Grund- und/oder Traglattung in Dachschräge?

Diskutiere Grund- und/oder Traglattung in Dachschräge? im Trockenbau Forum im Bereich Neubau; Hallo allerseits, wir sind gerade dabei uns gerade gekauftes Haus zu modernisieren und ich zerbreche mit gerade den Kopf darüber, wie ich in...

  1. #1 SgtPompoes, 17.02.2020
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    Hallo allerseits,

    wir sind gerade dabei uns gerade gekauftes Haus zu modernisieren und ich zerbreche mit gerade den Kopf darüber, wie ich in einer Dachschräge die Grund- und Traglattung ausführen soll bzw. ob ich überhaupt eine Grundlattung brauche.

    Der Plan ist zur Zeit, die Dachsparren ein wenig aufzudoppeln (16cm -> ~22cm) und dann mit 18cm (Holzfaserplatte) zu dämmen. Ggf. auch mit 20cm, dazu muss ich aber erst noch klären, ob die Hinterlüftung dann noch ausreicht. Um Wärmebrücken zu reduzieren möchte ich innen gerne eine Installationszone vorsehen und 3 bis 4cm dämmen (Glaswolle). Zwischen Zwischensparren- und Untersparrendämmung soll die obligatorische Dampfbremse bzw. wahrscheinlich Dampfsperre, da die vorhandene Unterspannbahn leider einen sd-Wert von 3m aufweist.

    Die unterschiedlichen Dämmmaterialien deswegen, weil ich zwar ökologisch dämmen, die Kabel aber ungerne direkt in/auf normal entflammbares Material einbetten möchte

    Wo ich mir nun unsicher bin ist, wie ich die Lattung in der Dachschräge ausführen sollte. Ich möchte gerne einen gewissen Abstand (5 bis 6cm) zur Dampfsperre erreichen, um das Risiko von Beschädigungen durch Nägel oder Dübel/Schrauben zu reduzieren und um noch ein paar Wellrohre ziehen zu können. Dafür sehe ich zwei Möglichkeiten:
    1. Traglattungen mit Direktabhängeren quer zu den Dachsparren und auf ~4 bis 5cm abhängen
    2. Grundlattung mit Direktabhängern quer zu den Sparren, darauf dann Traglattung mit Kreuzverbinder
    Bei beiden Varianten sehe ich als Laie ein Risiko des Verziehens. Bei Variante 1 lastet aus meiner Sicht das Gewicht ohne Abstützung auf den Direkabhängern und diese könnten sich daher entsprechend verbiegen. Bei Variante 2 ist die Traglattung nicht fest mit der Grundlattung verbunden, so dass sich die Traglattung innerhalb der Kreuzverbinder verschieben könnte. Gibt es hier ggf. einen Trick, wie man das Ganze unten am Drempel (der in meinem Fall gemauert ist) stützen könnte? Oder ist das gar nicht notwendig und ich mache mir umsonst Sorgen?

    Bei Variante 2 sehe ich einen Vorteil darin, dass die Dämmung durch die Traglattung fixiert würde und dass ich die Verlegerichtung oberhalb der Dämmung ändern könnte und damit auch nicht mit der Dampfsperre in Berührung käme.

    Könnt ihr mir vielleicht einen Schubs in die richtige Richtung geben? Ich habe gerade das Gefühl, dass ich mich hier möglicherweise in unerheblichen Details verrenne.

    Ich habe zwei Bilder angehängt, wie ich eine Konstruktion nach Variante 2 aussehen könnte. Bitte nicht von der komischen Aufteilung des Sparrens und der Dämmung irritieren lassen, anders konnte ich nicht darstellen, dass der Sparren nicht vollständig gedämmt wird und dass um 5.8cm aufgedoppelt wird. Dämmwert der ganzen Geschichte ist übrigens 0.187 W/m²/K.

    Viele Grüße
    Daniel
     

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  2. #2 Andreas Teich, 17.02.2020
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    Bei Unterspannbahn mit hohem Sd-Wert innenseitig feuchtevariable Dampfbremse oder Dampfbremse mit höherem Sd-Wert von 10-12 m verwenden.
    Alternativ USB herausschneiden und Holzfaserunterdachplatten unter den Sparren einpassen.
    Dämmung mit Zellulose oder Holzfaserdämmplatten.
    Innenseitig zum besseren Hitzeschutz ggf schwere Holzfaserplatten verlegen.
    Brandschutztechnisch stellen die kein Problem dar- die verlöschen sobald die Flamme entfernt wird
    bzw verkohlen und bilden dadurch eine Schutzschicht.

    Einfacher ist es quer zu den Sparren 60/60 oder hochkant 60/80 mm KVH vorzusehen,,
    die dann mit Justierschrauben nivelliert werden können.
    Dampfbremse darauf verlegen und anschließend zB Fermacellplatten mit verklebten Fugen aufschrauben.

    ZB 20 mm dünnere Dämmplatten verlegen, darauf Leerrohre und mit 20 mm Platten nachdämmen.
     
  3. #3 trockener Bauer, 17.02.2020
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    Warum immer so kompliziert?
    Der TE will ja gerade etwas Abstand zwischen der Beplankung und der Dampfbremse, weil er Angst hat, dass jemand reinschraubt. Ob diese Angst begründet ist, sei mal dahingestellt.
    Mit Direktabhängern und Kreuzverbindern würde ich an der Dachschräge gar nicht arbeiten!
    Wenn das Ziel ist, 6cm Abstand zu gewinnen, dann einfach 2-3cm Lattung entlang der Sparren schrauben und dann 2-3cm Lattung waagerecht im Abstand von 50cm aufschrauben. Unebenheiten können mit Unterlegblättchen, Justierschrauben, etc. ausgeglichen werden.

    Ähnliches Thema gab es erst kürzlich hier: Konterlattung und Traglattung Dachschräge horizontal oder vertikal?
     
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  4. Alex88

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    trockener Bauer hat recht, aber die Latten sollten schon 30 mm dick sein
     
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  5. #5 Andreas Teich, 17.02.2020
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    Wenn auf Lattung eine Dampbremse verlegt wird und direkt darauf eine Gipsfaserplatten geschraubt wird
    gibts keine Konvektion oder Luftundichtigkeiten durch das Schraubloch, da beides eng verbunden ist.
    Das läßt sich auch durch Blower-door Tests nachweisen.

    Eine Folienverklebung ohne hintergelegte Latten oder Anpreßlatten ist viel gefährdeter.
    Reduzierte Dämmstärken wirken sich ebenfalls ungünstiger aus.
     
  6. #6 SgtPompoes, 18.02.2020
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    Hallo allerseits,

    vielen Dank für eure Antworten.

    Ich habe nicht direkt Angst die Dampfbremse zu beschädigen, aber bei allen Horrorstories die ich so gelesen habe, bin ich halt vorsichtig.

    Ich nehme schon einmal mit, dass ich eine feuchtevariable Dampfbremse nehmen sollte. Wenn ich das richtig sehe, bleiben da nicht viele Produkte übrig. Spontan habe ich aber z.B. die pro clima INTELLO (PLUS) gefunden.

    Ansonsten möchte ich natürlich Aufwand und Kosten so gering wie möglich halten, da es sich ohnehin schon um ungeplante Aufwände und Kosten handelt. Daher ist das Entfernen der USB für mich keine Option, sofern es nicht zwingend erforderlich ist.

    Hm, damit würde die Dampfbremse aber definitiv beim Bohren/Nageln Schaden nehmen. Des Weiteren kam meiner Angetrauten heute in den Sinn, dass ein paar LED-Spots in der Dachschräge und der Decke ihren Charme hätten. Sollte es darauf hinauslaufen, komme ich um einen gewissen Abstand zwischen Beplankung und Dampfsperre ohnehin nicht herum.

    Ich habe jetzt mal versucht eure Ratschläge umzusetzen, als Lattung habe ich 30x50 vorgesehen. Das Ergebnis habe ich angehängt. Von den reinen Werten her sieht das soweit gut aus, nur die Trockungsreserve ist grenzwertig. Das ließe sich vermutlich durch Ersetzen der USB in den Griff kriegen. Leider finde ich aber bei den gängigen Baustoffhändlern keine dünnen Unterdeckplatten :( Gleiches gilt übrigens auch für schwere Holzfaserplatten.
     

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  7. #7 Andreas Teich, 18.02.2020
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    Frag direkt die Holzfaser-Plattenhersteller wer die zu euch liefern kann.
    Bei ProClima kannst du die kompetente Technik-Hotline anrufen
     
  8. #8 SgtPompoes, 10.03.2020
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    Guten Abend,

    ich habe nun einen lokalen Händler gefunden, der mir Steico universal besorgen kann, soweit ich das durchgerechnet habe könnte ich dann schon fast auf eine Dampfbremse verzichten (werde ich aber trotzdem vorsehen).

    Mir stellen sich jetzt zwei Fragen:
    • Wie befestige ich die Holzfaserplatten am besten?
    1. Holzlatten seitlich am Sparren montieren und darauf die Holzfaserplatten befestigen
    2. Holzlatten seitlich unter die Konterlattung der Dachziegel montieren und darauf die Holzfaserplatten befestigen
    3. Holzfaserplatten direkt auf derKonterlattung der Dachziegel befestigen
    • Wenn ich die Holzfaserplatten nach Option 1. befestige habe ich einen recht großen Abstand von der Holzfaserplatte zur Unterspannbahn, die recht straff zwischen den Sparren liegt. Wie kriege ich die Unterspannbahn im unteren Bereich sauber an die Holzfaserplatte angeschlossen? Ich mussdie Unterspannbahn in jedem Fall im unteren Bereich anschließen, da sie ab dort in einen Bereich läuft, an den ich nicht mehr herankomme, d.h. ich kann sie nicht vollständig durch Holzfaserplatten ersetzen.

    Viele Grüße & Danke für eure Hilfe
    Daniel
     
  9. Alex88

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    nichts gegen die Holzfaserdämmplatten, aber ob du die so passgenau zwischen die Sparren
    schneiden kannst, dass keine Wärmebrücken entstehen, wage ich zu bezweifeln
     
  10. #10 SgtPompoes, 11.03.2020
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    Hallo,

    die Holzfaserdämmplatten sollen in erster Linie als diffusionsoffener Ersatz für die Unterspannbahn dienen. Davor kommen dann noch 160 bis 180mm Holzfaserdämmung. Ich habe das mal mit 1cm seitlichem Luftspalt zwischen Sparren und Unterdeckplatte berechnen lassen, der Dämmwert reduziert sich dadurch von 0.19 W/m²K auf 0.191 W/m²K, das ist fast vernachlässigbar.

    Viele Grüße
    Daniel
     
  11. Alex88

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    ok, das sind aber rein rechnerische Werte, ob der Rechner alle Eventualitäten berücksichtigen kann glaube ich nicht,
    ich habe es schon erlebt, dass durch einen 2 cm Spalt zwischen den Dämmplatten soviel Kondensat
    entstanden ist, dass es an der Wand runter lief, das macht mich vorsichtig....
     
  12. #12 Andreas Teich, 11.03.2020
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    Der Wärmeverluste läßt sich kaum berechnen,
    da von Temperaturunterschied innen außen, Luftgeschwindigkeit, Luftdruck,
    Wärmeeintrag von außen etc abhängig.
    Zudem sind durch Undichtigkeiten mögliche Bauschäden viel gravierender als der Wärmeverluste.

    Die Platten werden ohnehin mit Übermaß, abhängig von der Plattendichte, eingepaßt.
    Ansonsten Fugen mit Plattenresten o.ä. zustopfen.

    Bei genauer Passung halten die Platten von selbst, ansonsten Nagel/Sctraube darunter.
     
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