Einbindung Unterverteilung Garage

Diskutiere Einbindung Unterverteilung Garage im Elektro 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo zusammen, unser EFH wurde vor knapp einem Jahr gebaut. Im Haußanschlussraum befindet sich die PAS, an welcher der Fundementerder...

  1. Frank1986

    Frank1986

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    Hallo zusammen,

    unser EFH wurde vor knapp einem Jahr gebaut.

    Im Haußanschlussraum befindet sich die PAS, an welcher der Fundementerder angeschlossen ist.

    Vor 2 Monaten wurde unsere Doppelgarage aufgestellt. Zur Garage wurde ein NYY 5x10 qmm, als Zuleitung, gezogen. Eine zusätzliche Verbindung zur PAS im Hausanschlussraum ist vorgesehen ( 8mm runddraht unterhalb der Garage verlegt ). Dieser Runddraht soll über eine DEHN Wanddurchführung mit der PAS im Hausanschlussraum verbunden werden. In der Garage soll der Runddraht auf eine PAS gelegt werden. Hier soll auch der ÜSS in der Unterverteilung angeschlossen werden. Zudem soll auf diese Potischiene die Modulrahmenerdung ( Funktionserdung ) sowie der Erdungsanschluss vom Wechselrichter gelegt werden.

    Ist dies soweit in Ordnung. Oder muss ich noch etwas beachten ?

    PS: Bin gelernter Elektroniker. Die Hausinstallation ist allerdings nicht mein Hauptgebiet.
     
  2. Dipol

    Dipol

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    Der gepinnte Thread zur DIN 18014:2014-03 ist inzwischen teilweise überholt aber deine Fragen und wer arbeitsberechtigt ist, sind darin noch normaktuell behandelt.
    Ein Erder an Garagen ist nicht mehr zwingend gefordert. WENN ein Erder verlegt wird, muss er auch mit der Haupterdungsschiene (HES) verbunden sein und aus austenitischem NIRO (V4A) bestehen.
    Nach aktueller DIN VDE 0100-712 ist die Funktionserdung der Modulträger nicht gefordert, was sich aber nach dem letzten Normentwurf auch ändern könnte. Formal darf der Funktionserdungsleiter nicht grün-gelb sein, was in diesem Anwendungsfall m. E. in keiner Weise sicherheitsrelevant ist.
    Erdung und Potentialausgleich sind integraler Bestandteil der Elektroanlage und für Installationen nach NAV § 13 ein Konzessionseintrag bei einem VNB gefordert. Ein Abschluss als Elektroniker garantiert so wenig wie mein Meisterbrief als RFT die geforderte Kenntnis einschlägiger Normen. Gerüchteweise soll es zwar auch EFK mit Konzessionseintrag geben, welche noch keine Ausgabe der DIN 18014 gelesen haben, aber das ändert formal nix.

    Ohne Kenntnis der geforderten Messdokumention einer Elektrofachkräft ist ein seriöses Urteil über Fundament- oder Ringerder nebst der CBS nicht möglich. Manchen Elektriker genügt aber ein Blick auf ein aus dem Boden ragendes Stück Stahl um in der Zähleranmeldung die Normkonformität hellseherisch zu bestätigen. Wie war das bei deinem Neubau?. ;)
     
  3. Frank1986

    Frank1986

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    Die Erdungsanlage wurde durch unseren GU erstellt und auch ordnungsgemäß dokumentiert.
    Wenn ich mich bei uns in der Nachbarschaft umsehe, so verfügen die nachträglich aufgestellten Garagen über eine Zuleitung, und fertig.
    Ich möchte dies bei mir jedoch ordnungsgemäß ausführen. Bevor unsere Garage aufgestellt wurde, habe ich tatsächlich einen V4A Niro Runddraht verlegen lassen. Dieser kommt aus dem Boden, unmittelbar neben dem angrenzenden Hausanschlussraum (hier ist vorgesehen, diesen über die DEHN Wanddurchführung mit der HES zu verbinden) und endet im inneren der Garage. Hier wollte ich dann eine weitere PAS anschließen, wo dann die Unterkonstruktion und der Wechselrichter geerdet werden.

    Die Modulunterkonstruktion muss, lt. meinen Recherchen, mit einer Funktionserde ( hierzu habe ich ein 6mm2 „schwarzes“ Kupferkabel mit gezogen ) versehen werden.

    Der Hinweis ( Elektroniker ) bezog sich nur auf die Kenntnis der 5 Sicherheitsregeln. ;)


    Ich möchte hier einfach alles richtig machen. Daher die Frage. Aus dem gepinnten Thread bin ich auch nicht viel schlauer geworden.
     
  4. #4 Dipol, 05.10.2025 um 19:58 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 05.10.2025 um 22:48 Uhr
    Dipol

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    Gratulation, denn seit der 2007-09 geforderten Dokumentationspflicht ist das noch immer nicht selbstverständlich.
    Dass ohne Blitzschutzsystem kein eigener Erder für Garagen nach DIN 18014:2023-06, Bild16 - Teilunterkellertes Gebäude ohne Erdungsanlage im Nebengebäude, und dem sinngleichen Bild 6: Wohngebäude ohne Erdungsanlage im Nebengebäude der erläuterenden Anwendungshilfe des ZVEH noch gefordert ist, muss auch ein Erdungsfanatiker wie ich beachten, obwohl es mal anders geregelt war.
    Einen normativ nicht mehr geforderten Ringerder um die Garage zu verlegen ist selbstredend zulässig und kein Fehler. Der trägt auch dann zur Reduzierung des Gesamterdungswiderstands noch bei, falls er entgegen DIN 18014:2014 nicht frostrei in mind. 0,8 m Tiefe oder aktuell in 0,5 bis 1 m Tiefe eingegraben wurde.
    Da hat sich deine Recherche bei einem Gebäude ohne LPS an Propheten orientiert, welche die (derzeit noch!) maßgeblichen Regelwerke DIN VDE 0100-712 und DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3), Beiblatt 5, und auch das wegen DIN VDE 0100-443 und -534 zurückgezogene Merkblatt für PV-Installateure von ZVEH und Bundesverband für Solarwirtschaft konsequent ignorieren. Auch falls der im Entwurf der DIN VDE 100-712 erwähnte Leiter von den Traggestellen zur Erdungsanlage wieder gestrichen werden sollte, ist es m. E. völlig egal ob einer und mit welcher Farbkennung verlegt wird,

    Nachdem alle Erder miteinander verbunden werden müssen, sind aber Begriffe wie Schutz- oder Funktions-Erde nach IEV abgelöst, leider noch nicht in allen Normen. Nicht abgelöst sind die Begriffe Schutz- und Funktions-Potentialausgleich und Schutz- und Funktions-Erdung. Erdung ist etwas anderes als Erde.
    Nur mit Beachtung von NAV & 13 machst du alles richtig und die setzt deutlich mehr als nur die Kenntnis von 5 Sicherheitsregeln voraus und auch dass fehlende Kompetenz nicht erst in Foren gesaugt werden muss.

    Auch bei einer normativ nicht geforderten Garagenerdung würde ich für die Verbindung der örtlichen PAS in der Garage zur HES gemäß DIN 18014 und DIN VDE 0100-444 nur mind. 16 mm² Cu oder 50 mm² rd verwenden.
     
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  5. #5 Frank1986, 05.10.2025 um 22:00 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 06.10.2025 um 03:49 Uhr
    Frank1986

    Frank1986

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    Im Internet liest man tatsächlich die unterschiedlichsten Aussagen zu dem Thema.

    Für die Verbindung der PAS und der HES müsste ich durch das Mauerwerk und durch die Dämmung durch. Das mach ich nur äußerst ungern, vor allem wenn es hierzu keinen Grund gibt.

    Zusammenfassung:

    -Garagenerdung ist nicht gefordert
    - Funktionserdung der Modulträger ist nicht gefordert

    Wenn ich das soweit richtig verstanden habe, so würde ich den Runddraht (Verbindung PAS->HES) entfallen lassen können, richtig ?

    Die Arbeiten werden am Ende noch durch einen konzessionierten Elektriker (nicht nur theoretisch) abgenommen. Die Arbeiten möchte ich nur im Vorfeld bereits erledigt haben, daher die Rückfrage hier.
     
  6. Dipol

    Dipol

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    Hier wäre der Begriff Erdungsanlage zutreffender. ;)

    Die örtliche PAS muss aber mit der Erdungsanlage des Hauptgebäudes verbunden sein .
    PRÄZISER: Eine Funktionserdung der Modulträger ist in Deutschland normativ aktuell nur bei Gebäuden mit einem Blitzschutzsystem gefordert, kann aber ohne LPS von einem Hersteller verlangt sein.
    Einen normativ nicht mehr geforderten Ringerder um die Garage nicht in den Schutzpotentialausgleich einzubeziehen, ist nicht vorbildlich. Wenn HES und örtliche PAS über den PE des Kabels mit 10 mm² Cu verbunden sind, ist der Mindestquerschnitt für nicht blitzstrombeaufschlagte Potentialausgleichsleiter von 6 mm² Cu nach DIN VDE 0100-540 erfüllt. Mehr wäre wünschenswert aber m. E. nicht zwingend.
    Auch hier die umgangssprachlich leider übliche Begriffverwirrung. Da der Eli keine staatlichen Aufgaben wie z. B. ein Baukontrolleur, Prüfstatiker oder auch ein Schorni hat, nimmt nicht er dein DIY sondern du seine Prüfleistung ab.

    Bei Neubauten mit nach DIN 18014 nachvollziehbar dokumentierten Erdungsanlagen bin auch ich tolerant, wenn in den Zähleranmeldungen wie üblich das DIY des Bauherrn wahrheitswidrig als eigenes Werk des anmeldenden Elektrikers ausgegeben wird.
     
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  7. simon84

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    Ich würde die beiden erder verbinden, ist besser.
    Und wenn du schon den erder an der Garage hast, dann Würde ich auch die Module bzw. Träger erden
     
  8. Frank1986

    Frank1986

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    Ein Ringerder ist, für mein Verständnis, nicht vorhanden. Es wurde ein V4A NIRO Runddraht von den Tiefbauern, auf 3,5m Länge in das Erdreich , vor Aufstellung der Garage, gelegt. Dieser schaut auf beiden Seiten ca. 1m aus dem Boden heraus (rot in angehängter Skizze markiert). Bei der geforderten Tiefe wäre ich mir auch nicht sicher, ob diese eingehalten wurde.

    Der PE in der Hauptverteilung ist mit der HES direkt verbunden. Somit wäre der von dir genannte Teil erfüllt.

    Wenn der UK Hersteller den Anschluss einer Funktionserdung fordern sollte, so schließe ich eine örtliche PAS (Garage) an die HLAK-PE Klemme (UV Garage) an und dort könnte ich dann das 6qmm Kabel zum Rahmen der UK auflegen. Habe ich das so richtig verstanden ?
     

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  9. #9 Dipol, 06.10.2025 um 17:39 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 06.10.2025 um 17:54 Uhr
    Dipol

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    Das ist selbstverständlich nur eine schlecht erdfühlige Anschlussfahne. Da drängt sich die Frage auf warum dieser NIRO-Draht nicht gleich ganz einfach bei der Erstellung der Erdungsanlage des Hauptgebäudes verlegt und verbunden wurde???

    Das unabhängig davon ob für das Hauptgebäude noch ein Fundamenterder oder wegen WU-Beton usw. ein Ringerder + Funktionspotentialausgleich in der Bodenplatte ausgeführt wurden. Das weckt Zweifel, ob die Ausführung wie unterstellt auch wirklich normkonform ausgeführt wurde.
    .
    DIN 18014_2023-06 + IEC 62305_Fo61.png
    .
    Nach DIN VDE 100-540 ja, nach DIN VDE 0100-444 ist es bereits strittig und nach den Grafiken von DEHN, die vom gleichen Grafiker stammen aber von denen in DIN 18014:2023-06 abweichen, m. E. nicht.
    Eine Forderung nach einer Erdung der Traggestelle ist eher vom Hersteller des Wechselrichters zu erwarten, weil es auch Länder gibt, die auch ohne LPS Erdungs- oder PA-Leiter verlangen oder wie z. B. Österreich in Anlehnung an die Norm für Antennenerdungen sogar auf 16 mm² Cu bestehen. Der Querschnitt wird auch vom besonders oft angeklickten Sachverständigen B. H. in Sonnenernergie propagiert, dessen Lösungsangebote sich alle widersprechen. Ich halte 16 mm² Cu für Materialverschwendung.

    Die meisten Elektriker kennen die DIN 18014 auch nicht besser als die Maurer und ob deiner eine Ausnahme ist, wirst du feststellen. Obwohl mir schon nachgesagt wurde, dass ich die Norm unter dem Kopfkissen haben müsste, kann auch ich nicht erkennen, welche Nutzung einer Garage einen Fundament- oder Ringerder + Funktionspotentialausgleich (CBN) rechtfertigt.
     
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  10. Frank1986

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    Die Garage wurde ca. 1 Jahr nach dem Bau unseres Hauses aufgestellt. Der Bau der beiden Objekte erfolgte durch zwei unterschiedliche Gewerke.

    Es wird ein SMA Wechselrichter. Hier ist nur eine zweite Erdungsleitung mit dem selben Querschnitt, wie die AC Zuleitung gefordert.

    Da man sich hier scheinbar noch in der Findungsphase befindet und die DIN-VDE 100-540 erfüllt ist, sollte die schlecht ausgeführte Anschlussfahne ja nun endgültig entfallen können. Dies erspart mir auch mögliche Diskussionen mit meinem Bauträger (falls Undichtkeiten im Bereich der erforderlichen Wanddurchdringung entstehen sollten).
     
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