Einach bauen - low tech so geht`s

Diskutiere Einach bauen - low tech so geht`s im Architektur Allgemein Forum im Bereich Architektur; Liebe Leute, um mal das kontrovers diskutiere Thema der letzten Tage von einer anderen und wissenschaftlichen Seite zu betrachten, empfehle ich...

  1. #1 Fabian Weber, 28.03.2021
    Fabian Weber

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  2. SvenvH

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    Sind denn mittlerweile alle Ideen und Möglichkeiten ausgeschöpft sodass man erstmal wieder ein paar Schritte rückwärts gehen muss. Klingt alles so simpel. Das kann doch nicht des Problems Lösung sein.
     
  3. #3 Fabian Weber, 28.03.2021
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    Na vielleicht gab es ja gar kein Problem, sondern nur verirrte Technikgläubigkeit.
     
  4. #4 Gast85808, 28.03.2021
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    Gast85808 Gast

    Ich rede mal nur vom EFH-Bereich, in gewisser Weise ist das aber auch auf den Geschoßwohnungsbau übertragbar:

    Also mit einem U-Wert der Wand von 0,35 muß man schon ein Rechengenie sein, um damit die ENEV (bzw. GEG) zu erfüllen...

    Und zur Technik: man kanns auch einfach lösen: ich dämme was geht, der letzte Rest dann über die Technik. Bei Gebäudeheizlasten von 2 kW komme ich dann auch locker mit ner AbluftWP aus. Aber hier in good old Germany muß ich ja wieder ellenlange Berechnungen erstellen, damit die Lobby sich wieder über Aufträge freut. Und dann muß ich nen Haufen Technik einbauen, über die sich die nächste Lobby freut. Abgesehen davon, kostet so eine Büchse 8 Mille und ich bekomm die Wohnraumlüftung dazu und muß keine Fenster kaputt schneiden.

    Und dann dürfen wir nicht vergessen, daß der politische Beschluß seit langem lautet, daß im Neubaubereich eigentlich nur noch Nullenergiehäuser zulässig sind...

    Und ob Bunkerwände mit Styropor draufgebappt nu der Weisheit letzter Schluß sind, wage ich auch zu bezweifeln.

    Dann müssen erst mal sämtliche alten B-Pläne (Stichwort: 1-geschossig, 45 ° Satteldach, roter Klinker, usw usw. ) über den Haufen geworfen werden, die BauNVO entsprechend geändert werden, daß ich energetisch sinnvolle Gebäude bauen kann.

    Von daher gesehen, verstehe ich diese Studie nicht, erst recht nicht, daß so ein Blödsinn dann auch noch gefördert wird.
     
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  5. #5 Fabian Weber, 28.03.2021
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    @Skogen, ich verstehe gerade nicht was Du sagen willst,

    Hier geht es doch gerade darum keine umständliche Technik und keine Dämmung zu verbauen.

    Es geht hier vor allem darum die grauen Energien soweit wie möglich einzusparen und da ist Dämmung zum Beispiel eher schlecht.

    Den Heizwärmebedarf eines ENEV-Hauses bekomme ich mit jeder popeligen Wärmepumpe weg.

    Mit der Umstellung des Energiesektors auf immer mehr erneuerbare Energien, kommt man so ja automatisch zum Nullernergiehaus.
     
  6. #6 jodler2014, 28.03.2021
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    Eine Wärmepumpe verbraucht auch "graue Energie"..
    Und eine PV ebenfalls..
    Je besser die Dämmung , desto unwichtiger die Energie zum Heizen.
    Und jeden Tag eine warme Dusche sollte schon drin sein...
     
  7. #7 Fabian Weber, 28.03.2021
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    Darum wird ja auch auf das Projekt von BE in Lustenau verwiesen, welches komplett ohne Heizung auskommt.

    Das sind alles Prototypen, die das jeweils Machbare von einem Aspekt optimieren.

    Für jedes Projekt muss man die optimale Lösung finden, aber das geht eben auch öfter als gedacht, wenn man auf die Material- und Technikschlacht verzichtet.
     
  8. #8 jodler2014, 28.03.2021
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    Dämmung geht ja auch ohne WDVS...
    Ist ja jetzt nichts Neues.
     
  9. #9 Fabian Weber, 28.03.2021
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    Das sind Stundentenwohnheime, ich glaube daran wurde gedacht :)

    Vielleicht liest Du Dir erstmal den Link durch und schaust das Video?
     
  10. #10 jodler2014, 28.03.2021
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    Ich habe mir das Video nicht angeschaut..
    Weil es nur ein Projekt ist!
     
  11. #11 Fabian Weber, 29.03.2021
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    Wäre aber für Dich ganz hilfreich, denn dann hättest Du das alles vorher nicht schreiben müssen.
     
  12. SvenvH

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    Was ist denn eigentlich das Ziel? Ich meine Lüftungsanlagen werden ja heutzutage verbaut weil alles immer dichter wird und nicht wie früher eine permanente Liftzirkulation durch undichte Fenster/ Türen oder das Dach herrscht. Ich hab zwar selber noch nie eine Lüftungsanlage verbaut, weil ich nach einer Kernsanierung noch nie Probleme mit Feuchtigkeit oder Schimmel hatte. Allerdings handelt es sich dabei aber immer um Altbauten und ob man immer alles komplett dicht bekommt wie bei einem Neubau bezweifle ich.
    Würde das in dem Fall hier bedeuten, dass man einfach wieder mehr die Fenster öffnen muss oder garnicht mehr so 100% abgedichtet wird?
    Die Lüftungsanlagen sorgen ja auch dafür, dass die Wärme im Haus erhalten bleibt, bzw. zurückgewinnen wird. Oder ist das alles Augenwischerei?
     
  13. #13 Gast85808, 29.03.2021
    Gast85808

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    Fabian, Sinn der Geschichte EU-Gebäuderichtlinie sollte sein, daß jedes Haus sich selbst(!) versorgt und nicht, ich zapfe mal die öffentliche Versorgung an, in der Hoffnung, daß da genug erneuerbare Energien drin sind. Zwar hat man nur das Wort "Niedrigstenergiestandard" benutzt, nach damaligen Verständnis war aber allen Beteiligten klar, daß wir vom ph-Standard reden. Alle unsere Nachbarn bekommen das umgesetzt, nur wir Deutschen bekommen das wieder nicht gebacken. Weil die Lobby der Betonindustrie ganz einfach wieder zu mächtig ist. Sorry, aber selbst ein U-Wert der Außenwand von 0,22 ist ganz einfach grottig. Wenn Deine Argumentation richtig wäre, dann bauen wir zukünftig wieder nen 17,5er KSL schneiden die Fenster auf um den Mindestluftwechsel sicherzustellen und hoffen, daß der Strom für die WP aus erneuerbaren Energien kommt, und schwuppdiwupp hat man damit ein Nullenergiehaus:irre

    Nochmal: wir könnten uns den ganzen Schmonsens mit der Technik sparen, würden wir unsere Gebäude anständig dämmen. Die 50er Betonwand mit Blähtonkügelchen, da ne HRB-Wand für, die hätte nen U-Wert unter 0,10 Da bauste dann oben aufs Dach ne 8kwp-PV druff, dann brauchste bald noch nicht mal mehr nen Stromversorger.

    Und um so weniger ich an Energie brauche, umso weniger Technik brauche ich.

    Das, was da vorgestellt wird, ist nicht innovativ. Das ist reine Lobbyarbeit, nichts anderes.

    Innovativ ist sowas:

    https://www.zerosun.se/

    OK, der Fairnesshalber, hier ist noch mehr Technik drin

    Wir müssen aber an die breite Masse mal denken und nicht Architektenprotzprunkbauten, die an der Wirklichkeit vorbeigehen. Oder, wie in diesem Fall, sämtliche Vorgaben versuchen auszuhebeln.
     
  14. #14 matschie, 29.03.2021
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    Energetisch ist Einsparung abzgl. Stromkosten bestenfalls ein Nullsummenspiel. Allerdings mit enormem Komfortvorsprung.
     
  15. #15 Fabian Weber, 29.03.2021
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    Also ich würde immer, wenn ich den notwendigen Luftwechsel hinbekomme auf eine Lüftungsanlage verzichten, wenn dafür z.B. Fensterfalzlüfter o.ä. ausreichen.

    Wie soll den die Lobbyarbeit im konkreten Fall aussehen, wenn hier doch 3 komplett verschiedene Bauformen miteinander verglichen werden und auch noch auf alles was die Bauindustrie so an Schnickschnack zu bieten hat, verzichtet wird?
     
  16. #16 matschie, 29.03.2021
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    Ist für mich nicht vergleichbar.
    Fensterfalzlüfter reichen für den Mindestluftwechsel vielleicht aus, mit der Nenn- oder Intensivlüftung hat es nichts zu tun. Immer frische Luft in Schlaf- und Wohnräumen, kontrollierte Führung von Strömungen gegen Gerüche etc.. Badlüften auch wenn man schon weg ist.. und das ganze energetisch zum "Nulltarif"..
     
  17. #17 Fabian Weber, 29.03.2021
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    Zitat:

    ...Obwohl mit dem GEG nun alle Neubauten Niedrigstenergiegebäude im Sinne der EU-Gebäuderichtlinie sein müssen, verzichtet der Gesetzgeber zum jetzigen Zeitpunkt auf eine Verschärfung der Anforderungen an Neubauten. Bei Neubauten gilt der ehemals festgelegte Endenergiebedarf von 45 bis 60 kWh pro Quadratmeter Nutzfläche...

    Das ist erstmal der Stand in Deutschland zur Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie.

    Naja einen schnöden Badlüfter würde ich jetzt noch nicht als Lüftungsanlage bezeichnen. Warum man ansonsten nicht einfach, wie in einem Gründerzeitbau wohnen kann, verstehe ich nicht, da ist doch in der Regel keine schlechte Luft.

    Ich aber gar kein Feind von Lüftungsanlagen, es ging bei den Versuchsbauten auch vor allem um möglichst einfache, aber energetisch trotzdem ausreichende Wandkonstruktionen. Ist doch super, wenn auf Dämmung und den ganzen Folienwahnsinn verzichten kann.

    Es geht ja um die grauen Energien, die eben bei den heutzutage sehr niedrigen Heizlasten eine immer größere Rolle in der Energiebilanz eines Gebäudes spielen.
     
  18. SvenvH

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    Witzig fand ich den Part mit den Fensterstürzen. Dass das auch ohne Betonstürze geht, sollte jeder Architekt wissen. Das ist Jahrhunderte alte Baukunst. Wenn man sich Altbauten aber mal anschaut sind diese Rundbögen in der Regel aber immer gerissen, was wohl auch der Grund für die Verwendung von armierten Stürzen ist.
     
  19. #19 Fabian Weber, 29.03.2021
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    Wir sind halt mittlerweile an einem Punkt angekommen, wo man nur noch mit einem ziemlichen Aufwand die U-Werte der Geübte verbessert und so rücken in der Energiebilanz die in den Baustoffen steckenden grauen Energien immer mehr in den Vordergrund.

    Wenn man also z.B. ein Holzhaus baut, dann hat man schon ein einen so großen Anteil an Energie gegenüber einem Betonbau eingespart, dass man da energetisch über einen sehr langen Zeitraum einen Riesen Vorteil hat, selbst wenn die Wand vielleicht nicht ganz so top gedämmt ist, weil man Holzfaser o.ä. genommen hat.

    Darum sollte halt die Gesamtbetrachtung nicht fehlen, bisher wird immer nur geschaut wieviel Energieverbrauch während der Nutzung anfällt, das greift aber zu kurz. Bildschirmfoto 2021-03-29 um 12.37.13.png
     
  20. #20 Fabian Weber, 29.03.2021
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    Dass wissen auch die Architekten, aber sowas wird dann heute in diversen DINs usw. nicht mehr als zulässig gewertet, weil es der Bauindustrie nicht gefällt. Das war ja die Aussage in dem Vortrag, dass man das alte Wissen wieder auffrischt.

    Und dann wird man ja sehen, ob es reißt, sind ja erstmal Versuchsbauten. Wenn ja, dann geht's halt nicht. Aber erstmal ist es ja genau die Aufgabe einer Uni, sowas mal wissenschaftlich zu untersuchen.
     
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