Unser neues Haus

Heute sind fast alle Sparren aufgerichtet worden. Die Fußpfetten sind direkt mit der Deckenplatte verschraubt. Die Mittelpfetten sind erstmal mit Gerüsten abgefangen, so daß demnächst die vier Stützwände mit den Pfettenauflagern gemauert werden können. Dieser Sichtdachstuhl hat keinen Dachüberstand, der erst durch die auf der Aufsparrendämmung liegenden Dachlatten entsteht. Unter den Fußpfetten die Anschlußfolie für die Luftdichtheit.

Der Holzabbund (Vorfertigung nach CAD-Unterlagen) hat sich gelohnt. Das Konstruktionsvollholz wurde ohne Einsatz der Säge einfach nur zusammengebaut. Super Schnittkanten und Winkligkeit, alles paßt wie von selbst. Da sag noch einer was von Toleranzen auf dem Bau, sogar der Maschinenbauer ist begeistert!

Nordostansicht mit Dachwerk

 

Er sieht recht knuffig aus, der Kleine. Ist er nicht süß? Später wird er noch etwas wachsen, bis aus ihm mal ein richtiger Krüppelwalm werden soll.

Krüppelwalm

 

Hallo Fritzontour,

zu Beginn des Bauvorhabens kann jeder Bauherr entscheiden, welches Haus er mit welchen Partnern bauen möchte. Leider basiert diese Entscheidung häufig auf lückenhafter oder falscher Information.

Wir beide arbeiten mit unseren Berichten über unsere Bauvorhaben daran, daß zukünftigen Bauherren die Konsequenzen dieser Entscheidung bewußt werden kann. Allerdings scheinen unsere Projekte sehr gegensätzlich zu verlaufen. So gut wie mein Vorhaben bisher geklappt hat, so große Probleme hattest und hast du mit deinem. Das wird in diesem extremen Gegensatz nicht immer so sein. Dennoch birgt meiner Meinung nach die Auslieferung an einen Bauträger soviel Risiken, wie die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit einem freien Architekten Chancen bietet.

Das Glück im Leben muß man sich hart erarbeiten, bei Bauherren eben durch eine sorgsame Vorbereitung der richtigen Weichenstellungen gleich zu Beginn seines Bauvorhabens. Jeder ist seines Glückes Schmied.

 

Hallo Martin,

gute Frage!

Die Mittelpfetten sind im Moment noch auf provisorischen Auflagern aus Gerüstteilen abgestützt. Die Maurers ziehen jetzt die 2 Giebelwände und die 2 Innenwände zur Galerie hoch. Auf jeder Wand wird ein Ringanker gegossen, auf dem die Mittelpfetten dann gelagert werden. Wegen der Zugänglichkeit beim Gießen des Ringankers kann die Nut-Feder-Schalung erst danach aufgebracht werden.

Alternativ hätten die Mittelpfetten auch auf Stahlstützen befestigt werden können, die Zwischenräume wären dann später ausgemauert worden. Das wäre vom Ablauf her einfacher gewesen, dann wäre das Dach jetzt schon zu. Aber die Stützen hätten einiges Geld mehr gekostet und Schnittstellen zum Mauerwerk gebildet. Außerdem hatten die Bauherren Bedenken wegen den größeren massiven Stahlteilen und Karma.

Mittlerweile sind die letzten noch fehlenden Sparren aufgerichtet und am Donnerstag war Richtfest. Ich werde dieses Wochenende ein Bild des kompletten Dachtragwerkes von der Südseite machen und einstellen, da werden die provisorischen Stützen besser zu sehen sein.

 

Hallo Uli,

ja, anfangs war das so geplant. Dann wären Schablonen verwendet worden, mit denen die Schrägen der Mauern so hergestellt worden wären, daß sie hoffentlich später zu den Sparren passen. Die Ringanker der beiden mittleren Wände überspannen von der Deckenplatte ausgehend die gesamte Mauer, so daß dann die Schrägen fest in Beton gegossen vorgegeben wären, bevor das erste Stück Holz auf das Dach kommt. Das ist im Gespräch zwischen Bauunternehmer und Architekt als zu umständlich und schwierig verworfen worden.

Ich habe mich da auch nicht eingemischt, mir als Bauherr genügt es, wenn beide gemeinsam die hier beste Lösung festlegen. Ich halte mich sowieso für einen anstrengenden Bauherren, der immer alles ganz genau wissen will. Das hat zwar den Vorteil, daß ich manchmal auch zur Lösung beitragen kann und bei Planung und Ausführung ein wenig mit aufpassen kann, um Fehler zu vermeiden. Man muß aber dabei im richtigen Moment (wenn man als Baulaie einfach zuwenig Ahnung und Erfahrung hat) auch mal seinen Mund halten können und den Fachleuten solche Entscheidungen überlassen. Auch wenn es schwerfällt.

 

So, hier die angekündigte Südansicht. Am rechten Ende der hinteren Mittelpfette kann man die provisorischen Gerüstauflager gut erkennen. Die Innenwände vom OG sind schon halb hochgezogen. Wie man sieht, konnte die Klinkerwand der Südseite bisher noch nicht ganz fertiggestellt werden.

Südansicht mit Dachwerk

 

Meinst das Loch in der Mitte oder den noch fehlenden trauf- und giebelseitigen Dachüberstand ?