Warum sind soviele EnEV falsch berechnet?

Diskutiere Warum sind soviele EnEV falsch berechnet? im EnEV 2002 / 2004 / 2007 / 2009 Forum im Bereich Bauphysik; (bin kein RA, aber so in der Art stellt ich mir das vor): ""Alle Nachweise (Statik, Wärembrückenkatalog, Energieausweisung usw.) bzw. der dazu...

  1. Bruno

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    Also doch ein Sich-Drücken vor den gesetzlichen Abnahmepflichten und -folgen. 5 Jahre Zeit für die Abnahme gibt es nicht. Abzunehmen ist im Moment der Übergabe.
     
  2. Bruno

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    Einen Wärmebrückenzuschlag von -10% gibt es nicht. Auch mit Einzelnachweisen komme ich höchstens in den Bereich von Null oder ganz leicht negativ, aber nicht um 10%. Ohne Einzelnachweis gibt es nur +5% oder +10%, je nach Ausführung der Wärmebrückendetails.
     
  3. #23 BauherrHilflos, 14.11.2007
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    Würde die Bau Firma Ihrer Verpflichtung nachgekommen "ein zum Zeitpunkt der Abnahme mangelfreies Werk zu verschaffen" .. nachkommen, müsste man nicht über solche Themen nachdenken.

    Sich-Drücken=Absichern
     
  4. #24 BauherrHilflos, 14.11.2007
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    Na dann sollte ich diesen -10% Abschlag mal vor der Abnahme prüfen lassen. ;)
     
  5. #25 Ralf Dühlmeyer, 14.11.2007
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    Sind verpflichtungen nur einseitig??
    NEIN
    Der Bauherr hat das Bauwerk abzunehmen, wenn er keine der Abnahme entgegenstehenden Gründe vorbringen kann. Ohne Abnahme light oder Bedingungen. Ganz oder gar nicht, wobei gar nicht zu begründen wäre.

    Oder machen wir das bei Kindern demnächst auch so - Adoption unter Vorbehalt. Annahme des Kindes nur, wenn sich innerhalb der ersten 5 Jahre keine Mängel zeigen .

    MfG
     
  6. #26 BauherrHilflos, 14.11.2007
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    Der Vergleich mit dem Kind ist etwas übertrieben, aber bitte.

    Zur Abnahme: Also muss man als Laie doch ein 2 Team aus Archi, Statik.. usw zusammenstellen, damit alles geprüft wird; wie zum Thema passend z.B. der ENEV Nachweis

    Ansonsten setzt sich der Laie der freien BauWildnis aus. Was auch wieder, zum Thema passend, z.B. falsche ENEV Nachweise; Wärembrückenkataloge.. usw. führen kann.

    :offtopic:
    Stimmt! Laien Verpflichtung=Bezahlen / Firma Verpflichtung=nach Vertrag bauen
    Das sollte man nicht vergessen!
     
  7. #27 BauherrHilflos, 14.11.2007
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    @ Bruno

    Hier mal ein Scan der Werte aus dem Wärembrückenkatalog, den man uns nun übergeben hat. Darin der "Abschlag für nicht nachgewiese Warnebrücken" in Höhe von -10%
     
  8. JDB

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    Nicht %, sondern ein Aufschlag auf den spezifischen Transmissionswärmeverlust (mittleren U-Wert)
    von 0.05 oder 0.10 W/m²K

    @BauherrHilflos : Geilomat!

    Das ist aber anders als es zunächst aussah:
    Da hat jemand die Wärmebrücken detailliert ausgewertet und ist dabei so in den Wärmegewinn gerutscht,
    dass er zum Schluss nocheinmal 10% angemindert hat.
    Das ist schon hammerhart!
     
  9. PeMu

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    Nachdenken kostet extra.
    Es reicht das erste Team. Nur ist Kauf und Bauen als Bauherr ein weiter Unterschied. Da sind Sie in der Pflicht und müssen sich das fehlende Wissen dazuholen. Lesen Sie mal die Erläuterungen zu den Stichworten: Bauträger Generalunternehmer Generalübernehmer Bauherr Käufer: siehe Baubegriffe - Wer baut mit wem?
    Und wenn sie das 1. Team aus ihrem Zugriff weggeben geben, dann ...
     
  10. #30 BauherrHilflos, 14.11.2007
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    Stimmt, wir haben für jedes Bauteil vom Haus eigene Werte mit dem dazugehörigen Längen / bzw. Flächenangaben.
    Einzelne Werte sind mit einem + andere mit einem - versehen.
    Das Ergebnis sieht man ja im Anhang.

    Wie sollten wir weiter vorgehen? Energieberatung?
     
  11. #31 BauherrHilflos, 14.11.2007
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    Danke. Habe mir das mal durchgelesen.
    Schon heftig!! Wir sind bei einem GÜ.
    Dann sollten wir dem Externen Baubegleiter und einen Energieberater mal alle Unterlagen zur Verfügung stellen.
     
  12. JDB

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    Zurück zu Tieto.
    (Er hat mir freundlicherweise den Nachweis zugesandt)

    Nach kurzer Durchsicht und überschläglicher Kontrollberechnung stelle ich fest:

    Ausgewiesene Werte für 125m² Nutzfläche (eingeschossig):

    Qh = 97,27 kWh/m²a (Heizwärmebedarf)
    Heizlast 10,53 kW
    Primärenergiebedarf : 125,14 kWh/m²a
    (Heizwärme durch 100% Wärmepumpe Luft/Wasser)


    Was fällt spontan auf?
    Der hohe Heizwärmebedarf scheint hier nicht stutzig gemacht zu haben!


    Nach einigen Korrekturen ergab sich in der Kontrollrechnung Qh zu 85kWh/m²a

    Immer noch viel zu viel für die LWA 202 !

    Das führt aber auch rechnerisch zur Überschreitung des maximal zulässigen Primärenergiebedarfs:
    Eine Berechnung nach DIN 4701-10 Abschnitt 5.3.4.1.2 ergibt einen Deckungsanteil von nur 55% für die Wärmepumpe, 45% Direktstrom.
    Damit schnellt der Primärenergiebedarf auf ~200 kWh/m²a und liegt damit sehr deutlich über dem zulässigen Wert von ~145 kWh/m²a.


    Das Hauptproblem hier:
    Die EnEV ist vielschichtig und ist in der Regel nicht mehr ohne Computerunterstützung durchführbar. Es gibt ~50 mitgeltende Normen, die alle mehr oder weniger gut in den Programmen berücksichtigt sind.

    Ich kenne kein Programm, dass die Wärmerzeuger-Deckungsanteile bei kombinierten Heizsystemen automatisch richtig ansetzt.(Werte nach Anhang C, DIN 4701-10) "Handarbeit" ist erforderlich! Bei Wärmepumpen mit integriertem Heizstab sind das i.d.R. 5% für den Heizstab. (Herstellerangaben können davon abweichen).

    So einfach gilt das jedoch nicht für Abluftwärmepumpen!
    Wegen der "begrenzten Wärmequelle" ist der Anteil in Anhängigkeit von Qh nach DIN 4701-10 Abschnitt 5.3.4.1.2 zu berechnen.
    Mir ist kein EnEV-Programm bekannt, dass diesen Anteil für Abluftwärmepumpen errechnet!

    Man hätte also zunächst besser gedämmte Bauteile ansetzen müssen um den Heizwärmebedarf zu senken. Damit hätte man den Deckungsanteil für die Wärmepumpe erhöhen können. So lange bis der Primärenergiebedarf unter den zulässigen Wert gefallen wär.
     
  13. #33 Hendrik42, 14.11.2007
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    LWA 202? Die Tecalor / Stiebel Eltron? Die schafft ohne Heizstab nur so 2kW. Wenn man da nicht zu viel Geld via Heizstab rauspusten will, dann darf das Haus nur eine Heizlast von 3kW haben.

    In einem Haus mit 10kW Heizlast (vielleicht sogar noch mit 19°C Raumtemperatur gerechnet -- bibber), ist das hübsche Gerät eine Geldvernichtungsmaschine.

    Gruß,

    Hendrik
     
  14. JDB

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  15. #35 Hendrik42, 15.11.2007
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    ah, ok, ich antworte dort
     
  16. #36 BauherrHilflos, 18.11.2007
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    Auszug aus dem Energieausweis

    Hier nochmal einen Ausschnitt aus unserem Energieausweis.
    Deute ich den Eintrag mit den Minus Zeichen richtig? Sollen das Gewinne sein?
    Irgendwie blicke ich da nicht durch.
     
  17. #37 VolkerKugel (†), 18.11.2007
    VolkerKugel (†)

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    Negative Wärmebrücken ...

    ... gibt´s schon, dass die sich aber bis zu einem Delta UWB von - 0,10 addieren können, kann ich nicht so recht glauben.
    Schon gar nicht bei einem EFH.
     
  18. #38 BauherrHilflos, 18.11.2007
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    Hallo Volker
    Sieh Dir doch mal bitte Beitrag 27 an. Da wird sogar in Summe von -13,65 ausgegangen.
    Alleine unter "Fenster und Rollläden in Wänden" steht ein Wert für "Laibung" von -0,38. In der Summe für unser Haus ist da -16,50 angegeben.
     
  19. #39 VolkerKugel (†), 18.11.2007
    VolkerKugel (†)

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    Siehe Deinen Beitrag #30 ...

    ... und betrachte Deine Frage als bejaht.

    Den Nachweis müsste sich mal jemand ansehen, der was davon versteht.

    Das Ergebnis würde hier sicherlich nicht nur mich interessieren :konfusius .
     
  20. PeMu

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    Nachdenken kostet extra.
    Es kann sein, wenn alle Details optimiert sind.
    Und die Hütte hat viele Ecken - aber das ist wieder ein anderer Aspekt.

    Dann müßte es aber einen dicken Satz Detailblätter des Architekten geben, bei denen alle Anschlüsse entsprechend gezeichnet sind. Sonst wird das nix.

    Bei GÜ? Hmm, die Chance ist nicht null, aber gering. Ist der GÜ spezialisiert auf energieoptimierte und hoch gedämmte Häuser?
     
Thema: Warum sind soviele EnEV falsch berechnet?
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