Wasserhaushalt bei Kiesstreifen/Traufstreifen/Spritzschutz

Diskutiere Wasserhaushalt bei Kiesstreifen/Traufstreifen/Spritzschutz im Außenanlagen Forum im Bereich Rund um den Garten; Hallo, Ich würde meine bisherigen Erkenntnisse nach Konsultation der Forensuche zu Kiesstreifen um kellerlose Bauten so zusammenfassen: Der...

  1. #1 Kamajii, 06.10.2019
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    Hallo,

    Ich würde meine bisherigen Erkenntnisse nach Konsultation der Forensuche zu Kiesstreifen um kellerlose Bauten so zusammenfassen:
    • Der Streifen soll um 25cm breit sein und/oder sich an eventuell vorhandenen Lichtschächten oder Zweckmäßigkeit orientieren (Ausführung als Gehweg o.ä.).
    • Das Füllmaterial soll ohne Feinanteile sein, um den Wasserabfluss nicht zu behindern, also etwa 8/16 oder 4/8.
    • Es ist ausreichend, 10..25cm auszukoffern, ggf. zuzüglich Bett für in Beton gefasste Bordsteine. Frostsicherheit ist nicht nötig, da das Wasser ja ablaufen soll.
    • Gegen die Hauswand und als Schutz geht eine Noppenfolie. Bei rundem Kies auch eine PE-Folie.
    • Unter das Füllmaterial ist ein Wurzelschutzvlies empfehlenswert.
    Grundsätzliche Unsicherheit besteht meinerseits aber, was den Wasserhaushalt angeht. Herr Bromm hat das in meinem anderen Thema schön formuliert: Man leitet dadurch auch eher das Wasser hin statt nur weg.

    Ich würde also zunächst eine etwaige Betoneinfassung (Bordsteine, Betonbett) so ausführen, dass diese nicht mit der Hauswand zusammenkommt. Andernfalls hätte ich ja eine Badewanne gebaut.

    Wie aber verhält sich das Kiesbett z.B. im Verhältnis zu angeschüttetem oder gewachsenem Boden? Ich stelle mir das so vor, dass auf einigermaßen festem Boden das oberflächliche Wasser zum Großteil einfach abläuft - entsprechendes Gefälle angenommen. Ersetze ich nun den wandnahen Bereich durch einen Kiesquerschnitt, so würde das Wasser zunächst ungehindert durch den Kies laufen und dann irgendwann auf den Boden unter dem Kies stoßen, der möglicherweise ja weniger wasserdurchlässig ist. Und das wäre ja dann doch wieder eine Badewanne. Typischerweise liegt das eventuell vorhandene Drainagerohr ja noch deutlich tiefer.

    Ist es also problematisch, solch einen Kiesstreifen anzulegen?

    Als Beweggründe, überhaupt einen Kiesstreifen anlegen zu wollen, zähle ich folgende auf:
    • Optische Gründe, weil es (im Auge des Betrachters) schön aussieht,
    • Spritzschutz der Wand, insbesondere bei erdigem Boden,
    • Komfort beim Mähen, wenn ein Rasenstück angrenzt.

    Vielen Dank und beste Grüße,
    Sven

    PS: Es gibt schon 1001 Themen zum Thema Kiesstreifen. Die gliedern sich grob in folgende zwei Gruppen:
    1. Themen, die in (teilweise mäßig vertretbarem Tonfall) in Hinweisen enden, dass es dieses Thema schon 1000 Mal gab und man die Suchfunktion bemühen solle.
    2. Themen, die bei ein paar oberflächlichen optischen Aspekten enden.
    Themen der 1. Gattung sind recht ätzend. Die Themen würden erheblich aufgewertet, wenn man zu dem Hinweis auf die Suchfunktion einfach ein, zwei Themen benennen würde. Ich bin selbst über das Thema und Google zum BEF gekommen und ehrlich gesagt, waren die Themen, die ich gefunden habe, oft ziemlich entmutigend (vornehmlich wegen Punkt 1).
     
  2. #2 simon84, 06.10.2019
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    Welcher Boden liegt vor? Kiesstreifen wurden in den letzten 50 Jahren tausendfach ausgeführt und sind (auch bei Keller) normalerweise problemlos.

    Bei einem Haus ohne Keller würde ich mir noch weniger Sorgen machen.
     
  3. #3 Kamajii, 06.10.2019
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    In meinem konkreten Fall ist es m.E.n. sehr ton-/lehmhaltige, steinige Erde; laut Bodenkataster soll es Parabraunerde sein.

    Unabhängig davon würde mich halt interessieren, wie sich so einen Kiesstreifen auswirkt. Also eine Einordnung auf einer Skala von etwa "ja, bringt mehr Wasser zur Mauer als vorher" und "ist marginal und egal" oder so ählich. Vielleicht, um auch mal eine Idee und ein Gefühl dafür zu kriegen, wie schwer oder auch nicht schwerwiegend man mit soetwas in die Bauphysik eingreift. Ich denke, die Frage stellen sich viele Häuslebauer, weil so ein Kiesstreifen ja auch leicht selber anzulegen ist.
     
  4. #4 Surfer88, 14.01.2020
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    Gegenfrage: Was soll passieren wenn sich das Wasser unterhalb des Kieses sammelt ?

    Lg
     
  5. BaUT

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    Du wirst den Sockelbereich doch nach DIN und nach Sockelputz-Richtlinie abgedichtet haben, oder?
     
  6. #6 Andreas Teich, 19.01.2020
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    Kiesstreifen/ Spritzschutz sinnvoll?

    Unter welchen Bedingungen der sinnvoll ist bzw wie die Funktion als Spritzschutz anders gewährleistet werden kann hängt von div Faktoren ab:

    Wenn der Spritzbereich des Hauses feuchtebeständig und unempfindlich ist wie zB ein Naturstein- oder Betonsockel ist u.U. gar kein Spritzschutz notwendig.

    Drainage bei einem nichtunterkllertem Gebäude ist i.d.R. absolut sinnlos, ebenso bei Gebäuden mit funktionierender weißer Wanne als keller und/oder dichten Lehmböden.

    Wenn das Gebäude auf einer von innen abgedichteten Bodenplatte steht muß keine zusätzliche Außenabdichtung erfolgen- Beton kann schadensfrei im Wasser stehen.
    sofern nicht zB Außendämmung der Bodenplattenkante vorgesehen ist

    Statt Rollkies können auch bodenbedeckende Pflanzen oder Rasen als Spritzschutz dienen.

    Wenn ein Kiesstreifen als Spritzschutz dient ist es sinnvoll Geotextil darunter zu verlegen und darauf 10 cm Kies zu verteilen-
    das genügt als Spritzschutz und gegen Verunkrautung.

    Wenn durch genügend große Dachüberstände, Balkone, Vordächer etc. kein Schlagregen die Wände belastet ist Spritzschutz per se unnötig.

    Kiesstreifen würde ich aus praktischen Gründen mit einem Streifen aus Platten, Natursteinen etc von Rasenflächen abgrenzen

    und besser mit ca 40 cm Breite, da bei zu schmalen Streifen und Wind der Regen schräg ans Haus spritzen kann.

    Andreas Teich
     
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