Grüße!
     
  14. SIL

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    Dieser 20 cm x 6 cm ( gesamt 38 cm ) entspricht gerade mal dem Mindestwärmeschutz nach ' DIN Beiblatt' , hier würde ich Rücksprache mit dem Planer halten bzw dem Ersteller Wärmeschutznachweis etc 20cm im Erdreich ist eindeutig zu wenig
     
  15. #15 Tilo, 22.05.2023
    Zuletzt bearbeitet: 22.05.2023
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    Hallo
    Die Aussenwand mit Porenbeton nur 30 cm Dicke, sollte im Wärmeschutznachweis auch gleich nochmal mit geprüft werden. Qualität Stein und Aussenputz. Nicht das der Nachweis nicht aktuell ist.
     
  16. #16 petra345, 23.05.2023
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    Für einen besseren Wärmeschutz würde ich die 30 cm PB-Wand dünner machen (17,5 reicht) und den entstehenden Raum mit Dämmstoff (WDVS) ersetzen.
     
  17. #17 bauherr2023, 22.06.2023
    Zuletzt bearbeitet: 22.06.2023
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    Hallo liebe Community,

    mittlerweile hat sich etwas getan auf der Baustelle. Deswegen anbei die aktuellen Fotos vom Baufortschritt.

    Die Streifenfundamente wurden abgetreppt hergestellt und mit C20/25 verfüllt. Zur Sicherheit haben wir die dem Erdreich zugewandte Seite mit Bitumenanstrich (keine Dickbeschichtung) gestrichen und die Fugen mit Spachtelmasse verfüllt. Anschließend haben wir die umlaufende Seite mit einer Noppenbahn (Noppen zum Bauwerk gerichtet) verkleidet.

    1.JPG

    Hier sieht man auch nochmal den Fundamenterder:

    3.JPG

    Verwunderlich war, dass teilweise Baustahl (16er) aus dem Steifenfundament herausragte (insbesondere Traufseite SO) und an den anderen 3 Gebäudeseiten nur wenige bis gar keine Eisen sichtbar waren. Nach Rücksprache mit dem Bauleiter müsse die Bodenplatte nicht mit den Streifenfundamenten verbunden werden. Wie ist hier die fachliche Einschätzung?

    2.JPG

    Das gesamte Fundament wurde von innen mit Frostschutz aufgefüllt und verdichtet. Der Arbeitsbereich außen wurde bis 20cm unterhalb der Bodenplatte ca. 50cm breit ab Fundament mit Frostschutz aufgefüllt. Hier soll noch eine Drainage verlegt werden. Sämtliche KG-Rohre wurden eingesandet.

    4.JPG

    Letzte Woche wurde dann die Bodenplatte, 20cm (C 25/30 WU-Beton) vorbereitet. Verbaut wurden 2 Lagen Baustahlmatten Q335 A / B mit 100mm Schlangen und 35mm Drunterleisten.

    5.JPG

    Als Sauberkeitsschicht wurde eine Baufolie verwendet. Die Folie liegt dabei nicht komplett auf den äußeren Streifen auf, wie auf den Fotos zu sehen ist. Stellt das ein Problem dar?

    7.JPG 6.JPG

    In der Bodenplatte wurde auch noch ein weiterer Fundamenterder einbetoniert. (siehe Fotos)

    Nach Betonage der Bodenplatte folgendes Ergebnis. Im Bereich der Anschlusseisen soll eine Stahlbetonwand hergestellt werden.

    8.JPG

    Ich habe die Bodenplatte ca. 6 Tage lang, je nach Witterung 1-3x pro Tag gewässert.

    Wie schätzt ihr die Qualität das Bauausführung ein? Verläuft hier alles nach Vorschrift? Gibt es Bedenken, Fragen?

    Ich freue mich wie immer auf eine fachliche Einschätzung.

    Im nächsten Schritt sollen die Hochbauarbeiten beginnen. Ich halte euch auf dem Laufenden.

    Sommerliche Grüße!
     
  18. #18 Dipol, 22.06.2023
    Zuletzt bearbeitet: 22.06.2023
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    Nach der eigentümlichen Definition der DIN VDE 0100-540 werden Ringerder außerhalb von Beton auch als "Fundamenterder in Erde" bezeichnet. Der RE hätte auch unter den Streifenfundamenten verlaufen dürfen. Vorbehaltlich frostfreier Einbautiefe in mind. 0,5 m halte ich den knappen Abstand zum Fundament für unbedenklich, die Abschaltbedingungen werden auch so locker ohne den PEN des Versorgers eingehalten.
    Da in der Sohle der Streifenfundamente kein Fudamenterder wie im Beispielbild 13 der DIN 18014:2007-09 (Siehe gepinnten Thread) eingebracht wurde, ist die DIN 18014 erfüllt, wenn
    • der Ringerder und in der bewehrten Bodenplatte als Funktionspotentialausgleichsleiter eingelegte Bandstahl max. 20 m x 20 m Maschenweite einhalten und
    • je 20 m Gebäudeumfang korrionsfeste Verbindungen zwischen beiden Systemen hergestellt wurden. Bei 8,12 m Haustiefe ist außer über die Anschlussfahne an der HES noch eine weitere Verbindung fällig.
    Das ist formal ein Funktionserdungsleiter (CBN), der ähnlich wie ein FE verlegt wird aber nur unwesentlich zur Verbesserung des Erdausbreitungswiderstand beitragen könnte.
    So weit nach den Fotos zu beurteilen, macht die Ausführung auf mich einen ordentlichen Eindruck. Wenn es was zu meckern gibt, dann dass der FPAL nach den Bildern nicht alle 2 m mit der Bewehrung verschraubt wurde.

    Nach neuer DIN 18014:2023-06 kann der Funktions-PAL durch vorherige Vereinbarung auch entfallen.

    Bleibt abzuwarten ob es die weiterhin vor der Betonierung geforderte Messdokumentation mit Plänen, Detailfotos und Messung der Durchgangswiderstände durch eine konzessionierte Elektro- oder Blitzschutzfachkraft gibt.
     
  19. #19 petra345, 22.06.2023
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    Hallo,

    Ich hätte Wert auf eine Dickbeschichtung gelegt. Die Steine schwarz anpinseln ist kein Schutz gegen Feuchtigkeit.

    Was ist das für ein Material? Ich fülle Frostschutz in den Autokühler.

    Weniige Anschlußeisen für eine aufgehende Stahlbetonwand. Aber das wurde wohl sowieso gemauert.

    Man hätte den Beton auch mit Matten abdecken können (wenn man hat) und weniger oft wässern müsssen.
    .
     
  20. #20 bauherr2023, 29.06.2023
    Zuletzt bearbeitet: 29.06.2023
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    Hallo und vielen Dank für das Feedback.

    Ich habe lediglich die erdberührenden Streifenfundamente mit Bitumen-Schutzlack angestrichen.

    Mein Bauleiter hat mir versichert, dass es kein Problem wäre, wenn die Streifenfundamente (C 20/25) unbehandelt bleiben oder sogar nass werden, da die Bodenplatte aus wasserundurchlässigem Beton (C 25/30) besteht. Normalerweise werden die Streifenfundamente direkt gegen das Erdreich betoniert, wodurch jeglicher "Schutz" fehlt.

    Das Grundstück befindet sich außerhalb der Grundwassergebiete, aber in der Frostempfindlichkeitsklasse 3.

    Den Anstrich habe ich daher als reine Vorsichtsmaßnahme durchgeführt, als zusätzliche Barriere sozusagen vor Wasser in der Frostperiode.

    Die Seiten der Bodenplatte sowie die erste Reihe der Porenbetonsteine werden natürlich mit einer Dickbeschichtung unter der Dämmung versehen.

    Es handelt sich um ein Mineralgemisch natürlichen Ursprungs, mit Korngrößen von 0-32 mm bzw.0-45 mm. Es handelt sich nicht um Betonrecycling (Beton-RC) oder sonstiges Recyclingmaterial.

    Der Aufwand für das Bewässern der Bodenplatte war überschaubar.

    Wir haben uns bewusst für einen monolithischen Wandaufbau ohne WDVS entschieden. Eine Außenwandstärke von 17,5 cm wäre für mich deutlich zu gering und kam daher nicht infrage. Falls erforderlich, kann später immer noch ein WDVS vor der 30 cm starken Wand ergänzt werden.
     
Thema: Streifenfundamente aus Beton-Schalungssteinen für EFH
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  1. Streifenfundament Schalsteine

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